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HëllRÆZØR
HCA-Harmonielehre
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Moin,
ich hatte ja vor einiger Zeit in einem anderen Thread erwähnt, dass ich eine Übersicht über alle Kombinationen von Dur-/Moll-Dreiklangspaaren (unter gewissen Voraussetzungen) erstellt habe. Dabei gehe ich von der 12-Stufigen Stimmung und Oktavgleichheit aus, und betrachte Dreiklangspaare, die nur Transpositionen anderer Dreiklangspaare sind als den selben Fall (z.B. C - Em = D - F#m). Die Datei befindet sich hier: Anhang anzeigen Dreiklangspaare_Dur&Moll.pdf
Zur Erläuterung:
In Tabelle 1 sind alle Dreiklangspaare vom gleichen Akkordtyp (Dur-Dur, Moll-Moll) aufgelistet, mit Ausnahme von Vertauschungen (z.B. ist D - F# enthalten, aber nicht die Vertauschung F# - D = D - Bb). Der Wert x steht hier für den Abstand der Akkorde in Halbtönen. Will man hier alle 24 Fälle haben, muss man für x = 1 bis 5 also noch die Vertauschungen der gegebenen Akkordpaare hinzunehmen.
In Tabelle 2 sind alle 24 Dreiklangspaare von unterschiedlichem Akkordtyp aufgelistet (Dur-Moll, Moll-Dur).
Dabei habe ich die Akkordpaare in Symmetrieklassen zusammengefasst:
Die Symmetrieklassen haben den Vorteil, dass "ähnliche" Akkordpaare zusammengefasst sind. Der Vorteil ist insbesondere bei der Vertauschung der Akkorde eines Paares offensichtlich, da der Unterschied nur in der gespielten Reihenfolge besteht. Ob man dagegen tonhöhensymmetrische Akkordpaare zusammenfassen sollte (z.B. D - F und Dm - Bm) dürfte dagegen Ansichtssache sein.
Ein wesentlicher Vorteil davon besteht in der Zuordnung zu einem Skalensystem, und in der Ähnlichkeit einer Analyse: Ist eine Akkordfolge in einem Skalensystem enthalten, so ist ihre Tonhöhenspiegelung in der Tonhöhenspiegelung des Skalensystems enthalten. Der Clou: Viele gebräuchliche Skalensysteme (z.B. Kirchentonarten, Melodisch Moll, Pentatonik, Zigeuner Moll, HTGT/GTHT) sind in sich selbst spiegelsymmetrisch bzgl. der Tonhöhe, d.h. bei Tonhöhenspiegelung bleibt man in dem selben Skalensystem. Für unsere Betrachtungen bedeutet das z.B., dass das Akkordpaar Dm - Cm in Melodisch Moll enthalten ist, weil seine Tonhöhenspiegelung D - E in Melodisch Moll vorkommt, und weil Melodisch Moll ihn sich spiegelsymmetrisch bzgl. der Tonhöhe ist. Eine wichtige Ausnahme eines nicht in sich spiegelsymmetrischen Skalensystem ist Harmonisch Moll: Spiegelt man eine Akkordfolge im Harmonisch Moll-System, so erhält man eine Akkordfolge im Harmonisch Dur-System, und umgekehrt. Wenn ein Akkordpaar in Tabelle 1 also in Harmonisch Moll vorkommt, dann kommt das andere Akkordpaar dieser Zeile (-> Tonhöhenspiegelung) also in Harmonisch Dur vor, und umgekehrt (z.B. liegt D - F in Harmonisch Dur, und Dm - Bm in Harmonisch Moll).
Ein weiterer Vorteil liegt in der harmonischen Analyse: Analysiert man ein Akkordpaar, so kann man die Analyse des spiegelsymmetrischen Akkordpaars sehr ähnlich durchführen. Um z.B. Dm - Bm als Teil von F#-Moll Harmonisch zu betrachten, muss man enharmonische Verwechslung erlauben, oder einen der Dreiklänge umdeuten (Dm -> d e# a). Symmetrisch verhält es sich mit D - F, interpretiert als Teil von Bb-Dur Harmonisch, wo man bei enharmonisch korrekter Betrachtung "D" = d gb a schreiben müsste.
Noch ein paar Erläuterungen zu den Tabellen:
Wie (und ob ^^) ihr die Tabelle nutzt ist natürlich euch überlassen, und ihr müsst nicht alles verstanden haben was ich hier geschrieben habe, um was damit anfangen zu können. Der wichtigste Nutzen dürfte der sein, eine Übersicht über alle Kombinationen von Dur-/Moll-Dreiklängen zu haben, aus der man ablesen kann, in welchen bekannten Tonleitersystemen diese vorkommen. Der Rest ist bloß Zusatzinformation für Interessierte.
ich hatte ja vor einiger Zeit in einem anderen Thread erwähnt, dass ich eine Übersicht über alle Kombinationen von Dur-/Moll-Dreiklangspaaren (unter gewissen Voraussetzungen) erstellt habe. Dabei gehe ich von der 12-Stufigen Stimmung und Oktavgleichheit aus, und betrachte Dreiklangspaare, die nur Transpositionen anderer Dreiklangspaare sind als den selben Fall (z.B. C - Em = D - F#m). Die Datei befindet sich hier: Anhang anzeigen Dreiklangspaare_Dur&Moll.pdf
Zur Erläuterung:
In Tabelle 1 sind alle Dreiklangspaare vom gleichen Akkordtyp (Dur-Dur, Moll-Moll) aufgelistet, mit Ausnahme von Vertauschungen (z.B. ist D - F# enthalten, aber nicht die Vertauschung F# - D = D - Bb). Der Wert x steht hier für den Abstand der Akkorde in Halbtönen. Will man hier alle 24 Fälle haben, muss man für x = 1 bis 5 also noch die Vertauschungen der gegebenen Akkordpaare hinzunehmen.
In Tabelle 2 sind alle 24 Dreiklangspaare von unterschiedlichem Akkordtyp aufgelistet (Dur-Moll, Moll-Dur).
Dabei habe ich die Akkordpaare in Symmetrieklassen zusammengefasst:
- Akkordpaare, die nur Vertauschungen der Akkorde eines anderen Akkordpaares sind, liegen in einer Symmetrieklasse. Das vorher erwähnte Akkordpaar D - Bb liegt also in der selben Symmetrieklasse wie D - F#, ich habe diese Fälle allerdings wie gesagt in Tabelle 1 ausgelassen - man muss sie sich also dazu denken.
- Akkordpaare, die in der Tonhöhe spiegelsymmetrisch zu anderen Akkordpaaren sind, liegen in einer Symmetrieklasse, und werden in der gleichen Zeile aufgelistet (z.B. D - G und Dm Am sind spiegelsymmetrisch bzgl. der Tonhöhe, gespiegelt im Intervall d - a, also in der Quinte des ersten Dreiklangs). Dabei erhält man bei unterschiedlichem Dreiklangstyp (Tabelle 2: Dur-Moll, Moll-Dur) bei Vertauschung und bei Tonhöhenspiegelung das gleiche Ergebnis: D - Em vertauscht ergibt Em - D = Dm - C, was das Gleiche ist wie die Tonhöhenspiegelung von D - Em im Intervall d - a.
Die Symmetrieklassen haben den Vorteil, dass "ähnliche" Akkordpaare zusammengefasst sind. Der Vorteil ist insbesondere bei der Vertauschung der Akkorde eines Paares offensichtlich, da der Unterschied nur in der gespielten Reihenfolge besteht. Ob man dagegen tonhöhensymmetrische Akkordpaare zusammenfassen sollte (z.B. D - F und Dm - Bm) dürfte dagegen Ansichtssache sein.
Ein wesentlicher Vorteil davon besteht in der Zuordnung zu einem Skalensystem, und in der Ähnlichkeit einer Analyse: Ist eine Akkordfolge in einem Skalensystem enthalten, so ist ihre Tonhöhenspiegelung in der Tonhöhenspiegelung des Skalensystems enthalten. Der Clou: Viele gebräuchliche Skalensysteme (z.B. Kirchentonarten, Melodisch Moll, Pentatonik, Zigeuner Moll, HTGT/GTHT) sind in sich selbst spiegelsymmetrisch bzgl. der Tonhöhe, d.h. bei Tonhöhenspiegelung bleibt man in dem selben Skalensystem. Für unsere Betrachtungen bedeutet das z.B., dass das Akkordpaar Dm - Cm in Melodisch Moll enthalten ist, weil seine Tonhöhenspiegelung D - E in Melodisch Moll vorkommt, und weil Melodisch Moll ihn sich spiegelsymmetrisch bzgl. der Tonhöhe ist. Eine wichtige Ausnahme eines nicht in sich spiegelsymmetrischen Skalensystem ist Harmonisch Moll: Spiegelt man eine Akkordfolge im Harmonisch Moll-System, so erhält man eine Akkordfolge im Harmonisch Dur-System, und umgekehrt. Wenn ein Akkordpaar in Tabelle 1 also in Harmonisch Moll vorkommt, dann kommt das andere Akkordpaar dieser Zeile (-> Tonhöhenspiegelung) also in Harmonisch Dur vor, und umgekehrt (z.B. liegt D - F in Harmonisch Dur, und Dm - Bm in Harmonisch Moll).
Ein weiterer Vorteil liegt in der harmonischen Analyse: Analysiert man ein Akkordpaar, so kann man die Analyse des spiegelsymmetrischen Akkordpaars sehr ähnlich durchführen. Um z.B. Dm - Bm als Teil von F#-Moll Harmonisch zu betrachten, muss man enharmonische Verwechslung erlauben, oder einen der Dreiklänge umdeuten (Dm -> d e# a). Symmetrisch verhält es sich mit D - F, interpretiert als Teil von Bb-Dur Harmonisch, wo man bei enharmonisch korrekter Betrachtung "D" = d gb a schreiben müsste.
Noch ein paar Erläuterungen zu den Tabellen:
- Die Funktionen beziehen sich auf den zweiten Akkord eines Akkordpaares, bei Annahme dass es sich beim ersten Akkord um die Tonika handelt. Dabei musste ich mir teilweise mit Schreibweisen wie "ssG" aushelfen ("Gegenklang der Moll-Doppelsubdominante"), die es zwar "eigentlich gar nicht gibt", die aber nützlich sind um den Verwandtschaftsgrad auf einem Quint-Terz-Raster zu beschreiben (-> 2 Quinten und 1 große Terz abwärts). Die Funktionen in Klammern beziehen sich auf die ausgelassenen Akkordpaare, die nur eine Vertauschung der Akkorde sind (z.B. bei D - G bezieht sich (D) auf den zweiten Akkord der Vertauschung G - D = D - A, wenn man den ersten Akkord als Tonika annimt).
- "Gem. Töne" steht für die Anzahl gemeinsamer Akkordtöne.
- Die betrachteten Tonleitersysteme habe ich aufgrund folgender Kriterien ausgewählt: Kirchentonleitern, Harmonisch Moll und Melodisch Moll sind in der europäischen Musikkultur von besonderer Relevanz, Harmonisch Dur musste wegen der Symmetrie zu Harmonisch Moll dabei sein. HTGT hielt ich für brauchbar, um weitere Akkordpaare abzudecken - insbesondere bei Akkordverschiebungen um einen Tritonus. Die symmetrische 3-1-Leiter (0 3 4 7 8 11 12) besteht exakt aus den Tönen des Akkordpaars D - Bbm, und war daher notwendig (oder eine andere Skala, die 3-1 enthält). Zigeuner-Moll habe ich wegen den vielen enharmonischen Umdeutungsmöglichkeiten genommen. Die Pentatonik habe ich ausgelassen, da sie eh nur einen Dur- und einen Moll-Dreiklang enthält (es kommt nur eine große Terz vor), was die Sache eher uninteressant macht.
Wie (und ob ^^) ihr die Tabelle nutzt ist natürlich euch überlassen, und ihr müsst nicht alles verstanden haben was ich hier geschrieben habe, um was damit anfangen zu können. Der wichtigste Nutzen dürfte der sein, eine Übersicht über alle Kombinationen von Dur-/Moll-Dreiklängen zu haben, aus der man ablesen kann, in welchen bekannten Tonleitersystemen diese vorkommen. Der Rest ist bloß Zusatzinformation für Interessierte.
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