Umbau Les Paul Ultra II, Tipps?

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Bjoern83
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So. Ich bastel mal wieder.
Vorgeschichte:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Instrumente unter 1000 Euro meistens entweder gute Elektronikteile haben, oder gute Instrumente sind. Beides zusammen kann man neu nicht kaufen. Das ist aber ja kein Problem wenn man ein bischen mit dem Lötkolben umgehen kann.
So habe ich bislang schon einige Gitarren an meine Bedürfnisse angepasst (z.B. Ibanez Artcore mit Gretsch Filtertrons, aktiver Vorverstärker in Strat.Kopie etc.)

Mitlerweile spiele ich eigentlich nur noch meine Epiphone Les Paul Ultra II, weil ich den NanoMag Sound aus mehreren Gründen klasse finde:
Die Paula kann klingen wie eine Westerngitarre. Sogar ziemlich überzeugend, wenn man am rückwärtigen Bedienpanel etwas spielt.
Aus der stufenlosen Blendbarkeit lässt sich mit Hals-Humbucker und Nanomag ein knackiger, funky Twäng Sound einstellen, was Klänge in Richtung Telecaster-Charakteristik ermöglicht.
Bei Distortion kann über den Nanomag mehr Crunch zugeregelt werden.

Also alles ganz gut, soweit. Wäre da nicht die absolut minderwerige Poti-Qualität, die extrem billig gemachte Platine mit dem Billigkondensator drauf und die heftig mikrofonischen Humbucker, die eher matschig klingen, wenn man den NanoMag für die Differenzierung nicht zuregeln will um im klassischen Paula-Sound zu bleiben.

Da muss also die Elektronik neu!

Ich habe jetzt folgende Überlegungen näher ins Auge gefasst:
1.- Rockinger PAF-ect und Bellbucker rein, einzeln über Push-Pull-Potis splitbar, Mastertonepoti als Tandempoti ausführen, so dass jeder Humbucker jeweils Volumen und Ton Poti hat (mit orange drop Kondensatoren davor), und durch das zugewonnene Poti im Tandemteil weiterhin ein Volumenpoti für den Nanomag befindlich ist.

2.- Weil der NanoMag eh schon ein aktives System ist, das Batteriefach nutzen und die etwas heißeren EMG 81TW und 89 rein, die ebenfalls beide einzeln splitbar wären und die Batterie des NanoMag-Systems mitnutzen könnten. Denn das Fach, der Anschluß und die Batterie sind ja eh schon da. Für NanoMag Volumen würde ich dann ein 5. Poti einbauen.

Variante 1 hat den Vorteil, dass kein Loch gebohrt werden müsste, und dass die Verdrahtung eher "klassisch" gehalten werden kann, Variante zwei hat die effizientere Klangregelung und klingt gesplittet deutlich besser, was die Vielseitigkeit der Gitarre wesentlich mehr erhöht als Variante 1 das kann.

Die restliche Verkabelung zu den beiden Ausgängen und der Dioden-Buchse würde ich wieder so anschließen, wie das von Shadow erdacht wurde. Mit ner ABY-Box auf dem Boden klappt das super, dass man mit Fußschaltern dann direkt zwischen Akustikklang, Mischung oder E-Gitarrenklang hin- und herschalten kann.

Habt Ihr Meinungen, Ideen oder Erfahrungswerte zu dem Plan?
 
Eigenschaft
 
Hi,

die Ultra ist eine wirklich schöne, angenehm leichte Gitarre. Ein befreundeter Gitarrist hat auch eine, und ich werfe gerade wegen des Nanomags immer mal wieder neidische Blicke drauf... So ganz den klassischen Les Paul-Ton hat sie mMn aber nicht, da fehlt es doch ein wenig an Holzsubstanz. Mit den EMGs würdest Du Dich davon noch deutlich weiter entfernen, denn die eingebauten PUs kompensieren mit ihrem (eher zu) dicken Ton ein wenig den schlankeren Grundton. Gerade der der 81 könnte Dich in der Hinsicht vielleicht etwas enttäuschen, denn der ist wirklich vor allem auf komprimierte Mitten abgestimmt und hat nur wenig Fundament.

Ich bin auch nicht der Ansicht, dass die Klangreglung bei den EMGs effektiver ist, wenn man nicht gerade die Zusatzmodule einbaut, die der Hersteller anbietet. Mit guten Potis und passenden Kondensatoren kann man in einer Paula nämlich schon eine Menge anfangen (vor allem mittels 50ies Wiring), und natürlich sollten die PUs nicht zu matt klingen, schon um auch passiv genug Regelweg zu gewinnen. Letzteres dürfte denn auch Dein Problem sein, denn gerade obenrum sind bei den Epi-HB einfach keine Reserven da.

Mein Vorschlag wäre, dass Du eher zu den Rockinger PUs greifst, die einen schönen, frischen Sound aus der PAF-Region mit etwas mehr Druck bieten. Die Orange Drops sind sicher auch kein Fehler, wobei Du vor allem am Hals auch mal mit kleineren Werten als üblich experimentieren solltest, die Dinger kosten ja nicht viel. Statt .022 uF wird jedenfalls öfter mal ein .015 eingesetzt, und ich habe auch schon .005 uF und kleinere verbaut. Damit wird der Ansatzpunkt frequenzmäßig höher gesetzt und man erreicht eher eine andere Färbung in den Hochmitten statt einen einfachen Höhenschwund. An meiner Warmoth klingt das schon fast wie ein Wah-Wah beim Drehen.

Wenn die PUs einzeln splitbar sind, kannst Du übrigens auch ganz enfach einen Pseudo-Split mittels Kondensator durchführen, dadurch wird der Splitsound im Bass nicht so stark ausgedünnt und die Brummfreiheit bleibt sogar teilweise erhalten. Alternativ könntest Du beim Split jeweils einen 470 KOhm-Widerstand zwischen (Volume-)Potieingang und Masse zuschalten, um die wahrscheinlich verwendeten 500 KOhm-Potis an die SC-Schaltung anzupassen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du so auch aus den passiven HB sehr brauchbare Splitsounds holen wirst.

Gruß, bagotrix
 
Moin Bjoern,

Ich spiel selber aktive EMGs und bin damit sehr zufrieden. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass dir Dynamik flöten geht.
Wenn Ich mir durchlese, wie du den NanoMag nutzt, denke Ich, dass dir Dynamik sehr wichtig sein wird. Folglich rate Ich dir zu der ersten Variante, vielleicht mit Duncans Pearly Gates anner Bridge, aber das is Geschmackssache.
 
Danke euch beiden! Das hilft doch schonmal etwas...

Das mit dem Widerstand, Kondensatorspielchen (vielleicht auch ein C-Switch-ähnliches System oder so?) ist schonmal super.

Was heißt "Da geht Dynamik flöten" in Bezug auf die EMGs? Ich habe von kindesbeinen an klassische Gitarre gelernt und geübt, bis die Lehrerin sagte "Mehr kann ich auch nicht". Da kann man schon viel Dynamik mit der rechten Hand steuern, kann ich das damit evtl. kompensieren?

Letztlich ist es ja schon "Tonkosmetik", an der Gitarre was zu ändern, über 90% des Sounds kommen ja eh aus den Fingern dessen, der sie spielt. So jedenfalls meine Erfahrung aus 22 Jahren Spielpraxis...
 
EMGs sind halt Geschmackssache, besonders der EMG 81 ist halt als supertighter und auf Attack ausgelegter Metal Pickup mit Keramikmagnet bekannt.
Ebenso das die normalen EMGs den Sound schon etwas komprimieren ..

Dafür wurde dann vor ein paar Jahren die X Serie ins Leben gerufen mit neuem Preamp um mehr Dynamik zu ermöglichen.

Die X Serie gibts auch Splittbar, EMG 89X und 89XR dürften Dir eher entgegenkommen, mehr Dynamik und splittbar, Alnico Magnete, quasi der PAF artige 85X mit nem SA in einem

http://www.emgpickups.com/guitar/humbucking.html

Oder das neue 57/66 Set--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
https://www.thomann.de/de/emg_89x_bk.htm

EMG 89XR Rear Coil, hier sitzt der Singlecoil Richtung Hals
http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/EMG-89-XR-Humbucker/art-GIT0020742-000
 
Die EMG 89X klingen zumindest in der Beschreibung nett... Wer hat die? Würd ich mal anspielen wollen...
 
Habe eben die Erfahrung gemacht, dass mit den klassischen EMGs im Metalbrett (81, 85, 89 etc.) die Dynamik, die, wie du richtig sagst, aus den Fingern kommt nicht mehr am Amp zu hören ist. So Spielereien, wie um den Sweet-Spot rumzuspielen werden extrem filigran, in der Regel kommt entweder ein Hauch von Nichts an oder eben der relativ satte Pegel. Der vorgeschaltete Verstärker hat meinem Gefühl nach eine Amplitudenspannungsschwelle, ab der er das Signal relativ heftig verstärkt. Unterhalb dieser Schwelle kommt deutlich weniger an, oberhalb macht es dann wenig Unterschied, wie weit man über der Schwelle drüber ist.

Mit einem passiven AlNiCo wirst du besser fahren denke Ich. Die Auswahl ist hier riesig, Ich persönlich fahre wie bereits erwähnt auf die Pearly Gates ab.
 
Ich habe mich mal schlau gelesen, was es erstmal an sich mit aktiver und passiver Elektronik auf sich hat, und wie sich das die Physik so verhält. Ihr habt Recht: der 81er EMG passt mir nicht.
Die x-serie mit dem 85er Humbuckersound dagegen finde ich ziemlich gut. Von den 89ern der x-Serie konnte ich leider nur ein paar youtubevideos anschauen und anhören, aber nicht selbst in irgendwelchen möglichst ähnlichn Gitarren antesten.
Jedenfalls ergibt aktive Elektronik in meiner Anwendung einige Vorteile gegenüber passiven Systemen, stelle ich fest.
Ich habe mir nun "blind" einen 89X für die Bridge und einen 89XR für die Halsposition bestellt.

Jetzt habe ich noch eine Poti-Frage:
der NanoMag hat ja einen eigenen Vorverstärker, und das Signal geht dann an ein 500kOhm Volumenpoti, das mit der restlichen passiven Eletronik über ein PCB verbunden ist.
Das PCB muss ja eh raus, muss ich dann wieder ein 500kOhm Poti einsetzen, oder muss es so ein 25kOhm Teil sein, weil dann alles aktiv wird?
 
Hi,

grundsätzlich ist das System in der Ultra wohl auf passive PUs ausgelegt, und der Regler für den Nanomag hat wie die Potis für die HB 500 KOhm. Es könnte natürlich sein, dass es dann schwierig wird, ausgewogene Lautstärkeverhältnisse zu schaffen. Das Teil ist nun auch nicht unbedingt etwas, was sich viele Leute selbst einbauen, 99% werden wohl schon ab Werk von Gitarrenherstellern verbaut.

In sofern würde ich einfach mal bei Shadow selbst nachfragen, ob und ggf. was man ändern muss, wenn aktive PUs eingabut werden. Ich würde einfach mal eine E-Mail schicken: zora@shadow-electronics.com

Würde mich wundern, wenn die sich als OEM-Zulieferer nicht auch dazu schon Gedanken gemacht hätten.

Gruß, bagotrix
 
Würde mich wundern, wenn die sich als OEM-Zulieferer nicht auch dazu schon Gedanken gemacht hätten.

Gruß, bagotrix

Jup, haben sie. Ich musste zwar zweimal erklären, was meine Frage ist, habe dann aber -nachdem der tech-support das verstanden hatte- eine sehr detaillierte Antwort erhalten, so mit Bildchen, einigen technischen ERklärungen etc.
Falls jemand hier was ähnliches vorhat, hier die Kurzform, von mir noch leicht ergänzt:
- Bei dem Umbau müssen alle Potis 25k Potis werden, auch der Blender für den NanoMAG
- Für den Fall das der NanoMAG dann im Vergleich zu den EMGs zu leise ist, muss Widerstand "R29" auf der NanoMAG Platine gebrückt oder getauscht werden.
- NanoMAG und EMGs können mit derselben Batterie gespeist werden, es ist also kein zweites Batteriefach erforderlich.
- Die Ringkontakte an denen der NanoMAG an den Buchsen hängt müssen auch als Ringkontakt an die EMGs
- es erscheint am einfachsten, wenn man das alles mit dem solderless-Kit von EMG macht, und da dann Masse und Schaltstrom für das NanoMAG system abgreift, den Rest muss man dann so wie im Shadowschaltplan an die EMG-Buchse und den 9-Pin Diodenschaltbuchs-dingen vom NanoMAG löten (von den neunen sind eh nur 3 oder 4 belegt)

Das sollte allen helfen, die aus ner Les Paul Ultra eine komplett aktive Klampfe bauen wollen.
 
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Bin gespannt ob dich das Endresultat dann überzeugt.

:)
 
Und ich erstmal...

Jedenfalls lässt sich der 89XR am Hals mit Singlecoilmode in einen total warmen, weichen Jazz-Sound trimmen, und im Humbucker Mode feuert er 85er-like aber auch Metal-mäßige Sounds ab.
Mal gucken, wie sich das so anhört, mit der teilweise hohlgefrästen Les Paul Ultra.
Die Outputstärke des NanoMAGs kann nun auch angepasst werden, weil ich weiß welcher Widerstand auf dessen Platine dafür zuständig ist, so dass sich der weiterhin stufenlos einblenden lässt.
Ich habe aber erst den 89X-Bridgabnehmer hier, der andere musste erst bestellt werden. Dann geh ich da ran und bau das um.
 
Dummdidumm... das ist eine odyssee mit diesen EMGs... erst kam der 89x, allerdings gelabelt als 89XR. Dann habe ich den Händler angerufen, und wir haben das entsprechend korrigiert. Bislang ist die letzte Info über den 89XR aus dem Oktober: "Ewarteter Liefertermin: 17.02.15" ich bin jetzt gespannt, ob die sich nach so langer Zeit noch erinnern, dass ich das Ding bestellt hatte...
 

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