Umbau Potis - welches Flussmittel?

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Hallo miteinander,

Ich bin dabei meine Epiphone Les Paul (Midnight Ebony) um am bauen (Seymour Duncan's Humbucker, neue Mechaniken, usw).

Habe gestern dann neue Potis eingebaut (das ist die Schwachstelle bei dieser Gitarre, weil die alten Potis schnell kratzen). Allerdings habe ich das Problem, dass meine Erdungen auf den Potis sich nicht gescheit löten lassen. Ich habe normales Lötzinn beim Kit dabei gehabt, habe aber auch andere probiert.

Löten kann ich, bin aber kein Experte auf dem Gebiet. Welches Flussmittel würdet ihr mir empfehlen, damit ich die Kupferdrähte und das Edelstahl der Potis miteinander verbinden kann damit es hält? Es hat zwar mehr oder weniger geklappt, allerdings wird das nicht sehr haltbar sein m. E.

Dann hätte ich noch eine Frage: Ein Poti kratzt seit dem Einbau wenn man ihn fast auf 0 dreht und man fühlt deutlich einen Widerstand - ist evtl. etwas Lötzinn da reingeraten? Es sind original Les Paul Potis von Gibson. Kriegt man die wieder raus oder woran könnte das noch liegen? Diese waren neu verpackt und gingen ohne Widerstand vor dem Einbau.

Liebe Grüße,
sys
 
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Hi,

ein geeignetes Flussmittel, um die Kupferlitzen und das (verzinnte) Weißblech (Edelstahl würde sich niemand antun...) der Potis miteinander zu verbinden?
Zuerst: mehr Power am Löteisen. Das ist das allerwichtigste. Dann kann man überlegen, ob zur Flussmittelseele im Elektroniklot noch ein Schluck Löthonig
oder in Spiritus/Isopropanol gelöstes Kolophonium nötig ist. So wie es sich anhört, ist nämlich ersteres dein primäres Problem.

Zu dem kratzenden Poti: man kann die alle öffnen, ist kein Hexenwerk. Klammern aufbiegen, reinschauen, eventuell reinigen, wieder zubiegen. Testen.
systray schrieb:
ist evtl. etwas Lötzinn da reingeraten?
Wie lange hast du denn darauf rumgelötet? Könnte auch was geschmolzen sein...

MfG
 
Das Problem ist nicht die elektrische Leistung des Lötkolbens sondern die thermische ... Was für'n Lötkolben und welche Lötspitze hast du denn verwendet?
 
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Hi zusammen,

Ok, ich denke dann auch mal, dass der Lötkolben evtl. das Problem ist. Bisher hatte ich nur einen für Kleinelektronik. Habe noch einen SMD-Lötkolben, aber der hat nicht so viel Leistung. Evtl. sollte ich mich mal nach einem anderen umsehen.

Schon mal Danke für die Antworten. Das mit dem Poti habe ich nicht gewusst! ;-)
 
Ein kleiner Hinweis: Seit geraumer Zeit hat uns die EU mit einem ihrer manchmal unverständlichen Entscheidungen ein neues Problem bereitet: Lötzinn darf kein Blei mehr enthalten - der Schmelzpunkt wird dadurch höher, eine fatale Entwicklung, was das Löten von empfindlichen Elektroniken angeht. Und auch mit Lötgeräten, die zu schwach sind (Thermisch) kann dann die Zeit zu lange werden, bis das Lot fließt, und verbindet. Da geht dann schon mal ein Poti flöten. Habe mir noch schnell einen Vorrat vom "alten" besorgt!! ;-)
 
Ein kleiner Hinweis: Seit geraumer Zeit hat uns die EU mit einem ihrer manchmal unverständlichen Entscheidungen ein neues Problem bereitet: Lötzinn darf kein Blei mehr enthalten - der Schmelzpunkt wird dadurch höher, eine fatale Entwicklung, was das Löten von empfindlichen Elektroniken angeht. Und auch mit Lötgeräten, die zu schwach sind (Thermisch) kann dann die Zeit zu lange werden, bis das Lot fließt, und verbindet. Da geht dann schon mal ein Poti flöten. Habe mir noch schnell einen Vorrat vom "alten" besorgt!! ;-)

Ich sehe aber ein, wieso Blei verboten wurde, ebenso warum in Zahnfüllungen auch kein Arsen mehr zu finden sind: Sie sind massiv gesundheitsschädigend.

Falls ein neuer Kolben angeschafft werden soll, der für sowas taugt - ich empfehle den hier: http://www.voelkner.de/products/101...model=C97337&gclid=CM_eqtGF5cMCFfQatAodSmcACA

Und Finger weg von den günstigen Wellerkolben (die mit dem roten Griff), die sind Schrott.
Eine Frage dazu: Ich sehe dieser hat 30 Watt, reicht das als Leistung aus? Meiner hat auch 30 Watt, ist aber scheinbar thermisch nicht stark genug? Was ist hier die Devise?

Gruß,
sys
 
Eine Frage dazu: Ich sehe dieser hat 30 Watt, reicht das als Leistung aus? Meiner hat auch 30 Watt, ist aber scheinbar thermisch nicht stark genug? Was ist hier die Devise?

Das Problem ist die thermische Leistung ... Der Lötkolben mag zwar 30W am Heizelement abgeben, aber die wird nicht an der Spitze ankommen. Meine (persönliche) Empfehlung ist daher, wenn's um einen universellen Handlötkolben geht, der PTC70 von ERSA. Der ist allerdings weit aus teurer als 30€ (~60€), ist dafür aber Temperaturgeregelt und hat ein breites Spitzensortiment. Beim löten auf das Poti-Gehäuse ist es im übrigen Ratsam das Potigehäuse soweit zu erhitzen und hierauf zuerst das Lötzinn zu geben (Kleks)... Im Anschluss dann den Massedraht erhitzen und über ihn den Kleks erhitzen (-> reflow-löten), hier kann dann ein bisschen Flussmittel hinzugegeben werden.
 
was (hier) noch nicht genannt wurde aber ich schon zigmal erwähnt habe: die CTS Potis sind lackiert, ohne anschleifen der Rückseite wird das nie was....ansonsten so vorgehen wie von @Sele beschrieben, ggf den Lötklecks vor der Montage ausserhalb anbringen (bessere Zugangsmöglichkeit). Dazu die Lötspitze großflächig auf dem Poti aufbringen und das Lot neben der Spitze am Deckel des Potis schmelzen...
 
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Mal ein Tipp,


Lötstation

Habe mir die mal angeschaut. Wäre gut brauchbar. In manchen Lidl-Läden fliegen die jetzt für 6,99 Eur herum, nach dem Motto "jeder Ladenhüter muss raus".
 
Ich sehe aber ein, wieso Blei verboten wurde, ebenso warum in Zahnfüllungen auch kein Arsen mehr zu finden sind: Sie sind massiv gesundheitsschädigend.
Eine Frage dazu: Ich sehe dieser hat 30 Watt, reicht das als Leistung aus? Meiner hat auch 30 Watt, ist aber scheinbar thermisch nicht stark genug? Was ist hier die Devise?
Gruß,
sys

Hast Du einmal die Gelegenheit auszurechnen, wie viel (wenig) Blei als 4-6% Zutat in einem 0,5mm Lötdraht vorhanden ist? Milligramm oder Gramm? Da von giftig oder umweltschädigend zu sprechen, ist Blasphemie. Oder sehe ich das falsch?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Mal ein Tipp,


Lötstation

Habe mir die mal angeschaut. Wäre gut brauchbar. In manchen Lidl-Läden fliegen die jetzt für 6,99 Eur herum, nach dem Motto "jeder Ladenhüter muss raus".


LEUTE!! Spart NICHT an den Lötgeräten!! Eine vernünftioge Lötstation ist das wichtigste "Werkzeug" bei mir. Mit Sensorspitzen die genau die Temperatur wählen, die nötig ist...
 
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Also ich hab den oben verlinkten 30W Kolben selbst und kann problemlos alles damit löten, ob Bauteile in Amps oder auch Litzen auf nicht-vorverzinnte glatte CTS Potikappen.

Es gibt natürlich noch bessere Lötkolben mit Temperaturregelung etc., braucht man für solche Zwecke aber meiner Meinung nach nicht unbedingt. Das war sozusagen von mir einfach nur ein Tipp, hinter dem ich aus praktischer Erfahrung voll und ganz stehen kann. Ich hatte vorher auch ein paar andere Lötkolben aus dem Preisbereich (u.a. besagte Weller Teile), die waren alle nicht zu gebrauchen.
 
Hallo Myxin,

nein, murle1 hat jetzt mich mit dem Lidl-Teil gemeint. Klar, wenn ich jeden Tag professionell löten muss, brauche ich gutes Handwerkszeug. Ein Handwerker kauft ja auch nur Bosch blau und nicht grün...:eek:

Für 3 mal im Jahr löten brauche ich kein Profigerät mit Sensorspitze. Bin schon seit vielen Jahren RC-Modellbauer. Dort muss man auch sehr fein. korrekt und sauber löten. Meine alte "billige" Conrad-Lötstation verbringt ihren Dienst und ich nutze die heute noch. Habe damit noch nie Etwas "verbrannt". Seltenst kalte Lötstellen gehabt. Wenn, lag das nur an den shit Vintage-Kabeln mit Silberdraht. Mit den guten, alten Kupferdraht-Litzen ist alles roger. Ob nun Conrad oder Lidl ist nun gerade mal egal. Wir haben hier bei unserem Gitarrenbau keine empfindlichen IC´s, wo man man nur mit 278,53 Grad löten darf...Damit komme ich jetzt wieder auf "grün" vom Baumarkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast Du einmal die Gelegenheit auszurechnen, wie viel (wenig) Blei als 4-6% Zutat in einem 0,5mm Lötdraht vorhanden ist? Milligramm oder Gramm? Da von giftig oder umweltschädigend zu sprechen, ist Blasphemie. Oder sehe ich das falsch?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Sorry, aber ohne eine breite Diskussion in die Runde zu treten.. Wenn man viel mit dem Lötkolben arbeitet und die Dämpfe inhaliert, ist das natürlich auch nicht sehr gesund. 1mg pro Tag Blei führt zwangsweise zu einer verheerenden Bleivergiftung über längere Zeit. Ich bin froh, dass es kein Blei mehr in Kraftstoffen und Lötdrähten gibt und ich würde absolut gar nicht von Blasphemie sprechen.

Zu den anderen Posts: Das erste das ich versuchen werde ist, die Potis an zu schleifen um mal zu sehen ob nicht hier der Grund schon liegt. Ich denke dann könnte sich das besser verlöten lassen. Wenn ich dann noch nicht zum Erfolg komme, dann werde ich mir wohl einen neuen Lötkolben anschaffen.

Schon mal vielen Dank!
Gruß,
sys
 
eitet und die Dämpfe inhaliert, ist das natürlich auch nicht sehr gesund. 1mg pro Tag Blei führt zwangsweise zu einer verheerenden Bleivergiftung über längere Zeit. Ich bin froh, dass es kein Blei mehr in Kraftstoffen und Lötdrähten gibt und ich würde absolut gar nicht von Blasphemie sprechen.
dann bin ich so gut wie tot :p
Lötzinn mit Blei ist aber einfach besser in der Handhabung etc, wenn man nicht täglich lötet und nicht versucht von den Dämpfen high zu werden passiert eh wenig.

Kauf dir nen 30W lötkolben, wie alle gesagt haben ich würde da nicht sparen
 
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Der Siedepunkt von Blei liegt bei 1744 °C. Da kommt kein Lötkolben hin. Das, was da beim Löten verdampft, ist wohl eher das Flussmittel oder irgendwelcher Dreck/Staub.
 
Sorry, aber ohne eine breite Diskussion in die Runde zu treten.. Wenn man viel mit dem Lötkolben arbeitet und die Dämpfe inhaliert, ist das natürlich auch nicht sehr gesund. 1mg pro Tag Blei führt zwangsweise zu einer verheerenden Bleivergiftung über längere Zeit. Ich bin froh, dass es kein Blei mehr in Kraftstoffen und Lötdrähten gibt und ich würde absolut gar nicht von Blasphemie sprechen.
sys

Hallo!
Ich verstehe die Vorsicht. Aber um 1mg Blei zu inhalieren muss man stundenlang löten und die Nase über den Lötkolben halten.
Nur so, auch wenn es ein wenig O.T. ist: Ich bin Sportschütze seit 40 Jahren, und stelle mir meine Patronen selbst her. Dazu gieße ich die Geschosse aus Blei mit einer Gießform selber. Wie auch die reinen Bleikugeln für Vorderlader. Und das seit 40 Jahren manchmal 2-3 Stunden in der Woche. Und mein Herzinfarkt, so wie die Arthrose kommen nicht vom Bleigießen.
Vorsicht ist gut - aber die Kirche sollte im Dorf bleiben. Und noch einmal: 4% Bleianteil in einem 0,5mm dünnen Lötdraht - ist NICHTS!
 
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