Umbau: Von der Kirche zum Proberaum

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dtal
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Servus,

fragt nicht wie, aber ich bin an eine Kapelle gekommen, die ich zum Proberaum umbauen darf.

Der Aufbau ist folgender: Betonboden (unterkellert), Dach aus einer Holz-Konstruktion, 3 Wände aus Beton, 1 aus Bleiverglasung.

Es gibt nur auf 1 Seite Nachbarschaft: Natürlich auf der Seite mit der Bleiverglasung. Die übrigen 3 Wände dämmen eigentlich schon ganz gut, nur an der Bleiverglasung geht der Schall quasi 1:1 durch. Neulich habe ich abends nur mal ein bisschen Klavier geklimpert und der Herr Nachbar ging schon auf die Barrikaden.

Daher nun meine Frage:
Wie schaffe ich es, die bleiverglaste Seite möglichst Schalldicht zu kriegen? Von 1 Raum im Raum möchte ich absehen - aus Kostengründen (ein 100m² Raum-in-Raum ist gerade finanziell nicht drin). Reicht es aus, vor die Bleiverglasung noch 1 Rigips-Rockwool Wand zu stellen oder ist das rausgeschmissenes Geld, weil's nix bringt?
Mich würde insbesondere auch interessieren: Welche Dämmmaterialien gibt es, die auch durchsichtig sind? Wieviel bringt Plexiglas? Das Schöne am Proberaum ist eben,dass es keine Kellergruft ist, sondern Tageslicht rein kommt - kann man das irgendwie beibehalten?
Vom Abdichten der Decke würde ich erstmal absehen. Um das Flachdach herum ist noch ein Betonsims, der den Schall nicht Richtung Nachbarschaft strahlen lässt - das ist erträglich.

MfG
dtal
 
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hi,

trockenbauwand mit doppelter bis dreifacher beplankung durch extra schallschutzgipskartonplatten und dann fenster rein wäre die günstigste variante.

ob das ausreicht weil das dach ja auch noch eine schallbrücke sein könnte kann dir nur eine trocken- & akustikbaufirma sagen die mal vor ort die sachlage begutachtet.

da müssen halt viele fragen geklärt werden die über ein forum nicht sondierbar sind.

trockenbaufirmen gibts in jeder stadt.

lg
 
Wir sind vor zwei Wochen mit dem Umbau unseres neuen Proberaums fertig geworden und hatten ein ähnliches Problem.

Büroraum in einem Verwaltungsgebäude mit zwei Außenwänden. Eine Außenwand (natürlich die in Richtung dem nächsten Immissionsort) quasi vollverglast :)

Ein befreundeter Lärmsachverständiger des Ingenieurbüros in dem ich arbeite hat uns geraten vor der "Glaswand" - wie bereits vom Vorposter vorgeschlagen - eine Trockenbauwand einzuziehen.

Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen ist es wohl wichtig, zwischen Glasfront und der neuen Wand einen gewissen Abstand einzuhalten. Je mehr desto besser.

Wir haben ca. 50 cm Abstand eingehalten (mehr schadet wohl nicht). Dann eine Holz-Ständerwand errichtet mit 100er Balken (KVH), die wir entsprechend mit Dämmaterial (Rockwoll) ausgestopft haben. Dann von der Proberaumseite doppelt mit OSB Platten beplankt (also 2 Lagen 22er OSB-Platten - eine Lage waagrecht, eine Lage senkrecht). Die Rückseite ist unbeplankt. Wir haben nur nen paar Dachlatten quer eingezogen, dass uns die Steinwolle nicht hinten rausfliegt.
Der Luftraum zwischen Wand und Fensterfläche ist wichtig und dämmt ebenso wie Masse..... Evtl. kannst Du die Fensterlaibung auch noch mit Dämmmaterial auskleiden.
Die Flächen der Rahmenkonstruktion unserer Wand, welche die anderen Wände und Decke/Boden berühren haben wir zuvor mit "Vorlegeband" beklebt. Das ist so schwarzes einseitig klebendes Dichtband.....recht elastisch und entkoppelt die Ständerwand etwas vom Raum.

Kann man natürlich auch alles mit Rigips machen, aber ich bin arbeite lieber mit Holz irgendwie. Zudem sind wir günstig dran gekommen.

Da es im Raum danach noch recht stark gehallt hat, haben wir - wieder mit etwas Abstand - vor den beiden Außenwänden - Teppich abgehängt um das Echo zu vermindern. Bringt evtl. auch minimal Lärmdämmung. Auch hier: je stärker der Teppich und je größer der Abstand zwischen Wand und Teppich, desto besser (für tiefe Frequenzen, die wohl eh am problematischsten sind).

Des weitern haben wir für den Schlagzeuger ein Podest gebaut. OSB Platten zusammengeschraubt und auf der Unterseite ca. 10 (?) cm hohe Heizungsrohrisolierung (die fetteste die es gibt) verteilt geklebt, auf der das Podest dann quasi steht. So erreicht man zumindest ein wenig Entkopplung vom Betonboden und weniger Schallübertragung auf die Wände.

An der ehemaligen Fensterfront kommt bei uns so gut wie gar nichts mehr raus. Wir haben noch eine Schwachstelle in der anderen Außenwand wegen einem Fenster welches wir zum Lüften benötigen. Hier haben wir einen gedämmten Holzverschlag um das Fesnter gemacht, der geöffnet werden kann. Trotzdem geht hier noch einiges raus.... aber das ja nen anderes Problem :)

Trotzdem ist das mit dem Schall immer ne recht spezifische Sache und ich würd mich unter Umständen auch beraten lassen, bevor ihr Zeit und Geld setzt und der Trick verreckt.... mit einer durchsichitigen Lösung kann ich leider nicht dienen :) Da müsste man mal das Schalldämmmaß von Plexiglas erfragen. Hat ja auch Masse das Zeug bei entsprechender Stärke ?!

Viel Erfolg!

Gruß,
jens
 
Eine durchsichtige Lösung gibt es. Aber die wird sehr sehr teuer. Mehrschichtiges Schallschutzglas.
 

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