Umstellung auf In-Ear - ein oftmals langer aber lohnenswerter Weg

Die Sony-Kaufhaus-Hörer habe ich mir bewußt gekauft und ich für mich konnte keinen großen Unterschied zu den viel teureren Shure-Hörern ausmachen. Die Information war da, ich habe gehört, was ich hören muß und das hat mir gereicht.
Sei dir gegönnt, Alex Vesper hat auf einer Tour mit Lena Meyer-Landrut auch "billige" Ohrhörer verwendet.

Meine besten Gigs waren die einfach gehaltenen, mit guten bis sehr guten vernünftigen Musikern, ohne In-ear und Digital-Mixer (auch auf großen Bühnen)
Auch das sei dir gegönnt. Dass Digitalmixer etwas damit zu tun haben sollen, finde ich immer noch abwegig. Ansonsten spricht das dafür, dass du halt eine bestimmte Form der Musikpraxis bevorzugst. Ist doch in Ordnung. Aber es stünde dir gut, nicht so sehr von dir auf andere zu schließen. Ich habe den Eindruck, dass du damit anderen nämlich einen Mangel an Musikalität unterschieben willst. Zahlreiche grandiose Liveacts würden so eine Behauptung aber widerlegen.

Wenn du das Problem hast,
mit verstopften Ohren auf einer Bühne rumzustolpern, mit an mir rumhängenden Kabeln
, dann zeigt das weniger die Probleme der Technik auf, sondern dass du mit dieser Einstellung sicher keine guten Ergebnisse erreichen wirst. Ich will dir das auch wirklich nicht aufdrängen :) Ich habe keinen Drang, dich zu missionieren. Aber dass In-Ear-Monitoring für dich so ein Grauen ist, heißt eben nicht, dass andere das auch so erleben. Das sollte dir klar sein.

Du hast deine Meinung mitgeteilt, ich habe versucht, die Grenzen ihrer Allgemeingültigkeit aufzuzueigen. Damit ist für mich der Drops gelutscht ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Also die Sache mit den InEar Hörern ist schon sehr individuell. Was für den einen super funktioniert, passt beim anderen halt überhaupt nicht. Ich selbst verwende als Keyboarder sowohl konventionelles Monitoring, als auch Inear. Bei eher akustischen Lounge Sets, bei denen wir nur Hintergrundmusik machen, spiele ich lieber mit konventionellem Monitoring. Bei Partymusik dagegen lieber mit Inears.

Ich würde sagen, was InEar Hörer angeht, habe ich wohl einen kleinen Tick und bei mir daheim stapeln sich die Dinger so langsam. Insgesamt habe ich 4 Custom IEMs: ein 3-Wege System von https://thecustomart.com/, je ein DIY 1-Wege, 2-Wege und 3-Wege System, sowie ein gutes halbes Dutzend an Hörern im Preisbereich 30 - 100 Euro (ja, auch die Shure SE-215). Jeder Hörer hat seine eigene Klangsignatur. Die Mehrwege-Hörer lösen zwar besser auf, als die einfachen dynamischen, aber ich würde vom Sound her mit den meisten zurecht kommen. Entscheidender ist eher der Sitz, denn gerade bei langen Gigs mit 4 oder 5 45-Minuten Sets werden die nicht angepassten doch eher früher als später ungemütlich.

Gerade im Lowcost Bereich so zwischen 30 und 50 Euro gibt es derzeit sehr interessante Entwicklungen mit Mehrwege-Systemen aus China. Allen voran sei hier mal die Firma KZ Audio genannt. Da gibt es für schmales Geld tatsächlich 5-Wege Systeme, die wirklich ziemlich ordentlich klingen. Nachteil aus meiner Sicht: aufgrund der vielen Wege sind die Gehäuse recht groß und passen nicht in alle Ohren. Muss man halt ausprobieren.

Die letzten 2 Gigs habe ich mit einem 35 Euro Hörer bestritten und war vom Klang sehr angetan: Soundmagic E11. Konventionelle Form, das Kabel kann man über oder unter dem Ohr tragen, recht gemütlich und hat eine Soundsignatur, die ich sehr mag.

Meine Frau ist Sängerin und verwendet auch ab und zu IEMs und sie hat auch angepasste IEMs kommt mit denen aber überhaupt nicht zu recht. Sie mag das abgeschottete Gefühl gar nicht und vor allem die Kopfschallübertragung der eigenen Stimme, wenn die Ohren zu sind stört sie. Was bei ihr dagegen sehr gut funktioniert sind die normalen Apple Earbuds. Die dichten nicht so stark ab, dass man sich komplett abgeschottet fühlt, haben aber dennoch genug Abdichtung, dass man die Hörer nicht zu laut machen muss. Und scheinbar ist sie mit damit nicht allein. Ich habe letztens die Heavytones in einem Jazzkklub gesehen und da hat Wolfgang Dalheimer auch mit normalen Inears gespielt. Wenn man sich die Bilder auf seiner Homepage anschaut, dann macht er das wohl öfter. Beispiel:

17879878_1400343560025379_5766988524985751070_o.jpg


Was will ich damit sagen? Wenn man IEM verwendet, dann sind die Hörer entscheidend. Aber ich würde nicht sagen, dass man unter x Euro gar nicht erst anfangen muss nach etwas passendem zu suchen. Man muss sich selbst wohl fühlen mit dem Tragekomfort und dem Klang.

Ach und zu den "seelenlosen" Digitalmixern: diese Geräte sind ein Werkzeug, welches guten Technikern enorm mehr Möglichkeiten an die Hand gibt einen guten Sound für Bands hinzuzaubern. Diese Möglichkeiten können aber bei unfähigen Leuten dazu führen, dass der Sound deutlich schlechter wird, als mit einem recht eingeschränkten Analogpult. Schlechte Erfahrungen mit Digitalpulten würde ich also an die Bediener dieser Pulte knüpfen und nicht an die Pulte selbst.
 
Und gerade, wenn man noch Akkustisches Drumset, Amps und Wedges auf der Bühne hat, braucht man schon angepasste Hörer mit hoher Dämpfung.

Dem kann ich wiederum nicht zustimmen. Zumindest dem "angepasst". Ich fahre mit den Fischer Amps FA-4E extrem gut, auch auf lauten Bühnen, da die Schaumstoff-Teile sich extrem gut anpassen.
 
Auch dazu passt: kommt drauf an.
Ich komme mit den Schaumstoff-Dingern gar nicht zurecht, dafür kann ich die Otoplastiken den ganzen Abend tragen, ohne irgend ein Problem damit zu haben.
Bei Hearsafe konnte ich mir noch ein Set Filter dazu gönnen, mit denen ich die böse „Isolation“ auf 10dB genau einstellen kann.

Ich denke, hier muss jeder seine Erfahrungen machen - ähnlich wie mi einem Instrument: dem einen passt es, der andere findet es zum ...... davonlaufen.
 
Ist so, weil alle Ohren und auch persönliches Empfinden unterschiedlich sind. Es gibt halt große und kleine Gehörgänge. Ich kann z.B. keine Standard iPhone Hörer vertragen.
 
bassman9474
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Leerer Beitrag

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben