
mix4munich
Helpful & Friendly User
Nur, falls Ihr es noch nicht im PA-Forum gelesen habt: Was habt Ihr an Fasching denn so angestellt? Also hingestellt. Und zum Beschallen benutzt. Is' klar.
Ich hatte am Samstag einen Job als angeheuerter Tontechniker bei einer Faschingsveranstaltung in einem noblen Münchener Hotel. Die Veranstaltung ging von 21:00 bis kurz vor 5:00 Uhr morgens und lief unter dem Motto "Karneval in Rio". Das Programm bestand aus zwei sich abwechselnden Samba-Bands. Kaum andere Programmpunkte (ausser Einmarsch der Prinzengarde und einer Tombola, verteilt über acht Stunden). Mit Soundcheck und einer kurzen Showprobe habe ich locker zehn Stunden Samba abbekommen. Was soll ich sagen - ich kann's nach dieser Samba-Druckbeschallung nicht mehr hören! Wobei die eine der beiden Truppen richtig gut war - guckst Du http://www.terra-brazil.de/
Die andere Truppe war laut meinem Auftraggeber vor allem billig zu haben. Das war dann auch an Sound und Auftreten zu merken. Während Terra Brazil ausser Samba auch eine Menge artverwandte und abwechslungsreiche Kost auf höchstem Niveau lieferten (mal einen Funk, mal einen Reggea) und vor allem auch mit dem Publikum kommunizierten, hat die andere Truppe einfach nur Samba an Samba gereiht. Anscheinend ist es beim Samba-Karneval üblich, die Songs übergangslos aneinanderzuhängen. Da hört sich dann ein Set von 45 Minuten an, als ob die immer den gleichen Song spielen. Für den Nicht-Samba-Kenner ist das irgendwann öde. Vor allem haben die irgendwann nur ihr eigenes Ding abgezogen und sich einen Sch... um das Publikum gekümmert. Gut kam bei denen vor allem die Tanzshow an - hübsche exotische Tanzmäuse, leicht bekleidet, und ein paar knackige Jungs - das gefiel dem Publikum (ja, nee, is' klar)
Lustige Diskrepanz ausserdem: Die Profis von Terra Brazil haben nach dem Aufbau keine zehn Minuten für den Monitorcheck gebraucht und waren dann auch zufrieden (nur der Drummer kam nach den Sets immer mal wieder an und wollte seine BD noch lauter auf dem Monitor), während die andere Truppe eigentlich permanent am jammern war: "Ich brauch mich lauter auf dem Monitor" - bis zum Pfeifen. Okay, die Bühne hatte mit einer merkwürdigen Überdachung auch keine ganz einfache Akustik. Aber der Unterschied ist schon bemerkensert: Bi denen einen ist es leise, und alle hören sich. Die anderen machen einen Riesenkrach, und keiner hört garnix.
Ein paar Takte zur eingesetzten Technik:
Pro Seite vier Bässe und zwei Tops aus der BELL VPS-Serie - reichlich überdimensioniert, wir haben das bei weitem nicht ausgefahren
Zwei kleine BELL-Tops als Delay-Line
Monitoring ebenfalls von BELL, acht Coaxialsysteme
Amping ebenfalls von BELL, Controller von dbx
Großes Yamaha-Pult, 32 Kanäle, gute EQs, nur vier AUX (ging aber)
dazu ein kleines Mackie für die CD-Player und zwei der drei Handfunken (das waren die Systeme für die Ansagen)
FX von Lexicon (MPX-1) und TC (D-two, klar)
Dynamics von dbx und ein Gate, das ich vergessen habe - da wir keine ausreichend langen Inserts eingepackt bekommen hatten, lagen die Dynamics eh brach
EQs von BSS, die 966er - sehr nett
Mics kamen von Sennheiser (drei Handfunken), Shure (diverse SM57 und 58 und eine Grenzfläche für die BD), ganz viele AKG C-1000
ausserdem CD-Player, Intercom, das übliche halt
Licht (12 PAR64, Hazer und Steuerung) - da haben wir fast nix mitgebracht, weil das Hotel im großen Saal eh schon mit 36 Wackellampen ausgestattet ist
Montag dann Kontrastprogramm - Rock'n'Roll-Band und DJ im Wechsel, um Welten bessere Stimmung und (für meinen Geschmack) coolere Musik. Getanzt wurde da auch sehr viel, eigentlich sogar noch viel mehr, das Publikum ging wesentlich besser mit! Winzige PA, noch kleinere Lichtanlage, aber guter Sound in dem kleinen Rahmen! Und eine Band, die einfach nur Spass macht!
Und was habt Ihr so getrieben?
Viele Grüße
Jo
Ich hatte am Samstag einen Job als angeheuerter Tontechniker bei einer Faschingsveranstaltung in einem noblen Münchener Hotel. Die Veranstaltung ging von 21:00 bis kurz vor 5:00 Uhr morgens und lief unter dem Motto "Karneval in Rio". Das Programm bestand aus zwei sich abwechselnden Samba-Bands. Kaum andere Programmpunkte (ausser Einmarsch der Prinzengarde und einer Tombola, verteilt über acht Stunden). Mit Soundcheck und einer kurzen Showprobe habe ich locker zehn Stunden Samba abbekommen. Was soll ich sagen - ich kann's nach dieser Samba-Druckbeschallung nicht mehr hören! Wobei die eine der beiden Truppen richtig gut war - guckst Du http://www.terra-brazil.de/
Die andere Truppe war laut meinem Auftraggeber vor allem billig zu haben. Das war dann auch an Sound und Auftreten zu merken. Während Terra Brazil ausser Samba auch eine Menge artverwandte und abwechslungsreiche Kost auf höchstem Niveau lieferten (mal einen Funk, mal einen Reggea) und vor allem auch mit dem Publikum kommunizierten, hat die andere Truppe einfach nur Samba an Samba gereiht. Anscheinend ist es beim Samba-Karneval üblich, die Songs übergangslos aneinanderzuhängen. Da hört sich dann ein Set von 45 Minuten an, als ob die immer den gleichen Song spielen. Für den Nicht-Samba-Kenner ist das irgendwann öde. Vor allem haben die irgendwann nur ihr eigenes Ding abgezogen und sich einen Sch... um das Publikum gekümmert. Gut kam bei denen vor allem die Tanzshow an - hübsche exotische Tanzmäuse, leicht bekleidet, und ein paar knackige Jungs - das gefiel dem Publikum (ja, nee, is' klar)
Lustige Diskrepanz ausserdem: Die Profis von Terra Brazil haben nach dem Aufbau keine zehn Minuten für den Monitorcheck gebraucht und waren dann auch zufrieden (nur der Drummer kam nach den Sets immer mal wieder an und wollte seine BD noch lauter auf dem Monitor), während die andere Truppe eigentlich permanent am jammern war: "Ich brauch mich lauter auf dem Monitor" - bis zum Pfeifen. Okay, die Bühne hatte mit einer merkwürdigen Überdachung auch keine ganz einfache Akustik. Aber der Unterschied ist schon bemerkensert: Bi denen einen ist es leise, und alle hören sich. Die anderen machen einen Riesenkrach, und keiner hört garnix.
Ein paar Takte zur eingesetzten Technik:
Pro Seite vier Bässe und zwei Tops aus der BELL VPS-Serie - reichlich überdimensioniert, wir haben das bei weitem nicht ausgefahren
Zwei kleine BELL-Tops als Delay-Line
Monitoring ebenfalls von BELL, acht Coaxialsysteme
Amping ebenfalls von BELL, Controller von dbx
Großes Yamaha-Pult, 32 Kanäle, gute EQs, nur vier AUX (ging aber)
dazu ein kleines Mackie für die CD-Player und zwei der drei Handfunken (das waren die Systeme für die Ansagen)
FX von Lexicon (MPX-1) und TC (D-two, klar)
Dynamics von dbx und ein Gate, das ich vergessen habe - da wir keine ausreichend langen Inserts eingepackt bekommen hatten, lagen die Dynamics eh brach
EQs von BSS, die 966er - sehr nett
Mics kamen von Sennheiser (drei Handfunken), Shure (diverse SM57 und 58 und eine Grenzfläche für die BD), ganz viele AKG C-1000
ausserdem CD-Player, Intercom, das übliche halt
Licht (12 PAR64, Hazer und Steuerung) - da haben wir fast nix mitgebracht, weil das Hotel im großen Saal eh schon mit 36 Wackellampen ausgestattet ist
Montag dann Kontrastprogramm - Rock'n'Roll-Band und DJ im Wechsel, um Welten bessere Stimmung und (für meinen Geschmack) coolere Musik. Getanzt wurde da auch sehr viel, eigentlich sogar noch viel mehr, das Publikum ging wesentlich besser mit! Winzige PA, noch kleinere Lichtanlage, aber guter Sound in dem kleinen Rahmen! Und eine Band, die einfach nur Spass macht!
Und was habt Ihr so getrieben?
Viele Grüße
Jo
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