Unter falscher Flagge!

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Stick Seavers
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Tach!
Wir (d.h. meine Band) spielen mit dem Gedanken mal einen Gig unter falschem Namen zu spielen.
Das Konzept heißt: ´Kein Konzept!´ oder ´Innere Eindrücke!´
Das einzige was voher festgelegt wird sind die jeweiligen Einstieg-Riffs, der Rest ergibt sich anschließend von selbst. Bei den Vocals wird es auch keine Vorgaben geben, also alles entsteht durch Inspiration > ein großer Jam sozusagen.
Auf die Idee haben uns unsere Endlos-Jam-Eskapaden gebracht:
´Warum nicht mal aus Spaß an der Freude so ein Ding nicht mal vor Publikum abziehen?!´
Die Musik wird sich in Psychedelic-Kraut-Rock-Gefilden abspielen.
So, jetzt nun zu euch:
Habt ihr schon Erfahrungen in dieser Richtung gemacht?
Was haltet ihr generell von dieser Idee?
 
Eigenschaft
 
Also ich hab sowas noch nie gemacht als Musiker, aber jetzt mal rein als Zuhörer muss ich sagen, dass ich sowas echt gern mal sehen würde, wenn ihr´s draufhabt wird das bestimmt saugeil:great:

Also die idee is echt prima
 
Wenn Rockbands sich "totjammen" finde ich es in der Regel nach 10 Min. langweilig!!!
 
T-Bone schrieb:
Tach!
Wir (d.h. meine Band) spielen mit dem Gedanken mal einen Gig unter falschem Namen zu spielen.
Das Konzept heißt: ´Kein Konzept!´ oder ´Innere Eindrücke!´
Das einzige was voher festgelegt wird sind die jeweiligen Einstieg-Riffs, der Rest ergibt sich anschließend von selbst. Bei den Vocals wird es auch keine Vorgaben geben, also alles entsteht durch Inspiration > ein großer Jam sozusagen.
Auf die Idee haben uns unsere Endlos-Jam-Eskapaden gebracht:
´Warum nicht mal aus Spaß an der Freude so ein Ding nicht mal vor Publikum abziehen?!´
Die Musik wird sich in Psychedelic-Kraut-Rock-Gefilden abspielen.
So, jetzt nun zu euch:
Habt ihr schon Erfahrungen in dieser Richtung gemacht?
Was haltet ihr generell von dieser Idee?

Ja, sowas haben wir mal gemacht. Allerdings hatten wir uns vorher ein bißchen abgesprochen (Tonarte(n), etc.) und es war recht witzig. DIe Idee finde ich gut, und wenn's Live RICHTIG GEIL ist, kommt die Improvisation irgendwie von selbst. Dann werden aus 4 min. Standard-Songlänge gern mal 10. :D

Wenn das gut klappt, dann merkt es das Publikum nicht. Peinlich wird's, wenn die Leute vor der Bühne den Eindruck haben, das die Typen auf der Bühne nicht so recht wissen was sie machen wollen.... ;)
 
Wir haben das auch mal gemacht. War in einer Bandprobe, plötzlich beginnt der Gitarrist mit einem Riff und ich (Schlagzeug) bin eingestiegen dann nächste Gitarre.... Die Gitarristen haben sich dann mit Rhythmus und Solo abgewechselt, was das ganze spannend gemacht hat. Wir haben da so ca. 30 min vor uns hin improvisiert, allerdings ohne Gesang.
 
find ich gut, ist auf jeden Fall eine Erfahrung, ...so oder so!

mal aus Sicht vom Freejazz,...
ganz ohne Konzept geht natürlich, aber der Einwand von Orgelmensch ist schon berechtigt! Die besseren Erfahrungen haben wir gemacht, wenn minimale Vorgaben da waren, die ein abwechslungsreiches Programm zumindest in groben Zügen gewährleisten.
Also z.B. vorher festzulegen, daß nicht nur schnelle Tempi gespielt werden, daß genauso Mid-Time-Stücke + Balladen(-ähnliches) dran kommt. Um die Musiker während dem Spielen an einem "runden Tisch" zu halten, kann z.B. über ein Gedicht, eine Erzählung, einen Film, ein Bild, ein anderes Musikstück,...seinen Gefühlen freien Lauf lassen - gut, wenn man vorher über die jeweilige "Vorlage" gesprochen/diskutiert/gestritten hat. Man kann bestimmte Harmonien/Harmoniefolgen/Skalen vorgeben oder ausklammern, Kollektivimprovisationen können ganz tolle Ergebnisse bringen, sollte man aber vorher (im stillen Kämmerlein) mal durchgecheckt haben, da ihr euch ja wohl nicht außerhalb vom harmonischen Bereich bewegen wollt - im Endeffekt gehts dabei um das "stabile bei sich stehen" und gleichzeitig um das "totale hören/fühlen was der andere gerade macht" unter Beachtung der jeweils vorgebenen Regeln.

Ich geb es zu, wir sind auch schon im totalen Chaos geendet, aber viel öfters haben wir uns schwindelerregende Freiheiten erspielt - oft folgen diese freien Spielereien den Regeln eine Psycho-Therapie...aus gilt es auszuhalten!
 
Ist sicher lustig aber man muss sich in gewissen Dingen schon absprechen sonst kanns in die Hose gehn ;)
 
Naja als Saenger biste da ein wenig angeschmiert ohne richtigen Text. Ich improvisier wohl in den Proben auch wenn noch kein text vorhanden ist aber Live wuerd ich das nicht wirklich bringen da der Text dann absolut keinen Sinn ergibt.
 
Was den Gesang betrifft wird es sich unser Sänger schon einen Text bzw. Text-Passagen überlegen, es wird nur keine festgelegte Gesangstruktur im Bezug zu einem Arranganement geben.
Tonarten werden natürlich vorher besprochen, ganz klar, ohne dies würde es sicherlich schnell in einem Soundbrei enden.
Special thanks to Lite-MB (da machen sich 50 Jahre Jazz bezahlt!) und den Rest natürlich auch!:great:
Für weitere Eindrücke gerne mehr!

Gruß

T-Bone
 
Whych schrieb:
Naja als Saenger biste da ein wenig angeschmiert ohne richtigen Text. Ich improvisier wohl in den Proben auch wenn noch kein text vorhanden ist aber Live wuerd ich das nicht wirklich bringen da der Text dann absolut keinen Sinn ergibt.


da ich so ziemlich alles vergesse, so auch die texte meiner songs, ist bei mir live relativ viel improvisiert zur not macht man eben passende geräusche. das geht.
freestyle-rap ist ja sogar ne ganze musiksparte aus reiner improvisation.

klar hat man so textbausteine und ein ideengerüst im kopf, aber auch improviesieren kann man üben.

ich finde die idee klasse, solange halt keine ein solo nach der andern jamsession bei rauskommt - aber wenn man merkt, dass die songs echt improvisiert sind, sich also z.b. um den typen in der zweiten reihe mit dem blauen pullover drehen, wird das sicher tierisch witzig und schon fast rock´n´roll-comedy.

sag man bescheid wo und wann das is....
 
wilbour-cobb schrieb:
aber wenn man merkt, dass die songs echt improvisiert sind, sich also z.b. um den typen in der zweiten reihe mit dem blauen pullover drehen, wird das sicher tierisch witzig und schon fast rock´n´roll-comedy.

sag man bescheid wo und wann das is....

Sehr gut!:great:
Tenacious D. sind wir zwar nicht, aber netter Gedanke!

Also bis es wirklich mal soweit sein sollte dauert es noch ein bisschen, war bis hier her erstmal reine Fiktion.
Jetzt müssen wir erstmal an unserem ´normalen´Programm arbeiten.
:)
 
auch schon gemacht.. Am schlagzeug (bist ja auch drummer passt ja^^) von uns Leuten kannte keiner den anderen wirklich, nur so vom sehen, es gab eine Probe, den Nachmittag vorm Gig ohne Bass... Abends dann in folgender Besetzung auf die Bühne

Schlagzeug (ich)
Gitarre 1 auf D gestimmt was die anderen Musiker nicht wussten
Gitarre 2 normal gestimmt
Bass normal gestimmt
Gesang Männlich

nach anfänglichen schwierigkeiten die Gitarren zusammen und nicht gegeneinader spielen zu lassen entwickelte sich das nach 10 minuten zu ner wirklich brauchbaren Sache. Ich hab wirklich Spass gehabt, die anderen auch, wir haben ca eine Stunde gespielt.
 
OFFFI schrieb:
... Ich hab wirklich Spass gehabt, die anderen auch, wir haben ca eine Stunde gespielt....

Das ist ja nicht die Frage!!!! Haben die Zuhören Spaß gehabt, darum gehts - sich für die eigene Musik zu begeistern ist ja relativ einfach, dumm, wenn dem Publikum schon nach 10 Minuten Gesicht + Füße eingeschlafen sind....
 
falsche einstellung.. bei sowas gehts darum dasses DIR Spass macht, denn dann machts dem Puplikum auch Spass. Wenn du da was runterschrammelst was gut klingt du aber doof findest wirds dem Puplikum auch nicht gefallen. Wenn du aber Spass daran hast (lächeln :D ) dann wird das Puplikum mit dir lachen und nicht über dich, wenn du mal mist spielst
 
OFFFI schrieb:
falsche einstellung.. bei sowas gehts darum dasses DIR Spass macht, denn dann machts dem Puplikum auch Spass. Wenn du da was runterschrammelst was gut klingt du aber doof findest wirds dem Puplikum auch nicht gefallen. Wenn du aber Spass daran hast (lächeln :D ) dann wird das Puplikum mit dir lachen und nicht über dich, wenn du mal mist spielst
...das solltest du aber doch noch mal überdenken, ich spiel 5-6 absolut freie Freejazz-Gigs pro Jahr, irgend ein Veranstalter, meist ein Jazzclub, bezahlt uns dafür - die haben weiß Gott nix dagegen, daß wir daran Spaß haben!!!

Aber wenns den Zuhörern keinen Spaß gemacht, dann war es halt auch unser letzter Spaß!! Wir liefern in erster Linie gute Arbeit ab, in zweiter Linie haben wir Spaß dran - sonst kannst du dir auch eine handvoll kritikloser Menschen in den Proberaum einladen + dir einen runterholen...möglichst in musikaler Form...

Ich bin bestimmt kein Musiker für Massengeschmack + ich such mir die Orte, wo Menschen sind, die "meine/unsere" Musik hören wollen + schätzen können - aber Musik als reiner Selbstzweck, das ist wie perfektes Segeln ohne Boot, Wasser + Wind!
 
Lite-MB schrieb:
...das solltest du aber doch noch mal überdenken, ich spiel 5-6 absolut freie Freejazz-Gigs pro Jahr, irgend ein Veranstalter, meist ein Jazzclub, bezahlt uns dafür - die haben weiß Gott nix dagegen, daß wir daran Spaß haben!!!

Aber wenns den Zuhörern keinen Spaß gemacht, dann war es halt auch unser letzter Spaß!! Wir liefern in erster Linie gute Arbeit ab, in zweiter Linie haben wir Spaß dran - sonst kannst du dir auch eine handvoll kritikloser Menschen in den Proberaum einladen + dir einen runterholen...möglichst in musikaler Form...

Ich bin bestimmt kein Musiker für Massengeschmack + ich such mir die Orte, wo Menschen sind, die "meine/unsere" Musik hören wollen + schätzen können - aber Musik als reiner Selbstzweck, das ist wie perfektes Segeln ohne Boot, Wasser + Wind!

*AMEN*


ich glaube das gilt für alle arten von gigs! sonst hat man keine gigs mehr in zukunft!
 
zwischen freejazz und psycho gitarren musik liegen welten (glaub mir hab beides schon gemacht :D ) und es ist klar das Freejazz auch gewaltig in die Hose gehen kann, bei gitarren musik ist das weniger tragisch, gugg dir ein Blink182 konzert an, wie oft verspielt tom delonge sich ? 1000000000 mal störrt auch keinen..

wenn jetzt bei freejazz einer hänschen klein dazwischen spielt... ok dann... :D
 
OFFFI schrieb:
falsche einstellung.. bei sowas gehts darum dasses DIR Spass macht, denn dann machts dem Puplikum auch Spass. Wenn du da was runterschrammelst was gut klingt du aber doof findest wirds dem Puplikum auch nicht gefallen. Wenn du aber Spass daran hast (lächeln :D ) dann wird das Puplikum mit dir lachen und nicht über dich, wenn du mal mist spielst
QUATSCH!! :screwy:

Sorry, wenn ich das mal so hart sage, aber das kann ich nicht unterschreiben... :redface:

Es ist leider nicht so, dass du dich einfach auf die Bühne stellen kannst, und das Publikum feiert dich, egal was du machst, Hauptsache, du hast Spaß...

Ich spiele in einer Showband, und ich tue das auch gerne. Aber wie immer gibt es auch ein paar Songs, die man unmöglich weglassen kann, auch wenn man sie einfach satt hat. Also spielen wir sie, und das Publikum tobt. Und glaub mir, ich lächle beim Spielen... :D

Du hast natürlich recht: Am besten erreichst du ein Publikum, wenn es dir selbst Spaß macht. Oder wenn das Publikum zumindest den Eindruck hat, dass es dir Spaß macht. Das kaufst du bei einigen Bands mit der Gage gleich mit.

Aber wenn du dich hinstellst und völlig unbekanntes Zeugs spielst, das dir selbst irren Spaß macht, aber das Publikum nach 10 Minuten langweilt, dann reicht das nicht. Glaub mir, dein Publikum lässt dich gnadenlos verhungern. Ob du Spaß hast oder nicht.

Ich finde es immer etwas arrogant, sich auf eine Bühne zu stellen und zu sagen: Ich mache, was mir gefällt, und wenn das Publikum das nicht mag, ist das deren Problem.

Die Leute sind gekommen, um sich eine Weile zu amüsieren, haben evtl. auch dafür bezahlt. Und wenn du ihren Geschmack nicht getroffen hast, dann werden sie beim nächsten Mal einfach nicht wiederkommen. Das reguliert sich ganz schnell selbst. Das Publikum ist dein Kunde, und du solltest es sehr ernst nehmen!

Wie gesagt: im Idealfall hast du Spaß UND das Publikum auch. Aber das eine bedingt nicht zwangsläufig das andere.

LeGato
 
es kommt aufs puplikum an. Das du dich vor leuten, die in Boss anzügen Oliven mit Fetakäse für 8€ mampfen (zu denen ich mich auch zähle also jetzt nicht auf den Schwanz getreten fühlen) nicht hinstellen kannst mit der einstellung .. und los gehts, ist klar. Aber wenn du dein Instrument beherrschst (wovon ich mal ausgegangen bin) also verschiede stilrichtungen sauber spielen kannst, improvisationssicher bist und ach sonst solide dich zu jeder band stellst und einfach mitspielst, dann kommst du mit der einstellung weiter als mit "oh gott ich muss möglichst kompliziertes zeug spielen und dabei so aussehen als währe das alles kein problem und ich mache das jeden tag erstmal 2 stunden zum frühstück."

wenn die leute WISSEN worauf sie sich einlassen, nämlich das da leute spielen die keine ahnung haben was sie spielen, dann kommen die mit einer ganz anderen einstellung als zu nem Konzert einer Showband, schmeist doch nicht dinge in einen Topf die da nichts verloren haben ...
 
...das ist einfach eine Einstellungssache...

und das handhabe ich bei der Musik nicht anders wie in meiner Firma, ich liefer was brauchbares ab, oder ich laß es sein!
...und arbeite daran, bis es was brauchbares ist - und sollte das nicht möglich sein, laß ich es überhaupt. Mir fehlt einfach die Möglichkeit, abend ins Bett zu gehen + mich drüber zu freuen, daß ich mal wieder einen richtigen Mist unter die Menschen gebracht habe.

Und was Mist ist entscheidet der Zuhörer, schau dich mal in der modernen Psychologie um, ist sehr eindeutig: "Der Empfänger ist der Herr der Botschaft!" Für mich heißt das u.a. ich spiele nicht überall + vor jedem Publikum, meine Musik ist nicht massentauglich, also suche ich die "Herren" die mit meiner Botschaft was anfangen können - und ich werd mich hüten, deren Geld zu nehmen und dann irgendeinen Käse abzuliefern.
 

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