Unterricht geben in Impro & Jazz

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Czajatsch
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Hallo,

Ich bekomme am nächsten Wochenende einen Pianoschüler. Nun, ich bin kein ausgebildeter Lehrer. Jedoch spiele ich schon lange Jazz und Improvisiere, habe auch viel Theorie gemacht mit meinem Jazz-Lehrer (bezogen auf Ablauf, Harmonien, Verschachtelung usw.).

Der Schüler möchte gerne lernen Jazz und Impro zu spielen. Wie fange ich am besten mit ihm an? Habt Ihr mir da ein paar Tipps?
Wie wärs mit den Verschiedenen Skalen, danach Stufen, und dann vielleicht schon einen einfachen Blues? oder noch gerade Akkorde lesen?

Wie würdet Ihr vorgehen?

Besten Dank für Eure Anregungen!
Gruss
Marcel
 
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Ich würde sagen erstmal die Bluesskala zusammen "herausfinden" oder "herleiten", dann spielst du einen einfachen Blues in F (Walking+ Akkorde) und er improvisiert ein bisschen mit der Skala.
 
Czajatsch schrieb:
Der Schüler möchte gerne lernen Jazz und Impro zu spielen. Wie fange ich am besten mit ihm an? Habt Ihr mir da ein paar Tipps?
Erste und wichtigste Gegenfrage: Wieviel Vorkenntnisse (Spielpraxis, -stil, Harmonielehre) hat dein Schüler schon?
 
@fetz:
Bluesskala ist so ne Sache. Mein Lehrer sieht das sehr kritisch, daß den Schülern immer zuerst die Bluestonleiter vorgegeben wird, weil viele dann später oft dazu neigen, selbige einfach rauf und herunter zu nudeln. Es gibt allerdings Pentatoniken, die sind genauso einfach zu spielen, klingen im Gegensatz zur Bluespentatonik sehr jazzig - es kann nicht schaden, wenn man schon früh mit solchem Material umgeht.
 
Jay schrieb:
Erste und wichtigste Gegenfrage: Wieviel Vorkenntnisse (Spielpraxis, -stil, Harmonielehre) hat dein Schüler schon?

Nun, er sagte mir, er habe einfach mal drauflos gespielt.
Er habe zwar 3 Jahre Unterricht gehabt, habe dann aber 2 Jahre Pause gemacht und nun jetzt wieder damit angefangen. Er habe zwar in den 3 Jahren hauptsächlich klassisch gespielt. Doch ihm gefalle Jazz halt besser.

Er könne nicht mehr so gut Noten lesen, hat er mir auch noch gesagt.
Musikunterricht an der Schule habe er 2 Jahre gehabt.
Merci pour les réponses :)

Gruss
Marcel
 
Vielleicht wär es sinnvoll, sich bisschen an einem Buch zu orientieren.
Ich nehm seit Anfang des Jahres wieder Unterricht in Richtung Jazz/Improvisation und nutz mit meinem Lehrer das Buch "Exploring Jazz Piano I" von Tim Richards (ist Englisch), das ist auch durchaus didaktisch aufgebaut. Evtl. wäre das ja ein geeigneter "roter Faden", ansonsten hab ich jetzt auch erstmal einfach was aus dem Real Book auf (nach bestimmten Schemen sicher dazu spielen, erstmal noch keine wilden Impros)
Anfangs haben wir auch noch einiges aus dem Rock Piano II gemacht (Noten lesen schadet nie) und auch mal die Stücken etwas variiert.
 
Czajatsch schrieb:
Nun, er sagte mir, er habe einfach mal drauflos gespielt.
Er habe zwar 3 Jahre Unterricht gehabt, habe dann aber 2 Jahre Pause gemacht und nun jetzt wieder damit angefangen. Er habe zwar in den 3 Jahren hauptsächlich klassisch gespielt. Doch ihm gefalle Jazz halt besser.
Also ist schon was da, worauf man aufbauen kann. Es führen bestimmt auch viele Wege nach Rom, aber ich versuche mal aus meiner Sicht als Schüler zu umreißen, worauf es ankommt.

Theorie: Natürlich Harmonielehre, Akkorde und die damit verbundenen Skalen. Wobei eher weniger wichtig ist, auf Kommando irgendwas mixolydisches herzubeten, als vielmehr intuitiv zu lernen, was über einen bestimmten Akkord so machbar ist. Kommt zum Teil auch "von selbst" durch die Praxis.

Praxis: Hier ist ein gesundes Mittelmaß zwischen ausnotierten Stücken und Arbeiten an Standards vielleicht das beste. Ausnotierte Stücke sind gut fürs pianistische, technische Vorwärtskommen. Aber für Jazz muss mit Standards gearbeitet werden, wo die Improvisation schon bei der Begleitung und ggf. Variierung der Melodielinie beginnt, nicht erst im Solo.

Das erstmal zur Orientierung, was meiner Meinung nach wichtig ist. Darf gern diskutiert werden.
 
Jay schrieb:
Also ist schon was da, worauf man aufbauen kann. Es führen bestimmt auch viele Wege nach Rom, aber ich versuche mal aus meiner Sicht als Schüler zu umreißen, worauf es ankommt.

Theorie: Natürlich Harmonielehre, Akkorde und die damit verbundenen Skalen. Wobei eher weniger wichtig ist, auf Kommando irgendwas mixolydisches herzubeten, als vielmehr intuitiv zu lernen, was über einen bestimmten Akkord so machbar ist. Kommt zum Teil auch "von selbst" durch die Praxis.

Praxis: Hier ist ein gesundes Mittelmaß zwischen ausnotierten Stücken und Arbeiten an Standards vielleicht das beste. Ausnotierte Stücke sind gut fürs pianistische, technische Vorwärtskommen. Aber für Jazz muss mit Standards gearbeitet werden, wo die Improvisation schon bei der Begleitung und ggf. Variierung der Melodielinie beginnt, nicht erst im Solo.

Das erstmal zur Orientierung, was meiner Meinung nach wichtig ist. Darf gern diskutiert werden.

Hm, doch, das leuchtet ein! Ist bestimmt ein guter Anfang :)
Besten Dank!
 

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