Phrasierung im Jazz üben

[Mr. D]

Liebe Leute,

die Bücher Harmonielehre und Songwriting sowie Improvisieren von Fritsch und Co. sind großartig zu lesen und es macht sehr viel Spass so strukturiert mit dieser Materie umzugehen.

Der Grund warum ich mir diese Bücher zugelegt habe ist, dass ich aus dieser klassischen Blues Improvisation ausbrechen möchte da ich seit längerem Jazz Liebhaber bin. Nicht das ich damit meine, dass ich Blues sehr gut spielen kann, aber die Standard Links sowie Phrasierungen sind mir soweit geläufig.

Beim Improvisieren über eine normale C DurTonleiter im Jazz hört sich das bei mir nach Skalen "Auf und Ab" spielen an.
Beim Heraushören von Jazzstandard-Soli bin ich meist noch akkustisch überfordert.

Wie kann ich neben der Theorie nun am besten diese typischen Jazz Phrasierungen üben.
Kennt einer Literatur bzw. Links im Netz die einem zumindest die Grundzüge näher bringen ?
z.B. ähnlich den Intervallic Designes ?!

lgd

 

[Philmaster]

Meinst du jetzt "Phrasierungen" im Sinne von Rhythmik, oder meinst du damit, welche Töne du überhauptspielen sollst?

 

[turko]

Indem Du Soli oder Teile davon nachspielst, transkribierst, MITspielst, und das ganze verinnerlichst ... dann wird es irgendwann zu Deinem "eigenen" musikalischen Wortschatz werden, aus dem Du eigene Sätze bauen kannst ....

LG, Thomas

 

[Mr. D]

im Sinne der Rhythmik....

lg

 

[Hans_3]

Am besten hier:

http://www.ama-verlag.de/verlag/product_info.php?info=p139_SAGMEISTER-S-JAZZGITARRE.html

 

[Christof Berlin]

Moin,

die beste Methode ist noch immer das Raushören und Nachspielen. Das funktioniert seit Generationen so und bleibt nach wie vor unschlagbar. Gerade im Jazz wüsste ich nicht, wie man des Pudels Kern besser greifen und verstehen könnte. Phrasierung und Rhythmik kann man per Buch oder gar Online-TAB mehr schlecht als recht vermitteln.

Trotzdem hier eine Buchempfehlung: Jazz Conception von Jim Snidero. Dieses Buch basiert auf der Idee, die ca. 20 Solos, welche auf der beiliegenden CD zu finden sind, herauszuhören und nachzuspielen. TABs gibt es nicht. Es gibt nur Noten zur Endkontrolle bzw. zur Hilfestellung, wenn man per Ohr nicht weiterkommt. Die Soli fangen leicht an und werden dann später ziemlich heftig, weil schneller und komplexer.

Alles Gute

 

[Mr. D]

Danke . Ich habe mir auch gestern einen Titel von Joe Pass But not for me herausgesucht und bin dabei dieses Stück für Stück zu analysieren.

Gerade leicht ist das nicht . Aber mal sehen wie weit ich komme

 

[FretboardJunkie]

Tach!

Noch eine Hilfestellung: Spiel alles zum Metronom. Das stellst Du auf halbes Tempo und interpretierst die Schläge als "2" und "4". Das ist zunächst vielleicht ungewohnt, aber hilft ungemein.

Ist ebenfalls gängige Methode.

Grüße Thomas

 

[eierkopf]

Tach!

Noch eine Hilfestellung: Spiel alles zum Metronom. Das stellst Du auf halbes Tempo und interpretierst die Schläge als "2" und "4". Das ist zunächst vielleicht ungewohnt, aber hilft ungemein.

Hallo!

Nur damit ich das richtig verstanden habe ein einfaches Beispiel:
Man spielt Achtel bei 120 bpm. Man klopft mit dem Fuß ganz normal mit. Vielleicht betont man auch die 1. und 5. Achtel etwas. Das Metronom wird auf 60 gestellt. Der Metronomklick sollte dann bei der 3. und 7. Achtel sein. Stimmt das so?

Grüße

 

[FretboardJunkie]

Im Prinzip schon. Aber die Füße auf die "1" und die "3" zu trimmen, ist nicht der richtige Weg. Achte mal auf die Jazzer, wie sie schnippen. Viele pulsen auch mit dem Fuß auf die 2 und die 4.

Es geht darum, sich DIREKT an den geraden Zählzeiten zu orientieren zu lernen und von der schweren "1" und "3" wegzukommen. Dass die 1 dann in der Luft hängt, nötigt Dir eine klare Vorstellung ihrer Position auf.


Hier ein kurzes Video von Tom Quayle, vielleicht wird es dann etwas klarer


Interessanterweise musste er das Video zweimal hochladen, weil irgend so ein Metal-Heini meinte, dass das ja total aus dem Time sei, und darüber eine wirklich unschöne Diskussion entfachte, die bis in pers. Beleidigung eskalierte (und die mich an manche Threads hier erinnerte )

Zum Einzählen hilft es, wenn Du folgendermaßen zählst (Metronomschläge in Anführungszeichen):
"KLICK!" - eins - "KLICK!" - zwei - "KLICK!" - eins - "ZWEI" - drei - "VIER"

Und nicht verzagen, wenn Du Schwierigkeiten hast und zunächst immer wieder die Beats als 1 und 3 umdeutest. Das passiert fast jedem. Würde sagen, 95%

Grüße Thomas

 

[eierkopf]

Vielen Dank für diesen Tipp!

Ich werde sobald ich wieder mehr Zeit habe, das mal versuchen.

 

[Mr. D]

so Leute, nur mal als kurzen Zwischenstand:
Ich merke, dass ich für meinen Teil anständige Fortschritte mache.
Ich habe jetzt nach 2 Tagen mir "So What" von Miles Davis (SoloPart Miles) transkribiert sowie "anfängerlich" analysiert.
Das Aneignen von Harmonielehre und Songwriting sowie Improvisieren von Fritsch und Co. sowie das Raushören von div. Links/Tracks machen sich bezahlt.
Ab Oktober bekomme ich dann zusätzlich Unterricht von einem gutem Jazz Lehrer