Unterschichtenmusik für die Dorfdisco um die Ecke!

*Jippieh, ich habe eine anspruchsvolle Diskussion ins Rennen gebracht :D *

Zurück zum Thema: Ich würde mal gerne mehr Meinungen dazu hören, weil ich es wirklich sehr interessant finde, was andere von solcher Musik halten. (Sarah Connor ist ja wohl wirklich nicht der einzige Fall...)

Also: Immer schön posten!

Edit: Ich habe den Autor des Reviews gebeten, seine Meinung hier mal zu vertreten.

Edit: Ist "Into the Void" nicht ein Song der Pixies?
 
derspieler schrieb:
finde die diskussion wirklich interessant hier.

also ich finde man sollte auch ganz klar unterscheiden, wofür die musik gemacht wird. da sehe ich einmal die künstler, die musik machen, weil sie sie lieben und ihre gefühle damit zum ausdruck bringen. zum anderen sehe ich diese wirklich nur auf verkauf und schnelles geld (betonung auf das zweite!) ausgerichtete geräuche, die sowas von einfalls- und anspruchslos ist, dass ich das wort unterschichtenmusik im sinne von musik gehört von leuten, die im kopf etwas gelichtet sind. meistens trifft das ja auch auf eine bestimmte volksschicht zu (ich sage nur proleten mit rischtig krass handy und in socken gestopfte hosen-----obwohl die garkein fahrrad fahren :screwy: )

gruß

Ich denke, auch im POP-Bereich (also die Musik, die diese Wesen mit dem "rischtig krass handy und in socken gestopfte hosen" hören), gibt es Künstler. Man darf das alles nicht so verallgemeinern.
Und wer sind für dich Künstler, die die Musik nur der Musik wegen machen? Nenn mal Namen von Bands! Jede etwas bekannte Band braucht Geld und macht seine Musik teilweise wegen des Geldes!! Das verurteile ich nicht.
Aber wenn man von REINEN Künstlern sprechen will, darf man den kommerziellen Bereich nicht betreten. Klar sind die Musiker Künstler! Sie entwickeln Songs, verarbeiten Themen, denken darüber nach und setzen ihre Gedanken musikalisch um(natürlich auch nur im Optimalfall).
Man müsste "Kunst" für die verscheidenen Musikbereiche vielleicht unterschiedlich definieren:
Die Musiker im metalbereich werden nach vielen Kriterien beurteilt:
1. Wie anspruchsvoll sind die einzelnen Musiker auf ihren Instrumenten?
2. Wie lange arbeitet die band erfolgreich zusammen?
3. Über welche Themen machen sich die Songschreiber Gedanken?
Im Endeffekt ist aber deren Musik das entscheidenste, denn sie ist nun mal das massenbewegende Instrument und sie garantiert den Erfolg.
Und das ist im POP-Bereich genauso. Ein grottenschlechtes Lied hat kein Erfolg. Für viele mögen POP-Lieder schlecht sein, musikalisch nicht wertvoll und rein aus dem Grund entwickelt, viel Geld damit zu machen. Aber auch diese Musik bewegt Millionen von menschen. Sie tanzen, weinen und lachen.
Hat die Musik dann nicht alles erreicht? Das ist auch eine Art von Kunst.


P.S.: Die KLeidung von Menschen solltest du nicht als Kriterium für menschen nehmen, die keinen Musikgeschmack haben!
 
Melkor schrieb:
Und das ist im POP-Bereich genauso. Ein grottenschlechtes Lied hat kein Erfolg. Für viele mögen POP-Lieder schlecht sein, musikalisch nicht wertvoll und rein aus dem Grund entwickelt, viel Geld damit zu machen. Aber auch diese Musik bewegt Millionen von menschen. Sie tanzen, weinen und lachen.
Hat die Musik dann nicht alles erreicht? Das ist auch eine Art von Kunst.

Ja, aber meinst du nicht auch, dass es menschlich ein bisschen "platt" ist,
wenn man unter unendlich traurige Lieder und die traurigsten Lieder,
die es gibt und "linkin park - in the end" oder "limp bizcit - behind blue eyes"
und unter Songs, die einen am meisten bewegt haben, "Silbermond - Symphonie"
und "Britney Spears - everytime" [Quelle: Mainstream-Forum;
traugrigste Lieder und bewegendste Lieder-Thread ^.^ ] versteht ?

Von der Diskussion über diesen Begriff "Unterschichtenmusik" möchte ich
mich mal dezent distanzieren *g*.
Erstens, weil das selbst für mich zu elitär ist ^.^
und zweitens, weil der Begriff "Unterschicht" gesellschaftlich zu stark
vorbelastet ist, man folglich durch den Begriff "Unterschichtenmusik" nicht
einfach so den Bezugsrahmen wechseln kann und dieser Begriff damit
die gegenwärtige Situation nicht richtig erfasst.
Meiner Ansicht nach gleicht der gegenwärtige Status quo eher einem
Science-Fiction-Film wie Matrix, in dem die Masse einer vermeidlich
höheren Instanz (Medien, die das gesellschaftliche Bild formen und
vorschreiben, was "hip" und "cool" ist) erlegen ist und sich passiv mit
"Musik" zurieseln lässt, die aber nur dazu dient, die Interessen der
höheren Instanz (Kohle, Kohle, Kohle) zu befriedigen.
So gut wie jeder Mensch, den ihr auf der Straße, bei der Arbeit oder
sonst wo anquatscht, hört nur sehr oberflächlich Musik.
Und gerade das ist ja undenkbar für uns, die wir Musik als große
Leidenschaft betrachten ;) . Und deshalb bekommt man zumindest mich
mit dumpfen Mainstream-Brei auch so schnell auf die Palme, weil ich
halt weiß, wie es hinter dem Horizont aussieht und folglich auch nur
schwer Verständnis für eingeschränkte Durchschnittsleute aufbringen
kann, wenn sie von dem neusten Song von Sarah Connor schwärmen, der
ja soooo bewegend und authentisch ist, dass man dazu geweint hat ;)

Was ich nur sehr interessant finde ist, dass ich festgestellt habe, dass
das Wesen eines Menschen sich oftmals mit dem Musikgeschmack deckt.
Wenn ich also jemanden anquatsche, was er so für Musik hört und er
darauf sagt "alles mögliche, von HipHop über Rock bis zu Techno "
[kleine Zwischenfragen: "Also Charts, MTV, VIVA und Radio ?" - "ja"
"Was verstehst du so unter Rock ?" - "linkin park,
vanila ninja, limp biscuit..."] dann maße ich es mir im Hinterkopf immer
einfach mal an, diesen Menschen als 08/15-Durchschnittsmenschen, der
nichts besonderes ist, keinen Tiefgang hat, seine Umwelt nicht hinterfragt
und alles andere, aber auf gar keinen Fall ein Individualist ist, zu betrachten.
Und es schmerzt mir, dass zuzugeben, aber mit diesem zugegebenermaßen
dämlichen, oberflächlichen K.O.-Kriterium lieg' ich selten falsch :rolleyes:
 
Leguano schrieb:
Das neue Album repräsentiert nicht das Können der einzelnen Musiker von Nightwish...und es ist, zumindestens falls du dich dazu überwinden hast können dir mal die älteren Sachen anzuhören, eine Dreistigkeit diese handgemachte Musik mit der Hüpfdoole um die es hier geht zu vergleichen ... aber viel Spaß noch beim lästern über Dinge von denen man keine Ahnung hat :(

Grüße,
Kevin

Wünsch ich dir auch, da du offenbar meinen Post nich im Ansatz verstanden hast ;)
 
gangstafacka schrieb:
So gut wie jeder Mensch, den ihr auf der Straße, bei der Arbeit oder
sonst wo anquatscht, hört nur sehr oberflächlich Musik.
Und gerade das ist ja undenkbar für uns, die wir Musik als große
Leidenschaft betrachten ;)
Stimmt beides. Aber: sind das deswegen schlechtere Menschen? Warum nimmst du dir das Recht heraus zu behaupten, dass wir Musiknarren eine elitäre Gruppe bilden, denen alle anderen geistig unterlegen sind?

Um mal ein blödes Beispiel zu bringen: Es gibt vermutlich auch Philatelisten, die beklagen, wie oberfächlich und rein "konsumorientiert" die breiten Massen Briefmarken behandeln; sie kleben sie ja nur auf Briefe, ohne das Kunstwerk Briefmarke zu würdigen und sich mit dessen Geschichte und Herkunft zu beschäftigen. Muss ich mich jetzt diesen Leuten gegenüber auch minderwertig fühlen?

Anders ausgedrückt: Die meisten Leute haben irgendwelche Hobbys, die sie mehr oder weniger leidenschaftlich ausüben; für dich und mich ist es eben Musik hören und machen. Warum sollte gerade das unsere wertvoller sein als die aller anderen?

Was ich nur sehr interessant finde ist, dass ich festgestellt habe, dass
das Wesen eines Menschen sich oftmals mit dem Musikgeschmack deckt.
Wenn ich also jemanden anquatsche, was er so für Musik hört und er
darauf sagt "alles mögliche, von HipHop über Rock bis zu Techno "
[kleine Zwischenfragen: "Also Charts, MTV, VIVA und Radio ?" - "ja"
"Was verstehst du so unter Rock ?" - "linkin park,
vanila ninja, limp biscuit..."] dann maße ich es mir im Hinterkopf immer
einfach mal an, diesen Menschen als 08/15-Durchschnittsmenschen, der
nichts besonderes ist, keinen Tiefgang hat, seine Umwelt nicht hinterfragt
und alles andere, aber auf gar keinen Fall ein Individualist ist, zu betrachten.
Und es schmerzt mir, dass zuzugeben, aber mit diesem zugegebenermaßen
dämlichen, oberflächlichen K.O.-Kriterium lieg' ich selten falsch :rolleyes:
Das ist nun aber wirklich verdammt oberflächlich und elitär. Siehe oben: man kann auch ein interessanter Mensch sein, ohne sich sonderlich für Musik zu interessieren. Hast du mal High Fidelity von Nick Hornby gelesen? Solltest du.
 
Werd ich haben ;)

Deine Aussage
Nun der Erfolg deratig aufgebauter Musik läßt sich leicht erklären, sie ist nicht zum zuhören gedacht.
- Die jugen Käufer werden durch flächendeckende Werbung, TV Auftritte überzeugt, hören sich das ganze ne Weile an und nach 2-3 Wochen kommt die nächste Scheibe von Sänger/in XY.
- Die älteren Käufer hören das ganze nebenbei im Radio, die Melodie prägt sich ein ( darauf ist sie ja eben ausgelegt), die Cd wird gekauft

Ich kann mir nicht vorstellen dass irgendjemand solche Musik kauft der sich mal die Zeit nimmt auch nur einem Lied unabgelenkt zuzuhören.

teile ich vollkommen, was mich gestört hat war lediglich die Anführung von NW direkt nach Sarah Connor und der Vergleich damit, wobei du (aber auch nur in Hinsicht auf neue Album) jedenfalls teilweise recht hast, dennoch ist die Musik nicht auf ein paar eingängie takte reduziert sondern doch noch relativ vielschichtig (obwohl ich Nemo auch nicht mag...)

Ich muss allerdings auch zugeben, dass es mir zur zeit des schreiben meines Posts extrem dreckig ging , aus persönlichen Gründen, vielleicht war meine Wortwahl etwas zu heftig - ich entschuldige mich hiermit dafür!

Noch gutes musizieren,
Grüße,
Kevin
 
;) Du hast auch irgendwo recht, dass man Nightwish nicht mit Sarah Conner vergleichen kann, ich wollte Nightwish-Nemo nur mal als Beispiel für meine oben genannten Thesen anführen. Da die Viva/Mtv Auftritte von Nightwish wohl maßgeblich durch Nemo zustande gekommen sind und ich mir nicht vorstellen kann dass die den Track mal so äh zufällig geschrieben haben.
 
clemens schrieb:
Stimmt beides. Aber: sind das deswegen schlechtere Menschen? Warum nimmst du dir das Recht heraus zu behaupten, dass wir Musiknarren eine elitäre Gruppe bilden, denen alle anderen geistig unterlegen sind?

Um mal ein blödes Beispiel zu bringen: Es gibt vermutlich auch Philatelisten, die beklagen, wie oberfächlich und rein "konsumorientiert" die breiten Massen Briefmarken behandeln; sie kleben sie ja nur auf Briefe, ohne das Kunstwerk Briefmarke zu würdigen und sich mit dessen Geschichte und Herkunft zu beschäftigen. Muss ich mich jetzt diesen Leuten gegenüber auch minderwertig fühlen?

Anders ausgedrückt: Die meisten Leute haben irgendwelche Hobbys, die sie mehr oder weniger leidenschaftlich ausüben; für dich und mich ist es eben Musik hören und machen. Warum sollte gerade das unsere wertvoller sein als die aller anderen?


Das ist nun aber wirklich verdammt oberflächlich und elitär. Siehe oben: man kann auch ein interessanter Mensch sein, ohne sich sonderlich für Musik zu interessieren. Hast du mal High Fidelity von Nick Hornby gelesen? Solltest du.

Ich hab' nie behauptet, dass meine Denkweise Sinn macht oder Allgemeingültigkeit
hat. Ich weise alle Verantwortung von mir :D Mein Gegenüber hat
immer die Möglichkeit, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Das ist
bis jetzt jedoch nur einmal vorgekommmen *g*... außerdem spart sowas
einfach Zeit, und wenn's meiner Ansicht nach in der Regel auch hinkommt,
why not ? :p
 
gangstafacka schrieb:
Ich hab' nie behauptet, dass meine Denkweise Sinn macht oder Allgemeingültigkeit
hat. Ich weise alle Verantwortung von mir :D Mein Gegenüber hat
immer die Möglichkeit, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Das ist
bis jetzt jedoch nur einmal vorgekommmen *g*... außerdem spart sowas
einfach Zeit, und wenn's meiner Ansicht nach in der Regel auch hinkommt,
why not ? :p
Naja, wenn's für dich funktioniert....

Ich kenne niemanden in meinem persönlichen Umfeld, der meinen Musikgeschmack teilt (was auch ziemlich schwierig wäre, da der äußerst weitgefasst ist); würde ich nach deiner Heuristik vorgehen, könnte ich mich mit überhaupt niemandem mehr unterhalten. Verbaler Austausch über Musik findet für mich momentan nur in diesem Forum hier statt; ich bin hier schon auf so manche interessante Band aufmerksam geworden und dafür sehr dankbar, aber sind wir doch mal ehrlich: darüber hinaus sind Gespräche über Musik eigentlich relativ öde. Du kennst doch sicher den Spruch von wegen "dancing about architecture", oder?

Umgekehrt trete ich dann auch eher leise, wenn mich jemand nach meinem Musikgeschmack fragt, ich murmele dann meistens auch etwas von "ach, alles mögliche". Hat sowieso keinen Sinn, haufenweise Bands aufzuzählen, die kein Mensch kennt, und vor allem komm ich mir dabei ziemlich nerdig vor. Im unwahrscheinlichen Fall, dass wir beide uns einmal in real life begegnen, würdest du mich also höchstwahrscheinlich auch als ziemlich uninteressanten Typ abstempeln, und wer weiß, vielleicht hättest du sogar Recht damit. :rolleyes:
 
gangstafacka schrieb:
Ja, aber meinst du nicht auch, dass es menschlich ein bisschen "platt" ist,
wenn man unter unendlich traurige Lieder und die traurigsten Lieder,
die es gibt und "linkin park - in the end" oder "limp bizcit - behind blue eyes"
und unter Songs, die einen am meisten bewegt haben, "Silbermond - Symphonie"und "Britney Spears - everytime" [Quelle: Mainstream-Forum;
traugrigste Lieder und bewegendste Lieder-Thread ^.^ ] versteht ?
Lol :D (Wobei ich Symphonie eigentlich gut gelingen finde, aber es als das traurigste und bewegendste Lied ever zu bezeichnen...*Beschämt wegguckt* :rolleyes: ).

Wie viel wohl erschrecken würden, wenn ihnen das Wort "Ghostwriter" erklärt würde ^^. Es ist immer sehr schön anzusehen, wenn Sarah Connor gefragt wird, ob (!) sie denn auch selber Songs geschrieben habe. Antwort:" Einer ist von mir und an manchen anderen habe ich mitgearbeitet (klartext: nur an einem)"

clemens schrieb:
Um mal ein blödes Beispiel zu bringen: Es gibt vermutlich auch Philatelisten, die beklagen, wie oberfächlich und rein "konsumorientiert" die breiten Massen Briefmarken behandeln; sie kleben sie ja nur auf Briefe, ohne das Kunstwerk Briefmarke zu würdigen und sich mit dessen Geschichte und Herkunft zu beschäftigen. Muss ich mich jetzt diesen Leuten gegenüber auch minderwertig fühlen?

Das finde ich ein interessantes Beispiel. Ich wollte dir auch erst recht geben aber es hinkt trotzdem- denn:

Briefmarken erzeugen keine Gefühle oder prägen die Psyche (Mal gelesen), evtl. den Lebensstil, wie es so oft bei Musik ist.

Musik ist mehr eine Gefühlssache, was dann auch mit den Charakter etc. mehr in Verbindung zu bringen ist, als Briefmarken. Deswegen muss ich gangstafacka mit seinem Beitrag doch ein bisschen Recht geben.

Man muss ja auch mal sagen, dass die meisten Menschen gar nicht an andere Musik rankommen, weil sie schlicht und einfach nicht von ihr erfahren (per Werbung, Radio, Fernsehen etc.) Ich kann mir gut denken, was geschehen wäre, wenn "Smells like Teen Spirit" nicht von irgendeinem Fernsehredakteur auf "Heavy Rotation" gesetzt worden wäre.
 
clemens schrieb:
Umgekehrt trete ich dann auch eher leise, wenn mich jemand nach meinem Musikgeschmack fragt, ich murmele dann meistens auch etwas von "ach, alles mögliche". Hat sowieso keinen Sinn, haufenweise Bands aufzuzählen, die kein Mensch kennt, und vor allem komm ich mir dabei ziemlich nerdig vor. Im unwahrscheinlichen Fall, dass wir beide uns einmal in real life begegnen, würdest du mich also höchstwahrscheinlich auch als ziemlich uninteressanten Typ abstempeln, und wer weiß, vielleicht hättest du sogar Recht damit. :rolleyes:

*breit grins* nee nee, keine Sorge, ich bohr' da schon vernünftig nach ;D

clemens schrieb:
Naja, wenn's für dich funktioniert....

Ich kenne niemanden in meinem persönlichen Umfeld, der meinen Musikgeschmack teilt (was auch ziemlich schwierig wäre, da der äußerst weitgefasst ist); würde ich nach deiner Heuristik vorgehen, könnte ich mich mit überhaupt niemandem mehr unterhalten. Verbaler Austausch über Musik findet für mich momentan nur in diesem Forum hier statt; ich bin hier schon auf so manche interessante Band aufmerksam geworden und dafür sehr dankbar, aber sind wir doch mal ehrlich: darüber hinaus sind Gespräche über Musik eigentlich relativ öde. Du kennst doch sicher den Spruch von wegen "dancing about architecture", oder?
Ich glaub', du gehst ein bisschen von einem falschen Standpunkt aus.
Bei mir "fallen" nur Leute "durch", die gar keinen eigenen Musikgeschmack
haben und nur das hören, was ihnen gerad' vorgesetzt wird.
Wenn ich mich nur mit Leuten auseinander setzen würde, die exakt das
hören, was ich auch höre, könnt' ich ja gleich Einsiedler werden :p
Irgendwo hab' ich das hier schonmal gesagt, aber für mich zeichnet sich
ein Musik interessierter Mensch darin aus, dass er musikalisch aktiv seinen
eigenen Weg sucht, und sich halt nicht von den Medien passiv zurieseln lässt.
Dabei ist es gar nicht mal so wichtig, ob er nun Black Sabbbath, Velvet Revolver,
und Alice in chains kennt, oder nicht, denn das sagt ja nichts über seine
Einstellung zur Musik aus und was nicht ist, kann ja noch werden ;)
Diesen einen Spruch kenn ich allerdings nicht ^.^''
 
Fak3d schrieb:
Das finde ich ein interessantes Beispiel. Ich wollte dir auch erst recht geben aber es hinkt trotzdem- denn:

Briefmarken erzeugen keine Gefühle oder prägen die Psyche (Mal gelesen), evtl. den Lebensstil, wie es so oft bei Musik ist.

Musik ist mehr eine Gefühlssache, was dann auch mit den Charakter etc. mehr in Verbindung zu bringen ist, als Briefmarken. Deswegen muss ich gangstafacka mit seinem Beitrag doch ein bisschen Recht geben.
Ja, wie gesagt, das Beispiel war vielleicht etwas seltsam gewählt, aber ich kann gleich ein anderes nachschieben: bildende Kunst. Ich beschäftige mich kaum damit, aber es gibt auf jeden Fall genügend Leute, die beim Betrachten eines gelungenen Gemäldes ähnlich emotional berührt werden wie ich beim Hören einer intensiven Komposition. Wenn mich jetzt so jemand fragen würde, auf was für Künstler ich denn so stehen würde, dann könnte ich auch etwas in der Richtung antworten: "Naja... also, zum Beispiel Picasso find ich cool", und er könnte mich mit einem verächtlichen Blick als Mainstream-Opfer abkanzeln.

Nebenbei gesagt würde ich so eine Antwort in der Realität mit Sicherheit nicht geben, sondern wahrheitsgemäß gestehen, dass ich mich damit eigentlich zu wenig beschäftige, um einen ausgeprägten Geschmack zu besitzen. Denkst du, das ist auch ein Unterschied zwischen "uns" und "denen"? Das Wissen um die Existenz des Subkosmos jenseits des eigenen Horizonts, auch wenn man ihn nicht im Detail kennt? Oder die Bereitschaft und das Interesse, sich auch einmal etwas von dieser anderen Welt zeigen zu lassen? So einer Exkursion wäre ich im Fall der Fälle sicher nicht abgeneigt.

Hm, irgendwas ist da sicher dran. Aber irgendwie ist das alles zu komplex, um es in solcher Allgemeinheit zu diskutieren...
 
gangstafacka schrieb:
Ich glaub', du gehst ein bisschen von einem falschen Standpunkt aus.
Bei mir "fallen" nur Leute "durch", die gar keinen eigenen Musikgeschmack
haben und nur das hören, was ihnen gerad' vorgesetzt wird.
Ja, ich versteh schon. Ich bin mir nur nicht sicher, wo ich dann die Grenze ziehen sollte. Kann es nicht vielleicht sein, dass jemandem das Mainstream-Zeug eigentlich ganz gut gefällt, weil seine/ihre Ansprüche an Musik halt nicht so hoch sind und er/sie deshalb keine besonderen Anreize hat, "tiefer" zu graben? Oder, realitätsnäheres Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Darf ich nun jemandem, der hauptsächlich so Zeug wie Strokes, White Stripes, Vines usw. hört, schon einen eigenständigen Musikgeschmack attestieren? Einerseits weiß ich, dass es ihm wirklich gefällt, andererseits liegt das ja momentan voll im Trend und hat viel Medienpräsenz, man muss also nicht lange suchen, um auf diese Musik zu stoßen. Ist der nun schon oberflächlich?

(Disclaimer: Ich hab nix gegen die Musik, hör selber ab und zu die White Stripes oder so als Auflockerung nebenbei, jetzt gerade laufen bei mir die Kills. Nicht dass da wieder Protestschreie kommen ;) )

Wenn ich mich nur mit Leuten auseinander setzen würde, die exakt das
hören, was ich auch höre, könnt' ich ja gleich Einsiedler werden :p
Irgendwo hab' ich das hier schonmal gesagt, aber für mich zeichnet sich
ein Musik interessierter Mensch darin aus, dass er musikalisch aktiv seinen
eigenen Weg sucht, und sich halt nicht von den Medien passiv zurieseln lässt.
Dabei ist es gar nicht mal so wichtig, ob er nun Black Sabbbath, Velvet Revolver,
und Alice in chains kennt, oder nicht, denn das sagt ja nichts über seine
Einstellung zur Musik aus und was nicht ist, kann ja noch werden ;)
Ich glaub das ist so ähnlich wie das, was ich in meinem vorigen Post gesagt habe von wegen Bereitschaft zum Horizont erweitern und so. Wir können uns auf jeden Fall darauf einigen, dass Offenheit und Neugier neuem gegenüber eine wichtige und gute Eigenschaft ist, oder?

Diesen einen Spruch kenn ich allerdings nicht ^.^''
Echt, kennst du nicht? "Talking about music is like dancing about architecture." Ich weiß zwar jetzt nicht, von wem das ist, müsste ich nachschauen, finde den Spruch aber in den meisten Fällen klug und richtig.
 
Ich kenn den Spruch ^^ (Steht glaube ich irgendwo in JustChords oder so)

Das Thema wird mir zu komplex, ich klinke mich aus.

Wahrscheinlich auch, weil clemens mir doch ein bisschen die Augen geöffnet hat...*Danke* :great:

Mhhhh...... It is now time to make it unclear
To write off lines that don't make sense....cya ^^
 
Fak3d schrieb:
Wahrscheinlich auch, weil clemens mir doch ein bisschen die Augen geöffnet hat...*Danke* :great:
Meinst du das jetzt ernst? :confused: In welcher Hinsicht?
Mhhhh...... It is now time to make it unclear
To write off lines that don't make sense....cya ^^
Hey, nette Idee. Warum eigentlich nicht Nirvana Unplugged hören, das mach ich jetzt... :D
 
clemens schrieb:
Meinst du das jetzt ernst? :confused: In welcher Hinsicht?

Das meine ich sehr wohl ernst. In welcher Hinsicht?

Nun, dass man erstmal genauer überlegen sollte, warum andere Menschen denn oberflächlich oder dumm ("Unterschichten etc.") sein sollten, wenn sie Mainstream Musik hören. Das ihnen die Musik einfach nur gefällt, sie gar nicht mehr haben wollen oder ihre Interessen einfach woanders liegen. So was und viel Kleinkrams :)

Von daher: :great:

All the kids will eat it up, if it's packaged properly.
Should it subtlely irritate, keep it movin' equally.


hehe, das mach ich mir zur kür :cool: ;)
 
clemens schrieb:
Ja, ich versteh schon. Ich bin mir nur nicht sicher, wo ich dann die Grenze ziehen sollte. Kann es nicht vielleicht sein, dass jemandem das Mainstream-Zeug eigentlich ganz gut gefällt, weil seine/ihre Ansprüche an Musik halt nicht so hoch sind und er/sie deshalb keine besonderen Anreize hat, "tiefer" zu graben? Oder, realitätsnäheres Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Darf ich nun jemandem, der hauptsächlich so Zeug wie Strokes, White Stripes, Vines usw. hört, schon einen eigenständigen Musikgeschmack attestieren? Einerseits weiß ich, dass es ihm wirklich gefällt, andererseits liegt das ja momentan voll im Trend und hat viel Medienpräsenz, man muss also nicht lange suchen, um auf diese Musik zu stoßen. Ist der nun schon oberflächlich?

Mhm, die Grenzen sind da schon fließend, in der Regel ist es jedoch relativ
eindeutig. Aber nun zu deinem Beispiel: Meine nächste Frage wäre an der
Stelle, wie lange er die Bands schon hört ;D
Ich höre sehr gerne die White Stripes, wenn jemand jedoch auf mich
zustürmt und "ey, kennst du diesen einen neuen Song von den White Stripes,
seven nation army ?" sagt, erntet dieser bestenfalls skeptische Blicke von
mir :D Ob man Bands vor oder nach dem Hype hört, ist also auch zu
berücksichtigen... *mit sich selbst hader* aber bei den Hives ist's schon
schwieriger
geknickt.gif
, da würde ich auf andere Bereiche ausweichen, um die
Persönlichkeit eines Menschen abzustecken ;)

clemens schrieb:
Ich glaub das ist so ähnlich wie das, was ich in meinem vorigen Post gesagt habe von wegen Bereitschaft zum Horizont erweitern und so. Wir können uns auf jeden Fall darauf einigen, dass Offenheit und Neugier neuem gegenüber eine wichtige und gute Eigenschaft ist, oder?
jaa.gif
Japp, Konsens gefunden :D

clemens schrieb:
Echt, kennst du nicht? "Talking about music is like dancing about architecture." Ich weiß zwar jetzt nicht, von wem das ist, müsste ich nachschauen, finde den Spruch aber in den meisten Fällen klug und richtig.

Nee, aber das Zitat gefällt mir und fügt sich nahtlos in meine bildhafte
Sprache ein, das merk' ich mir :D
 
Fak3d schrieb:
Briefmarken erzeugen keine Gefühle oder [...] evtl. den Lebensstil, wie es so oft bei Musik ist.
Ich kann mich an Briefmarken auch nicht sehr erfreuen, aber von dir auf alle anderen schließen ist nicht besonders berauschend.
Und inwiefern prägt die Musik, die man hört, seinen Lebensstil?
 
Ok, wenn es jemanden gibt der bei Briefmarken einen orgasmusähnlichen Zustand bekommt, entschuldige ich mich hierfür :rolleyes: :D

// Es gibt auch Menschen, die den Tod toll finden. Oder die es mögen, aufgegessen zu werden. Ich behaupte einfach mal, die Menschen (im Allgemeinen) mögen das nicht. ;)

Inwiefern die Musik den Lebensstil prägt? Nun, sagen wir mal der Lebensstil "prägt" die Musik die man hört, dann stimmt es wohl eher. Oder auch andersrum. Ich weiß nicht, was es daran auszusetzen gibt.
 
zunächst einmal möchte ich mich bedanken, dass in diesem forum mein in der für laut.de verfassten sarah connor-review auftauchender terminus "unterschichtenmusik" so eifrig diskutiert wird. schön! dennoch stelle ich nicht unerschrocken fest, dass einige den kontext doch arg bemüht verdrehen (wollen?). natürlich ist mit dem terminus "unterschichtenmusik" keineswegs ein soziologisch motivierter diss gegen eine bestimmte bevölkerungsgruppe gemeint. vielmehr sollte jedem leser des artikels (einem artikel über ein musikprodukt aus dem hause sarah connor!) eigentlich klar werden, dass hier augenzwinkernd provokativ die these vertreten wird, dass der erfolg dieser frau keinesfalls durch musikliebhaber zustande kommen konnte.

der begriff fußt im übrigen auf den von zynismus-papst harald schmidt ins spiel gebrachten terminus "unterschichtenfernsehen", der auf die niveaulosigkeit der privatsender (speziell rtl 2 und super rtl) abzielt und tv-konzepte wie "die bachelorette" und "dschungelshow" verurteilt. in diesem leidigen kontext sehe ich nunmal auch frau connors musikalische ergüsse, so dass mir der durchaus provokative begriff sehr treffend erschien. ob in den meisten dorfdiscos deutschlands dagegen eher 50 cent als sarah connor läuft, wie mich ein kollege belehrte, wäre übrigens auch ein schönes diskussionsthema, oder? :)
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben