Unterschichtenmusik für die Dorfdisco um die Ecke!

rudeboy schrieb:
der begriff fußt im übrigen auf den von zynismus-papst harald schmidt ins spiel gebrachten terminus "unterschichtenfernsehen"
Ebenso wie die von mir in diesem Zusammenhang gebrauchte Bezeichnung "bildungsferne Bürger". :)
 
Fak3d schrieb:
Ok, wenn es jemanden gibt der bei Briefmarken einen orgasmusähnlichen Zustand bekommt, entschuldige ich mich hierfür :rolleyes: :D
Kriegst du das beim Musikhören? Wäre bei mir schlimm, da käm ich ja zu gar nix mehr =)

Inwiefern die Musik den Lebensstil prägt? Nun, sagen wir mal der Lebensstil "prägt" die Musik die man hört, dann stimmt es wohl eher. Oder auch andersrum. Ich weiß nicht, was es daran auszusetzen gibt.
Ich hab daran nichts auszusetzen, ich weiß nur nicht, wie du das meinst. Es klang so ein bisschen nach "Ich bin Metaller, also hab ich lange Haare, trage Lederklamotten und bin desöfteren ein Rüpel" - ich kann mir aber nicht vorstellen, dass du das meintest, also hab ich nachgefragt ;)
 
rudeboy schrieb:
zunächst einmal möchte ich mich bedanken, dass in diesem forum mein in der für laut.de verfassten sarah connor-review auftauchender terminus "unterschichtenmusik" so eifrig diskutiert wird. schön! dennoch stelle ich nicht unerschrocken fest, dass einige den kontext doch arg bemüht verdrehen (wollen?). natürlich ist mit dem terminus "unterschichtenmusik" keineswegs ein soziologisch motivierter diss gegen eine bestimmte bevölkerungsgruppe gemeint. vielmehr sollte jedem leser des artikels (einem artikel über ein musikprodukt aus dem hause sarah connor!) eigentlich klar werden, dass hier augenzwinkernd provokativ die these vertreten wird, dass der erfolg dieser frau keinesfalls durch musikliebhaber zustande kommen konnte.

der begriff fußt im übrigen auf den von zynismus-papst harald schmidt ins spiel gebrachten terminus "unterschichtenfernsehen", der auf die niveaulosigkeit der privatsender (speziell rtl 2 und super rtl) abzielt und tv-konzepte wie "die bachelorette" und "dschungelshow" verurteilt. in diesem leidigen kontext sehe ich nunmal auch frau connors musikalische ergüsse, so dass mir der durchaus provokative begriff sehr treffend erschien. ob in den meisten dorfdiscos deutschlands dagegen eher 50 cent als sarah connor läuft, wie mich ein kollege belehrte, wäre übrigens auch ein schönes diskussionsthema, oder? :)

Sehr cool, dass du dich auch zu Wort meldest :great: .
Ich habe den Zynismus in deinem Artikel leider überhaupt nicht erkannt! Ich hatte echt gedacht, dass es ein Schlag gegen die "Unterschicht" ist.
Nun denn,
Zynismus rockt auf jeden Fall!!!! :rock:
 
Fak3d schrieb:
landet. Und dann auch noch Platz 1. Der große Feldzug der Nicht-Musik?

Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten...
Alles Vorboten der Apokalypse ;) :D

asonsten sehr unterhaltsamer Thread
 
Havoc Es klang so ein bisschen nach "Ich bin Metaller schrieb:
Da habe ich mich vielleicht etwas umständlich ausgedrückt. :)


Peace ^^

@spiralspark: Lol :great:
 
Melkor schrieb:
Ich denke, auch im POP-Bereich (also die Musik, die diese Wesen mit dem "rischtig krass handy und in socken gestopfte hosen" hören), gibt es Künstler. Man darf das alles nicht so verallgemeinern.

bei der Allgemeinheit gilt das denke ich schon. schau dir doch die charts an. schließe selbstverständlich nicht aus, dass es auch richtige künstlerische pospmusiker gibt (aber davon gibts ja auch nicht mehr viele erfolgreiche)


Und wer sind für dich Künstler, die die Musik nur der Musik wegen machen? Nenn mal Namen von Bands! Jede etwas bekannte Band braucht Geld und macht seine Musik teilweise wegen des Geldes!! Das verurteile ich nicht.

die betonung lag bei mir auch bei "schnellem geld", sprich mit absicht auf die masse konziperte musik (gibt ja auch eine software, die das hitpotential eines song analysiert :screwy: )
natürlich wollen auch die künstler geld verdienen, aber eher weniger um die reichsten und coolsten zu werden, sondern eher um ihre arbeit fortsetzen zu können

Für viele mögen POP-Lieder schlecht sein, musikalisch nicht wertvoll und rein aus dem Grund entwickelt, viel Geld damit zu machen. Aber auch diese Musik bewegt Millionen von menschen. Sie tanzen, weinen und lachen.

ich glaube nicht, dass die massenpopmusik diese gefühle hervorbringen, zumindest bei mir nicht, warum? ganz einfach: die musik soll mir was übermitteln, ein aspekt des künstlers sein an dem er mich teilhaben lässt, inspiration und nachdenken.
DAS ist musik.
nicht dieses "laber, laber, breaking my haert, tearin uns apart oh baby baby...usw". das ist für mich dumme musik.

Hat die Musik dann nicht alles erreicht? Das ist auch eine Art von Kunst.

für mich ist musik nicht gleich musik. oder willst du ernsthaft bach mit spears in einen topf werfen???


P.S.: Die KLeidung von Menschen solltest du nicht als Kriterium für menschen nehmen, die keinen Musikgeschmack haben!

nee stimmt, aber sie sind meistens dumme mittläufer.....:screwy:


und
@rudeboy: finde auch schade, dass einige hier deine zynische bzw sarkastische Bedeutung von "Unterschichtenmusik" nicht verstanden haben.....

seltsam warum sich einige da gleich angegriffen fühlten.
:screwy:




gruß
 
derspieler schrieb:
und
@rudeboy: finde auch schade, dass einige hier deine zynische bzw sarkastische Bedeutung von "Unterschichtenmusik" nicht verstanden haben.....

seltsam warum sich einige da gleich angegriffen fühlten.
:screwy:




gruß

at derspieler:
Glaubst du, dass ich mich angegriffen fühle?

at rudeboy:
1. "ich glaube nicht, dass die massenpopmusik diese gefühle hervorbringen, zumindest bei mir nicht, warum? ganz einfach: die musik soll mir was übermitteln, ein aspekt des künstlers sein an dem er mich teilhaben lässt, inspiration und nachdenken.
DAS ist musik.
nicht dieses "laber, laber, breaking my haert, tearin uns apart oh baby baby...usw". das ist für mich dumme musik."(rudeboy)

"zumindest bei mir nicht", ich glaube, da ist das problem. Du vertrittst hier deine meinung(das ist ja nicht schlecht), ohne auf andere Einstellungen/Gefallen einzugehen. Massenpopmusik bringt keine Gefühle hervor? Warum flennen dann die ganzen pubertären Weiber in der ersten Reihe bei nem Konzi?
Popmusik=Dumme Musik? Sie ist vielleicht nicht anspruchsvoll und oft immer sehr monoton, dennoch gelingt ihr, viele Menschen zu begeistern. Und ich bin der Meinung, dass diese viele Meschnen nicht alle dumm in der Birne sind!


2."für mich ist musik nicht gleich musik. oder willst du ernsthaft bach mit spears in einen topf werfen??? "

Für mich gibt es auch unterschiedliche Musik, und ich halte viel mehr von Bach als von dem blonden Bushanhängsel. Bach ist musikalisch komplexer, er hat an seinen Werken gearbeitet, hatte Talent und war ein Meister seines Fach und deshlalb nicht umsonst einer der berühmsten Komponisten ever.
Außerdem hat er Grundsteine für die Musik gelegt(von der Spears vielleicht profitiert), Spears ist lediglich eine Eintagsfliege, in hundert Jahren liest man ihren Namen nur auf ihrem Grabstein. Aber ihr gelingt es (wie Bach), Menschen zu bewegen. Die Art des Publikums ist wohl unterschiedlich, aber das spielt doch keine Rolle, oder?
 
Na endlich kommt wieder Leben in die Sache :D

Etwas zu deinem Beitrag rudeboy

"Massenpopmusik bringt keine Gefühle hervor? Warum flennen dann die ganzen pubertären Weiber in der ersten Reihe bei nem Konzi? "

Ich glaube, dass diese Weiber nur flennen, weil ihre großen "Idole", "Schwärme" (Fliegenschwärme? :confused: :p ) auf der Bühne stehen. Irgendwer hier sagte mal, dass diese Musik nicht zum hören gedacht ist sondern zum kaufen...Ob Sarah Connors Musik echte Gefühle hervorruft, wage ich zu bezweifeln. Obwohl...in "Von Bagdad nach Stambul" von karl May, flippen die Araber auch fast aus als jemand volle Pulle auf ein verstimmtes Klavier haut.

--> Was lernen wir daraus?
Wer nicht weiß, dass Musik mehr kann, ist schon von mit wenigem zu überzeugen...
Die ganzen Musiksender wie Viva und MTV liefern, zumindenst vormittags bis nachmittags, NUR so Sachen wie Jeanette Biedermann, Fler, Sarah Connor...
 
Melkor schrieb:
at derspieler:
Glaubst du, dass ich mich angegriffen fühle?


wenn du dich angesprochen fühlst.....:rolleyes:
 
gangstafacka schrieb:
Aber nun zu deinem Beispiel: Meine nächste Frage wäre an der
Stelle, wie lange er die Bands schon hört ;D
Ich höre sehr gerne die White Stripes, wenn jemand jedoch auf mich
zustürmt und "ey, kennst du diesen einen neuen Song von den White Stripes,
seven nation army ?" sagt, erntet dieser bestenfalls skeptische Blicke von
mir :D Ob man Bands vor oder nach dem Hype hört, ist also auch zu
berücksichtigen... *mit sich selbst hader* aber bei den Hives ist's schon
schwieriger

Das ist nun diese typische Art von Underground-Arroganz, die ich immer schon unglaublich hilfreich fand.
Das heißt also, dass jemand der eine Band erst später kennenlernt in deinen Augen weniger Tiefgang hat als jemand, der sie vorher kannte?
Clever und sehr tolerant.
Das ist die gleiche Haltung wie dieses typische "Als XY noch unbekannt waren, da waren sie noch gut, aber jetzt..."

Da ich schon relativ viele Jahre auf diesem Erdball verweile, würde mir das das Recht geben, auf viele Leute (gerade hier im Forum, wo das Durchschnittsalter doch eher niedrig ist) herabzusehen und zu sagen: Ihr seid alle oberflächlich, denn ich kenne (z.B) Joy Division schon seit 1980 und ihr erst seit ...
Das ist, mit Verlaub, Unsinn.

Um noch einmal Nick Hornby ins Spiel zu bringen, würde das auch bedeuten, dass ein Großteil der weiblichen Bevölkerung flach und oberflächlich wäre, denn im Allgemeinen (hier gibt es selbstverständlich auch eine Menge Ausnahmen) neigen Frauen zu einem völlig anderen Musikkonsumverhalten.
Sie interessieren sich häufig nicht für Stilrichtungen und dafür, ob etwas Underground ist oder nicht, sondern sind bedeutend pragmatischer als wir musikbekloppten Jungs: Sie hören, was ihnen gefällt und sei es Robbie Williams.
 
derspieler schrieb:
und
@rudeboy: finde auch schade, dass einige hier deine zynische bzw sarkastische Bedeutung von "Unterschichtenmusik" nicht verstanden haben.....

seltsam warum sich einige da gleich angegriffen fühlten.
:screwy:

Vielleicht, weil einige Leute der Meinung sind, Zynismus ist nicht cool und abgeklärt, sondern eine sehr leichte und billige Form der Selbstüberhöhung und Herabsetzung anderer?

Vielleicht aber auch, weil der Begriff "Unterschichtenmusik" eine unerträgliche Arroganz und eine menschenverachtende Haltung transportiert, die einige nicht gutheißen können?

Vielleicht auch, weil einige der Meinung sind, dass ein Musikgeschmack, der nicht massenkompatibel ist, einen nicht automatisch dazu berechtigt, auf Leute, die eher Mainstream hören wollen, herabzusehen?


Entscheide du.
 
Fak3d schrieb:
Ich glaube, dass diese Weiber nur flennen, weil ihre großen "Idole", "Schwärme" (Fliegenschwärme? :confused: :p ) auf der Bühne stehen.
Zumindest schreibst du: Ich glaube..
Findest du die gleiche Hysterie bei Tennisspielern, Fussballern o.ä.?
Falls nicht, könnte es vielleicht doch etwas mit der Musik zu tun haben, oder?
Und es würde dir nicht schlecht anstehen, einen etwas weniger negativ besetzten Begriff als "Weiber" zu benutzen, vielleicht klappt es dann auch demnächst...

QUOTE=Fak3d]Ob Sarah Connors Musik echte Gefühle hervorruft, wage ich zu bezweifeln. Obwohl...in "Von Bagdad nach Stambul" von karl May, flippen die Araber auch fast aus als jemand volle Pulle auf ein verstimmtes Klavier haut.

--> Was lernen wir daraus?
Wer nicht weiß, dass Musik mehr kann, ist schon von mit wenigem zu überzeugen...[/QUOTE]

Oder wir lernen daraus, was Shakespeare schon wusste:
"Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters."
(Oder wir lernen daraus, dass Karl May aus seinem provinziellen Halbwissen heraus alle anderen Völker für nicht besonders clever und kultiviert hielt.)

Um das hier noch einmal klar zu machen, ich will hier keine Lanze für Sarah Connor und Konsorten brechen, ein Großteil dieser Sachen macht mich fast krank, aber im Allgemeinen kann ich, wenn so etwas läuft, den Sender wechseln, den Raum verlassen o.ä.. Es ist einfach so, dass es viele Leute gibt, die solche Musik mögen und deren Leben dadurch bereichert wird. Deshalb hat auch (und vielleicht gerade?) solche Musik eine Daseinsberechtigung. Niemand, der Chartszeug hört, ist deshalb flach und oberflächlich. Vielleicht sind einige Leute flach und oberflächlich und hören diese Musik gerne, aber nicht deshalb.
Ich kenne mehrere Leute, die ich sehr gut leiden kann und die ich für durchaus intelligent, gebildet und tiefgründig halte, die von einigen der Platten, die ich gerne höre, Kopfschmerzen bekommen. Einige hören gerne Phil Collins und kaufen sich regelmäßig Charts-Sampler. Dadurch wird keiner von ihnen dümmer, ungebildeter oder oberflächlicher.
Ich habe auch schon mit Leuten zusammen Musik gemacht, die wirklich anspruchsvolle Sachen gehört haben, aber trotzdem menschliche Wracks oder aufgeblasene, oberflächliche Arschlöcher waren.
Der Zusammenhang zwischen Charakter und Musikgeschmack ist meiner Meinung nach eher arbiträr.
 
Wie wohltuend, im Wust an pubertärem Geschreibsel plötzlich etwas selbständig arbeitendes Hirn auftauchen zu sehen. Danke und volle Zustimmung!

Grüsse
aam
 
Ich glaube einfach, und vermute stark, dass hier zu viele Klischee-Einstellungen vorhanden sind. Viele haben ein bestimmes Bild vor sich, wenn sie an Spears, O'Connor, etc., denken, sie denken an die Bravo-Leser und deren Probleme, an Oberflächlichkeit und mangelnden Intellekt. Dadurch macht man sich eine Beurteilung der Pop-Musik sehr einfach.
So blöd das auch klingen mag, auch bei der Maisntreammusik, muss man "über den Tellerrand hinausschauen". Vielen hier würde es gut tun!
 
ich finde auch amn sollte sich popmusik mal genauer anhören (nicht alles aber es gibt auch in den charts einige sehr gute künstler). nehemn wir zb. robbie williams: also die lieder die er aus escapology ausgekoppelt hat waren meiner meinung nach die schlechtesten auf dem album und wurden nur ausgekoppelt um viel geld mit ihnen zu verdienen (was allerdings bei allen singles gewollt ist). wenn man sich aber mal das album anhört findet man ganz andere aspekte der musik von robbie williams. ich hab zb selten ein so geniales lied wie me and my monkey gehört.

fazit: nicht alle künstler in den charts sind schlecht und man sollte popmusik nicht verurteilen wenn man nur die sachen in den charts kennt.
 
BigKahoona schrieb:
ich finde auch amn sollte sich popmusik mal genauer anhören (nicht alles aber es gibt auch in den charts einige sehr gute künstler). nehemn wir zb. robbie williams: also die lieder die er aus escapology ausgekoppelt hat waren meiner meinung nach die schlechtesten auf dem album und wurden nur ausgekoppelt um viel geld mit ihnen zu verdienen (was allerdings bei allen singles gewollt ist). wenn man sich aber mal das album anhört findet man ganz andere aspekte der musik von robbie williams. ich hab zb selten ein so geniales lied wie me and my monkey gehört.

fazit: nicht alle künstler in den charts sind schlecht und man sollte popmusik nicht verurteilen wenn man nur die sachen in den charts kennt.

jetzt stellt sich die frage: wer hört sich denn das ganze album von jemanden, dessen 2-4 singles einem nicht gefallen?
 
manchmal ergibt sich das halt so. bei ner freundin/freund, irgendne radio-special-sendung oder was weiß ich...
 
BigKahoona schrieb:
manchmal ergibt sich das halt so. bei ner freundin/freund, ...
Ich habe zum Beispiel eine Frau, die gerne Robbie Williams hört. Da hört man zwangsläufig mit.

@BigKahoona: Me and my monkey ist auch einer meiner absoluten Favoriten.
Grandios, auch die Mariachi-Bläsersätze.
 
Jay schrieb:
"Unterschichtenmusik" ist sehr treffend gewählt, vor allem, wenn mans auch im übertragenen Sinne (geistig) betrachtet. Ich sage nur "bildungsferne Bürger" ... :D

Diese Einschätzung teile ich. :rolleyes:

Mein Vater konnte, als er jung war, sogar russische Volkslieder singen, und klassische Melodien waren damals auch bei der Jugend beliebt (z.B. kannten alle in seiner Klasse die Walzer eines Johann Strauß, man hat Opernarien gepfiffen), die Jugend von früher hat Shakespeare gelesen und sich mit Philosophie auseinandergesetzt.

Für das Recht, sich selbst aussuchen zu dürfen, mit wem sie vögeln (Verzeihung) wollen, sind sie auf die Straße gegangen.

Und diese Versager, die es heute wagen, sich Jugend zu nennen?

So mit:

"Ey, Alder, voll krass, ey, Klingelton von geile Brittni Spiers, voll geil, Alder!"

Zum Kotzen! :evil:
 
Nav schrieb:
Mein Vater konnte, als er jung war, sogar russische Volkslieder singen, und klassische Melodien waren damals auch bei der Jugend beliebt (z.B. kannten alle in seiner Klasse die Walzer eines Johann Strauß, man hat Opernarien gepfiffen), die Jugend von früher hat Shakespeare gelesen und sich mit Philosophie auseinandergesetzt.
Es gab auch nicht die Alternativen, die die heutige Jugend hat.

Nav schrieb:
Für das Recht, sich selbst aussuchen zu dürfen, mit wem sie vögeln (Verzeihung) wollen, sind sie auf die Straße gegangen.
Das muss die heutige Jugend nicht, sie hat das Recht auch so.
Davon abgesehen halte ich Promiskuität nicht für einen Wert, für den ich auf die Strasse gehen würde.

Nav schrieb:
Und diese Versager, die es heute wagen, sich Jugend zu nennen?
Versagt worin?
Wer hat das Recht festzulegen, was Versagen und was Erfolg ist?
Du?
Wenn ja, womit hast du es dir verdient?


Versteh mich nicht falsch: Ich bin nicht der Meinung, dass alles toll ist und die Art, wie die jungen Leutchen ihre Freizeit verbringen, die Vorbilder, die Werte sind sicherlich nicht mein Ding.
Aber genauso erging es meinen Eltern mit mir.

Du verfällst hier in diesen typischen Kulturpessimismus, der sich schon durch Generationen zieht. Dazu kommt noch diese unreflektierte Verklärung der Vergangenheit. Die Wahrheit ist: Früher war nicht alles besser, früher war alles anders. Ob dieses andere besser war oder nicht, kann und muss jeder für sich selbst entscheiden. 'Besser' ist nunmal eine sehr subjektive Einschätzung.
Ich finde es auch schade, dass sich wenige heute mit den Meisterwerken von Goethe und Shakespeare beschäftigen, aber das ist auch ein sehr subjektiver Wert. Meiner Meinung nach ist es für eine umfassende Bildung wesentlich, diese Dinge zu kennen. Das ist aber nur meine Meinung, die ich nicht auf andere projezieren kann.
Und (so weh mir persönlich das auch tut): Bildung ist auch etwas, bei dem jeder für sich selbst entscheiden kann, was sie beinhaltet und ob sie überhaupt einen Wert für ihn darstellt. Für mich tut sie das, für dich offensichtlich auch, aber ist jemand ein schlechterer Mensch und weniger wert, weil er es z.B. wichtiger findet, gut Fußball spielen zu können oder einen Motor alleine zu reparieren?

Nav schrieb:
"Ey, Alder, voll krass, ey, Klingelton von geile Brittni Spiers, voll geil, Alder!"
Das ist, mit Verlaub, eine etwas extreme Variante, also nicht besonders fair.
Aber selbst, wenn wir von dieser ausgehen: Der Sprecher fände vermutlich:
"Mein schönes Fräulein, darf ich wagen, meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?" auch nicht besonders toll, also zählen auch hier wieder die subjektiven Kriterien wie Geschmack, Situation, soziales Umfeld und vor allem die Akzeptanz innerhalb des Umfeldes herein. Innerhalb des gegebenen Umfeldes ist es vermutlich manchmal einfach die akzeptierte Form der Konversation, jeden Satz mit 'Alter' zu beginnen oder zu beenden. Ich finde das persönlich nicht besonders schön, aber das muss ich auch nicht.
Das Zauberwort hier lautet vermutlich Toleranz.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben