Ursprünglich liess sich die Lautstärke von Röhren-Gitarrenverstärkern nur über die Endstufe einstellen. Um sie zu übersteuern (englisch: Overdrive) und damit in einen Bereich zu bringen, in dem der Klang verzerrt wird, musste man die Verstärker meist auf eine unerträgliche Gesamtlautstärke aufdrehen. Aus dem Grund entwickelte Jim Marshall 1975 den ersten Gitarrenverstärker mit dem sogenannten Mastervolumesteller. Mit diesem war es erstmals möglich, die Verstärkung der Vorstufe separat einzustellen (also auch zu übersteuern) und das Gitarrensignal bereits vor der Endstufe zu verzerren. Über den Mastervolumesteller konnte man nun die die Gesamtlautstärke einstellen. Das erreicht stärkere Verzerrung bei niedrigerer Lautstärke. Als weitere Entwicklung brachten zusätzliche Verstärkerstufen in der Vorstufe den Distortion-Sound weiter voran.
Die Hersteller bezeichnen den ursprünglichen Verzerrsound oft als "Overdrive", hingegen den stärkeren (Vorstufen-)Verzerrsound meist als Distortion. Der Overdrive klingt etwas weicher und klanglich "dreckiger", wogegen der Distortion eher "aggressiver" und "spitzer" klingt. Da Overdrive und Distortion den Klang und die Art der Verzerrung unterschiedlich prägen, werden entsprechende Verzerrer oftmals entsprechend kategorisiert. Tatsächlich (bzw. ursprünglich) bezeichnen beide Begriffe eigentlich das selbe, wobei Overdrive (übersteuern) die Entstehung und Distortion (Verzerrung) das Ergebnis dieses Sounds beschreibt.
Bei entsprechenden Geräten stehen die jeweiligen Drehsteller/Schalter für die entsprechende Art der Verzerrung, bzw. nachzuahmende Verzerrung:
* Gain, Boost, Level: Beeinflusst den Grad der Verstärkung vor der Verzerrerstufe,
* Dist: Steht für die simulierte Vorstufenverzerrung,
* Drive, Overdrive: Steht für die simulierte Endstufenverzerrung.
Teilweise finden sich Klangsteller an den Geräten, die es ermöglichen, nur bestimmte Frequenzbereiche zu verzerren oder Frequenzanteile aus dem verzerrten Klang herauszufiltern.