Unterschiede zw. Röhren u. Kondensatormic

.Jens schrieb:
Und du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass du den Unterschied zwischen einer 44,1 und 96kHz-Aufnahme wirklich hörst, oder? wobei das nochmal ein ganz anderes Thema ist.

Doch - will ich! :D

.Jens schrieb:
Also, Fakt ist: Der (angeblich) größere Frequenzgang eines Röhrenvorverstärkers ist mal ganz sicher NICHT der Grund...

Mkay!


.Jens schrieb:
Das ist ja der Witz: Röhren sind von Anfang an nicht linear. Deswegen bekommt man dort auch mit zunehmender Aussteuerung LANGSAM mehr und mehr Obertöne - die genaue Grenze, wann es "übersteuert", ist nicht genau festzulegen (im Gegensatz zum Transistor). Und wenn doch, dann wäre sie sehr niedrig.
Der Effekt ist demnach ja auch sehr subtil, solange man nicht kräftig in die Sättigung geht...

Achso.. mkay... wieder was gelernt!

.Jens schrieb:
Joup, nennt sich z.B. "Modeling Amp". Ist aber nicht neu und auch nicht außergewöhnlich - wird halt langsam, aber stetig immer besser...

Ich finde's schon an und für sich aussergewöhnlich.... oder möchtest du sowas proggn?!?! ;) Aber vieles dabei wird auch einfach nur Ausprobieren und mit Parametern spielen sein....[ähnlich der Midi geschichte..] - und natürlich die begrenzte Rechenleistung!! Das ganze soll ja schließlich immer noch echtzeitfähig sein!!

.Jens schrieb:
Nur Geldschneiderei kann man nicht sagen. Aber nur, weil irgendwo eine Röhre drin ist oder "Vintage" draufsteht, rechtfertigt das nicht IMMER automatisch einen höheren Preis...

Meine Worte!! :great: Das mit der ganzen Vintage Geschichte ist sowieso so'n Thema für sich und hier wohl mehr oder weniger Off-Topic...
Was anderes ist es allerding definiv bei Streichinstrumenten von vor 500 Jahren, da damals mittlerweile unbekannte Fertigungstechniken verwendet wurden...
 
.Jens schrieb:
... Wir reden doch hier von NF-Signalen bis maximal ca. 20kHz - und das können sowohl Transistoren als auch Röhren völlig problemlos....

Hm, .Jens, Deine Kompetenz will ich hier gar nicht in Frage stellen, aber unterschätze die Fequenzen oberhalb 20kHz nicht.

Ich weiß zwar nicht, ob sich das von Lautsprechern analog auf Mikrofone übertragen läßt, aber Tannoy bietet seit gut einem Jahr als Ergänzung zu seinen eh schon sehr guten (meine Meinung) Boxen einen zusätzlichen "SuperTweeter" an, der bis 100kHz (-18dB) überträgt.
http://www.tannoy.com/ST50

Gut, ich weiß, Hersteller - Händler - Spaßgesellschaft... aber geklungen haben die Dinger echt gut. Einfach aufgesetzt auf eine "normale" Tannoy-Box und ab ging der Spaß.

Also kurzes Fazit: für das menschliche Hörempfinden spielen auch Frequenzen außerhalb der üblicherweise angegebenen 20 - 20000Hz eine Rolle. Meßtechnisch ist das sicher schwer bis gar nicht zu belegen. Ich persönlich bin mir sicher, daß bei mir bei 15kHz längst schon Schluß ist....aber die Vorführung von Tannoy letztes Jahr war trotzdem echt stark.


Edit: Jens, ich kenn den Satan - glaub mir, der kann wirklich den Unterschied 44,1 >-< 96 hören, wobei ich manchmal glaube, daß sein gutes Gehör oft eher ein Nachteil für ihn ist...;)
 
Also eine Röhre klingt natürlich deswegen wärmer - das ist doch ganz klar - weil da ein Heizwendel drin ist :D :screwy:

Satan schrieb:
.Jens schrieb:
Und du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass du den Unterschied zwischen einer 44,1 und 96kHz-Aufnahme wirklich hörst, oder? wobei das nochmal ein ganz anderes Thema ist.
Doch - will ich! :D
Die Abtastrate hat nur bedingt etwas mit den Obertönen zu tun.
Wenn ich ein reines Sinussignal, das gar keine Obertöne enthält, mit einer sehr geringen Abtastrate sample, dann hört man zum Ursprungssignal einen Unterschied. Wenn man aber ein Rechtecksingal, das alle geraden Obertöne enthält, mit einer sehr geringen Abtastrate sample, dann hört man zum Ursprungssignal kaum einen oder gar gar keinen Unterschied.
 
Böhmorgler schrieb:
Die Abtastrate hat nur bedingt etwas mit den Obertönen zu tun.
Wenn ich ein reines Sinussignal, das gar keine Obertöne enthält, mit einer sehr geringen Abtastrate sample, dann hört man zum Ursprungssignal einen Unterschied. Wenn man aber ein Rechtecksingal, das alle geraden Obertöne enthält, mit einer sehr geringen Abtastrate sample, dann hört man zum Ursprungssignal kaum einen oder gar gar keinen Unterschied.

ja, das du wiederum meinst ist, ob du's mit 6/14/.... BIT sampels, weil das die Genauigkeit/die Auflösung ist. Die Samplingfrequenz bestimmt nur die obere Grenzfreqwuenz, welche Frequenz maximal erfasst werden kann. Und die Bit-Auflösung deines A/D-Wandlers, wie genau du am analogen Signal bist... :)
 
tonstudio2 schrieb:
Jens, ich kenn den Satan - glaub mir, der kann wirklich den Unterschied 44,1 >-< 96 hören, wobei ich manchmal glaube, daß sein gutes Gehör oft eher ein Nachteil für ihn ist...;)

Ja, bei Fernseher, Lüftern, Neonleuchtstoffröhren (Hundepfeifen :D) und sowieso allem was eklig klingt und viele Höhen hat... :( Halt ungefähr wie bei'ner Katze, die Sache eklig findet, die Menschen garnicht hören....

Aber das ist wohl auch OT ;)
 
Satan schrieb:
ja, das du wiederum meinst ist, ob du's mit 6/14/.... BIT sampels, weil das die Genauigkeit/die Auflösung ist. Die Samplingfrequenz bestimmt nur die obere Grenzfreqwuenz, welche Frequenz maximal erfasst werden kann. Und die Bit-Auflösung deines A/D-Wandlers, wie genau du am analogen Signal bist... :)
Beides gehört natürlich zusammen.

Mal im Bild:
Digi1.gif

Die Abtastrate bestimmt wie oft ein Signal "gemessen" wird (im Bild: Sampling Points). Je höher die Abtastrate ist je mehr von dieses Sampling Points bekomme ich.
Mache ich dann aus den digitalen Werten wieder ein analoges Signal, so ist das so, als würde ich die Punkte gleichsam treppenstufenartig miteinander verbinden. Ich bekomme also nicht mehr die ursprüngliche Kuve sondern nur eine treppenförmige Annäherung.

Wenn man sich jetzt ein Rechtecksignal vorstellt, so ist dieses ja ein Signal, das keine Kurve darstellt, sondern von sich aus schon eine Treppe ist. Das Signal wird also viel genauer abgebildet als z.B. die Sinuskurve.

Nun zu den Frequenzen.
Das Sinussignal besteht nur aus der einen Sinuswelle. Sagen wir mal 400 Hz.
Wenn ich da wiederum sinusförmige Obertöne zumische, so müssen die beim Samplen mit abgetastet werden und wenn die Abtastrate zu gering ist, fällt was weg und man hört es.

Ein Rechtecksignal mit 400Hz enthält aber ALLE geraden Obertöne also: 800Hz; 1600Hz; 3200Hz; 6400Hz; 12800Hz; 25600Hz.... Theoretisch bis ins Unendliche.
Ich brauche aber zur Darstellung des Signals nur die 400Hz. Ich komme also zur Darstellung mit einer sehr geringen Abtastrate aus und habe dennoch hinterher alle Obertöne; auch jene die weit jenseits der Abtastrate liegen.

Die Bitrate bestimmt, wie genau ich den Wert der Amplitude darstellen kann.

Wenn man sich das ganze als x/y-Koordinatensystem vorstellt kann man sagen:
Die Abtastrate bestimmt wie groß das Raster in X-Richtung ist;
die Bitrate bestimmt wie groß das Raster in Y-Richtung ist.
 
Allerdings (um nochmal aufs Thema zu kommen) halte ich den Hype um Röhrenmikrofone auch für nostalgische Schwärmerei. Da passiert nicht viel, und auch nichts, was sich nicht mit einem externen Röhren-Preamp oder in den meisten Fällen auch digital nachahmen ließe.
Da muss ich dem Jens ausnahmsweise mal wiedersprechen. Mir gefällt die digitale Simulation vom U 47 und vom C 12 zwar recht gut. Das Original ist dann doch noch was anderes, aber auch noch wesentlich teurer. Das U47 bringt mich jedesmal in Verzückung, obwohl unser UA 6176 auch mit einem CAD Kondensatormikro und selbst mit einem SM86 gut kommt. Richtig gute Röhre fängt allerdings erst beim Brauner Valvet oder M 147 an. Das sind wir aber schon in Preisregionen, die für die Allermeisten unerschwinglich sind.
 
Um mal zum Thema zurückzukommen...

Wir haben heute gelernt:

1. Röhrencondenser fügen dem Klang geradzahlige Obertöne hinzu. Dieser Sound wird als angenehm, "warm", "röhrenmäßig" empfunden.

2. Dieser Sound ist "in".

3. Diese recht alte Technik muss gerne herhalten, um vermeintliche digitale Kälte abzufedern.

4. In Low-Cost-Röhrenmikros wie dem SP TB-1 (und seinen Brüdern und Schwestern) ist eine Röhre verbaut, weil Röhren "in" sind, nicht, weil es wirklich was bringt. (Trotzdem klingt das Mic, gemessen am Preis, nicht schlecht.
 

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