Valvestate Pro 120/120 Endstufe - "Geschichtliches"

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hallo
danke fürs reinschauen.

hab diese schöne trans endstufe gefunden.
klingt fantastisch. gute alte 90er qualität.

weiß jemand von euch evtl mehr dazu, als was in der bedienungsanleitung steht.


gibts von ende 90er evtl online wo marshall preislisten? wäre auch interessant.

danke
schönen tag euch,
michael
 
Es gibt über Marshall mehrere Bücher, die im Detail auf die verschiedenen Geräte eingehen und, je nach Ausgabe, weitgehend komplett das Programm abdecken. Meine Ausgabe ist im Studio, daher kann ich nicht nachsehen, ob deine Endstufe drin ist - aber gerade in den späten 90ern hat Marshall hervorragende MOSfet Endstufen gebaut, vielleicht steckt davon noch was drin. Mein Buch ist in etwa das hier, wobei sich aber die verschiedenen Auflagen über die Jahre im Inhalt unterscheiden: https://www.eurobuch.com/buch/isbn/9780793525096.html
 
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lieber frans

danke für die info.
das buch ist von 1993 und scheint mir nicht neu aufgelegt zu sein ...
aber danke trotzdem.

das innere des amps sieht sehr gepflegt und gut solide gebaut aus ... also tourtauglich.
vor allem auch der ringkerntrafo ist toll, leise und saubere power.

20231004_210756.jpg
 
@meigo1234
ich weiß nicht warum du weitere Infos brauchst :nix:
Es ist halt eine Transe Endstufe und wenn sie funktioniert und Du damit glücklich bist ist doch alles OK oder ?
Marshall hat in den 90 er einige Transistor- Produkte in Fernosten zugekauft und als Marshall gelabelt
Das wissen nur Insider
Ich selbst habe hier noch so einen Powermixer aus der Zeit der auch super funktioniert
 
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ich frag mich jetzt ernsthaft, wie man dazu kommt jemand dafür zu kritisieren, dass er sich aus freude an einem gerät dessen geschichte besser kennenlernen will ... und es evtl auch andere "fans" gibt.

stumpf ahoi !
 
ich frag mich jetzt ernsthaft, wie man dazu kommt jemand dafür zu kritisieren, dass er sich aus freude an einem gerät dessen geschichte besser kennenlernen will
und wer hat dich kritisiert :gruebel:
 
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Ich habe eine 8008 Valvestate Endstufe. Es sind FET (Feld Effekt Transistor) Endstufen, die sehr solide gebaut wurden und auch sehr, sehr gut klingen.
Man kennt ja die Geschichte von B. Gibbons. Er hat sie jahrelang zusammen mit einem Marshall Preamp benutzt.

Die FET sollten mal die "unzuverlässige" Röhrentechnik ablösen., weil sie die besseren Eigenschaften haben. Das ist, wie wir wissen, nicht gelungen.
Dennoch liebe ich diese Teile, insbesondere für ihre Zuverlässigkeit und den Klang im Zusammenspiel mit Preamps (ich nutze einen Synergy Syn 2).
Du hast keine Probleme, wenn Du mal nur Mono fahren willst oder kein Cab dranhängt...
 

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  • vs120-120-manual.pdf
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ja, danke.

mir gehts genauso. grundsolide die dinger !

ich mag auch meinen lab series L5 sehr !
anfang 80er.
dürfte aber etwas anders sein ... und das design der schaltung ist von bob moog.
 
Die FET sollten mal die "unzuverlässige" Röhrentechnik ablösen., weil sie die besseren Eigenschaften haben. Das ist, wie wir wissen, nicht gelungen.
Das kommt schon noch, früher oder später verschwinden Röhrenamps komplett vom Markt.
1. Ist die Technik unzuverlässig und völlig veraltet
2. Leben irgend wann kaum noch Gitarristen, die wissen wie ein Röhrenamp klingt.
3. Frag mal die heutigen Teenager und Twens welche „Musik“ sie hören. Die ganzen MöchtegernGangsterRapper wären mit der Bedienung eines Röhrenamps wahrscheinlich hoffnungslos überfordert.
4. Werden die Grünen schon für ein Verschwinden dieser Energie fressenden Röhren sorgen.
Aber BTT: Schöne Endstufe hast Du da gefunden @meigo1234
 
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hallo ; )

ja! vor allem ist der zustand sehr gut. aber man merkt auch irgendwie, dass die für harten einsatz gemacht wurden. wie gesagt, der lüfter ... war eher eine turbine!

ich werd mich proforma evtl schon mal damit beschäftigen, welche transistoren zum eingehen neigen ... und einfach als backup diese schon mal kaufen.

aber irgendwie das gefühl, dass die teile bei normalem gebrauch kaum eingehen ...

und zu den röhren ... weiss nicht.
das ist schon seit vierzig jahren thema.
und vinyl gibt es ja auch noch. für fans. ; )

momentan scheint mir es so, dass 50% der leute mit hohen ansprüchen kemper verwenden ... gutes marketing. ich bevorzuge ein ding, das super klingt für meine zwecke, und fertig.
 
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Bevor die Diskussion abdriftet in Richtung "Röhre vs. Halbleiter" oder "Alt vs. Kemper": ;)

Kann @Rostl insofern nur zustimmen, als dass es sich um eine Halbleiterendstufe handelt, die grundsolide konzipiert ist. Bei aller Freude um dieses schöne Teil muss man bedenken, dass es schon relativ alt ist und hier u.a. die Elkos altersgemäß zum Austrocknen neigen können (nicht zwangsläufig müssen). Gegebenenfalls würde dann mal eine Wartung fällig.

Viel Freude damit!
 
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Von denen hatte ich auch zwei in meinen Racks.

Gebaut wie ein Panzer, eine hat sogar einen massiven Gewitterschauer überstanden, obwohl das Wasser aus den Lüftungsschlitzen heraus lief.

Dennoch bin ich im Verlauf auf die EL84 20/20 Röhrenendstufe umgestiegen, die klang ein wenig lebendiger in meinen Ohren, und braucht nur eine HE im Rack.

Eine von beiden Valvestate Endstufen durfte dann sogar zu einem Marshall Sammler nach Finnland. :)
 
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haha

Before the Flood

ja, röhre, das hat halt einfach auch tiefgründigere qualitäten. merk das bei meinem blackbird preamp, im vergleich zu reinen platinenpreamps.
und die 6L6 im twin... naja, auch allererste sahne.
 
@Pie-314

Deiner Entscheidung kann ich folgen! Immerhin läuft die 20/20 ja mehr am "Limit" und kann damit noch etwas besser den Ton formen.

Ich lebe in beiden Welten gut:

Synergy Syn 2 Preamps plus Marshall 8008

und

Mesa Boogie Lonestar Classic...

Ok, noch ein Marshall JCM 2000, ein Plexi (des armen Mannes) Head... :)
 
Hatte das Teil auch viele Jahre im harten Amateur-Einsatz (mit JMP1+1960iger HCMetal), inkl. Absturz von der Box samt Rack.
Schließe mich hier widerspruchslos an, dat Ding is unverwüstlich und der Lüfter taugte on stage schonmal zum Glatze kühlen.
Letztens hab ich für schmales Geld eine Wartung machen lassen, einfach aus Nostalgie/Respekt.
 
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Das schaltungstechnisch Besondere an den Valvestate-Endstufen von Marshall ist ihre hohe Ausgangsimpedanz, bzw. in der mathematischen Umkehrung ein sehr geringer Dämpfungsfaktor. Man erinnere sich an den Dämpfungsfaktor von Hifi-Endstufen: der soll immer möglichst hoch sein, damit die möglichen Eigenschwingungen der HiFi-Lautsprecher, die dadurch über Schwingspule und Magnetfeld eine generatorisch erzeugte Wechselspannung an den Verstärkerausgang zurückgeben, durch dessen niedrigen Quelleninnenwiderstand ausreichend stark gedämpft werden. Dadurch soll in der HiFi-Wiedergabe verhindert werden, dass die Lautsprecher durch den Beitrag der Überlagerung ihrer ungedämpften Eigenschwingungen auf das Original-Musiksignal dieses verfälschen.
Kurz: hört das wiederzugebende Musiksignal auf, soll auch die Membran aufhören zu schwingen.

Typische Größenordnungen von Dämpfungsfaktoren als Verhältnis von nomineller Lastimpedanz (z.B. 4 Ohm) zu Ausgangsinnenwiderstand liegen im 2- bis 3-stelligen Bereich. Umgerechnet liegt damit ein typischer Ausgangsinnenwiderstand einer Hifi-Endstufe im Bereich von deutlich unter 1 Ohm, nominell etwa im Bereich von 0,0x.

Genau hier verhält sich Marshalls Valvestate-Endstufenbeschaltung exakt umgekehrt, und damit eben äquivalent zu einer Röhrenendstufe (hat auch einen hohen Quelleninnenwiderstand):

durch geeignete Auslegung der Gegenkopplung in den Valvestate-Endstufen entwickeln diese effektiv einen hohen Quelleninnenwiderstand; wenn ich die Berechnunge
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Huch, hier ist mir beim abschicken der Browser abgestürzt und ein wesentlicher Teil des Beitrags verlorengegangen.
 
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Da mir der Feuerfuchs wiederholt abstürzt, wenn ich diesen Beitrag fortsetzen will, werde ich es später noch mal versuchen.
 
So, jetzt komme ich endlich dazu weiterzuschreiben.

Wenn ich richtig gerechent habe, liegt der effektive dynamische Innewiderstand der Ausgangsstufe bei der 8008 bei ca. 24 Ohm und bei der VS 120/120 bei ca. 22 Ohm (hier variierbar).

Den Einfluss eines hohen Quelleninnenwidertands auf das Schwingungsverhalten eines Lautsprechers kann man sich sehr einfach selber vorführen: man nehme z.B. einen 10- oder 12-Zöller mit offenen Anschlüssen in die Hand und schlage mit dem Handballen hinten gegen den Magneten. Man wird ein leicht nachklingendes "dummm" oder so hören. Das wiederholt man jetzt mit kurzgeschlossenen Anschlüssen. Aus dem "dummm" wird ein stimmloses "dhh" oder so ähnlich, wenn sich das hier so beschreiben lässt.
Was passiert? Im ersten Fall kann die Membran durch den Stoss angeregt frei in ihrer Resonanzfreuenz schwingen und erzeugt diesen Ton. Im zweiten Fall wird der in der Schwingspule durch Bewegung im Magnetfeld induzierte Strom kurzgeschlossen und dämpft die Schwingung maximal. Stichworte zum nachlesen: Induktion, Induktive Bremse etc.

Dieses Schaltungskonzept wurde von mehreren Herstellern umgesetzt: von Rocktron in der Velocity 250 (meine Lieblings-Transistorendstufe), von H&K in diversen Amps und Endstufen, von Peavey u.a.

Jetzt kommt noch ein zweiter Effekt hinzu: wer sich schon mal über diese seltsam geschwungene Linie auf den Frontplatten der Velocity-Endstufen gewundert hat, schaue sich bitte mal die typische Impedanzkurve eines Gitarrenlautsprechers über seinen Frequenzgang an. ;)

Gitarren-Lautsprecher haben typischerweise ein Impedanzmaximum bei ihrer Resonanzfrequenz, etwa bei 55-80 Hz, ein Impedanzminimum bei ca. 200-400 Hz, und eine von da an kontinuierlich ansteigende Impedanz. Maximalwerte können da im mittleren bis oberen zweistelligen Bereich liegen.
Zurück zum Endstufeninnenwiderstand: die klassische (Hifi-) Schaltung sieht heir typischerweise einen Emitterfolger vor (nachlesen); d.h. der Emitter (oder besser die Emitter der Komplementärschaltung) liefern den Ausgangsstrom zum Lautsprecher. Dabei ist die Ausgangsspannung der Endtransistoren in etwa immer gleich der Eingangsspannung der Endtransistoren. Wenn nun der Lastwiderstand z.B. durch die hohe Impedanz bei der Resonanzfrequenz (relativ) hoch ist, fließt bei gegebener Ausgangsspannung relativ wenig Strom, also ist die umgesetzte Leistung an diesem Punkt (Leistung = Spannung x Strom) auch (relativ) geringer; ebenso nimmt sie entsprechend der zu hohen Frequenzen hin ansteigenden Impedanz zu hohen Frequenzen auch wieder (relativ gesehen) ab.

Hier verhält sich eine Endstufe mit hohem dynamischen Ausgangswiderstand anders: sie arbeitet an unterschiedlichen Lasten (Impedanzverlauf über die Frequenz) quasi eher wie eine Konstantstromquelle (vereinfacht beschrieben). Vereinfachte Erklärung: der Endstufe mit hohem Innenwiderstand ist es bzgl. der umsetzbaren Leistung an einer Last viel "egaler", welchen Wert die (frequenz-)momentane Last hat, als einer Endstufe mit sehr kleinem Innenwiderstand.
Stark vereinfachtes Rechenbeispiel: bei 40 Ohm Innenwiderstand (Fender Twin) ist der gesamte effektiv wirksame Widerstand an zB. 3 Ohm (Impedanzminimum) 40 Ohm + 3 Ohm = 43 Ohm, an 20 Ohm (Impedanz z.B. bei hoher Frequenz) 40 Ohm + 20 Ohm = 60 Ohm, der relative an der Last umsetzbare Lesitungsanteil sinkt durch den geringeren Stromanteil lediglich auf ~73%.
Bei 0,1 Ohm Innenwiderstand spielt dieser in der Vergleichsrechnung faktisch keine Rolle, sodaß sich der relative Unterschied der umsetzbaren Leistung rein aus den Widerstandsverhältnissen der jeweiligen Impedanzen ergibt: 3 / 20 = 15%, also im Vergleich deutlich weniger umsetzbare Leistung, da nur 15% des Stroms fließen kann.

Jetzt versteht man anschaulich, warum Gitarrenlautsprecher an Endstufen mit unterschiedlichen Ausgangsinnenwiderständen unterschiedlich klingen. Man versteht auch, warum eine Gitarrenbox mit 16 Ohm z.B. an einem Marshall-Röhrentop dynamischer und brillianter klingt als mit 4 Ohm: die Impedanzen sind eben deutlich höher als an der 4 Ohm-Box, sodaß mit dem hohen dynamischen Innenwiderstand der Endstufe an der Resonanzfrequenz und zu den hohen Frequenzen hin mehr Leistung umgesetzt werden kann.
Helmuth Lemme hat das ausführlich in seinen Büchern über Gitarrenverstärker beschrieben (interessenloser Hinweis).

@Pie-314 Das ist auch der wesentliche Grund, warum Dein Sound mit der kleinen Marshall-Röhrenendstufe mit je 2xEL84 noch brillianter als mit der VS 120 wurde: ihr dynamischer Innewiderstand ist deutlich höher als der der VS-Endstufen.

Übrigens verwenden die Marshall-Valvestate-Endstufen normale Bipolar-Leistungsstransistoren und keine FET (oder MOSFET). Das Schaltungskonzept haben Marshall, H&K u.a. allerdings auch in anderen Modellen mit MOSFET umgesetzt.

Fazit: ich liebe diese Endstufen, und besonders die Velocity 250 und die VS 120/120 Pro, weil hier zusätzlich noch Presence und Resonance einstellbar sind, die auch noch in die Gegenkopplung einwirken.

ps: die Erklärungen sind hier stark vereinfacht; die Zusammenhänge sind in der Realität komplexer. Bei Bedarf einfach im Netz oder Literatur nachlesen.
 
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