Ventilzüge

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Hallo!

Hat jemand Tips, wie man versuchen könnte, durch lange Nichtbenutzung festsitzende Ventil-/ Stimmzüge zu bewegen?
Die Züge waren eigtl. gepflegt/ gereinigt und sachgemäß dünn gefettet, danach ruhte das Instrument allerdings >2 Jahre 😱

Hat jemand ein Hausmittel?

Danke und Grüße!
 
Eigenschaft
 
Hausmittel sind bei Blechblasinstrumenten fast immer schlechte Tips, die in Musikvereinen anscheinend ein Eigenleben führen.
Bei festsitzenden Mundstücken, Ventilen oder Zügen kostet das Beheben in einer guten Fachwerkstatt meist nur wenige EUR, auf jeden Fall wenig im Vergleich zu den Folgekosten von mißglückten DIY-Versuchen.
Aus leidvoller Erfahrung weiß ich, dass es nicht nur gute Werkstätten gibt, man sollte sich also nach Empfehlungen umhören.

Offenbar war aufgrund der Lagerbedingungen doch eine geringe Oxidation der Kontaktflächen möglich. Mit gewaltsamen Bewegen würde an der Maschine ein Schaden entstehen. Bei Zügen kann die unsachgemäße Anwendung von Handtüchern als Ziehwerkzeug das dünne Blech (im Schnitt nur 0,5mm) eindrücken oder den (hoffentlich) spannungsarmen Aufbau des Instruments beeinträchtigen.

Handelt es sich um Drehventile, kann Herumbasteln oder "Probieren" zum besonders teuren Schaden an der Maschine führen.
Bespielten Drehventilinstrumenten sollte man grundsätzlich einen jährlichen Werkstattservice gönnen.

Das Basteln an Blechblasinstrumenten erfordert viel Know-How und Geschick, das auf Erfahrung beruht.
Da haben gute Fachwerkstätten natürlich einen fast uneinholbaren Vorsprung.
Wenn du dich einlesen willst:
Günter Dullat, Metall-Blasinstrumentenbau
Heinz Bahnert, Metall-Blasinstrumente

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!
Ja, ich weiß Bescheid 😉
Ich mach mein Horn schon nicht kaputt 😷

Nicht die Ventile, die Züge!

Also keine Tips zur sanften Behandlung? - Corregatabs oder sowas?
 
Corregatabs wurden mir übrigens mal empfohlen gegen zäh laufende Ventile. Hilft super!

WD 40 krieg ich sicher nicht dahin, wo die Züge festsitzen. Sind ja doch ziemlich lang.
Und außen wird's ne Sauerei...

Werd wohl doch zum Instrumentenbauer raus müssen, wenn's nicht beim Üben noch lose wird.

Grüße!
 
Empfohlen?
Wie gesagt, bespielte Drehventilinstrumente gehören in einen jährlichen Service der Fachwerkstatt. Das ist der sicherste Weg, ein wertvolles Instrument zu erhalten.

Wie Kriechöle funktionieren, steht im erwähnten Wikipedia-Artikel.
Das Mittel wird auf den Rand aufgetragen und wandert dann durch die Kapillarwirkung entlang des Zuges zwischen die Kontaktflächen. Dabei kann es die Oxidation lösen.

Welches Zugfett wurde eigentlich ursprünglich verwendet?

Gruß Claus
 
Aus irgendeinem Grund neigen die Ventile in neueren 103ern nagelneu und frisch überholt zum schmieren - egal welches Öl ( ich nehm meist gaaanz wenig dünnes Trompetenöl, Al Cass?!) - die Erfahrung hab nicht nur ich, sondern etliche Kollegen!
Der Tip mit Corregatabs hat wirklich gut geholfen wenn's mal sehr zäh wurde - zwischen den 1-2 jährlichen Überholungen, und natürlich mit gründlicher Reinigung und Spülung des Instrumentes. Ich will hier keinem Laien empfehlen, ne Corregatabs ins Ventil zu bröseln ;)

Welches Fett? Gute Frage- Ich hab ein helles von Yamaha und das parfümierte rote (Cork la Tromba?!) Find ich beide okay, nach Schnuppertest tippe ich mal aufs Yamaha...
 
Egal, welches Öl? Da hab ich mit meinen Instrumenten im Laufe von 20 Jahren andere Erfahrungen gemacht.

Neue Ventile werden heutzutage sehr eng eingepasst, sie benötigen daher längere Zeit bis zur Topform. Wenn das Problem zu sehr nervt, kann nur die Werkstatt helfen, dann müsste vermutlich geläppt werden.

Wenn Du ein teures Gebr. Alexander 103 spielst, ist es mir vollkommen unverständlich, dass Du selbst daran herumexperimentieren und "Hausmittel" ausprobieren willst. Da wäre mir der jährliche Werkstattservice umso mehr eine Pflicht, damit das Instrument in guter Verfassung bleibt und seinen Wert behält.

Die "guten Erfahrungen" der Kollegen mit Gebissreiniger können auch darauf beruhen, dass die Oberfläche genügend weit weggefressen wird und das Ventil nun entsprechend locker sitzt. Das wäre zumindest die Vorstufe eines massiven Schadens an der Maschine.

Al Cass hat m.E. keine befriedigende Qualität, schau dich einmal z.B. bei Hetman um. Vor einem Wechsel der Marke muss das Instrument sehr gründlich gereinigt werden (mit Spiralbürste, warmen Wasser aus dem Brauseschlauch und ein paar Tropfen Handspülmittel zur Entfettung).
Vermischungen durch winzige Reste im Instrument können sich bereits störend auswirken.

Ich benutze auch das Cork Grease von La Tromba für den kaum bewegten Stimmzug und den des zweiten Ventils, die beweglichen Ausgleichszüge 1 und 3 werden geölt. Mein Vorrat angebrochener kleiner Dosen hält vermutlich noch etliche Jahre. La Tromba ist übrigens nicht parfümiert, sondern enthält ätherische Öle.
Mittlerweile gibt es aber auch da Hitec Produkte, z.B. dieses Slide Gel

Hier gibt es Infos und eine Schmiermittelübersicht, was wofür geeignet ist:
http://www.hetman-eu.com/
 
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