Verfeinern der eigenen Songs

C
cake
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Hallo

wir sind eine 5 Mann Band und machen Indie Rockn Roll.
Allerdings ist uns aufgefallen das die Instrumente mehr ineinander fließen müssen.
Unser Drumer meint das irgendwie jeder für sich spielt. Weiß jemand wie man an so eine Sache am besten rangeht.
Ich als Rhytmus gitarrist orientiere mich eigentlich schon sehr an Leadgit. und Drums.

Was kann man noch verfeinern?

GLG aus DD
 
Eigenschaft
 
also in der bigband oder im orchester haben wir dann einfach mal das schlagzeug weggelassen... wenn man dann besser auf die anderen hört, akkorde/lautstärke anpasst, klingts hinterher mit allen wieder anders!
 
hi cake,

da gibt´s schon ein paar nette Sachen. Also ich geh mal davon aus, dass keiner von Euch schief spielt - das fiele ja auf. Aber wie besser spielen? Wir haben ganz gute Erfahrungen mit folgenden Dingen gemacht:

> in kleinen Besetzungen spielen:
nur drums und bass - die Grundlage muss absolut stimmen! Hier zeigen sich oft Unterschiede zwischen miteinander spielen und wirklich ineinandergreifen
nur bass und gitarre (rhythmus) - eigentlich das gleiche, aber jetzt eher auf der Ebene Harmonien und ob der Bass gegenläufig spielt oder mit der Gitarre oder ob sie sich abwechseln, ob Läufe ineinandergreifen
nur gitarre und gesang - hier kommt es darauf an, dass genug Raum für den Gesang bleibt und er trotzdem effektiv unterstützt wird
dann mal nur die instrumental-fraktion: spielen alle auf dem Punkt - stimmen lead- und rhythm-git - stimmt die Dynamik?

Dieses Spielen in Gruppen macht immer deutlich, wo es gerade hakt - sozusagen bei welchem Teil der Band. Selbst kleine, aber feine und entscheidende Unterschiede fallen hier auf, die sonst im Bandgefüge untergehen würden.

Im Grunde merkt man das oft erst, wenn man mal auf Mehrspur aufnimmt - Spur für Spur: Ach das spielst Du da? Hmmmmm ...

> weniger ist mehr

bewußt mal Instrumente weglassen. Sich immer fragen: wird hier Wirkung erhöht oder geht Spannung verloren. Oft erzeugen bass, drums und Gesang mehr Wirkung in der Strophe und zusätzliche Gitarren im Refrain ebenso.
Extrem wichtig: Pausen lassen.

Oft ist es bei der Entwicklung eines songs so: Das riff steht, Gesang/bass/drum kommen dazu - es klingt klasse. Logisch: man übt weiter. Dem einen fällt diese Ziede ein, dem anderen das, der dritte fügt jenes hinzu - langsam, Stück für Stück, oft unmerklich.
Die Folge: es wird voll, es bleibt voll - und der Kern des songs geht Flöten - er verliert an Wirkung statt zu gewinnen.

Auch in dieser Hinsicht ist das Proben und Durchspielen von songs in kleiner Besetzung hilfreich.

> Schließlich: die Dynamik-Brille aufsetzen!
Gibt es genug Höhepunkte in dem song? Sind sie gut rausgearbeitet? Soll es eher in Richtung langsame Steigerung oder leise-laut gehen? Funzt eine Bridge wirklich? Betonen alle die gleichen Beats oder wird es eine verwaschene Angelegenheit? Sind Pausen noch Pausen oder dudelt einer immer dazwischen? Warum die Pause nicht mal auf "und" machen oder auf der zwei oder mal länger als einen halben oder ganzen Takt? Stimmt der Aufbau vom Solo - stimmt die Unterstützung der anderen? Auch mal wichtig: können wir mal einen anderen sound oder ein anderes Instrument einbauen, um das Klangspektrum zu erweitern? Auch immer wieder wichtig: Ist genau das richtige Tempo getroffen? Manche songs brauchen genau das eine Tempo um zu funktionieren - das gilt es herauszufinden und zu reproduzieren.

Untrügliche Anzeichen sind hier folgende Dinge: Man spielt es anderen vor und die sagen: Schon gut, ein paar Sachen sind klasse - aber das klingt irgendwie alles gleich ...

Dann unbedingt mal experimentieren: Geschwindigkeiten - auch mal einfach spinnen und einen 4/4 als 3/4 spielen, mal als Ballade, mal als Rock-Nummer, mal Funk-Elemente untermischen oder soulig spielen - also einfach auch mal die Musik "gegen den Strich spielen" und schauen was passiert. Mal einen Lauf unisono spielen und richtig ausdehnen - und damit den psychodelic-drive anwerfen.
Immer wieder wichtig: mit der Stimme experimentieren - und dabei Instrumente weglassen.
Immer wieder lustig: mit Effekten im fetten Stil experimentieren - oft bleibt was hängen, was genau das ist, was in einem Part oder einem song gefehlt hat - der spezielle Kick.

Wären mal so spontan meine 3,5 Cent ...

x-Riff
 
Hey danke für die vielen Vorschläge. Uns ist grad ein Licht aufgegangen :)
 

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