Vibrato und Tone - warum kümmert's keinen? Plädoyer für eine unterbewertete Disziplin

  • Ersteller Fingers Freddy
  • Erstellt am
Das Video zeigt für mich aber nur einen Mann mit drei Penisen beim onanieren.

Je länger ich über diese Worte nachdenke, desto mehr verstehe ich den wahren Kern dieser Aussage:D. Irgendwie wirkt es ja so...;)


Also er spielt ja sowieso nur auf dem normalen Neck und hab das nicht wegen der Gitarre gepostet. Besonders der Anfang des Videos ist für mich der Inbegriff was in diesem Thread steht.
 
Irgendwie finde ich aber das es irgendwie sehr wenige Workshops gibt wo GENAU gezeigt wird wie ein Vibrato geht...
Ich mach es immer so das ich die hand so etwas schräg gegen den Hals lehne und dann quasi per Hebelwirkung den finger auf und ab schiebe...
hab aber auch schon gesehen das manche einfach nur ihre hand auf und ab bewegen...
Gibts da ne richtige Spielweise oder ist das der Individualität überlassen?

Und gilt es eigentlich als unsauber wenn ich z.B. die Seiten beim Akkordgeschrammel mit meinem kleinen Finger an der Schlaghand beim downstroke ab und zu berühre???
Oder bei Palmmute riffs die E Saite mit dem Daumen?
Den Sound scheint es jedenfalls nicht zu beeinträchtigen, kommt glaub ich daher das ich meistens versuch das Plektron relativ weit vor halte..
 
Irgendwie finde ich aber das es irgendwie sehr wenige Workshops gibt wo GENAU gezeigt wird wie ein Vibrato geht...


Da gibt es kein Richtig oder Falsch, das hängt vom Vibrato und vom Gitarristen ab.

Der Blueser zieht es eher in Blueshaltung, der Shredder dagegen öfters auch in gerader Haltung mit dem "Entenschnabel" (also Finger im rechten Winkel zum Griffbrett).
Da kommt das Vibrato einmal aus dem Handgelenk, beim anderen eher aus den Fingern.
Da kommt es dann im Endeffekt auch auf den Geschmack an, obwohl die markanteren Vibrati der berühmten "Tone-Masters" glaube ich eher aus dem Handgelenk kommen.


MfG
 
@rockmyworld

Spontan fallen mir drei Arten von Vibrati(Vibratos?) ein, die man mit der Greifhand machen kann.

1. Du machst praktisch bends und release bends, also du ziehst die Saite nach oben
und führst sie wieder nach unten ohne den Ton dabei abzuwürgen.
Die Stärke des Vibratos regulierst du über die Weite des Bends. Also 1/4 Bends für
ein schwächeres Vibrato und 1/2 Bends für stärkere Vibratos. Ich würde dir
empfehlen auch bei der Geschwindigkeit der Bends auf die Geschwindigkeit des Lieds
zu achten, also das du in viertel, achtel, oder sechzehntel "vibrierst".

2. Die zweite Möglichkeit ein Vibrato zu machen ist es, mit dem Finger immer vor und
zurück zu rutschen. Du machst praktisch kleine Slidebewegungen innerhalb eines
Bundes.
Auch hierbei versuch immer in der Geschwindgkeit des Liedes zu "vibrieren".

3. Die letzte Methode, die mir jetzt einfällt, ist es leichte Kreisbewegungen zu machen.
Also eine Mischung aus 1. und 2.
Ich persönlich kann dies Vibratotechnik nicht wirklich, vieleicht kan sie dir jemand
anderes aus dem Board besser erklären.

Ich hoffe es ist nicht vollkommen falsch was ich hier grad von mir gebe, indem Fall bitte ich um Korrektur oder Ergänzungen.
Ansonsten hoffe ich, dass das vieleicht dem ein oder anderen geholfen hat.

mfg flobotron
 
Also egal ob schnell und sauber spielen oder einen guten Ton haben, für beides braucht man nunmal viel viel ÜBUNG. Und die bekannten Pros können nur beides, weil sie viel trainiert haben. Ein guter Ton ist zwar imho wichtiger als schnell u. sauber spielen, aber eine ausgewogene Balance ist wichtig. Und ich schenke sowohl Shreddern als auch Bluesern Achtung, da man für beides viel Übung braucht, um es gut zu beherrschen.

Aber das Kribbeln im Bauch bekommt man meistens nur durch einen guten Ton :p

(Ja man kann auch Ton statt Tone sagen, Deutsch ist keine sooo schlechte Sprache :great:)


MfG
 
Mann sollte vielleicht auch mal einen Blick über den kleinen Gitarristen-Tellerand wagen und eingestehen, dass die Themen Tone und Technik außerhalb der kleinen Gitarristen bzw. Musiker-Subkultur fast keine Bedeutung haben.

Der überwiegende Teil der Musikhörer sind Musik-Laien, die sich in erster Linie an einer gelungenen Kompositon erfreuen, nicht an hervorragender Spieltechnik. Ersteres ist dabei ungleich schwieriger zu erzielen als letzteres. Der Schluss daraus kann nur lauten, das Nachwuchsmusiker gut daran täten 5mal soviel Kompositionsübungen zu machen wie Technik/Tone-Übungen.
 
das mag durchaus sein, aber bevor man die Musik nicht aufgesogen hat wird es auch schwer vernünftige Kompositionen zu machen :)

ohne intensives hören und einprägen des Klanges wirds schwer etwas tolles zu komponieren ;)

das wichtigste überhaupt ist erstmal HÖREN
 
Mann sollte vielleicht auch mal einen Blick über den kleinen Gitarristen-Tellerand wagen und eingestehen, dass die Themen Tone und Technik außerhalb der kleinen Gitarristen-Subkultur fast keine Bedeutung haben.
Dann solltest du nicht nur hinausblicken, sondern auch mit anderen Musikern reden, oder ihnen wenigstens zuhören. Nicht einmal am Klavier kommt die Intonation von selbst. Ein gewisser Trompeter z.B. hat nach eigenen Angaben, nach seiner Drogenpause Jahre gebraucht um auf den "Sound" zurückzukommen, den er vorher hatte.
 
Ja richtig, ich hätte schreiben sollen, außerhalb der Musiker-Subkultur (habs im Post inzwischen editiert), da vergleichbare Probleme auch bei anderen Instrumenten auftreten.
 
gesagt hat es M.D.

Hi Miles Smiles,

... da hätte ich nach deinem Nick ja auch drauf kommen können ;)

Na, ich hör mir nachher beide an und werde bei My Funny Valentine ein bißchen kind of blue werden ...

Greetz :)
 
Mal ne Frage:

Wie mache ich dieses komische Vibrato, bei dem man nur das Handgelenk so komisch dreht und einen Finger auf der Saite hat?

(Hoffe das wurde hier noch nicht gepostet hab nicht den ganzen Thread gelesen :redface: )

Also ich meine wie muss ich das Handgelenk drehn? Ich habs schonmal so probiert, aber es hat nicht wirklich geklappt :(


MfG
 
ixh hab mal ein kurzes Video von mir rausgekramt wo man das vllt. sehen kann.

http://www.klauspmusic.de/music/KlausP_MicroCube_BluesImpro.avi

es zu beschreiben ist schwer, also die Handfläche entfernt sich von der Halsrückseite vom Spieler weg so ein bißchen in Richtung Kopfplatte der Gitarre.. Die Hand hat dann ungefähr am Ansatz des Zeigefingers (obere Handkante) Kontakt mit dem unteren Ende der Halsrückseite. Dadurch bildet die obere Handkante zum Hals eine Art Hebelarm mit dem sich die Fingerbewegung des Vibratos steuern lässt.
 
Ich hoffe es ist nicht vollkommen falsch was ich hier grad von mir gebe, indem Fall bitte ich um Korrektur oder Ergänzungen.
Ansonsten hoffe ich, dass das vieleicht dem ein oder anderen geholfen hat.

mfg flobotron

Ergänzung: mein vibrato ist ähnlich dem, was du "kleine slides" nennst. ich ziehe die gitarre nicht wie beim bending "rauf und runter", sonder eher in der länge. also wie das sliding, nur dass ich die saiten fest halte. das ist eine art "akustik-vibrato", wie es bei flamenco gitarristen zum einsatz kommt, wurde mir mal gesagt. jedenfalls hab ich so meinen eigenen tone mit einem sehr schnellen vibrato.
 
Der überwiegende Teil der Musikhörer sind Musik-Laien, die sich in erster Linie an einer gelungenen Kompositon erfreuen, nicht an hervorragender Spieltechnik. Ersteres ist dabei ungleich schwieriger zu erzielen als letzteres. Der Schluss daraus kann nur lauten, das Nachwuchsmusiker gut daran täten 5mal soviel Kompositionsübungen zu machen wie Technik/Tone-Übungen.

Würde ich so nicht sagen. Selbst an den einfachsten Stücken hört man ob ein Spieler gut ist oder nicht. Und zumindest unterbewusst nehmen auch komplette Laien Unsauberkeiten im Spiel wahr. Es gibt zwar Musik da ist es eher unwichtig auf Perfektion zu ziehlen, sagen wir simple Rockmusik wie Strokes oder Helden oder sowas, aber stell dir z.B. einen Hip Hop Track vor oder einen stinknormalen Popsong, in dem zu absolut mechanischen E-sounds eine Gitarre spielen muss. Wenn man da nicht absolut tight usw. spielt fällt das auch dem letzten Dubel auf.
Was auch dazu führt daß ich dir bezüglich Komposition nicht zustimmen kann:
Ein Hip Hop track zu schreiben ist ein Kinderspiel aber es umzusetzen ist (je nach dem, man kann natürlich auch alles aus dem Computer hohlen) ungleich schwieriger.
Meistens gilt allerdings die Formel, je virtuoser/spieltechnisch anspruchsvoller die Musik, desto höheren Kompositorischen gehalt hat sie auch, die Faktoren spielkönnen/kompositorisches Können bedingen sich schließlich gegenseitig, wie hier bereits erwähnt wurde.


Ich will auch darauf aufmerksam machen, daß hier dem Begriff Ton(e) eine merkwürdige "Bedeutungsdiffusität" zukommt. Was ist denn Ton? eigentlich nichts anderes wie Klang. Also muss man die Frage stellen: Wie klingt Etwas? Und da gehts natürlich los mit verschiedenen Deutungsfragen.
Daß man sagt der "sound" sei einfach das was der Verstärker/Gitarre/technik allg. ausspucken kann macht sinn (man muss allerding wirklich definieren: wie die Technik potentiell klingen kann. Selbst wenn ich die geilste Git habe und einen Rectifier oder was; wenn ich mit der Faust auf der Kopfplatte rumhau (achtung ich übertreibe...) kommt da nichts Gescheites raus.)
Jetzt aber Tone. Hier kommt viel bedeutung dem Vibrato zu, wie man aus dem thread erkennen kann. Aber auch dem "ganz normalen" spiel.
Ich könnte sagen: "Wenn mein Vibrato krumm und schief klingt hab ich einen scheiß tone".
Ich könnte auch sagen: "Wenn meine Melodielinien ungleichmäßig und abgehackt klingen hab ich einen scheiß tone"
Ähnliches könnte ich auch über Akkorde schrubben, oder slides oder was auch immer sagen.
Aber wenn man sich mal fragt woher diese Probleme überhaupt kommen, daß das Vibrato scheiße klingt und die Melodie nicht singen kann, dann landet man zu allererst bei der Technik. Was ist Technik? Kontrolle über den Ton, den Ton an sich, den man in genau diesem Moment spielt. Die absolute Vorraussetzung dafür, daß überhaupt etwas geht.
Jetzt kann ich aber immer noch sagen: "Mein Vibrato ist gut intoniert und bewegt sich mit der Musik und meine Melodie ist zu 100% in der Zeit und mein Anschlag ist immer gleichmäßig, aber ich klinge wie ein Computer"
Hier kommt nähmlich der Ausdruck ins spiel. Z.b. beim Vibrato: Erst langsame Intervalle, dann allmählich die Frequenz erhöhen, auch die Intensität (oder auch nicht). Wie ziehe ich überhaupt den Ton? Gleichmäßig langsam oder schnell und auf den Punkt. Oder irgendwas zwischendrin.
Ausdruck ist ein Wort dafür, wie ich mit dem Ton, den ich kontrollieren kann, den Ton den ich jetzt spiele, wie ich mit diesem Ton umgehe. Zur richtigen Zeit und am richtigen Ort (was ist das für ein Stück das ich da spiele?) muss ich das richtige mit ihm anstellen.
Wenn das klappt dann klingt das "richtig" und von Herzen. Mit Ausdruck eben.

Und wo bleibt jetzt der tone? Er ist doch schon da. Wenn ich Kontrolle über mein Spiel, also Technik, mit einem Bewusstsein für die Musik die ich spiele, was zu richtigem Ausdruck führt, kombiniere, dann habe ich tone.
Also sage ich: Tone=Kontrolle+Ausdruck
 
Und wo bleibt jetzt der tone? Er ist doch schon da. Wenn ich Kontrolle über mein Spiel, also Technik, mit einem Bewusstsein für die Musik die ich spiele, was zu richtigem Ausdruck führt, kombiniere, dann habe ich tone.
Also sage ich: Tone=Kontrolle+Ausdruck


wo wir uns gerade sowieso schon sehr weit in die fachidiotie verrennen in diesem thread;):D....

ich denke, dass das, was du gerade definiert hast, eher in die richtung des begriffes musikalität geht....

für tone würde ich persönlich eine total simple definition geben:

tone=ausgestaltung EINES tones. (z.b. mit hilfe von vibrato)


gruss

evil
 
Tone=Kontrolle+Ausdruck

Sehr schöner Ansatz zu einer Definition des Themas, und schließt den Kreis zum Eingangspost.

Wobei, meinem Empfinden nach, die Komponente "Kontrolle" heute i.d.R. kein Thema mehr ist, zumindest wenn man sich Gitarristen ab einem bestimmten Level anhört, am Ausdruck ("Inspiration") mangelt es aber sehr häufig. Vor 35 Jahren war das anders, Gitarristen wie Paul Kossoff und Jmmy Page hauten öfters mal daneben aber ihr Spiel kam von Herzen und das hört man auch (finde ich).
 

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