[Video Tutorial] Drum Recording - Diskussionstread

  • Ersteller gincool
  • Erstellt am
G
gincool
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.08.21
Registriert
10.08.05
Beiträge
2.090
Kekse
3.117
Ort
Nähe Stuttgart
So losgehts mit dem kleinen Drumtutorial.
Da wir grade mitten in den Aufnahmen für unser neues Album stecken habe ich die möglichkeit genutzt und ein kleines video von unserem schlagzeuger festgehalten um mal zu zeigen wie sich das ganze anhört. weiter unten gibts dann auch noch bilder von der mikropositionierung und die EQ settings.

als erstes mal die 2 youtube videos:
einmal die geschnittenen spuren wo zwischen den einzelspuren hin und her gewechselt wird:
http://de.youtube.com/watch?v=c0myggHqgcc

und einmal der jam als ganzes:
http://de.youtube.com/watch?v=SQm7u000ZIc

verwendete mikros:
- AKG D112 für die bassdrum ca 15cm vors schlagfell leicht versetzt vom klöppel. Zusätzlich haben wir noch einen Bassdrumtunnel gebaut. Simpler hocker vor die Bassdrum und decke drüber. Hat in meinen Augen ne gute Kombination aus Attack, Sustain und Abschirmung ergeben. Zusätzlich noch eine Decke rein sonsts klingts zu sehr nach "Tunnel"
Bassdrum

- Shure SM57 für die snare etwas weiter weg von der snare plus schaumstoffkrone. gibt eine sehr offene snare muss aber dann später mit eq und co zum knallen gebracht werden.
Snare

- Tbone BD200 für die Toms mit clips relativ nah ran für wenig übersprechen. tom3 war irgendein sennheiser mikro aber klingt auch nicht wirklich anderst wie die tbone teile ;)
Tom 1
Tom 2
Tom 3

- AKG C1000 für die Hihat. Abstand ca 20cm direkt auf die Hihat zeigend. Als Richtcharekteristik habe ich auf Superniere verzichtet => normale Niere
HiHat

- Sennheiser e614 für die Overheads. Relativ weit weg vom Kit um das Kit als ganzes einzufangen und die Becken nicht überzubetonen.
Overheads plus Raum

Die Hihat überspricht stark ins Snare mikro und anderstrum was mir erst ein wenig Sorgen gemacht hat, sich aber dann doch als unproblematisch herrausgestellt hat.

Wie auf dem letzten Bild erkennbar haben wir ein wenig mit Schaumstoff gearbeitet um die ekligen Reflektionen der Mauer Hinten und ander Seite zu minimieren. Den Schaumstoff haben wir locker auf Drähte gelegt bzw. im Abstand von ca 30cm von der Wand einfach runterhängen lassen. Hat den Vorteil dass nicht nur die Höhen gedämpft werden und das ganze nicht ganz so dumpf klingt wie beim direkt an die Wand kleben.
So klingt der Raum relativ trocken, aber ich wollte beim Mixdown flexibel sein und so kann ich jetzt je nach Song mehr oder weniger Hall auf die Drums geben. Im Video gibts noch keinen Hall.

Als Kit kam ein Pearl Masters Studio Drumset zum Einsatz zusätzlich noch eine Chad Smith Signature Snare, Anatolian Cymbals und Roland TD-12K-BK

Settings:
Bassdrum:
- Gate (Attack 1ms, Release 1 Sekunde)
- EQ (61hz Q1 +10db, 350hz Q1 -7db, 2,1khz Q1 +10db, 8khz Q1 +5db)

Snare:
- Gate (Attack 1ms, Release 330ms)
- Kompressor (Attack 30ms, Release 200ms, Ratio 6:1)
- EQ (150hz Q1 +9db, 2,1khz Q1.5 +10db, 11khz Q1 +8db)

Tom 1:
- Gate (Attack 1ms, Release 750ms)
- EQ (175hz Q1 +6.5db, 3.5khz Q1 +12.5db, 10khz Q1 +4db)

Tom 2:
- Gate (Attack 1ms, Release 750ms)
- EQ (160hz Q1 +11db, 2.4khz Q1 +14db, 9khz Q1 +7db)

Tom 3:
- Gate (Attack 1ms, Release 750ms)
- EQ (85hz Q1 +11db, 1.8khz Q1 +11db, 8khz Q1 +3db)

HiHat:
- EQ (6khz Q1 +6.5db, 14khz High Shelf +7db) Lowcut bei der Aufnahme bei 100hz

Overheads:
- EQ (900hz Q1 + 1.5db, 6.6khz Q1 +6db, 14khz High Shelf +7db)

Zu den EQ settings: ich hab einfach mal ganz simple den Grunton bzw. den "Bauch" gepusht, den Attack und den Höhenglanz (deswegen immer 3 Settings). Ich habe bei den Bässen und den Höhen lieber Glockenfilter verwendet weil die in meinen Augen schöner und präziser klingen als Shelf filter.

Abschließend gibts natürlich auch noch die rohen Spuren damit sich jeder selbst dran versuchen kann:
http://www.file-upload.net/download-1155639/tutorial.rar.html

Das ganze kann man natürlich noch genauer machen (was ich beim mixen unserer Songs sicherlich machen werde) aber ich denke als Orientierung passts ;)

Vllt können hier ja noch eine Punkte erläutert werden auf die ich genauer eingehn soll bzw. Fragen (falls es jemandem überhaupt gefällt) und dann in einer überarbeiteten Version in den Tutorial bereich verschieben.
 
Eigenschaft
 
Schöne sache! :great:

was mich noch interessieren würde: kannst du (grad auf die schnelle) einen rough mix erstellen? als direkten vergleich zu dem youtube video?

Ich weis, ich könnte mir die spuren auch alle saugen und dann selbst mischen, aber der vergleich aus meinem rough mix, und deinem nachbearbeitet ist vielleicht nicht so ganz zielführend ;) (du weist wie unterschiedlich wir arbeiten :))

Was ich ev. noch gerne dazu ergänzen würde ist, dass es nicht wirklich zielführend ist (wenn man einen ganzen song aufnehmen will) schon nach dem schlagzeugrec. mit dem mischen zu beginnen. Das trifft jetzt auf dich (gincool) natürlich nicht zu, aber erwähnt möchte ich es haben!

Lg Melody
 
meinst du mit rough mix ? die reine bearbeite audiospur oder einfach nur alles ohne EQ gates usw. und nur in der lautstäkre angepasst? ersteres is nämlich in der zip datei enthalten aber das andere kann ich auch noch dazufügen.

edit. warum kann ich meinen beitrag oben nicht mehr editieren :(
 
ja zweiters (wenn ich dich richtig versanden habe).. also ohne Eq und comp, gates.. einfach nur mal um den unterschied zu hören.

so der vollständigkeits halber.

Lg Melody
 
Danke für das Tutorial! :)
Super dass du dir die Mühe gemacht hast.

Kann dich leider gerade nicht (wieder) bewerten.
Ich bin gerade dabei mir die Einzelspuren zu laden, danach kommen vielleicht noch Fragen auf :D
Bin überrascht wie gut die t.bone Mics klingen, zumindest fallen sie mir nicht negativ auf.
 
geiles tutorial :great:

eine frage (nur aus neugier):
habt ihr bei der bassdrum das vordere fell abgeschraubt?
 
haben wir auch erst ausprobiert aber klang in meinen ohren nicht ganz so geil. danach fell wieder drauf. dann klang es zu "tunnelig" also zuviel "hall" vom kessel. danach dann ne decke rein und bisschen mit der distanz mikro/schlagfell gespielt bis es mir gefallen hat. war jetzt am ende relativ mittig in der bassdrum und leicht offset vom klöppel da gabs eigentlich gut attack UND sustain.

das mit den tbone mikros hat mich auch erst geärgert. wir hatten da richtig teure akg schwanenhals mikros und die tbone eigentlich nur als reserve da, aber die akg teile haben in kombination mit dem alesis pult einfach gnadenlos übersteuert selbst bei gain auf linksanschlag .. deswegen mussten wir die dann nehmen aber so im nachhinein betrachtet find ich die toms eigentlich ziemlich gut :)

wir haben uns insgesamt fast nen ganzen tag mit mikroposition, stimmung des kits, paar reflektoren und absorber und kruscht beschäftigt und ich kann immer wieder nur raten: schöön viel zeit nehmen beim recording sofern man sie hat :)
 
Hi, erstmal ein Lob für deine Mühen.
Was mir gerade beim Hören über meine Monitore auffällt:
Die Lautstärkeverhältnisse sind unausgeglichen. Die Bassdrum kommt druckvoll und sehr direkt, die Snare und überhaupt das Set hingegen ist akustisch weit hinten - kommt natürlich von deiner Mikrofonierung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine Snare im Mix gut durch kommt.
Die beiden großen Toms sind im Verhältnis zur kleinen Tom sehr laut.
Aber Drums alleine ist genauso eine Sache, wie Gitarrensound alleine zu beurteilen: Was Solo geil klingt, wird im Mix unter Umständen zum größten Soundmatsch.

Viele Grüße
Moritz

EDIT: Kann die Spuren grad nicht laden, hab mein Dongle verlegt. Arrrrgh
 
im youtube video stimmts auch nicht mehr ganz da das ganze mono zusammengeführt wird. in der normalen mp3 hör ich keinen unterschied in der lautstärke zwischen kleiner und großen toms ^^

aber wie schon gesagt war ja nur jetzt auf die schnelle hingemischt im mix würde die snare stärker komprimiert werden und auch viel mehr höhen kriegen (eben dasses ordentlich knallt) is zu mindest in meinen augen noch flexibel genug ums knallig zu machen. mehr volumen für ruhigere songs z.b. wäre bei close miking eben nicht drin gewesen
 
Interessanter Ansatz. Ich gehe meist eher den umgekehrten Weg: Close Miking so trocken wie möglich und dann - wenn erforderlich - wird der Raumanteil per Plugin erzeugt.
 
joar mir gings weniger um den raumanteil (wie gesagt der raum war schon relativ trocken) sondern eher um das volumen der snare einzufangen. da hab ich mit close eher nicht befriedigende ergebnisse bekommen.
wäre der raum natürlich wirklich hörbar dann hätte ich wohl auch close genommen ^^
 
Hallo Leute!

ich habe zum Drum Recording ein AKG D112 und ein Overhead an einem Soundcraft EPM6 Mixer der von "Recording Out" nach "Eingang" an meine Sounblaster Live! Karte angeschlossen ist.
Ich bin absoluter Neuling im Recording Bereich und hab keine Ahnung wie ich diesen fetten, trockenen Bassdrum Sound hinbekomme. Das Mikro habe ich jetzt schon so positioniert, wie beschrieben, aber mein Equalizer hat irgendwie andere Knöpfe :D


Das AKG ist in Monokanal 1, das Overhead in 2.
Bei mir ist alles eingestellt wie auf dem Bild, nur habe ich die Pegel schon richtig eingestellt. (mit Hilfe der LEDs)

Kann mir jemand sagen, wie ich den Equalizer jetzt am besten einstelle, um ein ähnliches Ergebnis zu bekommen, wie in dem Vido oben?

Danke im Vorraus,
Lars
 

Anhänge

  • soundcraft-epm6-large.jpg
    soundcraft-epm6-large.jpg
    177,5 KB · Aufrufe: 270
Servus!
Mach die EQ-Einstellungen am besten nicht am Mixer sondern in deiner Recordingsoftware. Da kannst du viel präziser arbeiten.
Hier mal als Hilfestellung eine Bassdrum-EQ-Kurve aus einem meiner Projekte:
98478d1238330218-video-tutorial-drum-recording-diskussionstread-bild-1.png


Am wichtigsten ist das Zusammenspiel von EQ2 und EQ3. Mit EQ3 zieht man das mumpfige, holzige aus dem Sound raus. Mit dem EQ3 suchst du den Sweet Spot im Sound, den Kick. Je nach Musikstil liegt der EQ3 dann höher (z.B. bei Metal mit sehr deutlich hörbarem Kick) oder tiefer und schwächer eher bei Rocksachen.

EQ1 sorgt für ein bisschen Druck im Sound und EQ4 unterstützt nochmal den Kick.

Mikro war auch ein AKG D112.

Viele Grüße
Moritz
 

Anhänge

  • Bild 1.png
    Bild 1.png
    20,6 KB · Aufrufe: 484
Danke für den Tipp!
Aber ich hab ja im PC leider nur noch eine Soundspur, wo dann auch das Overhead mit bei ist. Also der Mixer mixt ja beide Spuren zusammen :D
Hier ist ein Soundfile, den ich mit Audacity bei guter Qualität /Bitrate aufgenommen habe.

Das Mikro ist ungefähr in der Mitte der Bassdrumtiefe und auf Hälfte zwischen Rand und Fellmitte, in der BD liegt eine dünne Decke, die Tiefen sind angehoben, die Mitten im Bereich von ungefähr 300Hz abgesenkt und die Höhen leicht angehoben.
Da ist aber so ein blöder metallischer Hall drin und es kommt mit fast so vor, als würde es etwas übersteuern (?) wegen dem Knacken oder wie man es beschreiben soll :confused:

Außerdem habe ich leider keine gute Software außer Audacity.
Also was könnte man da nur im Mixer, bzw auch an der Dämpfung und / oder Positionierung machen?
Ich hab so viel ausprobiert und bin einfach nicht zufrieden, weil es so unendlich viele Faktoren und Möglichkeiten gibt :(

Gruß und Danke,
Lars
 
Im Mixer kannst du die Bassdrum nach links und das Overhead-Mikro nach rechts pannen. So hast du die beiden Mikros auf getrennten Spuren im Rechner.
 
:great: Genial!
Wie dumm, dass ich da nicht selber drauf gekommen bin.
Welche Software würdest Du denn empfehlen?
Kann Audacity links und rechts auf 2 Spuren aufteilen?
Und wie bekommt man das ganze dann am Ende wieder "entpannt"?
 
Schau dir mal Reaper oder Kristal an.
Reaper ist etwas komplizierter zu bedienen als Kristal, bietet aber umfangreichere Möglichkeiten. Für den Anfang reicht aber Kristal komplett.
http://www.reaper.fm
http://kreatives.org/kristal/
Ansonsten gibts zur Zeit Samplitude 10 SE sehr günstig als Beigabe zu einem c't-Sonderheft:
https://www.musiker-board.de/vb/sonstiges/320518-ct-sonderheft-audio-digital-ab-1-4-09-am-kiosk.html

In diesen Softwares nimmst du einfach 2 Mono-Spuren. Der Spur 1 ordnest du den rinken Eingang und der Spur 2 den rechten Eingang der Soundkarte zu. Schon ist das ganze "entpannt" ;).

Aber Audacity kann soweit ich weiß auch eine Stereospur in 2 Mono-Spuren zerlegen. Aber gleich auf 2 Mono-Tracks aufzunehmen, ist dort genauso möglich und ist die bessere/richtigere Methode.
 
Da auf dem selben PC auch noch das Webcam Programm zur Videoaufnahme (youtube) laufen muss, was viel Ressourcen braucht, habe ich jetzt erstmal Audacity genommen.

Das kam dabei raus (Nach neuem Stimmen und weniger Dämpfung)

Hast du noch eine Idee, wie ich das Overhead (Dynamisches Gesangsmikro Niere) am besten equalize? Es ist für Snare, Toms, Becken und Hihat zuständig :D
Und wie positioniere ich es am besten, sodass es wenig Bassdrum aufnimmt?

Danke und schönen Gruß,

Lars
 
So ein verfluchter Mist! :mad:

Irgendwie ändert sich bei der Aufnahme die Geschwindigkeit.
Ich hab die Aufnahme mit dem Equalizer bearbeitet und dann wollte ich sie mit dem Original Song synchronisieren, da bemerke ich, dass das Timing am Anfang perfekt ist und gegen Ende etwa eine Viertelnote (!!! :eek:) vor dem Original ist. So eine sch***e.
Da bastel ich stundenlang an der Positionierung und dem Mix und jetzt sowas.

Es kann imho nicht an mir liegen, da es heute bei zwei von zwei Aufnahmen so war und soo schlecht ist mein Timing nicht, das ist zu krass. Ich habe keine Erklärung für den Mist und weiß auch nicht, was ich ändern könnte, um die höhere Geschwindigkeit zu eliminieren. Es kann ja eigentlich nur beim Abmixen in Audacity passieren, weil das Recording ja live ist, wie soll da eine Zeitverschiebung zu Stande kommen. :screwy:

Es sei denn ich habe ein Dimensionsloch in meinem Keller, bei dem die Zeit schneller vergeht :D

Hat irgendwer ne Idee? :(
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben