Vocal Recording

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DomiSesso
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Hallo!
Ich bin neu dabei Gesang aufzunehmen, und ich wollte mal fragen welche EQ's, Effekte etc. ihr auf eure Gesangsspuren legt. Mein Problem ist zurzeit noch, dass die Aufnahme in einem Lied zu sehr heraus sticht oder wie ein Skype Gespräch klingt (hoffentlich versteht ihr was ich meine :biggrinB:). Wenn ich professionelle Lieder höre sind die schön eingebettet und irgendwie passend.
Ich würde mich auch über Plugin Empfehlungen freuen.
LG Dominik
 
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ich wollte mal fragen welche EQ's, Effekte etc. ihr auf eure Gesangsspuren legt.

Die, die nötig sind, um das angestrebte Ziel zu erreichen bzw. ihm möglichst nahe zu kommen.

Liest sich bei dir allerdings so, als wäre der PlugIn-Einsatz noch in weiter Ferne und es sollte erstmal in Sachen Aufnahmetechnik optimiert werden.
 
Danke für die Antwort!
Ich nehme bisher mit einem Rode NT1-A mit Mikrofonschirm und einer Presonus Audiobox in Ableton auf.
 
Das war vielleicht nicht ganz eindeutig formuliert, aber ich meinte auch den Umgang mit dem Mikrophon (Position im Raum, Position zur Schallquelle etc.). Eine Probeaufnahme, mehr Details zum Genre wären natürlich von Vorteil.
 
hi, ist denk ich pauschal gar nicht möglich was genaues zu sagen, ich kenne leute die hauen da bis 20 effekte auf die vocals, je nach genre und wie der gesang / effekt halt klingen soll... generell würde ich sagen wenn die vocals zu weit vorne sind mußt die halt etwas räumlicher klingen lassen, mit hall (reverb), etwas delay oder echo, wie du es magst...glaube manche können da n buch drüber schreiben, aber mit etwas mehr räumlichkeit kannst schon viel reißen ;) lg christian
 
Hi,

Ableton sollte zunächst mal alles an Bord haben was man so braucht. Und zu dem Thema gibt es auch YT-Videos ohne Ende.
Du kannst Dir natürlich auch gern für 1000e von Euros PlugIns kaufen, aber sei gewarnt: meiner Meinung bringt das nur etwas, wenn man Unterschied wirklich hört und genau weiß, was man "braucht". Vorher erst einmal lernen, die Vorgänge zu kennen und die Unterschiede bei Einsätzen von Effekten zu hören, bringt erheblich mehr.

Mal so ein paar einfache Faustregeln für Vocals (und ich meine hier natürliche Gesangs-Vocals, keine Effekt-Vocals)

1. Aufnahme:
Sänger/Sängerin steht ca. 30 - 60cm vor dem Mikro. Muss man ausprobieren
Popschutz zwischen Mensch und Mikro
Aufnahmepegel sollte bei den lautesten Passagen nicht höher sein als -6dB (maximal)

2. Aufräumen:
Ungewünschte Nebengeräusche rausfiltern
Gain-Staging, also wenn möglich alle Passagen/Worte/Silben gleich laut machen
Cross-Fades zwischen den einzelnen Passagen setzen.

3. Pitch-Correction
jetzt kann man mit Melodyne o.ä. eine hübsche Pitch-Correction vornehmen, nicht übertreiben

4. EQ und Dynamics
mit dem EQ einen Low-Cut gegen allzu tiefe (und unnötige) Frequenzen einsetzen
Nerv-Frequenzen suchen. Jeder Singende hat Resonanzen, welche nerven. Suchen, Finden, sanft Rausziehen
Kompressoren zum Ausgleich von lauten Passagen vs. leise Passagen einsetzen. Nicht übertreiben, denn dann klingt es unnatürlich pumpend und ggfs. ätzend mittig.
Ein paar Höhen schaden nicht, zu viele Höhen nerven nur.
Vorsicht mit Exciter-Effekten. Hier hat man ganz schnell zuviel.
De-Esser gegen Zischlaute aller Art.

Und immer auf Erhalt der stimmlichen Natürlichkeit achten!

5. Effekte
kleinen und großen Raumhall parallel dazu
Delay ebenso parallel dazumischen
ggfs. Side-Chaining von Hall und Delay anlegen und ausprobieren.
Sättigungs- bzw. Verzerrer-Effekte je nach Geschmack dazu. Dies kann man parallel oder direkt im Kanal einbinden. Ausprobieren!

Bei Profi-Produktionen werden Vocals übrigens sehr oft gedoppelt, oktaviert, mit verzerrten Vocals gedoppelt, mit zweiten und dritten Stimmen bzw. Chören unterfüttert. Was im ersten Moment wie eine Stimme klingt, sind oftmals eine ganze Reihe von parallelen Vocal-Tracks.

Also sorry, von mir keine Empfehlung a la "Kauf Dir unbedingt XYZ", sondern mehr so ein ganz grober Leitfaden.
 
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Sänger/Sängerin steht ca. 30 - 60cm vor dem Mikro. Muss man ausprobieren

Wäre für Rap durchaus zu viel. Wir wissen ja noch nicht, um welches Genre es sich handelt.



-6 dBFS

Gain-Staging, also wenn möglich alle Passagen/Worte/Silben gleich laut machen

Das ist kein Gain Staging. Gain Staging beschreibt die Einhaltung eines gewählten Zielpegels innerhalb einer Kette von Geräten und Bearbeitungsschritten.

Was Du beschreibst gehört zum Bereich Editing und ist als einer der ersten und wichtigsten Schritte nach der Aufnahme zu nennen, von daher sehr gut, dass du es erwähnst. Ob man nun alle Worte/Silben gleichauf machen sollte, sei mal dahingestellt, denn das zerstört die musikalische Performance/den Ausdruck.
 
Mein Problem ist zurzeit noch, dass die Aufnahme in einem Lied zu sehr heraus sticht oder wie ein Skype Gespräch klingt (hoffentlich versteht ihr was ich meine :biggrinB:).
Bei der Beschreibung fällt mir als erstes die Raumakustik ein...
als zweites die Dynamikbearbeitung der Stimme.
 

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