Hi,
Ableton sollte zunächst mal alles an Bord haben was man so braucht. Und zu dem Thema gibt es auch YT-Videos ohne Ende.
Du kannst Dir natürlich auch gern für 1000e von Euros PlugIns kaufen, aber sei gewarnt: meiner Meinung bringt das nur etwas, wenn man Unterschied wirklich hört und genau weiß, was man "braucht". Vorher erst einmal lernen, die Vorgänge zu kennen und die Unterschiede bei Einsätzen von Effekten zu hören, bringt erheblich mehr.
Mal so ein paar einfache Faustregeln für Vocals (und ich meine hier natürliche Gesangs-Vocals, keine Effekt-Vocals)
1. Aufnahme:
Sänger/Sängerin steht ca. 30 - 60cm vor dem Mikro. Muss man ausprobieren
Popschutz zwischen Mensch und Mikro
Aufnahmepegel sollte bei den lautesten Passagen nicht höher sein als -6dB (maximal)
2. Aufräumen:
Ungewünschte Nebengeräusche rausfiltern
Gain-Staging, also wenn möglich alle Passagen/Worte/Silben gleich laut machen
Cross-Fades zwischen den einzelnen Passagen setzen.
3. Pitch-Correction
jetzt kann man mit Melodyne o.ä. eine hübsche Pitch-Correction vornehmen, nicht übertreiben
4. EQ und Dynamics
mit dem EQ einen Low-Cut gegen allzu tiefe (und unnötige) Frequenzen einsetzen
Nerv-Frequenzen suchen. Jeder Singende hat Resonanzen, welche nerven. Suchen, Finden, sanft Rausziehen
Kompressoren zum Ausgleich von lauten Passagen vs. leise Passagen einsetzen. Nicht übertreiben, denn dann klingt es unnatürlich pumpend und ggfs. ätzend mittig.
Ein paar Höhen schaden nicht, zu viele Höhen nerven nur.
Vorsicht mit Exciter-Effekten. Hier hat man ganz schnell zuviel.
De-Esser gegen Zischlaute aller Art.
Und immer auf Erhalt der stimmlichen Natürlichkeit achten!
5. Effekte
kleinen und großen Raumhall parallel dazu
Delay ebenso parallel dazumischen
ggfs. Side-Chaining von Hall und Delay anlegen und ausprobieren.
Sättigungs- bzw. Verzerrer-Effekte je nach Geschmack dazu. Dies kann man parallel oder direkt im Kanal einbinden. Ausprobieren!
Bei Profi-Produktionen werden Vocals übrigens sehr oft gedoppelt, oktaviert, mit verzerrten Vocals gedoppelt, mit zweiten und dritten Stimmen bzw. Chören unterfüttert. Was im ersten Moment wie eine Stimme klingt, sind oftmals eine ganze Reihe von parallelen Vocal-Tracks.
Also sorry, von mir keine Empfehlung a la "Kauf Dir unbedingt XYZ", sondern mehr so ein ganz grober Leitfaden.