Vocals klingen als läge eine Decke auf dem Mikro

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JaNeKlar
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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei mein Live-Setup einzustellen und habe Herausforderungen mit meiner Stimme. Ich habe von Haus aus eine recht tiefe Stimme und ich neige gern mal zum Nuscheln.
Ich nutze also Mikrofon ein Sennheiser E965. Heute habe ich mich mal wieder beim Üben aufgenommen. Mal abgesehen von einigen Fehlern :whistle: klingt meine Stimme als läge eine Decke über dem Mikro und muffig.
Gegenüber der Akustikgitarre fehlt es total an Durchsetzungskraft und Brillianz. Dabei habe ich schon die Bässe und unteren Mitten in der Stimme rausgedreht. Aber es will einfach nicht klingen. Kann auch sein, dass mein Stimme einfach Mist ist aber dann müsste sich doch zumindest der Mist besser Einstellen lassen.
Ich habe mal ein Beipiel hochgeladen:


View: https://soundcloud.com/janeklar/test/s-y7ivZjzBdSI?si=30ffd14ceb0344d3a9afe29f1e2981a6&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing

Ich wäre dankbar wenn mich jemand unterstützen könnte wie die Stimme eingestellt werden sollte. Ich nutze das TC-Helicon VoiceLive 3 Extrem und gehe mit Mikro und Gitarre rein und nutze die internen Effekte und Looper und dann direkt zu einer JBL-EON Compact Box.

Beste Grüße
Mac
 
Ja, das klingt dröhnig und muffig. Die Gitarren aber auch. Da scheint grundsätzlich etwas daneben zu gehen.
Die Höhen sind weg, Tiefmitten sind zuviel.

Wie meinst du das mit der Eon-Box ? Wie sieht gerade die komplette Aufnahmekette aus, sprich wie kommt das Signal genau in den Rechner ?
 
Ich kenne das VoiceLive nicht, aber deine Stimme klingt wie eine 100% wet Einstellung des Reverbs, das auf einen sehr (!) niedrigen high-cut eingestellt ist.
(irgendwas bei 3 khz) :gruebel:
Dh es geht null trockene Stimme durch, check mal die Mixeinstellung von dem Teil.

Um deine Stimme brauchst du dir keine Sorge machen - die ist auf der Aufnahme gar nicht drauf. ;)
Die Gitarre ist für mich in Ordnung, ist halt ein pickup.
 
Es kann auch deutlich besser werden, wenn du dem Echo/Reverb einen EQ mit Low- (600 Hz) und HighCut (10 kHz) spendierst (Abbey Road Reverb). Habe ich gerade erst gelernt.
 
klingt wie eine 100% wet Einstellung des Reverbs, das auf einen sehr (!) niedrigen high-cut eingestellt ist.
(irgendwas bei 3 khz) :gruebel:
Dh es geht null trockene Stimme durch,


Sehe ich auch so.

Ich kenne das Gerät nun nicht, aber irgendwo in den Effekten scheint was falsch zu sein und/oder es liegt irgendwo ein EQ drauf.

Es ist btw. massig zu viel Reverb drauf. Etwas weniger um das allgemeine Problem besser eingrenzen zu können würde gut tun.

Übrigens: Die Aufnahme verzerrt, nur mal nebenbei gesagt.
 
Nimm doch deinen Gesang mal pur auf bevor es durch die Effekte geht. (Looper oder DAW)
... sofern du es nicht schon machst ;)
Und dann wie beim Re-Amping das nackte Signal durch deine Effektkette jagen.
So kannst du deine Stimme als Zuhörer besser beurteilen und dich ausgiebig mit den Einstellungen der Effektgeräte beschäftigen. Wenn man gleichzeitig singt und versucht den Sound einzustellen, hört man zu dem was aus der Anlage kommt ja auch noch den eigenen "Körperschall". Die Stimmbänder sind nicht weit weg von den Ohren. Das verfälscht so deine Wahrnehmung. Halt mal beim singen deine Ohren zu, dann weißt du was ich meine.
BDX.
 
Moin Musikfreunde,

ich habe jetzt mal das nackte Signal aus dem VoiceLive3 Extrem gezogen. Und mir dann das ganze mal angehört und im EQ Spektrometer mir die Frequenzen in Wavelab angesehen.
In Wavelab habe ich dann mal mit dem EQ gespielt und das Eingestellte in den VoiceLive versucht zu übertragen. Dann hab ich noch den Compressor des VoiceLive dazu geschaltet. Das Ergebnis hört sich jetzt schon deutlich durchsetzungsfähiger an und die Decke ist weg.
Es ist zumindest erst mal so, dass man damit arbeiten kann finde ich. Die Aufnahme ist zu Anfang etwas übersteuert glaube ich, was aber jetzt nicht weiter wild ist.

View: https://soundcloud.com/janeklar/test_thinking/s-CuZ9Xxjf6BQ?si=c90701fb0834472f97d93764fcea5bca&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing

Natürlich möchte ich den Klang weiter verbessern und wäre dankbar, wenn ihr mir noch mal Tips gibt. Sind die Atemgeräusche erträglich? Oder ist sowas dann Live nicht mehr zu hören?
Danke für euer Feedback.

Beste Grüße,
Christian
 
Schon besser, aber da liegt für mich immer noch eine Decke drüber, wenngleich diese nun dünner geworden ist.
Das Sennheiser kenne ich anders.

Was hast Du denn nun am EQ gedreht ?
Jetzt höre ich eine leichte Muffigkeit bei grob mal um die 300 - 400 Hz, im Präsenzbereich um die 2 kHz fehlt mir was, dafür sind die Zischlaute teils recht scharf, 4 - 5 kHz würde ich sagen.
Ich habe es jetzt nicht genauer angeschaut, aber vermutlich würde ich die Bässe mit einem Lowcut versehen, in den Tiefmitten noch etwas aufräumen, mal bei ca. 400 Hz herum angefangen. Relativ breitbandig absenken, nicht viel.

Du bist recht nah am Mikrophon, aber für live ist das ja auch gut. Im Heimstudio würde ich etwas weiter weg gehen, aber darum geht es hier ja nicht.
Live würde es jetzt wahrscheinlich so schon gehen, kommt halt auf die Boxen an.

Abseits des Mikrophons: Insgesamt klingt die Stimme etwas hektisch, alles etwas ruckhaft. Es wäre leichter und entspannter, wenn die Töne etwas länger gesungen wären mit weniger Pegelschwankung.
Dann wäre auch die Verstehbarkeit besser. Im Augenblick verstehe ich nur einzelne Fetzen. Muß ja auch nicht, könnte aber ganz schön sein ;)
 
Grundsätzlich habe ich mit massiven Lampenfieber zu kämpfen. Das geht auch schon los wenn ich in ein Mikrofon singen muss und ich die Aufnahmetaste drücke. Nicht so krass als wenn ich vor anderen Menschen singe, aber ich merke es.
Meine Stimme ist dann in der Tat etwas gehetzt und die Töne nicht mehr so entspannt. Aber das ist meine Challenge. Ich habe diesen Traum und habe für mich entschieden, ich will nicht irgendwann sagen "Hättest du es mal durchgezogen".
Ich bin kein Ed Sheeran, dass weiß ich, aber man kann den Song doch sicherlich erkennen und und ich würde mich nicht bis auf die Knochen blamieren. Ich weiß, dass ich das kann. In entspannten Situationen, wenn ich nur für mich spiele und singe, dann ist das schon echt gut.
Von daher denke ich, dass vielleicht mit dem nötigen Mut und einer gewissen Routine, man mich nicht darum bitten wird aufzuhören sondern vielleicht sagt "Mach doch noch einen Song" ;)

Ja, die Decke höre ich auch noch leicht, dass stimmt. Aber im Gegensatz zur ersten Aufnahme gestern ein deutlicher Sprung. Hier ist mal eine Sample ohne jegliches Eingreifen von EQ usw.

View: https://soundcloud.com/janeklar/unbearbeitet/s-XZbEosJWTwl?si=900b62d03982472aa487b627553e7561&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing

Ich bin beim hören echt immer krass überrascht, das meine Stimme so viele Basstöne hat und es völlig an Mitten und Höhen fehlt. Kann das sein? Oder doch das Mikro?
Ich weiß das ich bzgl. der Aussprache ansich deutlicher werden muss. Aber wenn du über 40 Jahre so redest ist es nicht einfach. Das aussingen von Tönen ist bei dem Song schon nicht leicht, da das Original jetzt nicht groß anders daher kommt.
Aber was habe ich im EQ bearbeitet:
  • Low Gain 120 Hz (-5 DB)
  • Mid Gain 240 Hz (-12 DB) mit eine Güte von 2 (was das visuell heißt gibt das Gerät nicht her, aber es geht von 0,11 bis 8,7)
  • High Gain 4067 Hz (+10 DB)
Ein Low Cut gibt es für den Vocal Kanal leider nicht. Die Güten der Frequenzen in den Höhen und Tiefen kann ich nicht einstellen. Das VoiceLive 3 ist für solch eine Stime wie meine wohl nicht ausgelegt :sneaky:
Beim Compressor kann ich nur den Treshhold (-16 DB) und die Ratio (2,6) einstellen. Der De-Esser im Gerät zeigt 26 an und kann bis 100 hochgedreht werden.
 
Aber das ist meine Challenge
Mach es auf jeden Fall. Die Basis ist auch schon ganz gut.
Gut ist auch, daß Du selbst Verbesserungen suchst. Zu viele Musiker sind zu schnell zufrieden ;)

Ich habe in den unbearbeiteten Track reingehört und bin insgesamt beruhigter. Klingt insgesamt doch eher wie erwartet, also kein grundsätzlicher Fehler oder Defekt.

Meine Folgerungen:
Deine Stimme ist nicht wirklich tief, eher mittlerer Bariton. Damit kann man schon was machen.
Es ist im Grunde auch alles da im Signal, Höhen und Mitten.

Die leichte Mumpfigkeit kommt am ehesten aus den Tiefmitten. Beim kurzen Herumspielen kam es mir am besten vor, um die 300 Hz herum leicht abzusenken, mit einer Güte von ca. 0.5 - 0.8.
"Güte" beschreibt die Steilheit eines Filters. (Ein Wert kleiner 1 ist ein sehr breiter Filter, ein hoher Wert ist dann ein sehr enger, schmaler Filter. Das kann nützlich sein bei einzelnen Störgeräuschen)

Mit diesem Mittenfilter (nur ein paar wenige dB Absenkung) klang es schon ganz ordentlich. Höhen wollte ich keine dazu geben, oder nur sehr wenig. Da gibt es einen scharfen Peak bei 5 kHz, der eher nach einem De-Esser ruft.

Bässe absenken bringt am Stimmsound eigentlich auch nicht viel, da der tiefste Ton im letzten Beispiel ungefähr bei 110 Hz liegt, der häufigere Grundton "C" bei ca. 130 Hz. Darunter senkt ein Bassfilter eher nur noch Ploppgeräusche ab. Das ist live durchaus wichtig, hier beim Anhören der Tracks eher weniger.
Ich habe zum Test bei 120 Hz sogar die Bässe mal etwas angehoben, dann sind die ganz tiefsten Töne etwas satter.

Woher der Höhenabfall im allerersten Beispiel herkommt verstehe ich nun noch weniger, aber da war mir auch zuviel Hall drauf und es klingt noch nach einem Chorus-Effekt oder ähnlichem. Das kenne ich eher vom klassischen Alleinunterhalter :cool:
Wenn Du da etwas weniger nimmst, und schaffst, daß die Tiefmitten aufgeräumter sind, dann sollte es schon klappen.

Beim Spielen mit Box in einem Raum ist dann eh wieder alles anders. Da kann der Bassregler wichtiger werden.
 
Woher der Höhenabfall im allerersten Beispiel herkommt verstehe ich nun noch weniger, aber da war mir auch zuviel Hall drauf
wie oben schon geschrieben: es war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Routing-Fehler, dh nur das (wet) Effektsignal kam durch (null dry-Anteil).
Der gewählte Typ Hall hat idR einen sehr niedrig angesetzten high cut, daher der Höhenabfall. Einfach in Zukunft drauf achten, dass nur anteilig Hall im Mix eingesetzt wird und auch auf die Art des Halls achten.
Also „Kellerhall“ (wie in dem Beispiel) nur dann einsetzen, wenn er wirklich zur Atmosphäre beiträgt.
 
Servus!

Deine Stimme und Gesang ist gut, das passt.

Der Ansatz mit dem 100% wet Anteil im Reverb klingt durchaus schlüssig, hier mal im Voicelive checken, was du da wie raus schickst.

Das zweite Beispiel klingt schon deutlich besser und brauchbar. Höhenanhebung bei 4khz ist eher kontraproduktiv. Da gehts schon deutlich in den Zisch und esses Bereich. Lieber ein wenig runter auf +-2,5khz gehen.
 
Moin zusammen,

ich habe mich heute mal mit der Gitarre befasst. Natürlich bin ich als Couch Player vom nativen Klang meiner Westerngitare verwöhnt.
Die letzten Stunden hab ich mal etwas rumprobiert und bin ganz zufrieden. Glaube ich :whistle: Also für Live mit Piezo, sagen wir es mal so. Bin mir aber nicht sicher und würde mich freuen, wenn ihr wieder Feedback gibt.


View: https://soundcloud.com/janeklar/test_git009-09/s-dJsXr4rNPMS?si=60305d7157d54ddb9ca6d059cf8abcdb&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing

Was mir aufgefallen ist ist, dass meine hohe E-Saite schnarrt. Es nervt mich aber ich habe noch nicht rausgefunden wo es her kommt. Ich glaube fast vom Sattel, der ist vielleicht zu tief gekerbt. Wenn ich den zweiten Bund drücke, ist es weg :sneaky:
 
Ja, für live mit Piezo ist das anhörbar. Wenn Du kannst, senke mal die Mitten der Gitarre ein wenig ab, ich habe keinen Analyzer hier, aber irgendwo zwischen 1 und 1,6 kHz kann es da noch etwas weniger werden. Dann klingt das auch weniger nach Piezo. Dann sollte es für live ganz gut taugen. Falls das eine Aufnahme werden soll, mische doch noch ein Mikrofonsignal dazu, zumindest im Höhenbereich klingt das dann oft gleich lebendiger, freundlicher, natürlicher. Nicht ganz einfach, das in Worte zu fassen.

Beim Spielen klingst Du etwas zurückhaltend. Spiel mal so, als ob Du es ernst meinst und keine Angst hast. Kommt gleich viel rockstarmäßiger rüber ;)
 
Hey @mix4munich Danke für dein Feedback. Ich werde das heute nochmal versuchen. Die Herausforderung ist, dass ich nur ein 3 Band EQ in dem Voice Live 3 habe. Aber ich habe da ein Postgain und Pregain.
Aktuell ist der Postgain auf +8 Db. Mit dem Pregain könnte ich vielleicht dann probieren, die 1 bis 1,5 kHz noch etwas zu bändigen.

Beim Spielen klingst Du etwas zurückhaltend. Spiel mal so, als ob Du es ernst meinst und keine Angst hast. Kommt gleich viel rockstarmäßiger rüber ;)
Ich bin eigentlich der Couch Player und spiele in der Tat immer etwas zurückhaltend, also der Wohnumgebung angemessen :) Das ist für Live in der Tat nicht gut und ich muss mir angwöhnen käftiger zu spielen. Danke für den Hinweis.
Zudem stelle ich fest, was ohne Abnahme gut klingt (also rein akustisch) muss nicht unbedingt gut klingen mit Piezo. Bei Piezo Abnahme hört man dann wirklich jedes klirren usw.
 
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