Vox AC15 vs. AC30 vs. VT100X (Durchsetzung bzw. Clean-Headroom -> Pedalboard)

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durch die regelmäßigen Proben mit meiner Rockband wurde mir leider klar, dass mein 40W Verstärker (Vox Valvetronix VT40X) so langsam an seine Grenzen stößt. Mein Pedalboard braucht einen Clean Sound als Basis, doch die Vorstufe bietet hierfür nicht genügend Headroom. Wie ihr richtig vermutet, das Master Volume ist am Anschlag. In unserer letzten Probe war ich so verzweifelt, ich habe meinen Booster aufgedreht, um gegenüber den anderen Bandmitgliedern überhaupt bestehen zu können. Die Vorstufe wurde dabei überfahren, der Amp konnte kaum mehr atmen, der Klangverlust war enorm.

Da ich im Hause Vox und bei einer Combo bleiben möchte, bieten sich mir simpel gesagt drei Möglichkeiten. Ich brainstorme zu jeder mal ein bisschen und stelle ein paar Fragen:

1. Die vernünftige Lösung:
Vox Valvetronix VT100X
(Neu <300 EUR)

Grundsätzlich bin ich mit dem Sound des VT40X sehr zufrieden, selbst erfahrene Gitarristen wundern sich hin und wieder über diese Klangkiste. Der große Bruder VT100X sollte genug Headroom für Probe und Auftritte ohne PA haben, im Netz sind diese günstig zu kriegen. Selbe Technologie, nicht allzu schwer, ich könnte sogar meinen Vox Footswitch wieder benutzen. Leider kein FX Loop, wohl aber nicht so schlimm, wenn ich die Zerre allein aus den Pedalen hole.

2. Der Real Deal im Miniformat:
Vox AC15 C1
(Gebraucht <400 EUR)

Es juckt ja irgendwie in den Fingern, einen „echten“ AC zu spielen. Der AC15 punktet natürlich mit seinem Gewicht (ggü. AC30), hat aber auch kein FX Loop. Für mich das große Fragezeichen: habe ich hier wesentlich mehr Clean Headroom als bei meinem aktuellen Amp?

3. Das Original mit neuen Features:
VOX AC30 C2
(Gebraucht <600 EUR)

Es klingt natürlich verlockend, nie wieder zu leise zu sein, der AC30 ist natürlich „das Ding“. Kompromissloser Druck und flatternde Hosenbeine hatte ich beim VT40X nie, es wäre also der nächste Level für mich, vielleicht ein Kauf fürs Leben. FX Loop ist am Start, selbst externe Boxen könnte ich noch anschließen. Für mich ergeben sich jedoch wirklich einige Fragen:

- Sollte das Gewicht eine große Rolle spielen, wenn ich den Amp doch eigentlich nicht oft bewege?

- Ich lese oft, man solle das Master mindestens auf 12 Uhr lassen und die Vorstufe dann einpegeln. Doch wo fängt der Amp dann lautstärketechnisch an?

- Lässt sich damit auch auf „erhöhter Zimmerlautstärke“ spielen?

- Die Separierung der Inputs (High und Low) verwirrt mich. Was sagen diese aus?

- Was bewirkt der High Cut Regler?

- Was bewirkt der Standby Schalter?

- Welchen Zweck/welche Auswirkungen hat der Impedanzwahlschalter (8/16 Ohm)?

Den VT40X würde ich gerne nach wie vor für zuhause nutzen, da dieser Zimmerlautstärke definitiv sehr gut bewältigt. In der nächsten Wochen bringt mir ein Kumpel seinen AC30 mal durch, ich wollte die Zwischenzeit jedoch für einen Wissensboost nutzen.

Ich habe den AC30 Guide bereits durch, die SuFu genutzt, jedoch einfach ein paar spezielle Fragen zur Situation. Es würde mich daher sehr freuen, wenn ihr euren Saft dazu abgeben könntet… wascht mir auch gerne den Kopf!
 
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Ich habe seit kurzem den AD30 VT, für zu hause als Übungsamp, also " fast " den Gleichen. Glaube ich dir, dass der in ner Band völlig untergeht, aber wenn dir eigentlich alles an dem Amp gefällt, warum dann nicht ein gutes Mikro davor und über die PA lauter machen?
Zu den anderen Vöxen kann ich leider nix sagen, ausser das es mit dem cleanen Headroom zwar sicher mehr wird als beim VT, aber obs für ne Band reicht, glaub ich fast nicht, der 15 Watt schon mal gar nicht. Ich habe mir für die Band einen 40 Watt Fender Amp geholt und muss sagen nicht mikrofoniert kommt der bei Gigs mit Cleansound an seine Grenzen. Ich nutze nur den Cleankanal, da ich mit Effektboard spiele.
Also von wegen,
flatternde Hosenbeine
da wirds mit clean schwierig.
Für daheim ist so ein Röhrenamp ( Vollröhre ) immer schwierig, da die Dinger meißt immer erst bei gewisser Lautstärke so richtig in Fahrt kommen und da könnte es sein, dass dem Nachbarn auch die Hosenbeine flattern.
 
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Ich hatte ja mal nen AC30-Head, der hat hinten einen "Reactive Attenuator" mit dem du 30/3/0,3W umstellen kannst. In den kleineren Einstellungen ging der (mit Vox 2x12 Box mit 2 Greenbacks) prima im Zimmerlautstärke (wobei er mit 0,3W schon klanglich verliert, mit 3W war's erstaunlich gut) und "offen" hat der schon wahnsinnig Dampf...

Flatternde Hosenbeine in Zimmerlautstärke ist halt nicht machbar
 
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Hi!

Mein Tipp (um´s kurz zu machen) - Vox AC15 (y)
Toller, vielseitiger Live-Amp - nicht ZU schwer, und nicht ZU laut - kann man viel + lange Spaß mit haben!

Ich spiele seit vielen Jahren Gitarre und hab´ noch nie irgendwo einen FX-Loop vermisst...
Das sehen sicher manche GitarristInnen anders - aber für mich wäre ein fehlender FX-Loop "kein Ding" ;)

- Sollte das Gewicht eine große Rolle spielen, wenn ich den Amp doch eigentlich nicht oft bewege?
Abgesehen vom Gewicht ist der AC30 einfach irre laut...

- Ich lese oft, man solle das Master mindestens auf 12 Uhr lassen und die Vorstufe dann einpegeln. Doch wo fängt der Amp dann lautstärketechnisch an?
forget about it ;)

- Lässt sich damit auch auf „erhöhter Zimmerlautstärke“ spielen?
kaum...

- Die Separierung der Inputs (High und Low) verwirrt mich. Was sagen diese aus?
Der Low-Input ist dazu gedacht "heissere" Pickups anzuschliessen - und die Vorstufe nicht so "heiss" anzufahren. Benutzt kaum jemand - kann aber sinnvoll/hilfreich sein, wenn man nicht so laut spielen möchte, bzw. um mehr "Raum" für die Regler (Volume, Gain, EQ...) zu haben...

- Was bewirkt der High Cut Regler?
Er bedämpft die hohen Frequenzen.

- Was bewirkt der Standby Schalter?
Auf "Standby" bleibt die Röhrenheizung aktiv, aber es kommt kein Signal. Das kann man nutzen um den Amp vor dem Spielen etwas "aufzuwärmen", den Amp in Spielpausen "stumm" zu schalten - oder um Gitarren zu wechseln etc. ...

- Welchen Zweck/welche Auswirkungen hat der Impedanzwahlschalter (8/16 Ohm)?
Er lässt es zu den Verstärker mit verschiedenen Boxen/Lautsprechern zu betreiben - eben mit 8- oder 16-Ohm Lautsprechern/Boxen.
Es ist empfehlenswert einen Röhren-Verstärker mit Lautsprechern mit einer "passenden" Impedanz zu betreiben.

cheers - 68.
 
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....Vox AC15 (y)
Toller, vielseitiger Live-Amp - nicht ZU schwer, und nicht ZU laut ....hab´ noch nie irgendwo einen FX-Loop vermisst...Das sehen sicher manche GitarristInnen anders...
Ich will meinen AC Clean betreiben, um mit Pedalen den Rest zu machen, Luft nach oben für einen Solo Boost sollte es auch noch geben. Die Meinungen gehen da extrem auseinander, ob da jetzt der AC15 reicht oder nicht.
 
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Ich will meinen AC Clean betreiben, um mit Pedalen den Rest zu machen...
Hi!

Ja, dir auch - vielen Dank (y)

Probier´s doch einfach aus!
Wenn dir der AC15 nicht "clean" genug ist, schickst du ihn wieder zurück und kaufst dir einen größeren Amp ;)

- 68.
 
AC30, ganz klar. Der AC15 wird dir mit der Band sicherlich zu früh in die Knie gehen.
VT100, naja...
Wenn du Zerre sowieso mit Pedalen machst, funktioniert der AC30 auch gut Zuhause.
 
Vielen Dank für den Blumenstrauß an Kommentaren, ich bin immer wieder begeistert von der freundlichen Reaktionsfreudigkeit unter Musikern!

Der AC30H (Head mit integriertem Attenuator) mit separatem Cabinet wäre natürlich meine persönliche Goldrandlösung, sie ist aufgrund der Gesamtkosten jedoch ‚ein Schuss übers Ziel hinaus‘. Ich werde mir daher diese Woche noch den AC30 eines Kumpels schnappen und mit meinen Pedalen und Gitarren auf Herz und Nieren testen. Sollte ich die Lautstärke bändigen können, dann werde ich mir in der nächsten Zeit definitiv einen gebrauchten AC30 zulegen, voraussichtlich die C2 Version mit FX Loop und Greenbacks (gefielen mir in allen Videos persönlich besser als die Alnico Blues). Die Nachrüstung eines Attenuators schließe ich dabei nicht aus, das Thema Leistungsreduktion will ich jetzt nicht überbewerten. Dieses Thema wird nur in dem Fall interessant, sollte sich unsere Band auflösen und mein AC30 ins Musikzimmer wandern.

Sollte ich mit dem AC30 massive Probleme haben, dann werde ich mir über einen Onlinehändler einen AC15 kommen lassen. Da meine große Prämisse Headroom ist, fange ich mit dem größtmöglichen an und arbeite mich sozusagen ‚runter‘.

Abschließende Frage: Ich habe gelesen, dass der maximale Lautstärkeunterschied zwischen AC15 und AC30 nur etwa 3db sind, der wahre Unterschied zwischen beiden Amps also eher ‚auf dem Weg dorthin‘ zu finden ist (Verhalten, Sättigung, Sweet Spot). Heißt für mich im Umkehrschluss: wenn ich das Master bei beiden auf z.B. 12 Uhr stelle, dann sind beide ähnlich laut, der AC30 noch clean, der AC15 bereits im Crunch. Ist das korrekt?
 
Grundsätzlich wenn du mit Pedalen testest:
Der Vox AC30 und auch 15 wird oft als besonders pedalfreundlich angepriesen.
Das sehe ich nur bedingt so.
Boost und Overdrives gehen wirklich gut.
Distortions aber nur bedingt - besonders mit den neuen Amp-in-a-box-Pedalen hat er so seine Problemchen.
Hier empfehle ich den Low-Input und den Normal-Kanal. Der Amp wird cleaner angefahren und die Vorstufe ist cleaner.
Der Top-Boost hat immer (auch leise) einen gewissen Schmutz und klingt halt vor allem recht mittig mit der AC30 typischen "Honkyness". Aus der Erfahrung mögen das höher verzerrende Pedale nicht so gern.
Es ist bei einem Vox immer so ein bisschen ein Kompromiss aus dem extrem geilen Crunch-Sound, dem Clean und eben mit Pedalen mehr glaubhaftes Brett herauszuholen.

Auch sollte man verstehen, wie so ein Vox vom Frequenzspektrum funktioniert bzw. sich in der Band anfühlt.
Flatternde Hosenbeine hat man eher weniger bzw. wenn dieser Effekt einsetzt hat man viel eher ein gehöriges Pfeiffen auf den Ohren.
Kurzum: Laut ist er im Hochton und oberen Mittenbereich - da ist er einfach scheiße-laut. Du wirst einen AC30 gegen einen Marshall immer hören, weil er eben dessen Frequenzspektrum noch die Krone aufsetzt. Aber allzugroßen Druck von unten solltest du nicht erwarten. Mit Bulldogs ist der Effekt sicherlich größer als mit Greenbacks, aber der Amp hat nunmal ein offenes Combogehäuse und einen in den Bässen schlanken Grundcharakter.
Deswegen braucht der auch nicht unbedingt einen Einschleifweg.
Ein Delay geht wegen der schlanken Abstimmung super vor dem Amp.
Einen Hall braucht man bei einem AC30 eigentlich nicht, weil er diesen genialen Oberton im Soundspektrum hat, der alles einfach harmonisch auffüllt :)
Wenn du wirklich ganz Clean spielen solltest habe ich auch mit Hall vor dem Amp sehr gute Ergebnisse erzielt.
 
Welche Spezies von Rock spielt ihr ? ( ich vermute die "Klassische Variante" weil du eben auf Voxamps fixiert bist, gute Wahl :great:)
Also, ich habe einen AC15 (aus der HW Serie mit Bulldog) und in punkto Lautstärke kann ich mich absolut nicht beschweren, der Amp kann wirklich schweinelaut ! Was den Cleansound betrifft, entweder ich drehe den Amp auf die Hälfte und regle mit dem Volume der Gitarre auf Clean runter oder bei leiseren Songs nur ein Viertel beim Amp und der Rest regeln Pedale. Ich benutze live nur den Normal-Kanal, weil ich eben auch Pedale verwende und ein Delay schalte ich einfach davor. Den Einschleifweg vermisse ich nicht, brauch auch keinen Reverb. Der AC30 mag zwar noch etwas lauter sein, ist aber aus meiner Erfahrung nicht der große Sprung, bringt zwar etwas mehr Headroom im Zerrbereich aufgrund der zwei Speaker, aber im Cleanbereich tut sich da nicht viel.
Ob es einem selbst das wert wäre ist Geschmacksache. So gesehen ist mir der AC15 mehr als laut genug und angenehm zum tragen :D und mit Pedalen decke ich im klassischen Rockbereich alles ab. Außerdem bin ich sowieso ein unverbesserlicher Vox-Nostalgiker:great:
BTW: Zimmerlautstärke und amtlicher Rocksound sind für mich ein Widerspruch, hat für mich nie funktioniert :eek:
Für mich die beste Lösung zu dem Thema, eine Softwarelösung über PC, Kopfhörer auf die Birne und die Nachbarn werden's dir danken !
 
...besonders mit den neuen Amp-in-a-box-Pedalen hat er so seine Problemchen.
Hier empfehle ich den Low-Input und den Normal-Kanal. Der Amp wird cleaner angefahren und die Vorstufe ist cleaner...
@michabekman danke für den Tipp mit den Kanälen, ich werde fleißig rumprobieren.

Dieses bisschen Schmutz, dass oft erst mit entsprechendem Anschlag so richtig ‚flirrt‘, die Dynamik und Durchsetzungskraft, das sind schon die großen Pluspunkte beim Vox. Diese Attribute gelten gerade für den Clean Bereich, deshalb hab ich mich auch irgendwann für diesen Sound entschieden (damals war ich noch kein Fanboy, sondern objektiver Rockshop Besucher).

90% meiner Spielzeit nutze ich den Boss BD-2, Gain maximal auf 13 Uhr, in der Bandprobe bläst ein Tubescreamer noch ein bisschen mit an. Ein kompromissloses Low-End erwarte ich von keinem Vox, den Bereich überlasse ich unserem Bassisten. Ansonsten nutze ich hin und wieder ein MXR Fuzz, mein Golden Plexi versauert momentan eher. Der BD-2 ist ja ein eher warmer, neutraler OD, der Tubescreamer boostet ein bisschen – das sind alles keine derben Distorsions oder Exoten, die laufen am AC30 sicher fein mit rein. Ich hab einen Spark Booster und einen EQ und nutze für die Modulation hin und wieder ein Line 6 M5 als Schlusslicht.

Welche Spezies von Rock spielt ihr ? ( ich vermute die "Klassische Variante" weil du eben auf Voxamps fixiert bist, gute Wahl...
@blue element wir spielen Rock mit Punkwurzeln, so in Richtung Hot Water Music, Ship Thieves, Against Me! oder den Flatliners. Sind alles coole Bands, die gerade bei den neueren Sachen soundtechnisch auch eher Richtung Vox und Orange und weniger in die klassische Pop-Punk Richtung (JCM800, Reci) gehen. Abseits der Band steh ich auch sonst weniger auf High Gain, dicke Kompression und moderne Sounds, ich habe da lieber ein bisschen den britischen, zeitlosen Vox Chime.

Der AC15 ist sicher eine Wunderkiste, die ich nicht aus dem Auge lassen sollte. Was das Gewicht und den Preis betrifft, da wünsche ich mir den AC15 sogar. Da ich den AC30 aber erst mal ohne Umstände testen kann, hat der Vorrang (morgen oder Donnerstag geht’s los).
 
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Schön, dann wird's spannend für dich, VOX rules :great:
 
Zum Lautstärkeunterschied zwischen AC15 und 30.

Das mag sein, dass sie voll aufgerissen "nur" 3db (das ist so wenig garnicht, wenns onehin schon laut ist) auseinanderliegen. Aber wie gesagt aufgerissen. Dir gehts ja cleanen Headroom. Wenn du lauten Clean als Pedalplattform fahren willst und deine jetzigen 40Watt mit dem 10" Speaker zu leise sind (dann seit ihr offenback fucking laut) dann ist wohl tatsächlich ein AC30 die bessere Wahl.

Die Lautsprecher machen einen sehr großen Unterschied in der Lautstärke. Lautsprecher haben einen Wirkungsgrad der sich teils deutlicher unterscheided als 10-20 Watt hin oder her. Die Celestions Blues werden lauter sein als die Greenbacks, im gleichen Amp. Auch da gibt es allerdings teilweise wieder unterschiede wie "gefühlt laut" das ganze dann ist, gemessen daran wie viel Mitten ein Lautsprecher hat und an welcher Stelle sie angesiedelt sind. Da kann man jetzt nicht einfach so vergleiche anstellen. Du kannst ja im Zweifel auch einen Vox an eine 4x12 anschließen bei Bedarf. Ein Vox-Top-Boost an einer 4x12 Greenback kommt sehr nahe in Richtung Vintage-Marshall. Die AC30 Topteile gibts hin und wieder mal ganz günstig gebraucht, dann bist du bei der Boxen/Speakerwahl flexibel.

- Was bewirkt der High Cut Regler?
Der High-Cut Regler sitzt in der Endstufe nach dem Phaseninverter. Dort werden bestimmte Frequenzen ( die ja zu dem Zeitpunkt gegenphasig sind) ausgelöscht indem man sie zusammenführt. Was für dich in der Praxis wichtig ist: Der Vox Cut funktionert "andersrum" als ein Treble. Je mehr man ihn im Uhrzeigersinn dreht desto mehr werden Höhen beschnitten. Außerdem sind die Höhen "höher" als die des Treble. Bei Vox Amps sind Treble und Bass sehr interaktiv. Das heißt wenn du die Höhen aufdrehst werden die Bässe auch weniger und umgekehrt. Will man seinen Vox schön mittig fett dreht sowohl Bass als auch Höhen etwas zurück und dann kommen die Mitten raus. Treble ist dabei mehr auch "hohe mitten" während "Cut" eher die Sorte Höhen beeinflusst die oben "glitzern". So der Tendenz nach.
- Was bewirkt der Standby Schalter?
Hat @68goldtop ja schon erklärt. Da der AC30 einen Röhrengleichrichter hat ist der im Prinzip eigentlich nicht wirklich wichtig, er ist halt da.
- Welchen Zweck/welche Auswirkungen hat der Impedanzwahlschalter (8/16 Ohm)?
Hat ebenfalls @goldtop68 schon erklärt: nur nochmal der Nachtrag. Wenn du dich damit noch nicht auskennen solltest. Einen Röhrenverstärker niemals ohne Box betreiben, das verträgt der Ausgangstrafo nicht. Fehlanpassungen um eine Stufe sind meistens ungefährlich, aber auch hier kann mans im Zweifel verkacken. Bevor du hier einkaufst oder rumstöpselst, lies der unbedingt Basiswissen an in Sachen Impedanzanpassung.

Was zu guter letzt den FX-Loop betrifft. Der FX-Loop in einem AC-30 ist völlig nutzlos und überflüssig. Zunächst mal ist es ein einfacher Insert-Loop. Das heißt du wirst höchstwahrscheinlich Probleme mit manchen Pedalen haben, weil der Pegel vom Send zu hoch ist, zudem ist er wahrscheinlich auch nicht gebuffert und du wirst Höhenverluste haben, da musst dir dann wieder eine aufwändige Lösung überlegen.
Dann kommt noch hinzu, dass viele Vintage Amps, und der AC30 im besonderen, ihre Verzerrung aus dem Phaseninverter holen. Das heißt du drehst den Preamp auf, der bleibt für sich genommen recht clean, tritt aber dem nachfolgenden Phase-Inverter so sehr in Arsch, dass dieser in die Knie geht. Der Fx-Loop sitzt aber zwischen Preamp und Phaseninverter (dahinter kann er nicht sitzen, weil ja wie bereits gesagt ab dann 2 gegenphasige Signale vorhanden sind mit denen die Pedale nichts mehr anfangen könnten) Das heißt konkret. Der eigentliche Sinn eines Loops, nämliche bestimmte Effekte hinter der Vezerrung zu haben, ist dann dahin, sobald du die Amp-eigene Verzerrung nutzt. Nutzt du diese onehin nicht und schickst alles in einen Clean eingestellten Amp, dann bringt dir auch der Fx-Loop wieder nix und du kannst die Effekte genausogut vorne reinschicken. Der Unterschied ist wirklich verhältnismäßig marginal, wenngleich vorhanden (Effekte gehen dann icht durch das Tone-Stack etc), aber viel erhoffen kann man sich von einem AC30 Loop konzeptuell bedingt leider nicht...

Wenn Geld keine Rolle spielen würde, würde ich einen Matchless DC-30 oder BadCat Black Cat30 empfehlen. Bad Cat baut in der Player-Serie mit dem Cub 40R sehr interessante Vox-basierte Sachen. Der Cup hat sozusagen einen Top-Boost Style Kanal und einen EF86-Kanal (der Preamp aus den ganz alten AC15) in einem Amp. Die haben auch einen sehr sehr gut auf leisen Lautstärken funktionierenden Master-Volume.

Der Vox-Top-Boost ist imho eine mittelmäßige Pedal-Plattform. Es ist ein genialer chrakterstarker Sound mit seinen eigenen Qualitäten. Aber durch die vielen Höhen und der Mittenstruktur ist er auch sehr "picky", da stimme ich mit @michabekman überein. Es kann funktionieren, aber man muss meist eine Weile nach ganz bestimmten Pedalen suchen die sich gut mit ihm "vertragen". Der "normal Channel" ist da einfacher in der Hinsicht. Da z.b der Matchlss oder die BadCats oft beides schaltbar anbieten ist das ein ganz guter Kompromiss...

grüße B.B
Beitrag automatisch zusammengefügt:

90% meiner Spielzeit nutze ich den Boss BD-2, Gain maximal auf 13 Uhr, in der Bandprobe bläst ein Tubescreamer noch ein bisschen mit an.
Ein BD-2 kann ich mir vorstellen dass gut funktioniert mit einem AC-30. Der Tubescreamer ist so eine Sache.

Fender Amps haben ihr "Loch" ziemlich genau da wo der Tubescreamer seine Anhebung hat, bei so ca 750Hz in der Gegend.

Beim Vox ist da noch recht viel da, das "Loch" sitzt etwas höher bei ca 1Khz. Da würde zum Beispiel ein Klon-Style Pedal sehr schön reinpassen....
 
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20.05.2021

Liebes AC30 Tagebuch,

gestern Abend durfte ich zum ersten Mal auf Tuchfühlung gehen. Nachdem ich dieses britische Schlachtschiff in einem Thon Gehäuse alleine (!) 15 Treppenstufen runter in den Keller gehievt habe, konnte ich es nicht nur in Mark und Spine (haha) spüren, sondern endlich auch mal hören. Vorneweg: Das Adjektiv ‚laut‘ ist zu leise für einen AC30. Das Teil kann Wände einreißen und es eignet sich sicherlich auch gut, um Maulwürfe aus dem Garten zu vertreiben. Rock’n’Roll Geschichte kann man damit natürlich auch schreiben. Hach, was ein wunderschönes Teil.

Ein bisschen nüchterner betrachtet: ich habe hier einen VOX AC30CC2 mit Blue Bulldogs und zwei Inputs (Normal, Top Boost). Ich konnte das Master gestern auf etwa 12 Uhr pegeln und habe dann mit dem jeweiligen Channel Volume herumexperimentiert. Den Crunch Bereich habe ich nie auch nur annähernd gestreift, schon der Clean Sound ist einfach fantastisch und erwachsen.

Kommen wir zum Wehrmutstropfen: der Amp reagiert extrem anders auf mein Pedalboard, ich erkenne kaum den Sound meiner AC30 Top Boost Simulation (VT40X) wieder. Im Detail:

- Boss BD-2
Egal wie ich hier die Potis drehe, bei Spielen höherer Töne ‚krisselt‘ immer was. Es erweckt nicht den Anschein eines tonalen Problems, sondern erinnert vom Klang her an einen kratzenden Poti. Ja, der BD-2 ist alt und die Potis kratzen, wenn sie bewegt werden. Ja, meine Hagstrom hat einen saftigen Output. Dies sollte jedoch alles nicht das Problem sein. Insgesamt klingt der Amp nicht so offen wie meine Simulation, was sicher daran liegt, dass er noch nicht in den Gefilden ist, in denen er gut atmen kann. Warum mir das jetzt speziell in Kombo mit dem BD-2 auffällt, dafür finde ich keine Erklärung.

- Tube Screamer
Er bläst den BD-2 an, sitzt jedoch nicht so gut im Mix wie beim VT40X. Müsste ich den Sound beschreiben: es hört sich an, als ob Jan Delay unter einer Wolldecke sitzt – es näselt und klingt mulmig.

- EQ Pedal
Verhält sich absolut anders, war aber auch erwartbar, dass ich hier Änderungen vornehmen muss. Vorerst bleibt der ganz aus, er verfälscht eher den Sound.

- Line 6 M5
Hier müsste ich den Mix des Delays extrem erhöhen, um in präsenter zu machen. Kein Problem, nur eine Feststellung.

Teilfazit:
Clean brachte mich der Vox zum grinsen, in Kombination mit den Pedalen zu heulen. Ich bin gerade ein bisschen ernüchtert und frage mich, ob ich in Wirklichkeit nicht dem Sound eines AC30 nachgejagt bin, sondern dem Sound einer guten AC30 Top Boost Simulation. Kennt ihr das, wenn ‚der Neue‘ so viele Vorschusslorbeeren bekommen hat und plötzlich nicht so liefert, wie man es möchte? Es ist frustrierend, schließlich hat man sich fein informiert und by the way über Jahre ein Pedalboard aufgebaut, von dessen Funktion man absolut überzeugt ist.

Fehlersuche:
Die Fehlersuche ist für mich in Richtung AC30 schwierig, da ich den Amp nicht ausreichend kenne und meine Korrekturversuche im Bezug auf den BD-2 erfolglos blieben. Meine Korrekturversuche:

Am Amp
- Kanäle Normal und Top Boost ausprobiert
- EQ Korrektur
- High Cut Korrektur
- Verschiedene Volume Kombinationen

Am BD-2
- Diverse Kombinationen Level, Tone, Gain

Ich rechne jetzt nicht damit, dass ihr aus der Fernanalyse ‚den Tipp‘ habt, der die Kombo mit einem mal zum Klingen bringt. Insgesamt ist das sehr schade, ich bin jedoch froh, den Amp nicht blind gekauft zu haben.

Fazit für heute, weitere Aktionen:
An meinen Pedalen möchte ich nichts ändern, die AC30 Top Boost Simulation meines Valvetronix VT40X bleibt mein Benchmark. Ich kann mir vorstellen, dass die Offenheit dieses Sounds damit zu tun hat, dass man am VT40X die Bias (Cold, Hot) und Class (A, A/B) anpassen kann. Dies war in der Vergangenheit immer mal wieder ‚der Brustlöser‘ für einen direkten, dynamischen Sound. Beim Modeller bleibt der Sound beim Aufdrehen des Masters zudem immer gleich, was für mich als Pedalero vorteilhafter ist als das röhrige Verhalten eines AC30. Ich könnte zudem ein Problem mit der Lautstärke bekommen, wenn der AC30 wirklich so viel Luft zum Atmen braucht.

Ich habe gestern Abend den großen Bruder des VT40X bestellt (VT100X) und werde diesen zusätzlich testen. Dieser Amp hat mehr Headroom (mein eigentlicher Grund für den Start dieser Odyssee) und einen 12“ Lautsprecher. Ich bin gespannt, werde berichten und freue mich weiterhin auf euer Feedback.
 
In unserer letzten Probe war ich so verzweifelt, ich habe meinen Booster aufgedreht, um gegenüber den anderen Bandmitgliedern überhaupt bestehen zu können.
Den Punkt hatte ich auch schon (mit einem JTM45!) und dann die damalige Band vor die Entscheidung gestellt:
1. Wir drehen allesamt zurück und der Drummer zähmt sich auch etwas
2. sie können sich einen anderen Gitarristen suchen der sich freiwillig das Gehör ruiniert
Es lief am Ende zuerst auf Punkt #1 raus aber ein paar Proben später war es wieder da wo wir anfangs waren und dann trat Punkt 2 ein

Kommen wir zum Wehrmutstropfen: der Amp reagiert extrem anders auf mein Pedalboard, ich erkenne kaum den Sound meiner AC30 Top Boost Simulation (VT40X) wieder.

Hat der CC2 noch die originale Röhrenbestückung? Die ist ein generelles Übel bei all den CCs...und ehrlich gesagt finde ich hat der CC1/CC2 AC30 Sound nicht wirklich viel mit einem alten, gut laufenden AC30 gemein, dazu wurde zuviel in der Schaltung rumgepfuscht und die Trafos sind auch zu grenzwertig dimensioniert (der CC2 AÜ ist knapp mal halb so groß wie ein Woden AÜ).
Anyway, da Dein Gehör auf die VT40 Simulation eingespielt ist denke ich dass Du mit dem VT100X besser dran bist auch wenn meiner Erinnerung nach (der Co meiner jetzigen Band hat lange einen VT40 gespielt, immer abgenommen, inzwischen ist er auf Palmer FAT50 umgestiegen) die AC30 Sim eher ein Studio-AC30 Sound ist, sie simuliert also eher eine komplette Signalkette von Amp/Mikro/PA.
 
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Zwei Dinge, die ich gerne anmerken möchte:

1) Der BD-2 neigt bei höheren Gain Einstellungen, ein bisschen wie ein Fuzz zu klingen. Wenn du einen Boss Treter mit einem harmonischeren, dynamischeren - kurz mehr "Amp like" Sound - haben wolltest, dann wäre der OD-3 die richtige Wahl

2) Schon mal einen Blick auf die alten Valvetronix Modelle geworfen? Die mit der blauen Frontbespannung, AD60VT(X) und AD120VT(X), gibt es oft für lau in den Kleinanzeigen. Das sind schöne Amps und die klingen mMn besser als ihre jüngeren Nachfolger. Die haben damals auch gut 1000 Euro gekostet und wurden nicht als "Günstig-Übungsverstärker" vermarktet.
 
...Hat der CC2 noch die originale Röhrenbestückung?....

Über die Bestückung kann ich leider nichts sagen, mein Kumpel hat den schon gebraucht gekauft.

1) Der BD-2 neigt bei höheren Gain Einstellungen, ein bisschen wie ein Fuzz zu klingen...

2) Schon mal einen Blick auf die alten Valvetronix Modelle geworfen? Die mit der blauen Frontbespannung, AD60VT(X) und AD120VT(X), gibt es oft für lau in...

1) Das fizzelige taucht bereits bei niedrigen Gain Einstellungen auf, Ich bewerte es daher nicht als Soundeigenheit des BD-2.

2) Die AD haben keine Röhre in der Vorstufe, richtig? Die VTX Serie wurde für den Ansatz schon sehr gelobt.
 
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*edit*

Das wurde bei den ADs schon öfters bemängelt. In der Endstufe wird der Ton ja nur dort noch wenig bis kaum geformt.
 
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