VSTs als externe Effekte einbinden

rusher
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Hey,
ich bin Mischer in diversen Acappella-Ensembles und immer auf der Suche nach möglichem Effekteinsatz.
Hat jemand von euch praktische Erfahrungen, was die Umsetzung in diese Richtung angeht?

Ein paar Fragen:
1) Ich gehe davon aus, dass ich im einfachsten Fall das USB-Interface für das Routing zum PC und zurück dafür vergewaltige?
2) Reine externe VST-Inserteffekte sind ohne größere Umwege nur direkt hinter dem Gain möglich, oder?
Wenn ich meinetwegen 8 Sänger habe und Route über den Card Out 1-8 Local 1-8 raus, dann kann ich zwar komplett im PC bearbeiten und die Signale danach wieder zum Pult zurückschicken und über den normalen Kanalzug bearbeiten. Es ist mir aber nicht möglich, das Signal vor dem Fader abzugreifen und durch den PC zu jagen?
3) Wenn ich einen VST Send-Effekt basteln will schicke ich am einfachsten Die Signale auf einen Bus, den Bus dann über den Card Out, durch den PC und von dort z.B. auf einen der Aux Ins am Pult?
4) Würde eine X-Dante Karte an dem Szenario irgendwas vereinfachen? Kann ich über die X-Dante flexibler auf das Pult zurückrouten als über die X-USB?

- Ich weiß, dass das ganze durchaus Probleme in Sachen Latenz mit sich bringen kann. Mein bisher angedachter Ausweg wäre (zumindest was die inear-Fraktion angeht), die Eingangskanäle zu kopieren (sind im Normalfall maximal 5 Sänger), und die kopierten Kanäle separat zu EQen, Komprimieren etc und nur für den inear-Mix zu nutzen. Auf dem Inear gäbe es somit keine Latenzprobleme und was nach draußen geht, kann den Sängern dann recht egal sein.

Warum das ganze? Mit einem Ensemble sind wir am überlegen, Clicktracks zu nutzen und Teile des Arrangements zu programmieren (Automatische VST-Effekt-Aktivierung und Deaktivierung). Da möchte ich vorher einfach mal die Möglichkeiten durchgehen, die sich mit dem Computereinsatz auftun.
 
Eigenschaft
 
1. Jo
2. Jain. Direkt über den Card Out kann man das Signal nur direkt hinter dem Gain abgreifen. Man kann aber einen Kanal als "Direkt Out" an einen der Outputs routen und dann die Outputs als über USB an den Rechner schicken. Beim "Direkt out" kann man frei wählen an welcher Stelle der Abgreifpunkt sein soll.
Wobei man dann das Problem hat, das Signal aus dem Rechner wieder in den gleichen Kanal zu bekommen.
3. Jupp
4. Da ich keine X-Dante Karte besitze kann ich dazu nichts sagen, aber meines Wissens nach ändert sich an den Routingmöglichkeiten gar nichts. Das einzige, was sich ändert ist das Anschluss, bzw. das Übertragungsprotokoll.
 
Hei. Ich arbeite mit dem GLD und der Dante-Karte von A&H. Am PC hab ich die RedNet-PCIe Karte von Focusrite. Mit diesem Setup kann man sehr gut live die Waves-Plugins im MultiRack nutzen. Die Latenz liegt selbst bei Kanal-Insert, Gruppen-Insert und Master-Insert unter hörbaren 10ms! Natürlich abhängig von den Plugins, die man verwendet. Ich achte darauf nur Plugins mit 0ms (meist Kompressoren und EQs) zu verwenden.Kein Plugin über 64 Samples Latenz. Wie die Latenz bei der X-Dante-Karte ist kann ich nicht sagen. Aber die Latenz von USB dürfte PC-Seitig schon deutlich über der Latenz der PCIe-Karte liegen.

Ich singe selbst in einer A-Cappella Gruppe und wir nutzen auch InEars. Für die InEars haben wir aber einen komplett eigenen Kanal. Hier nur ganz wenig Kompression und ein bisschen Hall. Das wars. Sonst wird das mit der Dynamic-Kontrolle arg schwer.

Für mich ist DANTE deshalb so genial, weil es das Protokoll auch für mein 01V96 gibt und ich so den selben PC auch als Siderack für das 01V nutzen kann. (Sogar gleichzeitig) Aber es ist alles andere als trivial! Ich hab hier mal meine Erfahrungen mit dem Einrichten gepostet. Ich kann nur dringend dazu raten den PC, auf dem das MultiRack läuft NUR FÜR MULTIRACK zu nutzen. Kein Internet, keine Updates, keine freie (oder sonst wie organisierte) Software. Sonst wundert man sich, dass im Live-Betrieb plötzlich ganz komische Geräusche auftreten, weil sich irgendein Programm plötzlich dran macht und die Festplatte untersuchen will. Dann wird der Signalfluss gestört und das will kein Mensch hören.

Wenn es aber funktioniert... Dann gehen die Ohren auf!

Viel Erfolg
 

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