Das Gis ist hier eindeutig als chromatischer Durchgangston erkennbar. Gis wird zu A weitergeführt. Was ist der nächste Ton nach dem As? Ein G, oder doch ein A? Dann wäre es vielleicht sogar ein Schreibfehler (wie die zwei Dis im Original, die schon erwähnt wurden).
Kreuze und Bs zeigen oft bei solchen Durchgangstönen, wo die Melodie hingeht. So kann das Kreuz die chromatische Nebennote zum nächsthöheren Ton sein, das B, die chromatische Nebennote zum nächsttieferen.
Das schreibt man so, weils logisch ist und man sich so besser in der Tonart, bzw. dem Tonsystem zurecht findet.
Du könntest auch jedes Es in c-moll durch ein Dis ersetzen, aber dann hättest du nirgendwo mehr einen c-moll Dreiklang.
Anderes schönes Beispiel ist ein Ausschnitt aus Ennio Morricones Soundtrack zu "Spiel mir das Lied vom Tod" (ich glaube es war dieser).
Da bewegt sich eine Stimme immer von C nach E in C-Dur (C, Dis, E, C, Dis, E, usw.). Das ist kein aufgelöstes Es, das zum E geführt wird, sondern ein chromatischer Zwischenton, der aufwärts zum E führt.
Nächstes Beispiel wäre der übermäßige Quintsextakkord (ü5/6).
In h-moll wäre er beispielsweise G, H, D, Eis.
Rein Klanglich, ohne Kontext nicht vom Dominantseptakkord G, H, D, F zu unterscheiden.
Aber das Eis hat im ü5/6 den Zweck eines Leittons zu Fis und eben nicht eines Gleittons zu E, oder Es.
So wird der ü5/6 in h-moll nach Fis Dur aufgelöst (die Dominante) und nicht nach C-Dur.
Der ü5/6 ist übrigens ein ganz guter Modulationsakkord, da er sich wie gesagt klanglich nicht von einer Dominante unterscheidet.