Wann bin ich bereit für eine Jazz Session?

PH
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Hallo zusammen.

In letzter Zeit beschäftige ich mich sehr viel mit Jazz und möchte auch ein akzeptabeler Spieler werden.
Und um das zu werden muss man ja natürlich viel Spielen und am besten mit anderen Musikern (dafür macht man ja Musik).

Jetzt frag ich mich, was muss ich können, was muss ich auffem Kasten haben, damit ich mich bei einer Session nicht vollkommen blamiere?

Eure Meinung sind gefragt!
 
Eigenschaft
 
blamieren wirst Du Dich nur, wenn Du mehr vorgibts als Du kannst...
...und Du mußt ja nicht gleich zu solchen Sessions, wo überwiegend Profis selber spielen.

Bereite einige wenige Stücke GRÜNDLICH vor, Harmonische Analyse, Ablauf der Form, Rhythmik, eventuell stilistische Besonderheiten - das überträgst Du auf Dein Instrument, übst das ganze immer und immer wieder, findest eigene Licks, oder kopierst Dir einige von Kollegen.

Wenn die Stücke nicht im Realbook in Deiner Tonart stehen, dann machst Du ausreichend Kopien für die Mitmusiker und gehst einfach mal zu einer Session. Meist wird die von einem Profis betreut/geleitet, dem sagst Du, was Du gerne spielen würdest, er baut Dich damit in den Ablauf ein.
Und dann spielst Du dort (zusammen mit anderen) Deine 2-3 Stücke.

Für die nächste Session bereitest Du dann wieder welche vor und machst das genau wieder so. Irgendwann bist Du dann auf einem Level, bei dem die Vorbereitung quasi nebenbei mitläuft, dann kannst Du auch in Stücke von anderen Musikern mit einsteigen.

Paß Dich einfach etwas den Gepflogenheiten an, wenn bei Sessions nur Oldtime gespielt wird, dann bist Du dort mit Fusion-Titeln fehl am Platz, wenn die Musiker Swing spielen wollen, dann solltest Du die triolische Spielweise draufhaben, Musiker die "zicken", sind nicht wirklich gerne gesehen, wenn modernere Stile angesagt sind, dann pendelt das auch mal in den Soul oder Funk.
Aber das bekommst Du alles ganz schnell mit, da Du ja nach Deinen eigenen Stücken als Zuhörer dableibst - das Zweitwichtigste (nach dem Spielen) ist das Knüpfen von Kontakten und vieles lernt man einfach auch beim Zuhören.
 
Es bin zwar kein jazzfan aber es interessiert mich :)
Wie läuft soetwas normalerweise? Jemand sagt "Titel xyz" - dann schlägt jeder sein realbook auf und dann wirds vom Blatt gespielt/improvisiert?
Tonarten dann je nach Wunsch ?

Mich interessiert die Praxis - hier gibt es leider kaum möglichkeiten sowas zu sehen.
 
Jeder Jazzer kennt eine gewisse Anzahl an Standards auswendig. Das Realbook nimmt man eigentlich nur im Zweifelsfall heraus. In der Regel strebt man danach alles auswendig zu können und das Realbook eigentlich gar nicht benutzen zu müssen.

Wenn jemand ein spezielles eher unbekanntes Stück spielen will oder mit einer anderen Reharmonisation, dann bringt er in der Regel ein Sheet mit. Gerade Sänger bringen gerne ein Sheet ihrer Lieblingstonart mit um es den Mitmusikern etwas zu erleichtern (manche machen das zumindest, bringt bei mir gleich ein Symphathiepunkt extra ^^).


Wie schon gesagt wurde ist es gut wenn man bei seiner ersten Session mal 3 Stücke vorbereitet und am besten auch Sheets parat hat falls die Mitmusiker kein Realbook dabei haben und das Stück nicht kennen.

Viele Grüße,

ginod
 
@Fastel
die Sessions sind meistens (regelmäßig) organisiert - viele Jazz-Clubs (oft als Vereine organisiert) und auch div. Lokalitäten bieten Sessions an.
Meistens sind (Halb-)Profis als "Grundausstattung" da, oft als Rhythmusgruppe plus 1-2 Bläser, die eröffnen meist auch den Abend mit 2-3 Stücken, dann steigen anwesende Musiker einfach ein oder ersetzen jemanden aus der Ursprungsbesetzung.
Einer dieser Ursprungsmusiker übernimmt in der Regel die Leitung des Abends, z.B. damit die Liedauswahl abwechslungsreich ist, damit nicht gleichzeitig nur noch Amateur-Laien im Anfängerstatium auf der Bühne sitzen, sorgt dafür, daß langweilige Selbstdarsteller wieder von der Bühne gehen, gibt Unterstützung wenn nötig oder gefordert, etc.

Dann gibt es halt Clubs, die zu bestimmten Jazz-Stilen neigen, Clubs, wo meistens Amateurspieler kommen und halt auch welche, wo die Voll-Profis sich die Klinke in die Hand geben.
z.B. sind in Frankfurt im Jazzkeller schon mal die wesentlichen Musiker der HR-Big Band bei den Sessions vertreten, in Berlin im A-Trane scheint es ähnlich zu sein, in Clubs in Hochschulstädten (z.B. Köln, Stuttgart, Mannheim, etc.) drängeln sich die Jazz-Studenten auf den Session-Bühnen.
 

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