Wann bzw. wie erreicht Ihr Perfektion in eurem Spiel?

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Moin zusammen,

und keine Angst das hier wird kein Thread mit dem Thema
"Ich komme nicht voran soll ich doch lieber Blockflöte spielen?"

Ich würde nur gerne wissen wie lange es bei euch dauert/gedauert hat bis
Ihr etwas ohne Probleme und Fehlerfrei spielen könnt.

Bei mir ist es folgendermaßen ich spiele im April ein Jahr Gitarre vorwiegend Western nun aber auch Elektrisch und ich habe bei keinem Song das Gefühl mir sicher zu sein das es klappt. Bzw. es ist auch nicht sicher, selbst bei Liedern die ich vor einem 3/4 Jahr gelernt habe schleicht sich keine Perfektion ein.

Wie ist das bei euch...könnt ihr alles was Ihr gelernt habt auch zu jederzeit sauber/Perfekt umsetzen?
 
Eigenschaft
 
Wie ist das bei euch...könnt ihr alles was Ihr gelernt habt auch zu jederzeit sauber/Perfekt umsetzen?

Definitiv: Nein!

Ich denke, ich muss mich wohl damit abfinden, dass ich ein lausiger Handwerker bin. Besonders, wenn eine Aufnahme läuft, brauche ich manchmal zehn bis zwanzig Durchgänge um einen Part so zu spielen, dass er mir halbwegs gefällt.

Das erste Solo von "Money" (Pink Floyd) habe ich schon etwa 100 mal gespielt und trotzdem gibt es da einen Teil, wo ich mich regelmäßig verhaue. Von dem Gedanken es 100% zu kopieren habe ich mich schon lange verabschiedet.

Es ist mir aber egal, denn in erster Linie spiele ich ja für mich. Ich muss meinen Lebensunterhalt nicht damit verdienen, sondern spiele zum Spaß. Warum soll ich mich da mehr als nötig unter Druck setzen?
 
Bei mir ist es folgendermaßen ich spiele im April ein Jahr Gitarre vorwiegend Western nun aber auch Elektrisch und ich habe bei keinem Song das Gefühl mir sicher zu sein das es klappt. Bzw. es ist auch nicht sicher, selbst bei Liedern die ich vor einem 3/4 Jahr gelernt habe schleicht sich keine Perfektion ein.

Verabschiede dich mal von dem Gedanken "Perfektion".
Das ist ein Optimum das man unter 100mal spielen selten erreicht.
Fast-Perfekt erreicht man viel eher.
Und richtig krass versemmeln das es richtig nervt tut mans eig nicht wenn mans 100mal gespielt hat :)

Aber es braucht halt einige Zeit bis man annähernd (!) "perfekt" einen Song spielen kann.
Nur sollte man sich nicht zu sehr in eine Sachen verbeißen.
Wenn man es ums verrecken nicht zusammenkriegt ein paar Akkordwechsel/Leadlines zu spielen auch wenn man es in 80-90% der Geschwindigkeit schon ewig schafft, dann legt man den Song zurück und lernt was anderes. Man nimmt sich einen Song der noch mehr fordert, mit noch komplizierterer Rhythmik und noch komplizierteren Leadlines.
Wenn man dann denkt "pfoah, die Akkorde kann ich langsam aber das ist mir zu schnell..." und man es auch hier in 80-90% gut spielen kann geht man zurück und versucht den einen Song nochmal. Es funktioniert dann meistens viel besser. :)

Hab ich am Anfang auch getan.
Ich hab nur Crossfade gespielt (meistens halt ^^) und bin nicht wirklich weitergekommen.´
Weder beim Singen+Spielen, noch beim Spielen ohne Singen.
Also mal Paul Gilbert - Down to Mexico gespielt.
Beides zusammen ist damals schon recht fordernd gewesen.
Die Kombination aus Lead+Rhythm+Gesang war es die mich total einvernahmt hat.
Hab lange damit herumgefochten, bis der Song gestanden ist. (So 90% halt :D)
Dann bin ich zurück zu Crossfade und was war?
Da ich mit Down to Mexico mich in allen Bereichen weiter getrieben hatte konnte ich nun einfachere Sachen auch mit mehr Ruhe - mehr Präzision spielen.
Und wie durch ein Wunder ging es super.

Das Geheimniss des Vorankommens ist mMn nicht immer an der einen Stelle zu scheitern sondern sich immer knapp über das eigene Limit zu bewegen.
Denn wenn du nie über die eigenen Grenzen läufst wirst du sie auch nicht ausweiten können.

So mach ich halt das und fahr damit ganz gut.
 
Perfektion gibt es nicht, will auch keiner - sonst wären wir Roboter und keine Menschen.

wie lange es dauert bis man etwas sauber spielen kann ist unterschiedlich. Den Hummelflug kann ich auch heute nach 20 Jahren nicht fehlerfrei spielen (gut, übe ich auch nicht, habe ich aber damals ca. 2 Monate 1-2 Stunden am Tag).
 
Perfektion gibt es nicht, will auch keiner - sonst wären wir Roboter und keine Menschen.

wie lange es dauert bis man etwas sauber spielen kann ist unterschiedlich. Den Hummelflug kann ich auch heute nach 20 Jahren nicht fehlerfrei spielen (gut, übe ich auch nicht, habe ich aber damals ca. 2 Monate 1-2 Stunden am Tag).

[OT]
Wer will schon den Hummelflug hören :D

Bei nem durchnschnittlichen Publikum wollen den eh nur 7 aus 100 hören und die gebens nicht zu weil sich alle anderen langweilen.
Und diese 7 spielen dann ausgerechnet noch Gitarre und sind dann wenns "perfekt" (was immer das heißen mag ^^) ist, immer noch nicht zufrieden...:rolleyes: ;) :D

Hummelflug auf E-Gitarre, for what :D
[OT/]
 
Das habe ich damals nicht für ein Publikum gelernt, sondern nur für mich :) Einerseits weil ich es an sich wirklich toll finde, andererseits war es auch eine Herausforderung. Auf einer Bühne habe ich es nie gespielt, wäre auch recht sinnlos wie Du sagst.
 
Das Geheimniss des Vorankommens ist mMn nicht immer an der einen Stelle zu scheitern sondern sich immer knapp über das eigene Limit zu bewegen.
Denn wenn du nie über die eigenen Grenzen läufst wirst du sie auch nicht ausweiten können.

So mach ich halt das und fahr damit ganz gut.

genau so ist es:great:.
 
Perfekt spielen ist für mich kein Rock'n'Roll. Da kann ja gleich alles aus'm Sequencer kommen, oder
von Dream Theater (jetzt schlagt mich:) ).
Musik ist kein Sport, oder soll es für mich zumindest nicht sein.

Gestern habe ich mir auf DVD den Hendrix in Monterey angeschaut und das war weiß Gott nicht
perfekt gespielt, aber dennoch hat irgendwie alles gepasst und absolut überzeugt. Das gibt mir viel
mehr.

Das spielen Selbst soll mir ermöglichen, den Druck vom Alltag abzubauen und nicht, noch welchen
hinzufügen. Für mich ist dahingehend die Definition von "perfekt" eine andere. Musik ist dann perfekt,
wenn sie anderen die eigenen Gefühle übermittelt. Coverversionen haben für mich auch nur eine
Daseinsberechtigung, wenn sie dem Original noch Aspekte und die Interpretation des "Covernden"
hinzugibt.

Ich kann keinen Song perfekt nachspielen, obwohl ich behaupte, kein schlechter Gitarrist zu sein.
Aber ich kann zu vielen Songs nach Gehör dazuspielen, ohne viel üben zu müssen.
 
Der Redner vor mir hat Recht :great:

Man nehme z.B Jimmy Page !
Man kann ihn mögen oder eben auch nicht, aber es ist nicht zu leugnen:

Der Mann kann spielen !!

Harmoniemäßig TOP, Songwriting TOP, aber mit der Technik hat ers eben nicht so. Er spielt oft ziemlich schlampig und hat noch dazu nen ziemlich "rostigen" Sound.
Und...oh mann...ich finde das VERDAMMT GEIL :D

Das ist für mich Rock ´n´ Roll.

PS:

Und auch das mit den Coverversionen sehe ich absolut genauso !
 
Na es freut mich doch zu hören das ich nicht der einzige mit diesem "Problem" bin.

Ich habe halt immer meinen Lehrer vor Augen und sehe das der nahe zu keinen Fehler macht und wenn doch höre ich ihn nicht. Gut der Mann spielt 37 Jahre Gitarre aber man hat hat trotzdem den Gedanken "Wenn er 1000 mal das Solo XY fehlerfrei spielen kann dann muss es mir doch wenigstens gelingen Sweet Home Alabama, House of the rising sun sauber zu spielen nach einem Jahr" Na ja aber dem ist einfach nicht so zumindest noch nicht ;)
 
Hi,
also ich interpretiere deine Perfektionsfrage jetzt so, dass wenn man etwas vom Timing her richtig spielt, es sauber klingt, usw. es dann eben perfekt ist, weil man nichts dran aussetzen kann, außer, das einem das, was gespielt wird nicht gefällt.

Wenn das richtig ist, dann erreiche ich bei ein paar Songs doch perfektion, weil ich es einfach immer so spiele, dass jeder Ton so ist, wie ich ihn haben will. Und ich denke das ist es, wodurch man diese "Perfektion" erreichen kann. Du musst jeden Ton im Kopf haben. Die Melodie mitsingen (mitdenken) können. Aber nicht nur das. Du musst wärend du die Meldodie im Kopf abspielst, auch noch deine Fingerübungen im Kopf haben.

Ich habe z.B. im Musik LK das Sommer Presto von Vivaldi gespielt. Bei einigen Parts musste ich genau das tun, damit es gut klang. Das Problem dabei ist die Konzentration. Ich musste wach sein, etc. und ich habe diesen einen besagten Part nur EINMAL bisher PERFEKT gespielt. Und zwar beim Vorspiel, als ich so unter Adrenalin war, dass ich mich nicht mehr dran erinnern kann etwas gedacht zu haben. Ich war so konzentriert, dass jeder Ton "perfekt" war.

Das ist meine Interpretation von "perfekt spielen". Für mich ist etwas dann perfekt, wenn mir nichts mehr einfällt, was ich dran auszusetzen hab. Und das kommt bei Gitarristen wahrlich selten vor:great:

mfG, Raaz
 

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