warum gibt es kaum Gitarren mit passiven Tonabnehmern?

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Moin, werte Gitarristen,

mich würde mal interessieren, warum so wenige Gitarren mit passiven Pickups unterwegs sind. Ich sehe da eigentlich nur Vorteile: keine leeren Batterien mehr beim Auftritt, freie Wahl bei den Preamps. Okay, bei aktiven Systemen kann man schnell mal zwischendurch Knöpfchen drehen, aber tut man das wirklich so oft? Geht, wenn es tatsächlich mal sein sollte, ja auch direkt am Verstärker.

Hat jemand von Euch schon mal eine Gitarre mit passiven Tonabnehmer gekauft und sich später gedacht, dass das doch nicht so schlau war?

Ich flirte gerade mit einer Yamaha LL 16 D. Und die hat einen passiven Tonabnehmer. Daher die Frage.

Grüße vom Wattministrator
 
ich war zuerst verwirrt weil ich nicht gemerkt habe, dass wir hier im Akustik-Bereich sind :D

die kurze Antwort:
  • liefert ein sehr schwaches Signal
  • braucht fast immer einen Preamp (extern oder im Pedalboard), sonst klingt es dumpf oder leise
  • reagiert empfindlicher auf Kabelimpedanz und Kabellänge
Du brauchst dann eben keine anderen Geräte mehr und kannst direkt ins Mischpult.
 
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Ich habe meine Gitarren nie bewusst mit Pickup gekauft, aber manchmal war von Haus aus einer drin, mal passiv, mal aktiv. Ich benutze die eher selten (nehme lieber über Mikrofon ab). Manchmal finde ich es ganz nützlich/bequem, mal schnell Lautstärke oder Klang direkt am Instrument anpassen zu können, aber wenn nur ein passiver drin ist stört es mich auch nicht weiter. Klanglich geben sich beide Arten bei mir nichts (am gleichen Amp, älterer AER 60). Sehr nachteilig finde ich es beim aktiven Pickup, wenn sich die Batterie im Inneren des Korpus befindet und man nicht mal eben schnell zum Wechseln rankommt. Wenn man ihn viel benutzt, kann man das natürlich routinemäßig bei einem Saitenwechsel mit erledigen ... bei mir hält die Batterie immer gefühlt "ewig" und wartet auf den ungünstigsten Moment um auszufallen ...
 
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Ich habe mir in den 80er Jahren eine 12-saitige Westerngitarre gekauft und später, da ich sie mit der Band auf der Bühne brauchte, mit einem passiven Piezo nachgerüstet, weil ich nichts anderes kannte.
Sogar in Stereo, die 3 tiefen Saitenpaare auf einem Kanal, die 3 hohen auf dem anderen. Das hört sich toll an, kam aber selten zum Einsatz. Da ich damals schon nichts von Klinkenbuchsen hielt, habe ich eine XLR-Buchse stereo verdrahtet mit dem Erfordernis, immer meine selbst gebastelten Spezialkabel dabei haben zu müssen:
XLR stereo auf 2x Klinke und XLR stereo auf 1x Klinke mono.
Dieser passive Piezo braucht aber am Verstärker eine ganz andere Einstellung (Gain und EQ) als alle meine anderen aktiven Piezos.
Ich bevorzuge aktive Piezos mit Einstellmöglichkeiten an meinen 3 Bühnengitarren, Ukulele, Guitarlele, Banjolele, Mandoline und Mandola. Damit bringe ich alle Instrumente dahin, dass ich sie ohne Änderung der Einstellungen am Verstärker direkt umstöpseln kann, was Instrumentenwechsel total vereinfacht.
 
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Ich fand den passiven Pickup der Yamaha 16er Serie ziemlich gut. Aber wie schon geschrieben ist halt das Signal vom Pickup deutlich weniger als bei einem aktiven PU. Funktioniert gut, wenn der Amp oder das Pult ausreichend Reserven liefern können, sonst muss man einen externen Preamp dazwischen schalten. Gerade für Leute, die nur gelegentlich einen Pickup benötigen, finde ich passive allerdings durchaus akzeptabel wegen der schon geschilderten Batterieproblematik beim aktiven PU.
 
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Kommt doch auch ganz schlicht darauf an, welchen Pickup man aus welchen Gründen haben möchte?
Wie soll der Pickup klingen, welche Eigenschaften soll er, oder auch "das System" haben?

Meine Piezo/Mikro Systeme (also das Mikro mit IN der Gitarre) funktionieren halt z.B. schon mal nicht passiv.
Mein Akustik-Amp ist aber so konzipiert, dass damit alles erstmal gut funktioniert. Mit dem Modeler (Kemper) ging aber auch alles.

Sehr praktisch finde ich z.B. den passiven Pickup (ähnlich wie K&K) in meiner kleinen Carbon Reise-Flitsche.
Klingt in dieser Gitarre sogar wirklich erstaunlich brauchbar.
 
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Hat jemand von Euch schon mal eine Gitarre mit passiven Tonabnehmer gekauft
Ja
und sich später gedacht, dass das doch nicht so schlau war?
Nö.

Vorweg: Ich habe nur wenige Instrumente mit PU und diese alle gebraucht gekauft, teilweise aktiv (HB Uke Bass, Ovation Balledeer), teilweise passiv (HiEnd-Steelstrings).

Wenn ich andere Instrumente verstärke, dann meist über einen Decken-Transducer. Einen externen Preamp habe ich auch (Palmer), der ist aber auch oft nicht dabei. Dann gehe ich halt auch direkt in den Amp. - Ein Preamp erhöht sicherlich die Vielseitigkeit, aber Ausprobieren kann man erstmal ohne.

Zargenradio finde ich zum K..., das Batterieproblem nervt auch.

Fazit: Nimm die Y, besorge ggf. einen externen Preamp dafür.
 
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Hey,
passive Pickups müssen meist sehr viel stärker hochverstärkt werden als das Onboard-Preamp Signal eines aktiven Pickupsystems....ich schreibe das extra so, da die verwendeten Tonabnehmer (meist Stegeinlagenpickups) selbst nicht aktiv sind, sonder nur direkt in der Gitarre impedanzgewandelt und hochverstärkt werden.
Das hat in so nem Fall immense Vorteile!
In der Praxis wird eine Akustikgitarre mit Pickup meist direkt in die PA oder Gesangsanlage, bzw Akustikgitarrenamp eingesteckt. Wenn nun dort der Pegel eines passiven PUs sehr weit verstärkt werden muss, reicht dann ein kleiner Knacks an Kabel oder Buchse um ultralaute Nebengeräusche zu verursachen. Auch das Kabel selbst, sowie der Eingang der PA (oä) verursachen hier Einstreungen, Rauschen und andere Nebengeräusche. Viel besser ist deswegen ein lautes Signal aus nem Preamp in der Gitarre, der in dieser zum Pickup nur eine kurze und (weil im Korpus) mechanisch gut geschützte Kabelverbindung hat.
Durch den Preamp in der Gitarre wird der Pickup auch klanglich soweit aufbereitet, dass die Klanregelung des weiterverstärkenden Systems meist kaum beansprucht werden muss.
Andere passive Pickups (oft Magnetpickups, manchmal Schwingungsabnehmer - so genannte "Transducer") haben oft gute Pegel, sind aber sehr stark von ihrer Einbauposition klanglich abhängig.
In der Praxis haben sich gute Stegeinlagen Pickups - oft in Kombi mit am internen Preamp zumischbaren Mikrofonen oder manchmal auch Transducern als am unproblematischsten und klanglich am besten standardisierte Lösung herausgestellt.
Ne Gitarre mit nem einfachen Fischman Systen oder aber auch nem aufwändigen LR Baggs Anthem ist ganz einfach und ohne große Vorkenntnis über jede simple Gesangsanlage verstärkbar...was mit passiven Pickups oft genug Probleme bereitet.
Gruß,
Bernie
 
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passive Pickups müssen meist sehr viel stärker hochverstärkt werden als das Onboard-Preamp Signal eines aktiven Pickupsystems
Nicht unbedingt. Bei meiner Ovation wird das Signal sogar im Preamp abgeschwächt, um Regelbereich für den EQ zu schaffen.
Das Direktsignal an einem hochohmigen Eingang ist sogar deutlich lauter als nach dem Preamp.

Wichtig ist aber die hohe Eingangsimpedanz und eine geringe Kapazität bis zum Verstärker, sonst klingt es nicht so dolle, weil der Frequenzgang unvorteilhaft wird.
Mehr darüber hier.
 
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...deswegen schrieb ich "meist"....denn zB bei Ovations ist so vieles anders ;)...
 
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Wenn ich die Vor- und Nachteile von passiven Akustik PU bilanziere, finde ich es schon einleuchtend, dass das eher Exoten sind:
Ich denke, dass die Verwendung eines dedizierten Akustikverstärkers gar nicht so verbreitet ist. Ich gehe mit der Gitarre direkt ins Mischpult und nutze das Monitoring als Lautmacher. Da keine Klang und Lautstärke Regelung zu haben, wäre IMO ungünstig.
Das Problem mit dem Kabel bei dem sehr hochohmigen PU-Signal wurde bereits angesprochen.
Dann gibt es da noch Akustikgitarren spezifische Anforderungen, wie Feedback Kontrolle. Das möchte ich auch an der Gitarre haben. Da zum Verstärker zu laufen, erscheint mir eher kontraproduktiv.

Nachteil der Aktiven Systeme ist in der Tat die Batterie. Das kann sehr nervig sein, wenn das System mit zwei 1,5 Volt Zellen und wohlmöglich noch Akkus genutzt wird um Müll und Kosten zu sparen. Da hatte mich ein Mitgitarrist mal zur Verzweiflung gebracht, zumal die entleerten Batterien immer wieder mit sehr nervigen Nebengeräuschen auf sich aufmerksam gemacht haben.
Bei meiner Ovation wird jedoch, wie auch bei E-Gitarren üblich, ein 9-Volt Block verwendet und der hält über Monate. Vor einem Gig, wird da eine frische Batterie spendiert und dann ist man da auch safe.

Da ich ein kleines Pedalboard mit einem Pre-Amp für die A-Gitarre habe, wäre ein passives PU-System zwar kein No Go aber eine Klangregelung an der Gitarre würde ich vermissen.
 
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Meine Ukulele hat einen passiven Abnehmer ab Werk, meine alte Ukulele nur ein Piezoplättchen und eine Klinkenbuchse, meine Mandoline hat auch einen passiven Piezo drin. Allerdings ist das Kabel zum Modeller nur ca. 3 m und der hat einen hochohmigen Eingang.
Meine eine Nylon Akustik hat 2 AA drin, alle anderen sind 9V Blocks, was die Vorratshaltun einfacher macht. Glücklicherweise habe ich sonst im Haus auch noch viel AA.
Mit den passiven Instrumenten komme ich schon klar, aber die aktiven Preamps sind schon klasse, wenn ich mal an Fremd-PAs spiele, z.B.b Jam Session der Open Stage. Da ist es auch hilfreich, eine Klangregelung an Bord zu haben, mit der man dann noch einen halbwegs passablen Sound hinbiegen kann.
 
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Späte Antwort, aber: Bei meiner alten Takamine war der Preamp hinüber und auch der deutsche Vertrieb (Musik Meyer) konnte für die alte Gurke keinen passenden Ersatz mehr finden, auf Umbau und Ausgeben von viel Geld hatte ich keine Lust, also habe ich einfach geguckt, wie ich den Preamp umgehen kann, jetzt läuft das Piezo-Signal direkt auf die Buchse. Und was soll ich sagen? Es klingt besser.
Das Signal hat zwar weniger Pegel, aber nicht signifikant weniger, aber es eignet sich mMn für eine Weiterverarbeitung eben besser. Ich muss dazu allerdings sagen, dass ich immer selber was mitnehme und nie direkt in die PA einstöpsele, seit ein paar Jahren auch immer Geräte, in denen ich dezidiert angepasste, selbstgeschraubte IRs einladen kann, das macht natürlich eine Menge aus.
 
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