Warum kein Berufsmusiker?

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Caroona
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Hi zusammen,

ich sammel aktuell Erfahrungsberichte für meine Abschlussarbeit, die sich mit der Frage beschäftigt, was Musiker davon abhält ihr Hobby bzw. ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen.

Es soll dabei nicht um die Tatsache gehen, ob oder dass die Marktsituation mies ist, sondern welche persönlichen Gründe es dafür gibt/geben kann. Natürlich ist das Thema Finanzierung des Lebensunterhalts ein eindeutiges Argument, aber vielleicht gibt es noch andere Gründe?
 
Eigenschaft
 
Abgesehen davon, dass es für mich ein wahnsinnig schwerer Job wäre, Punkt 20 Uhr (oder wann die Show halt beginnt) unabhängig von meinem Gemüts- und Gesundheitszustand unterhaltsam zu sein, läge mir das Reisen absolut nicht (auf Tour gehen, im Hotel übernachten, immer wieder weiter zum nächsten Gig usw.). Mehrwöchige Touren im semiprofessionellen Bereich hatte ich zwei - das reicht für mich dicke, das will ich nicht noch einmal. Vom "ganz großen Durchbruch im Showgeschäft" (das wäre wenigstens finanziell ein Anreiz) habe ich zum letzten Mal geträumt, als ich noch in der Grundschule war - aber mit der damals einigermaßen beherrschten Blockflöte hätte ich die Welt wohl nicht rocken können, und außerdem spielte schon damals Ian Anderson (so hieß der doch bei Jethro Tull ...?) viel besser als ich...

Als Studiomusiker müsste ich "auf Bestellung abliefern", was andere sich ausgedacht haben - auch nicht so mein Ding.

Für klassische Musik spiele ich
a) nicht gut genug
b) die falschen Instrumente (Gitarre / E-Bass / Drums)
und Klassik ist nicht meine Musik. Also auch keine Chance auf 'ne Festanstellung in einem (Sinfonie-)Orchester.

Dann also lieber einen "normalen" Beruf und Musik als Hobby!
 
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1) Ich hätte als Brotjob Musik spielen müssen, die ich nicht mag.
2) Ich war nicht fleißig genug.
3) Ich war nicht scharf drauf, Musik zur Hauptsache in meinem Leben zu machen.
4) Ich war nicht gut genug.
5) Schien mir meiner Gesundheit abträglich zu sein.

Ich weiß nicht, ob die Reihenfolge stimmt.

x-Riff
 
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Ich schreibe hier nicht viel, aber wenn ich etwas schreibe, dann wenn der OP irgendetwas falsch gemacht hat.
 
ihr Hobby bzw. ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen

Bei vielen - so auch bei mir - ist wohl ein Grund, dass nicht die Musik selbst die Leidenschaft ist, sondern nur bestimmte Aspekte der Musik oder Genres. Davon müssen sich Profis oft verabschieden. Denn nur in seltenen Glücksfällen lässt sich genau mit dem der Lebensunterhält verdienen, was man am liebsten spielt. Daher haben viele leidenschaftliche Jazz- oder Rockmusiker eben auch noch Tanz- und Dinerbands oder geben Unterricht, was nicht jedermanns Sache ist.

sondern welche persönlichen Gründe es dafür gibt/geben kann.

Ich wollte früher immer von der Musik leben und habe das mit einer Showband eine Zeit lang auch anteilig umsetzen können. Dabei gelernt, dass ich
  • zwar sehr gern auf der Bühne stehe und performe, aber selten nüchtern
  • überhaupt nicht gern reise oder viel unterwegs bin
  • nicht gerne viele Termine habe, die andere für mich machen
  • Proben anstrengend finde

Bliebe noch die Studio-Tätigkeit als beispielsweise Produzent. Die hat mich zeitweilig auch interessiert. Aber auch da musste ich feststellen, dass das Getüftel und Gefrickel am Mischpult bis in die Morgenstunden auch nichts ist, was ich täglich haben muss.

Kurzum: Ich bin ein fauler Stubenhocker und daher für diesen Beruf nicht geeignet. Dementsprechend habe ich mich beruflich so eingerichtet, dass ich nicht mal die Wohnung verlassen muss und arbeiten kann, wann und wie lange ich will. Genau das Gegenteil also von dem, was ein Musiker so zu tun hat.

Die finanzielle Unsicherheit, die ein Berufsmusiker zu befürchten hat, spielte bei mir eine untergeordnete Rolle. Denn auch in meinem jetzigen Job habe ich Liquiditätslücken. Aber da ich weder Nachwuchs zu ernähren habe, noch häufig Urlaub brauche oder ständig neue Klamotten benötige, komme ich damit klar. Wenn nichts zu tun ist, nutz ich die Zeit, um einen Song zu schreiben und aufzunehmen. Und dann macht es auch wieder Spaß.

dann wenn der OP irgendetwas falsch gemacht hat.

Ist in Arbeit ;)
 
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Ich würde gerne der weltbeste Gitarrist sein, komme aber nicht zum Üben... Nee, etwas anders: Ich habe recht spät (13 Jahre) mit Gitarrenspielen angefangen, auf dem Dorf war die Unterrichtssituation auch nicht so dolle. Ach so, und das Geld war auch recht knapp. Ich hatte aber in der Oberstufe einen hervorragenden Musiklehrer, der mein ohnehin großes Interesse an ganz verschiedener Musik (Jazz, Free Music, Rock, Barock, Blues, Ethno, Songs, ...) noch gesteigert und systematisiert hat. In der Folge habe ich dann Musikwissenschaft studiert.

Selbst wenn ich gut genug für ein Musikstudium gewesen wäre, hätte es mich nicht gereizt, weil ich mich da hätte recht stark spezialisieren müssen. Diese "Gefahr" sah ich im MuW-Studium nicht.

Wenn ich heute die Berufsmusiker / Musiklehrer in meinem Umfeld sehe, dann scheinen die Kirchenmusiker (und die Hochschullehrer) noch am glücklichsten zu sein bzw. am engsten am Musizieren zu sein. Die freien Profis sind zu einem guten Teil mit der Suche nach Engagements und der Steuererklärung ausgelastet.
 
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aber vielleicht gibt es noch andere Gründe?

...na klar; ich habe kürzlich erst meine Tochter gefragt, wie sie sich als freie Muskerin ihr Leben kurz vor der Rente vorstellt.

Abgesehen davon kann einem die Frage: "Und davon kann man leben?" gehörig auf den Senkel gehen...;)
 
wir waren vier Geschwister, alle haben Musik studiert, drei davon haben als Berufsmusiker gearbeitet (alle im klass. Bereich).

Wir hatten eine Maschinenbaufirma, vom Opa nach dem Krieg gegründet, von meinem Vater übernommen.
Meine Geschwister waren gänzlich untalentiert für die Firma - ich durfte mir alle Zeit nehmen für das Musikstudium, aber mit der Bedingung, anschließend Maschinenbau zu studieren und die Firma zu übernehmen.
So isses dann auch gelaufen, die Firma hat mich gut ernährt und hat mir jede Menge Freiheiten gegeben hochklassig Musik zu machen. Ich hab fast nur Jazz gespielt und war davon aber nie finaziell abhängig.

Meine/unsere drei Kinder wieder (meine Frau hat zum Lehramt auch Musik studiert) betreiben die Musik als Hobby, eine der Töchter hat ohne Umweg die Firma übernommen.
 
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Ich hab mich immer an die eine Regel gehalten:
Verdiene dein Geld mit dem, was du gut kannst, und nicht mit dem, was du gerne tust.

Ich wäre gerne Musiker, aber ich fühle mich nicht gut genug, einfach nur Musiker zu sein :). Selbsterkenntnis schmeckt bitter, ist aber trotzdem gesund (wie so manche Medizin).

Für meinen echten Job werde ich auch ziemlich gut bezahlt ... und da kommt auch das ganze Geld für Equipment her, wodurch ich wieder mehr Bock auf Musik habe :D.
 
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Ich geh mal vom Freelancer aus. Mein 2 hauptsächlichen Punkte sind:
- Weil die Akquise und sonstige Büroarbeit meist mehr beschäftigt als das Üben / musizieren.
- An der Kultur wird immer am schnellsten gespart wenn die Kassen leerer sind und Geldmittel zugeteilt werden müssen.
 
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Vielleicht hat es u.A.(!) was damit zu tun, dass in nicht gerade unwichtigen Teilbereichen der Musik Leistungen leichter objektivierbar sind als in anderen künstlerischen Bereichen. Das gilt vor allem, wenn es um Geschwindigkeit geht: ein Romanautor oder eine Malerin hat - vom Finanziellen abgesehen - keinen Zeitdruck, aber wer ein Stück nur halb so schnell spielen kann wie üblich und damit erforderlich... :(

Das macht es dann wieder leichter, sich als "nicht gut genug" anzusehen und der Musik nur(?) hobbymäßig zu frönen.
 
Hey,

wenn ich die Profimusiker angucke die ich kenne fallen mir viele Gründe ein warum das kein "guter Job" ist...da reichen deren Zustandsbeschreibungen in drei Beispielen:

-der Blues/Rock Gitarrist aus Australien-er ist jedes Jahr auf dem halben Globus unterwegs und spielt in Kaschemmen bis besseren Clubs mit immer wieder wechselnder Band. Ein Leben zwischen Hotelzimmern, Tourplanung, schlechtem Essen, Orga-Chaos und ner Menge Alkohol. Familienplanung ist nicht drin und viel der wenigen Kohle die übrig bleibt geht in die nächste CD Produktion. Mich wundert immer, dass er es überhaupt schafft bei diesem Lebenswandel so`n liebenswürdiger Kerl zu bleiben...

-der Schlagzeuger aus Süddeutschland. Er hat klassisches Schlagzeug studiert und sich lange in Orchestern und eigenen anspruchsvollen Projekten rumgeschlagen. Um zu leben gibt er in mehreren Musikschulen und privat Unterricht. Insgesamt kommt er schon durch, aber wenn man Proben, Auftritte, Unterricht, Fahrtzeiten dazwischen und Orga der ganzen Sachen zusammenrechnet hat er nen lächerlichen Stundenlohn und die Tendenz zur 70 Stunden Woche...

-der Gitarrenlehrer aus Süddeutschland. Ebenfalls mit Studium lehrt er auch an verschiedenen Musikschulen. Sehr viel Zeit geht bei ihm mit der Organisation von Schülerkonzerten im Ehrenamt usw drauf. Er hat keine Projekte nebenher laufen, investiert auch in seine eigenen Produktionen.
Er muss schon sehr puristisch leben um über die Runden zu kommen...oft ist er nur am Staunen was für Gitarren sich seine Schüler leisten können.

Klar sind die drei zufrieden, warum nicht....aber als Werbung für Traumjobs taugen diese Beschreibungen nicht.
Und ich kenne noch einige-teilweise mit eigenen Musikschulen usw.-die brauchen alle viel Enthusiasmus um das was sie machen gerne zu machen...oder haben nen Partner der nen besser bezahlten Job hat...

Gruss,
Bernie
 
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In einem Irish Pub spielte mal ein Gitarrist, der auch eine CD zum Kauf anbot. Diese hieß "Given up the day job". Ich fragte ihn, ob er das getan habe und ob er vom in Kneipen spielen leben könne. Er: das geht prima - meine Frau verdient nämlich sehr gut ...
 
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Bevor ich Abi gemacht habe, habe ich überlegt, ob ich es professionell mit Musik versuchen sollte. Ich war mir nicht sicher, ob ich gut genug sein könnte, aber das lag vor allem daran, dass ich praktisch gar nicht geübt habe. Deswegen vermutete ich, dass ich gut genug sein KÖNNTE, wenn ich es ernst nehmen würde. Aber mehrere Faktoren haben mich abgeschreckt. Der geringe Verdienst gehörte nicht dazu, aber:
- Ich hatte gehört, dass das Leben als Berufsmusiker absolut familienfeindlich ist.
- Ich hatte die Befürchtung, dass ich mich mit irgendwelchen Projekten würde durchschlagen müssen, wo ich ständig Musik spiele, die ich nicht mag und die mir nichts bedeutet. Das wäre dann das Gegenteil davon, mit Musik das auszudrücken, was in mir ist.

Die beiden Gründe haben mir schon gereicht. Ich war mir klar, dass ich irgendwann Musik hintenanstellen würde müssen, wenn Beruf und Familie erstmal voll im Gange sind. Ich studiere immer noch und hab keine Familie, deswegen geht es aktuell ganz gut. :D Aber Für mich war es die Entscheidung:
Entweder opfere ich meine Leidenschaft der Notwendigkeit, mit Musik Geld zu verdienen, oder ich opfere meine Leidenschaft anderen Dingen im Leben. Das klingt erstmal trist, aber gleichzeitig dachte ich mir: Im Leben kommt ja doch alles anders, als man denkt. Deswegen bin ich da recht entspannt, auch wenn einige Träume wohl nie in Erfüllung gehen werden, eben weil ich mich nicht bewusst dafür entschieden habe, sie umzusetzen.
 
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Super-Beispiel! Das wäre für mich ein absoluter Grund, nicht Berufsmusiker zu werden:

So viele Leute in einem Tourbus, quasi zwangsverpflichtet zum Mitmusizieren, ständig auf Achse und kein festes Zuhause - das wäre der blanke Horror für mich!
 
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Es gab ja letzes Jahr aufgrund der neuen Tour der Kelly Family diverse Dokumentationen und da konnte man sehen, wie beschissen deren Kindheit war.
Ja schön, Familie blah blah, Zusammenhalt, liebende Eltern etc aber wenn du nichts zum Fressen hast und wie ein Obdachloser hausen musst... Da sind sogar dem Angelo die Tränen gekommen, als er eine der vielen Unterkünfte aus seiner frühen Kindheit gesehen hatte, an die er sich kaum erinnern konnte.
Kindern einen "Lebenstraum" aufzuzwingen ist also nicht nur bei Eiskunstlaufmutties total daneben, aber gut, darum gehts in dem Thread nicht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
In einem Irish Pub spielte mal ein Gitarrist, der auch eine CD zum Kauf anbot. Diese hieß "Given up the day job". Ich fragte ihn, ob er das getan habe und ob er vom in Kneipen spielen leben könne. Er: das geht prima - meine Frau verdient nämlich sehr gut ...
Bei Thegearpage gibt es einen ähnlichen Thread, da fragt jemand, was zu tun ist, um Musik zu seinem Job zu machen.
Irgendjemand hatte geantwortet, er habe im Lotto gewonnen und so lange hauptberuflich Auftritte absolviert, bis das Geld weg war.
Also gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Geld gewinnen um Musik zu machen
2. Musik machen um Geld zu verdienen
Ich würde Nr. 1 vorziehen, bin aber auch ein Mensch der gerne auf der sicheren Seite ist.
 
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- Ich hatte gehört, dass das Leben als Berufsmusiker absolut familienfeindlich ist.

Sophie Ellis-Bextor :D . Der Ehemann ist auch Musiker, die fünf Kids an ihn abdrücken ist also nicht. Da wird dann schon mal ein Song mit dem Baby auf dem Arm eingesungen. Will nicht wissen, wie viele Takes durch spontanes Schreien versaut wurden...

Aber naja - nur weil einige wenige Menschen das hinbekommen, heißt das ja nicht, dass das der übliche Verlauf der Dinge ist ;) .

Meine eigenen Gründe gegen das Profi-Musikerdasein (bzw. überhaupt erst den Versuch, eines anzustreben):
  • Wie viele andere hier bin ich kein großer Reisefreund. In meinem jetzigen Job bin ich zwar auch recht viel unterwegs, aber natürlich bei weitem nicht so viel wie ein Musiker auf Tour, der ja wirklich prakisch jeden Tag woanders ist.
  • Generell hat mir die Logistik bei Auftritten immer am meisten Sorge gemacht: Wie kriegen wir alles, was wir brauchen, da hin, hören wir uns gut, wie viel Zeit haben wir zum Aufbauen und für den Soundcheck... und warum klingt am Ende doch wieder alles suboptimal, weil letzterer im Eilverfahren durchgepaukt wurde?
  • Bandkollegen, die man für jede Kleinigkeit in den Hintern treten muss. Am besten sind die, deren Parts man als Bandleader erstmal selbst lernen soll, um sie ihnen dann beizubringen.
  • Bandkollegen, für die ein Auftritt eine Saufveranstaltung mit musikalischem Beiwerk ist statt umgekehrt. (Dazu gibt es ja aktuell auch einen Parallel-Thread ;D ).
  • Klar, wie bei anderen auch: die unsicheren Arbeitsverhältnisse, insbesondere wenn man studiert hat und eigentlich auch was machen könnte, was sicherer ist und besser bezahlt wird
  • Vor allem aber die psychologische Erkenntnis: Wenn man einen externen Anreiz (z.B. Geld) für etwas bekommt, das man sowieso tun würde, senkt das paradoxerweise die Motivation. Die Geisteshaltung, die sich bei den meisten Menschen einstellt, ist dann also nicht etwa "Ich mache das, was ich gerne mache, und jetzt verdiene ich auch noch Geld damit!", sondern "Jetzt mache ich das ja nur noch, weil ich Geld dafür bekomme."
  • So wird ruck-zuck aus dem einstigen Hobby ein Job wie jeder andere, zu dem man sich jeden Tag zwingen muss. Ich merke das jetzt schon - wenn auch in deutlich schwächerem Ausmaß - wo ich einfach nur versuche, regelmäßig Coversongs auf YouTube hochzuladen (denn regelmäßige Uploads sind der konsistenteste Weg zu mehr Abonnenten). Wäre ich also Vollzeitmusiker, würde ich zwar wahrscheinlich schneller besser werden in meinen Fertigkeiten und käme pro Woche schneller vorwärts mit meinen Projekten - aber wo sonst die Musik der Ausgleich zum Alltag ist, bräuchte man dann vermutlich ein komplett anderes Hobby als Ausgleich zur Musik, die nun kein Hobby mehr ist, sondern Pflicht.
Nee, danke - ich denke, das wäre der schnellste Weg, mir meine Lieblingsbeschäftigung zu verleiden :) .

Ich war mir klar, dass ich irgendwann Musik hintenanstellen würde müssen, wenn Beruf und Familie erstmal voll im Gange sind. Ich studiere immer noch und hab keine Familie, deswegen geht es aktuell ganz gut. :D

Tja, das muss natürlich jeder selbst wissen :) . Musik ist ja auch ein Stück von einem selbst, das auf der Welt zurückbleibt... und das im digitalen Zeitalter vermutlich sogar deutlich länger als die eigenen biologischen Nachkommen.

Da wundert es mich fast ein wenig, dass viele ehemalige Musiker mit solcher Selbstverständlichkeit ihre Leidenschaft zugunsten einer Familie opfern. :D
 
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Vor allem aber die psychologische Erkenntnis: Wenn man einen externen Anreiz (z.B. Geld) für etwas bekommt, das man sowieso tun würde, senkt das paradoxerweise die Motivation.
Darüber hab ich schon das ein oder andere Mal nachedacht und wundere mich deswegen umso mehr darüber, dass mir in den letzten Monaten immer häufiger der Gedanke kommt, dass ich eigentlich gerne dafür bezahlt werden würde, was ich so mache (wovon vieles ehrenamtlich ist). Kürzlich wurde ich unverhofft dafür bezahlt, dass ich eine Band bei einer Privatveranstaltung von Freunden gemischt habe - man hatte mir vorher keine Bezahlung in Aussicht gestellt und ich hatte mit keiner gerechnet. Hat sich aber trotzdem sehr gut angefühlt. Ich denke mir: Ich gehe mit der Einstellung und Vorbereitung an manche "Jobs" ran, die ich von einem Profi erwarten würde, obwohl ich das für lau mache. Und manchmal nervt mich, dass ich dann ja doch nichts dafür kriege außer ein "danke für deine gute Arbeit". Vielleicht mach ich was falsch...

Bevor es zu OT wird: Ich habe zwischendurch so halb ernst überlegt, nicht doch in den Bereich Veranstaltungstechnik zu gehen. Aber dann komme ich ganz schnell wieder zu dem Schluss, dass meine bisherigen Argumente gegen den Beruf als Musiker oder Veranstaltungstechniker für mich persönlich überwiegen.
 

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