Warum klingen Sänger gut?

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mytech
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Hallo,

warum klingen eigentlich Leute, die singen können gut? Liegt es dadran das diese Leute mit schönen Stimmen geboren wurden, sprich das sie einfach eine schöne Stimmfarbe haben oder die Techniken perfekt beherrschen, vielleicht sogar von Natur aus. Also nennt man solche Leute Talente. Aber das würde ja bedeuten das man diese Techniken jedem lernfähigen Menschen beibringen könnte und aus vielen, gute Sänger werden könnte.
 
Eigenschaft
 
Jeder Mensch kommt mit anderen physiologischen Gegebenheiten auf die Welt, die insbesondere die Stimme betreffen.

Da ist es ganz logisch, dass manche Menschen besser singen können als andere, und das auch vielleicht ohne besonderes Training. Mit Training lassen sich bei nahezu jedem Menschen Fortschritte machen, fragt sich nur inwieweit das möglich ist.

Durch unsere physiologie sind uns in allen Bereichen Grenzen gesetzt. Dass Fredie Mercury einen 3,5 Oktaven Stimmumfang hatte (gehabt haben soll, zumindest war der Umfang enorm ^^) bedeutet nicht gleich, dass das jedem Menschen mit gesunden Stimmbändern möglich sein wird.

Ein anderer Knackpunkt ist die Intonation: Nicht jeder Mensch besitzt ein "relatives Gehör" (Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Begriff jetzt erfunden habe, aber wenn es ein absolutes Gehör gibt müsste es doch auch ein relatives geben!? ^^), also ein Gehör, mit dem man Töne und Tonabstände wahrnehmen, erkennen und nachsingen kann. Das heißt: Nicht jedem Menschen ist es, auch nicht nach ausgiebigem Training, möglich, Töne zu treffen.

gruß

Leon
 
Ich seh das genauso wie the_reaper93

Dazu muss man aber noch sagen, dass es vielen am "Flow" fehlt. Dazu zähl ich jetzt auch mal das Taktgefühl, was eben viele Menschen nicht haben, andere jedoch von grundauf schon. Klar sicher eine Sache die man üben kann. Viele machen aber auch eher Sprechgesang als richtigen Gesang. Abgehakte Töne ohne Übergänge usw.

Aber auch die Stimmfarbe hat viel damit zu tun. Die kann man leider nicht ändern und deswegen wird aus manchen Menschen einfach nie ein Sänger werden können, weil die Stimme auf Dauer unangenehm im Ohr wird.

Es gibt eben auch die Leute die gehen 4 Jahre in den Gesangsunterricht und singen danach so wie jemand, der einfach etwas Talent hat. Das ist so wie bei jedem Instrument. Der eine spielt nach einem Jahr so gut Gitarre, wie der andere nach 6 vllt. ;)

Das wichtigste ist aber das Gefühl. Wenn man zu singen beginnt kann man das nicht sofort mit einbringen, weil man sich auf die Töne konzentrieren muss. Wenn man sich aber soweit entwickelt hat, dass man total frei singen kann, sollte man Gefühle mit einbinden. Genau das ist auch ein Punkt, den viele nicht umsetzen können.
 
Ich wusste doch, dass an meinem Beitrag irgendetwas fehlt - zumindest die Stimmfarbe hätte mir noch einfallen können ^^

Danke für's ergänzen, Kidpump

gruß

Leon
 
Stellen wir uns einfach mal die Frage, was singen eigentlich ist.
Singen.
Singen beinhaltet für mich drei Faktoren, die aus reinem Gesang, der physiologisch jedem möglich ist, der funktionstüchtige Stimmbänder besitzt Gesang macht, der den Menschen als Tonerzeuger vom Menschen als Sänger unterscheidet.

Und zwar sind das zum einen...

Musikalität

Schauspielerisches/Darstellendes Talent

Der stimmliche Umgang/ Technik

Man sieht, diese Faktoren beinhalten auf der einen Seite Dinge, die man trainieren kann und wiederum Dinge, die man versuchen kann zu trainieren, die aber letztlich auf relativ unfruchtbaren Boden stoßen, wenn kein grundlegendes Talent in die Richtung vorhanden ist.

Ein musikalischer Mensch hat dem unmusikalischem Menschen einen großen Schritt voraus: Er muss die Musikalität nicht erlernen, er hat Musikalität. Er fühlt Takt, Rhythmus, Tonabstände, hat einen gewaltigen Vorsprung was die Fähigkeit der tonalen Adaption anbelangt usw.
Ein unmusikalischer Mensch kann bis zu einem gewissen Maße versuchen sich durch Normen und Regeln eine gewisse Grundlage zu erarbeiten, er kann beispielsweise Rhythmen mathematisch gliedern und zählen, er kann verschiedene Intervallübungen machen usw. Dieser Weg ist aber mühsam und der Lernende stößt schnell an die Grenzen seiner Fähigkeiten. Es gibt nach und nach kein Ausbaupotenzial mehr. Dazu kommt, dass obige andere Qualitäten potenziell unter dem dem Mangel an Musikalität leiden könnten.

Auch der Fakt des sich "verkaufens" sollte bei einem Sänger nicht außer Acht gelassen werden. Ein gutes Beispiel dafür ist die viel gefeierte und hoch gelobte Anna Netrebko. Wenn man sich ein bisschen in der Klassik auskennt, wird man feststellen: Ja, unser Anna ist schon nettes Stimmchen, sie hat durchaus stimmliches Potenzial. Allerdings ist es keinesfalls nur ihrer Stimme zu verdanken, dass sie als so zahlreich gefeierte Diva in den Opernolymp aufsteigt.
Anna Netrebko ist eine begnadete Performerin. Sie versteht es auf der Bühne schauspielerisch alle in ihren Bann zu ziehen, sie erzählt Geschichten mit ihren Liedern, sie zeigt ein breites Spektrum an Emotion und...ja, auch das spielt eine Rolle...sie sieht einfach toll aus, sie weiß um ihre äußerlichen Reize und setzt ihre Schönheit klassisch, pur und trotzdem unendlich gekonnt in Szene.
Ein wirklich wichtiger Punkt, dieses Charisma.

Der Letzte Faktor ist nun meiner Meinung nach der am besten erlernbare: Die Fähigkeit, seine Stimme technisch so weit zu entwickeln, dass man seinen "Klang" findet, die Fähigkeit seine Stimme einzusetzen. Man erzielt mehr oder weniger schnelle Resultate, man fängt an mehr oder weniger zu klingen. Gute Gesangslehrer wissen aber bei noch unausgebildeten Stimmen bereits entweder "Ja, aus dem/der könnte was großes werden" oder "hmm, ja mittelmaß, mehr nicht". Das heißt also im Rückschluss, eine stimmliche Ausbildung schafft noch nicht "den Sänger", obgleich sie natürlich für den Sänger unabdingbar ist, wenigstens bis zu einem gewissen Maß.

Zusammenfassend:
Was macht also einen guten Sänger aus?
Vor allem der Wille, mit seiner Stimme etwas tun zu wollen.
Dann das oben beschriebene Talent.
Als letztes das Wissen, seine Stimme einzusetzen.

Mehr nicht....:)
 
Antipasti hat zu einer ähnlichen Fragestellung was gutes gepostet. Ich zitier mal:
Eine gute Stimme "erkennt" man nicht, man empfindet sie als solche. Ganz subjektiv. Wobei wir hier ganz klar von "Stimme" reden, nicht von den technischen Qualitäten des Sängers.

Eine Stimme wird aber eher als gut empfunden, wenn merkbar ist, dass der Sänger sie kontrollieren kann, den Tönen und Worten Ausdruck verleiht. Denn eine noch so schöne Sprechstimme nützt nichts, wenn nur schiefe, leiernde Töne rauskommen. Sie wird auch als gut empfunden, wenn sie den eigenen Hörgewohnheiten entgegenkommt.

Natürlich werden Stimmen, die sich registermäßig in der Mitte befinden, häufig von mehr Leuten als gut empfunden, als zum Beispiel schrille Stimmen wie Kate Bush. Solche kommen dann nur alle paar Jahre mit dem "Exotenbonus" ins Gespräch.

Bei DSDS orientieren sie sich meistens an Trends: Dh wenn eine Sängerin recht sicher und intonationsgenau und ohne zu quieken ne Aguilera hinkriegt und dabei noch so ähnlich klingt, sagen die meistens "gute Stimme" ...

Ist die Stimme sehr ungewöhnllich, sagen sie dann eher: "Deine Stime hat einen hohen Wiedererkennungswert" .. was aber nicht zwingens heisst, dass sie "gut" ist.

Ansonsten könnte man auch fragen: woran erkennt man einen guten Song? Wann ist ein Stuhl hübsch?

Als Antwort ginge natürlich: wer viel verkauft, der muss gut sein. Aber das wäre zu einfach. Denn das hat wiederum auch mit Trends, Marketing, Zielgruppe, Typ, Charisma usw zu tun. .. denn selten werden viele Platten nur wegen der Stimme verkauft.

Frag Dich doch einfach selbst: wen hörst Du selber gerne singen und warum? Ist es immer nur die Stimme, die Du gut findest, oder das gesamte Konzept? Hast Du je eine CD gekauft nur wegen der Stimme? Oder nicht eher wg der Musikrichtung und des Images, was Dich anspricht?

Und am Ende noch die Genrefrage: wofür eignet sich die Stimme? Ein Country-Bariton kann als Metalshouter völlig fehl am Platz sein. Obwohl er eine gute Stimme hat, wird sich der Countrysänger in der Metalcombo nicht etablieren.

...

Fazit: eine gute Gesangs-Stimme (als "Marketingargument") ist die richtige Mischung aus Persönlichkeit, eigener Farbe, gut beherrschter Technik, aber auch Trend und Massentauglichkeit...

...

Kann dem und meinen Vorpostern nur zustimmen und hätte nichts mehr hinzuzufügen. Auf jeden Fall spielt das Gesamtbild eine bedeutende Rolle und letztendlich bestimmt der eigene Geschmack was für gut befunden wird.
 
ich würde sagen ist eh alles eine geschmacksfrage...

Ich bring da mal Deathmetal in Spiel. Da soll ja auch eine menge technik hinterstecken, ich kanns trotzdem nicht ab...

Es gibt auch Leute, die schiefen Gesang mögen und welche die Opernsänger für zu perfekt halten...

Alles REINE geschmacksfrage:D
 
Guten Tag!

Ein interessantes Thema!
Ich hab mir darauf bezogen schon immer eine Frage gestellt..
Wie schon gesagt wurde besitzt jeder Mensch eine individuelle Stimmfarbe, die ihm von Natur aus mitgegeben wurde.. Und jetzt mal ganz abgesehen von Technik, Gefühl und schauspielerischem Talent beim singen - denkt ihr das es Stimmen gibt, die für Gesang geeignet sind und andere eher weniger?? Das heißt das die einen Stimmfarben eher angenehm und schön auf die Zuhörer wirken und andere weniger oder gar nicht? Das müsste dann heißen, dass es dem Menschen quasi schon vorab bestimmt ist ob er das Zeug zu einem Sänger hat...
Wenn ich z.B. meine Stimme auf einer Aufnahme höre und sie mit anderen Sängern vergleiche kommt sie mir immer (von der Stimmfarbe her) unangenehmer vor...

Bitte um Eure Meinungen dazu
mfg
 
Okay Stimmfarbe....jaaa...Stimmfarbe ist eine Sache, die man nie wird durch irgendetwas beeinflussen können...die Stimmfarbe, oder synonym, das timbre, ist einem so gegeben wie der genetische Fingerabdruck, in der DNA festgelegt, da kann man machen, was man möchte. Da ist es zum Glück auch reine Geschmackssache, welches Timbre man ansprechend findet, es kommt auf den Hörer an. Mit den oben beschriebenen Faktoren kann man seine Stimmfarbe bis zu einem gewissen Grad beeinflussen, aber grundlegend ändern wird man sie nie können. Und damit sollte man sich abfinden und versuchen, das beste daraus zu machen. Viel Glück dabei schonmal ;)
 
Es gibt auch Leute, die schiefen Gesang mögen und welche die Opernsänger für zu perfekt halten...
Alles REINE geschmacksfrage:D

Jap, Modest Mouse ist da ein gutes Beispiel. Hört mal bei Gelegenheit hier rein: link
Die Intonation des Sängers ist nicht wirklich gut; aber ich mag sein Gesang, so wie er ist...wenn er plötzlich perfekt singen würde, ginge der ganze Charakter verloren, es klingt dann einfach nicht mehr so "lässig"? Schwer zu beschreiben, aber ich denke ich wisst was ich meine.

Gruß
Alex
 
stimmfarbe ist mehr als einfach zu beeinflussen... sprecht mal mit eurem Zahnarzt darüber ;)
 
@meister-hubert
könntest du das mit dem zahnarzt näher erläutern?
 
Also meiner bescheidenen Meinung nach ist das Grundtimbre eines Menschen nicht veränderbar. Und ich rede hier jetzt nicht davon, dass die Stimme sich anders anhört, wenn man kreischt oder sowas. Einfach die cleane Stimme.
 
ja das mit dem Zahnarzt kann ich durchaus näher erläutern.
Einen großen Einfluss auf unsere Stimme hat alles Mögliche, dazu gehöhren auch Zähne, Nase etc...
Daher sollten Sänger auch daran denken, ihrem Zahnarzt das zu sagen. Denn wenn der unwissend eiem Opernsänger die Zähne korrigiert, können plötzlich ungeheurlichkeiten mit dessen STimme passieren...
Ich bin aber auch nicht soo gebildet und auch kein Zahnarzt oder Opernsänger... also nicht faul rumgammeln und Wikipedia und Google benutzen:rolleyes:
 
der "grundlegende" Klang vielleicht nicht, aber einiges kann man doch am Klang verändern auch schon mit der Art, wie man seine Resonanzräume benutzt, wo man den Ton bildet, etc. pp.

ich bin kürzlich über alte Aufnahmen von mir gestolpert und war echt überrascht, wie sich meine Stimme doch im Klang verbessert hat über die letzten Jahre
 
Also die Stimme ändert sich eigentlich immer, je älter man wird und je länger man singt. Je "muskelbepackter" die Stimme ist, desto besser klingt sie meistens.

Sie kann sich natürlich auch negativ verändern. Durch zum Beispiel falschen Guturalen Gesang hat man immer so zischen, fauchen, schleifen in der Stimme, was man fast nicht mehr wegbekommt.
 
Je "muskelbepackter" die Stimme ist, desto besser klingt sie meistens.

Finde ich nicht. Beim Singen gehts nicht um Muskelkraft, sondern um Atemkontrolle. Nur weil jemand mit maximaler Muskelkraft seine Lunge leer pressen kann, macht ihn das nicht zum guten Sänger und besser klingt er dadurch auch nicht.

Natürlich kann man sein Stimmtimbre durch Tricks verändern. Ob die Stimme das auf Dauer aushalten kann, steht auf einem anderen Blatt. Das Stichwort Resonanzen ist ja schon gefallen. Man muss ja nur die zahlreichen Stimmimitatoren aufzählen. Aber wenn man Original und seinen besten Imitator durch eine Spektrumanalyse jagt, (ich hoff, dass das die Analyse ist, die ich meine) dann wird man trotzdem Unterschiede feststellen. Das Naturtimbre steht nun mal fest und ist sehr individuell. Verwechselungen sind natürlich trotzdem möglich, wenn man die feinen Unterschiede nicht hört.

Im Laufe des Alters wird die Stimme schwerer und tiefer (z.B. Wechsel vom lyrischen zum dramatischen Fach). Wenn man die Mandeln rausoperiert, kann sich das Timbre ändern. Wenn die Nase verstopft ist, klingt man dumpf und nasal.
Am stärksten verändert sich das Stimmtimbre beim Stimmbruch. Aber alle anderen Veränderungen sind nur minimal. Ok, wenn man Helium einatmet, klingt man wie Mickey Mouse und wenn man sich seine Stimme kaputt geschrien/geraucht/gesoffen/etc. hat, ändert sich das Timbre in Richtung rau und heiser. Das sollte allerdings nicht erstrebenswert sein.
 
Ich würde auch gern einmal das Thema Barbra Streisand ansprechen: Ich habe neulich gehört, dass sie sich deshalb nicht einer plastischen Korrektur ihrer Nase unterzogen hat, weil sie Angst hatte, dass sich dadurch ihre Stimme verändert. Meine Frage diesbezüglich wäre nicht, warum die Stimme sich verändert (durch eine Nasen-OP verändern sich die Resonanzräume in der Nase), sondern ob es möglich ist, dass sich das Timbre in so einem Ausmaß verändert überhaupt. Ist es möglich, dass man dadurch womöglich nicht mehr singen kann? Das kann doch eigentlich garnicht sein?!
 
Finde ich nicht. Beim Singen gehts nicht um Muskelkraft, sondern um Atemkontrolle. Nur weil jemand mit maximaler Muskelkraft seine Lunge leer pressen kann, macht ihn das nicht zum guten Sänger und besser klingt er dadurch auch nicht.

Es geht gar nicht darum, die Luft mit voller Kraft rauszupressen. Aber eine trainierte Stimme ist einfach stabiler, wackelt weniger... die Schwingung der Stimmbänder ist stabil. Dazu gehört natürlich auch der richtige Luftstrom.
 
ja das mit dem Zahnarzt kann ich durchaus näher erläutern.
Einen großen Einfluss auf unsere Stimme hat alles Mögliche, dazu gehöhren auch Zähne, Nase etc...
Daher sollten Sänger auch daran denken, ihrem Zahnarzt das zu sagen. Denn wenn der unwissend eiem Opernsänger die Zähne korrigiert, können plötzlich ungeheurlichkeiten mit dessen STimme passieren...
Ich bin aber auch nicht soo gebildet und auch kein Zahnarzt oder Opernsänger... also nicht faul rumgammeln und Wikipedia und Google benutzen:rolleyes:
Freddy Mercury wollte laut dem Fotografen Mick Rock nie seine Zähne korrigieren lassen, aus Angst seine stimme einzubüssen. Er soll 34 Zähne gehabt haben .Also 2 mehr im Oberkiefer als normal.
 

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