Warum sind Gitarren eigentlich so teuer?

  • Ersteller Corkonian
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Die Bracings werden auch bei Martin von Hand abgehobelt (scalloped bracings).
Die Leisten werden im Hause gefertigt/gesägt und grob in Form gebracht und dann von Mitarbeitern/innen nach dem Einleimen auf die Decke individuell ausgedünnt/abgehobelt und geformt.
 
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Ist eine Martin OM28 ihre 3-3,5k wert?  

Klanglich => nein und optisch => nein. Wieso kauft man sie trotzdem?
 

Hinter diesen schlichten Sätzen verbirgt sich die ganze Wahrheit hinsichtlich der Preise von Gitarren.
frama78 beantwortet die Frage mit zweimal nein.

Manch anderer beantwortet sie mit zweimal ja.

Den Preis für eine Gitarre bestimmt letztlich der Markt bzw. der potentielle Kunde. Wer viel zahlen k a n n und auich bereit dazu ist, dann steigt der Preis.

Letztlich sind viele Preise für Spitzengitarren auch deswegen so angestiegen, weil viele Menschen eben doch mehr Geld ausgeben können und auch bereit dazu sind.

Frage: warum kosten Instrumente für klassische Musik ein Vielfaches dessen, was man für eine absolute Top - Gitarre auf den Tisch legen muss?
Nicht zuletzt weil solche Instrumente in der Regel in geförderten Orchestern eingesetzt werden, ob staatlich oder durch Sponsoren.
Und da kostet dann eine Pauke 'mal eben 40.000 € - und macht letztlich nur "Bumm". (;))

Und auch in diesem Bereich ist der Vintage - Wahn z.B. nicht gänzlich unbekannt. Selbst in einem stinknormalen Provinz B - Orchester werden Bögen gespielt, die bis zu 80.000 € kosten.

Da kann man über eine A - Gitarre für 6.000 € nur erstickt lachen..... .

Ich gebe zu, das ist etwas überspitzt und platt dargestellt, trifft aber trotzdem den Kern.
 
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Mit den Begriffen "gut" und "hervorragend" kann ich ja aufgrund einer "erkennbaren Steigerung" noch etwas anfangen, aber wenn ich hier im Thread von einer "richtig guten" lese, dann frag ich mich schon ob es auch eine "falsche gute" gibt, ob nun bei den Industrie gefertigten oder den von Hand gefertigten, oder aber mit "richtig gut" ist (war) eigentlich auch hervorragend gemeint, oder aber es bedeutet, die "richtig guten" gibt es NUR von Hand gefertigt. Letzterem stimme ich so nicht zu.
 
Frage: warum kosten Instrumente für klassische Musik ein Vielfaches dessen, was man für eine absolute Top - Gitarre auf den Tisch legen muss?
Nicht zuletzt weil solche Instrumente in der Regel in geförderten Orchestern eingesetzt werden, ob staatlich oder durch Sponsoren.
Gute Frage und das mit den Orchestern ist nur die halbe Wahrheit.
Es ist fast Tradition, dass sich der Bereich "Klassik" besser abzocken lässt.
Die Lage hat sich Dank China-Instumenten zwar massiv gebessert, füher war das noch ein echt teurer Spaß, wenn das Kind Geige lernen wollte.
Aber ein bissschen ist es immer noch so, auch bei kleinen Sachen:
So kostet der K&M Geigenständer (der die gleichen Kunstoff-Eckelemente und kürzere Metallstangen hat) deutlich mehr als der für A- Gitarre.
Wer klug ist, kauft einen kleinen Ständer für E-Gitarre, das funktioniert mit ein paar Exemplaren auch. Aber da kommt die Mutti der Geigenschülerin nicht drauf und zahlt satten Klassikzuschlag.
 
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Gute Frage und das mit den Orchestern ist nur die halbe Wahrheit.

Oder eher gar keine, da die Musiker in der Regel ihre Instrumente selbst zahlen müssen, die Sponsoren-Stradivaris mal ausgenommen. Dafür verdienen sie auch nicht mehr, eher weniger, als andere Hochschulabsolventen.

Es ist fast Tradition, dass sich der Bereich "Klassik" besser abzocken lässt.
Die Lage hat sich Dank China-Instumenten zwar massiv gebessert, füher war das noch ein echt teurer Spaß, wenn das Kind Geige lernen wollte.
oder Klavier...


So kostet der K&M Geigenständer (der die gleichen Kunstoff-Eckelemente und kürzere Metallstangen hat) deutlich mehr als der für A- Gitarre.
Wer klug ist, kauft einen kleinen Ständer für E-Gitarre, das funktioniert mit ein paar Exemplaren auch. Aber da kommt die Mutti der Geigenschülerin nicht drauf und zahlt satten Klassikzuschlag.

Jein, der Geigenständer (15520) ist aus Alu und wiegt die Hälfte des E-Gittenständers (17581), dafür kostet er lt. Liste 25% mehr (5€). Das ist nicht so exorbiotant. Aber die kleine Geigenschülerin trägt dann 600g weniger. Dafür gibt Mama (oder auch Papa) dann doch Geld aus.
 
Jein, der Geigenständer (15520) ist aus Alu und wiegt die Hälfte des E-Gittenständers (17581), dafür kostet er lt. Liste 25% mehr (5€). Das ist nicht so exorbiotant. Aber die kleine Geigenschülerin trägt dann 600g weniger. Dafür gibt Mama (oder auch Papa) dann doch Geld aus.
Ich hab nicht den E-Gitarrenständer von K&M als Alternative gemeint, für klein und leicht gibt es noch bessere Varianten.
Es ging mir darum, dass für kurze Alustangen mehr Geld abgedrückt wird wie für lange Stäbe.
Die sind im Einkauf auch nicht teurer, wenn sie aus Metall sind, zumindest nicht die Preisdiffernez.
Exorbitante Unterschiede können das natürlich bei so einem Teil nicht sein.
Es geht mir darum, dass im Bereich "Geige" überall ein kleiner subtiler Aufpreis abgedrückt wird, sei es nur eine Halterung oder so.
 
Es geht mir darum, dass im Bereich "Geige" überall ein kleiner subtiler Aufpreis abgedrückt wird, sei es nur eine Halterung oder so.

Ja, da stimmen wir überein. Mich hatte das dennoch mal interessiert, und bei K&M gibt es eben auch subtile Produktunterschiede (Stahl vs Alu etc.), auch bei Hercules scheint es so zu sein. Luxus ist eben anders... Ob dies so sein muss - nö! (Ich kenne das auch vom anderen Hobby: Segeln. Alles, was "hobby-maritim" angehaucht ist, kostet oft das 1.5 - 3fache als das vergleichbare Produkt beim Fischereiausrüster oder im Landmaschinenhandel.)
 
Oder eher gar keine, da die Musiker in der Regel ihre Instrumente selbst zahlen müssen, die Sponsoren-Stradivaris mal ausgenommen. Dafür verdienen sie auch nicht mehr, eher weniger, als andere Hochschulabsolventen.

Woher weißt Du das?

Wenn i c h sowas nicht wüßte, würde ich es nicht schreiben. Aber es mag sein, dass meine Erfahrungen in 20 Jahren als Prokurist und Geschäftsführer eines relativ großen Theaters nicht ausreichen..... .

Natürlich gibt es eine Menge Musiker, Streicher und Bläser insbesondere., die ihre eigenen Instrumente mitbringen. Laut Tarifvertrag müssten sie aber (Dienstinstrumente) eigentlich vom Arbeitgeber gestellt werden. Also muss im qusi Gegenzug alles, was mit dem Instrument innerhalb des Orchesterdienstes passiert oder passieren kann, vom Träger des Orchesters getragen werden: Unterhaltung, Reparaturen, Versicherung z.B.. . Allein dafür kann selbst ein C - Orchester schon ein paar -zigtausend Euro pro Jahr berappen.

Und glaube mir: die Musiker sind bei diesen Sachen nicht zimperlich. Da wird eine Geige 'mal eben zum Geigenbauer des Vertrauens nach Japan geschickt.

Daneben gibt es jede Menge Instrumente, die üblicherweise im Eigentum des Orchesters/ Theaters sind: Schlaginstrumente kauf 'mal z.B für Turandot sog. Chinaglocken.....), Tasteninstrumente, Harfen, auch oft Kontrabässe usw.. .

Wenn Du jemals so etwas für öffentliches Orchester beschafft hast, oder die zuerst genannten Dienstleistungen bezahlt hättest/ hast, würdest Du das nicht so locker schreiben... .

Tut mir leid. Aber da liegt Du völlig falsch!
 
Natürlich gibt es eine Menge Musiker, Streicher und Bläser insbesondere., die ihre eigenen Instrumente mitbringen. Laut Tarifvertrag müssten sie aber (Dienstinstrumente) eigentlich vom Arbeitgeber gestellt werden.

Könnte dein Theater überleben, wenn ihr alle diese Streich- und Blasinstrumente anschaffen müsstet? "Müsste" und "eigentlich" ist ja schön und gut, aber in der Realität sieht es halt anders aus.
 
Wollen wir jetzt wirklich über etwas völlig anderes diskutieren?
Es geht hier doch darum, wieso Musikinstrumente, speziell Gitarren, so teuer sind. Und da habe ich lediglich als "Gegenentwurf" darauf hingewiesen, dass andere Instrumente noch viel teurer sind und eine These aufgestellt, warum das so ist.

Ob ein Theater daran kaputt gehen würde, wenn es die ganzen Instrumente selbst anschaffen müsste, ist doch dabei völlig irrelevant! Insbesondere ein völlig anderes Thema!

Sie sind so teuer und mehr muss man nicht dazu sagen.

Was soll das jetzt? Ändert das was an den Tatsachen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich gibt es eine Menge Musiker, Streicher und Bläser insbesondere., die ihre eigenen Instrumente mitbringen.

Genau die meinte ich, Gitarren können wir mit Geigen oder Flöten vergleichen, schlecht mit einem Flügel oder einer kompletten Percussionsammlung. - Die Grundsätze der Tarifverträge sind mir bekannt, wir haben selbst genug professionelle "Klassiker" im persönlichen Umfeld.


Sie sind so teuer ...

... richtig
 
Ich war erst vor ein paar Tagen hier in Melbourne in zwei Fabriken. Einmal von Maton und dann von Cole Clark.

Die Arbeit und Liebe, die dort in den Bau der Instrumente gesteckt wird, hat mich schon fasziniert. Da überlegt man schon, wie dann ein Spitzeninstrument für 200€ über den Tisch gehen soll...
 
Naja im Vergleich zu einer Oboe oder zu einem Sax ist eine Gitarre ja dann doch noch eher erschwinglich
 
Sax geht ja noch, schau mal nach Harfen, Fagotten, ordentlichen Klavieren etc. So mancher hier, der zehn Gitarren bester Qualität zuhause hat, könnte sich für das selbe Geld keinen gleichwertigen Flügel kaufen.

Das liegt aber auch daran, dass Gitarren in ganz anderen Stückzahlen verkauft werden als Konzertflügel, vom Material- und Arbeitsaufwand mal abgesehen. Und das die Klassiker "besser abgezockt werden können" ist ja nun völliger Blödsinn. K+M baut eben mehr Ständer für Akustkgitarren als für Konzertgitarren, und mehr Keyboardständer als solche für Hackbrett. Da wird natürlich anders kalkuliert.

Richtig drall wird die Betrachtung, wenn man mal E-Gitarren und E-Bässe anschaut. Da wird heute komplett per CNC-Technik gefertigt, Handarbeit ist nur noch wenig zu finden. Und da werden von den großen Herstellern manchmal Preise aufgerufen …
 
Und das die Klassiker "besser abgezockt werden können" ist ja nun völliger Blödsinn. K+M baut eben mehr Ständer für Akustkgitarren als für Konzertgitarren, und mehr Keyboardständer als solche für Hackbrett. Da wird natürlich anders kalkuliert.

Beziehst Du das nur auf Ständer oder meinst Du das grundsätzlich?

Wenn letzteres: was bringt Dich zu dieser Einsicht?
 
Das war jetzt nur auf die Ständer bezogen, lediglich ein Beispiel. Ich finde es einfach zu pauschal, wenn man sagt, dass die Klassiker leichte Opfer für Abzocke sind.

Eine Geige zum Service nach Japan zu schicken ist allerdings auch schwachsinnig. Erstens haben wir exzellente Geigenbauer im Land, zum anderen wäre mir das Transportrisiko zu hoch. Ein Instrument im Laderaum ohne Druckausgleich bei Minustemperaturen - sorry, das begreife ich nicht und fällt mir schwer zu glauben. Ich kenne einige Musiker, und manche wollen durchaus NICHT den Geigenbauer vor Ort, aber mehr als einmal quer durch Deutschland fährt da niemand. Es mag sicher Ausnahmen und Spinner geben, keine Frage, aber die gibt es in jeder Fraktion.
 
Ein Instrument im Laderaum ohne Druckausgleich bei Minustemperaturen - sorry, das begreife ich nicht und fällt mir schwer zu glauben.
Ist m.W. eine unbegründete Befürchtung. Was sagt der Fachmann, @hack_meck ?
 
Ich kann mich natürlich irren, wäre interessant, das mal genau zu wissen. Das ändert aber nichts daran, dass ich es für schwachsinnig halte, ein Instrument für einen Service um die halbe Welt zu schicken.
 
Was sagt der Fachmann, @hack_meck ?

Sofern sich das Flugzeug nicht in einer massiven Notlage befindet (z.B. 2 von 4 Triebwerken aus - alle Energie wird für den Vortrieb benötigt), sind im Laderaum Temperatur Verhältnisse, die sich nicht von denen im winterlichen Auto unterscheiden.

Bei der 737 werden ungefähr +15 Grad im Laderaum gerechnet ...
Bei Airbus 340,330,320 wird mit +10 Grad im Laderaum gerechnet ...

Im reinen Frachtflieger erwarte ich ähnliche Temperaturen. Irgendwas zwischen 0 und 10 Grad ...

Der Laderaum liegt "innerhalb" der Druckkabine.

Gruß
Martin

P.S. Würde im Flugzeug die komplette Heizung ausfallen - oder ausgeschaltet werden müssen um an die Energie zu kommen - dann würden die Passagiere bei ca. 100W Heizleistung des sitzenden Passagiers den Flieger auf ca. 12 Grad halten.

Energie??? Per Nebenluft werden zusätzliche Funktionen im Flugzeug realisiert. Das bedeutet, dass vom Triebwerk Luft/Druck abgezweigt wird um sie für diese zusätzlichen Aufgaben zu verwenden. Wir reden dabei von ca. 8%. Es gibt Fälle, da brauche ich diese 8% aber für den Vortrieb und kann mir die Nebenaufgaben nicht mehr leisten.
 
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