Warum wird man eigentlich schneller?

Also womöglich, zusätzlich zum schon Geschriebenen, kann es sein, dass ein Akkordeon dieses lauter-->schneller bzw. leiser-->langsamer quasi noch aus seiner Spielweise heraus etwas begünstigt?

@Palm Muter, das kann durchaus sein, ist aber dennoch nicht gut. Ich habe nie darüber nachgedacht. Super, dass hier verschiedene Instrumentalisten mitmachen. So kann man die eigene Betriebsblindheit überwinden. Vielen Dank für den Hinweis.
 
Zu 1., aus meiner Erfahrung als Musiklehrer. Schneller wird man, sobald man sich seiner Sache sicher ist. Ich lasse Schüler gerne dieselben zwei Takte immer wiederholen. Nach einer bestimmten Zeit werden sie unbewusst schneller, weil sie einfach sicherer werden und die Bewegungen ins motorische Gedächtnis gespeichert werden.
Das geht natürlich auch umgekehrt. Bei schwierigen Passagen wird man langsamer, weil alles getan wird, um die rhythmischen Vorgaben so gut wie möglich zu halten.
Es gibt noch die andere umgekehrte, nämlich die Angstvariante: "Oh, gleich kommt der Taktteil mit den 16teln, die darf ich nicht verschleppen und muss ich schnell spielen". Die Töne werden dann also möglichst schnell in den Beat reingedrückt. Werden sie zu hektisch, kann das Timing dadurch anziehen. Paradoxon: Sind sie zu langsam oder ungleichmäßig (also durch Mangel an Spieltechnik und/oder Konzentration), will man den Beat wieder "aufholen", was fast unweigerlich dazu führt, dass das Aufholtempo zum neuen, schnelleren Tempo wird.
 
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Ich denke, Hans_3 bringt es auf den Punkt: Je öfter man ein Stück spielt / singt, desto routinierter wird man. Und allgemein arbeitet man eben "lästige Routineaufgaben" schneller ab - weil man es halt in- und auswendig kann.
Das geht mir ähnlich, allerdings in einem völlig anderen Kontext: Wenn ich Schulungen halte, nutze ich bei der ersten Gruppe die Zeit gut aus, spreche langsamer. Bei den nachfolgenden Gruppen wird's dann immer schneller und beim 3. oder 4. Termin bin ich mit meinem Part nach der Hälfte der Zeit durch :D (dafür müssen dann diverse Sachen wiederholt werden, weil es halt zu schnell ging)
Ein wenig Abhilfe gibt es, wenn ich mich zwinge, immer wieder auf die Uhr und auf meinen Schummelzettel / die Schulungsunterlage schaue - obwohl beides komplett überflüssig ist (ich weiß ja, dass es sich zeitlich locker ausgeht und was ich erzählen will) - übertragen auf die Musik würde ich mich somit auch selbst immer wieder mahnen, auf das Metronom zu achten (spielt für mich keine Rolle, da ich nicht live spiele)
 

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