Was genau ist Barmusik?

Utz 02
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Hallo,
heute war ich in einem Café beim Frühstücken und im Hintergrund hörte man typische Barmusik, gespielt von einem Klavier. Da ich mich schon immer
für Musik interessiere, kenne ich diese charakteristische Art von Musik schon von Kindheit an, aber außer deren Stil ist mir nichts darüber bekannt.

Barmusik ist ja eigentlich eine sehr außergewöhnliche Musikrichtung, die nicht so klingt, als wäre sie einfach zu spielen.

Mich würde interessieren, welche Art von Musik das eigentlich ist, worauf es dabei ankommt usw. Gibt es da bestimmte Musikstücke oder ist alles nur
improvisiert? Woher kommt Barmusik ursprünglich, welche Aufgabe hat sie?
Im Internet ist darüber kaum etwas zu finden, außer Videos, in denen Barmusik zu hören ist. Da sieht man auch, dass Barmusik nicht nur in Bars gespielt
wird.

In den Videos handelt es sich ausschließlich um Klaviermusik. Insbesondere in den 50er Jahren hörte ich jedoch öfter Barmusik, gespielt von Sax und
Klarinette, manchmal war auch Trompete mit starken Dämpfer dabei. Dies ist aber vermutlich wieder ein etwas anderer Musikstil, aber auch als Barmusik
bekannt.

Freundliche Grüße
Utz
 
Eigenschaft
 
Ich denke nicht, daß es eine haarscharfe Definition dafür gibt ...

Barmusik ist wohl alles, was als Barmusik FUNKTIONIERT. Das heißt, es darf von der Lautstärke her keinesfalls etwaige Gespräche behindern, und sollte eine möglichst flache Dynamikkurve habe um schön im Hintergrund "dahinplätschern" zu können, ohne zusehr aufzufallen oder gar zu stören.
Des weiteren ist wohl ein möglichst angehehmes und ausgewogenes Klangbild anzustreben.
Was die direkte Musik angeht, wird wohl ein Stilmix gefragt sein, mit dem sich möglichst alle/viele der Besucher anfreunden können.

Thomas
 
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wir hatten hier mal einen Thread, da hat Harald S was zum Repertoire gesagt: Jazzstandards, Latin, Musical, alte Schlager, "Soft"-Klassik, Kaffeehausmusik, etc. - meist als Grundlage um drüber zu improvisieren.
 
Ich finde es mühsam eine Musik nach ihrer Aufführungsstätte zu benennen.
Welche typischen Akkorde benutzt man denn bei Straßenmusik, welche bei Barmusik oder Kaufhausmusik?
Wenn ich Bach in einer Bar spiele, ist das dann Barmusik? (In Caracas gibt es ja eine "Juan Sebastian Bar") ;-)

Die oben genannten Begriffe haben irgendwie alle etwas Abwertendes und deswegen benutze ich sie nicht. Ich habe in Hotel-Lobbies schon dermaßen gute Pianisten spielen hören - aber leider auch unheimlich schlechte :-o
Typisch ist eigentlich immer nur, dass es sich dabei um Musik handelt.
 
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Na ja, so abwertend finde ich den Begriff "Barmusik" nicht. Thomas hat ja oben schon geschrieben, was man darunter versteht / verstehen kann.
Für mich heißt Barmusik nicht, dass ich sowas in einer Bar spielen muss. Wenn ich in der Richtung auf dem Klavier rumklimpere - ohne Bar, nur im ehemaligen
Arbeitszimmer, jetzt Musikzimmer - ist das Entspannung pur. Ich halte mich an kein Tempo, keine Notenvorgabe usw., spiele wie es mir gerade passt.

Es plätschert so dahin und ich fühle mich dabei und hernach sauwohl ! Einen ähnlichen Zweck soll das "in der Bar" wohl auch haben.
 
Ich denke nicht, daß es eine haarscharfe Definition dafür gibt ...

Barmusik ist wohl alles, was als Barmusik FUNKTIONIERT. Das heißt, es darf von der Lautstärke her keinesfalls etwaige Gespräche behindern, und sollte eine möglichst flache Dynamikkurve habe um schön im Hintergrund "dahinplätschern" zu können, ohne zusehr aufzufallen oder gar zu stören.
Des weiteren ist wohl ein möglichst angehehmes und ausgewogenes Klangbild anzustreben.
Was die direkte Musik angeht, wird wohl ein Stilmix gefragt sein, mit dem sich möglichst alle/viele der Besucher anfreunden können.

Thomas
Sehe ich auch so.

Barmusik funktioniert als angenehm-anregende Hintergrundmusik, die eins nicht darf: sich zu sehr in den Vordergrund drängen und Gespräche unmöglich machen.
Insofern kann man fast jede Musik als Barmusik spielen oder arrangieren bzw. darüber improvisieren.

Dass es in der Regel ein einzelner Musiker macht, hat wohl auch Kostengründe - da gibt es auch Duos oder Trios, die so spielen.
Für mich einer der großen dieser Zunft ist übrigens Oscar Petersen - der das auf Unmengen von CDs zum Besten gibt und die man sich tatsächlich auch außerhalb des Kontextes "Bar" sehr gut anhören kann: sehr angenehm, immer unterhaltsam, immer swingend - bei mir wippt der Fuß da immer mit und ein prima leicht-wohliges Gefühl stellt sich auch ein.
 
...Oscar Petersen...
der wäre mir in diesem Zusammenhang überhaupt gar nicht eingefallen - die Aufnahmen sind ziemlich prall Jazz-Piano und überhaupt nichts zum nebenbei berieseln. Von der Klavierkultur und der Bandstruktur war das alles andere als Hintergrundmusik.
 
Barmusik muss vor allem eine Eigenschaft besitzen: sie muss tanzBAR sein! ;) :D
 
Für mich einer der großen dieser Zunft ist übrigens Oscar Petersen - der das auf Unmengen von CDs zum Besten gibt und die man sich tatsächlich auch außerhalb des Kontextes "Bar" sehr gut anhören kann ...

... "A U C H außerhalb des Kontextes BAR sehr gut anhören kann" ... ??!

A U C H ??

Jetzt ernsthaft ?

Ich bin ja kein Beamter der Jazzpolizei ... aber bei so einer Aussage bzw. Formulierung kommt einiges in Wallung bei mir ... :)

LG
Thomas
 
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Sehe ich auch so.

Barmusik funktioniert als angenehm-anregende Hintergrundmusik, die eins nicht darf: sich zu sehr in den Vordergrund drängen und Gespräche unmöglich machen.
Insofern kann man fast jede Musik als Barmusik spielen oder arrangieren bzw. darüber improvisieren.

Dass es in der Regel ein einzelner Musiker macht, hat wohl auch Kostengründe - da gibt es auch Duos oder Trios, die so spielen.
Für mich einer der großen dieser Zunft ist übrigens Oscar Petersen - der das auf Unmengen von CDs zum Besten gibt und die man sich tatsächlich auch außerhalb des Kontextes "Bar" sehr gut anhören kann: sehr angenehm, immer unterhaltsam, immer swingend - bei mir wippt der Fuß da immer mit und ein prima leicht-wohliges Gefühl stellt sich auch ein.


Oh je ...

Das waren meine Worte und ich habe sie recht unschuldig getan und wollte niemandem auf die Füße treten oder gar jemanden herabsetzen - was offensichtlich so nicht gelungen ist.

Vorab: Jazz ist mir nicht unbekannt und Barmusik auch nicht - als Kenner von beidem würde ich mich selbst nicht bezeichnen.

Da der Stein des Anstoßes meine Worte zu Oscar Petersen ist: Ich kenne ihn von einigen CDs und habe seine Musik (im Unterschied zu Fusion-Jazz, Miles Davis nach seiner cool-Phase, dem Free Jazz etc.) als das empfunden, was ich beschrieben hatte:
"sehr angenehm, immer unterhaltsam, immer swingend - bei mir wippt der Fuß da immer mit und ein prima leicht-wohliges Gefühl stellt sich auch ein."
Ich wollte ihn auch nicht in die Ecke der Barmusiker stellen (obgleich ich diesen Begriff nicht negativ oder abwertend auffasse, anders wäre das mit Begriffen wie Fahrstuhlmusik oder Muzak), ich wollte lediglich ausdrücken, dass ich seine Musik als Barmusik im besten Sinne verstehe.
Mit dem Satz, dass er nicht nur in diesem Kontext ein großer Jazzmusiker war, wollte ich nicht sagen, dass er vornehmlich Barmusik macht, man ihn sich aber auch ohne Ablenkung mal anhören kann oder dass er als hauptsächlicher Barmusiker auch mal achtenswerte Ausflüge in die ernsthaften Gefilde unternommen hat.

Das, was ich von ihm kenne, geht halt in Richtung hochklassiger Jazz, den man auch im Hintergrund hören kann, was ich in Bezug auf anderen Jazz, um hier nur drei Beispiele zu nennen: Art Blakey in seiner Bebop-Phase oder Miles Davis gelbe CD oder das Köln-Konzert von Keith Jarret, nicht so sagen würde - und auch das ist nicht wertend oder abwertend gemeint.
 
Ist schon OK !

Ich zumindest habe es auch nicht als Angriff auf O. P. aufgefaßt, sondern eher als ein Beispiel dafür, wie eine unglückliche Wortwahl den Sinn dessen, was man eigentlich ausdrücken wollte, entstellen kann.

LG
Thomas
 

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