
Stollenfiddler
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angenommen ich habe nur ein beschränktes Budget, wo würde ich dann am ehesten etwas mehr investieren? Instrument, Saiten, Bogen? Kann ich mit einem guten Bogen aus einem mäßigen Instrument noch was herausholen, oder sollte man eher beim Instrument etwas mehr ausgeben und dafür erst einmal einen vielleicht nur mittelmäßigen Bogen dazukaufen?
Das Gesamtpaket muss stimmen, jeder Bestandteil bildet einen Flaschenhals. Und je weiter der ist, desto mehr Möglichkeiten hat man als Musiker. Es ist leider auch nicht die Geige, der Bogen oder die Saiten die klingen. Der Musiker macht die Musik. Und damit er die machen kann, müssen einige Grundvoraussetzungen geschaffen sein: eine gute Saitenlage, gleichmäßige Ansprache aller Töne, Quintenreinheit, Stimmstabilität, ergonomische Anpassung an den eigenen Körper und die Spieltechnik.
Das Ganze ist zu komplex, um allgemeine Empfehlungen zu geben, allenfalls ein paar Fausregeln:
- Der Bogen durfte früher 20-40% des Geigenpreises ausmachen - heute haben sich mit Fernostinstrumenten und Carbonbögen aber die Gefüge stark gewandelt, alles ist unübersichtlicher geworden. Carbonbögen der Mittelklasse (120-150€) sind durchaus brauchbar.
- Die Geige sollte von einem erfahrenen Spieler durchgesehen werden, dann gemeinsam zum Geigenbauer, es ist immer was zu tun
- Für den Anfang sind Mietgeigen eine tolle Lösung: keine Limitierung durch schlechte Instrumente = steilere Lernkurve.
- Saiten müssen ausprobiert werden, was für Spieler + Geige A funktioniert, kann bei B eine Sackgasse sein.
- Lehrer helfen.
- Mit Lernfortschritt kristallisieren sich Wünsche und Vorlieben heraus, die "Wunschgeige" wandelt sich. Allgemein finden nicht die Menschen zu den Geigen, eine gute Geige sucht sich ihren Musiker und findet zu ihm. Es ist dann "die Eine".
- Geigen klingen für den Spieler gänzlich anders als für den Zuhörer!!!
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