Hier bin ich ein wenig verdutzt, dass in der Klassik eine schwere Stimme das gleiche ist wie eine groĂe.
Habe ich im Prinzip auch nicht gemeint

. Habe es nur etwas schludrig abgekĂŒrzt (zusammengefasst), wollte eine leichte Stimme einerseits einer schweren und andererseits einer grossen gegenĂŒberstellen. Wobei letzteres eigentlich auch wieder schludrig und vermutlich nicht korrekt ist

. GegenĂŒberstellen kann man IMHO im Prinzip nur eine leichte und eine schwere Stimme.
In der Klassik: zunehmende Leichtigkeit von "dramatisch" ĂŒber "lyrisch" zu "Koloratur". Dabei kann "Leichtigkeit" unter anderem mit "Beweglichkeit" gleichgesetzt werden. Einer leichten Stimme (Koloratur) fallen schnelle LĂ€ufe und Verzierungen einfacher als einer schweren, die schwerere Stimme hats dafĂŒr einfacher mit langen Haltetönen/langsamen Tempi.
Der Begriff "grosse" Stimme (als logisches GegenĂŒber wĂ€re da im Prinzip dann die "kleine" Stimme) hingegen mag ich eigentlich nicht. Ist mir viel zu ungenau.
Was genau ist denn da gross? Das Volumen das die Stimme entwickeln kann, die Kraft, die DurchdringungsfĂ€higkeit? Kann sein. Aber: dramatische Stimmen haben ein grosses Volumen, viel Kraft und grosses Durchdringungsvermögen (mĂŒssen sie haben, denn die LautstĂ€rke des Orchesters bei einer Wagneroper ist sehr viel höher als z.B. bei Mozart!). Eine dramatische Stimme ist aber per definitionem eine schwere Stimme, also doch "gross"="schwer"
Oder ist mit "gross" eben doch der Stimmumfang gemeint??
Aber was ist dann z.B. mit Cecilia Bartoli? Sie hat einen (schön singbaren) Umfang ĂŒber 2.5 Oktaven. Habe auch schon gelesen: weit ĂŒber 3 Oktaven (gemeint war hier wahrscheinlich der absolute Umfang). Wenns nach dem Umfang geht, hĂ€tte sie also eine "grosse" Stimme. Ihre Stimme wird aber oft als "klein" bezeichnet, mit der ErklĂ€rung, dass in einem grossen Theater wie z.B. der Met ihre Stimme nicht mehr gut bis zu den hintersten ZuschauerrĂ€ngen dringt und im Grunde genommen in solchen Theatern mikrofonverstĂ€rkt werden mĂŒsste/muss. Also ausschlaggebend doch das, anatomisch/physiologisch gegebene, Volumen? (Am Können liegt es bei C.B. sicher nicht

, dass sie technisch brilliant ist steht wohl ausser Frage.)