Es gibt so viele schlecht klingende Bands und Musiker. Man sollte versuchen dahinter zu kommen, wie sowas zu vermeiden ist. Dann kann man sich umgekehrt anschauen, wie es die Wenigen machen, die gut klingen.
Hier gab es mal ein Thread, da ging es um den Band-Sound. Das ist vielleicht eine Stufe weiter, weil Du ja Deinen Gitarrensound "fetter" haben willst. Trotzdem gilt es auch für das Einzelinstrument, wenn Du irgendwann mal im Bandkontext spielen möchtest.
Die Frage war: Wie macht man einen guten Bandsound? (Bücker, DVDs) Meine Antwort:
Einfach gesagt, aber schwer getan: Das Wichtigste ist, dass die Band sauber und tight spielt. Die Arrangements sollten sich entprechend transparent gestalten.
Besonders wenn Keyboards im Spiel sind, 2 Heavy-Gitarren oder das Drop-Tuning der 7 Saiter Gitte sich mit dem Bass streitet, sind Matschsounds schneller da, als man gucken kann.
Der Musikstil spielt ja auch eine Rolle: Garagenpunk z.B. soll ja wohl nicht unbedingt super sauber klingen....
Das mit den Frequenzbereichen ist schon alles richtig. Mir haben solche Aussagen aber in der Praxis eher weniger geholfen. Vielleicht hilft es, sich klar zu machen, dass es gefährlich wird, wenn ein einzelnes Instrument (hier meist das Keyboard) allein gespielt superfett und orchestral klingt.
Schmalbandigere Einzelsounds sind auf jeden Fall besser im Arrangement unterzubringen. Der Druck einer Band wird nicht mit dem Bassregler erzeugt!!!
Das druckvolle Zusammenspiel, keine überflüssigen Töne, gute, aber nicht zu breitbandige Einzelsounds und Songmaterial, dass man auch so spielen kann: Dann klingt die Band. Aber das läßt sich nicht theoretisch erlernen. Das muß man (mitunter jahrelang) einüben, leider...
Kaputtmischen kann man das dann immer noch, aber ein einigermaßen erfahrener Tonmann wird es viel leichter haben....
So eine Antwort willst Du vielleicht nicht hören, sie ist trotzdem das Einzige, was ich als wahr empfinde.
Ähnlich wie Du, dachte der Threadsteller damals, man lese sich eben mal ein Buch durch oder schaue eine DVD und "schwupps" ist der Sound gut. So zu Denken, ist ja für einen (ich hoffe, Dich jetzt nicht ungerecht zu behandeln) Newbie auch völlig legitim. Dieser Eindruck wird einem ja auch so dermaßen massiv vermittelt, das selbst ich mich dem manchmal mit Gewalt entziehen muß. Und ich mache seit '85 Musik mit diversen Bands....
Genau so wenig gibt es ein Effekt-Gerät, dass Dir auf Knopfdruck den Sound fett macht, so wie Du dass wohl möchtest.
Glaube nicht der Musikalienindustrie und Leuten, die Dir erzählen wollen, man kann guten, "fetten", einzigartigen Sound kaufen.
Es ist gelogen!!!
Es gibt gutes und schlechtes Equipment, der eine Amp gefällt mir besser, der andere Dir. Es sind aber alles nur
Werkzeuge.
Eine Stradivari in der Hand eines Dilletanten gibt keinen Ton von sich, den Du hören willst. Eine Sperrholzgeige vom Meister gespielt, gibt zwar nicht die Nuancen so wieder, wie es der Könner schätzt, es erklingt jedoch Musik!!!
Das Beispiel mag extrem erscheinen, aber genau in dem Spannungsfeld bewegen wir uns alle.
Entscheide, ob Du eine "musikalische Instant-Tütensuppe" (einfaches Rezept, schnell fertig, sättigt sofort, ist auf Dauer aber nicht wirklich befriedigend) sein willst, oder eher eine "gitarristische Delikatesse". Dazu musst Du aber auch lange an Deinem
Spiel arbeiten. Die schnelle, käufliche Variante "ich mach mal eben das Van Halen-Preset an" wirkt (wie eine Droge) immer nur kurz....
LG Jörg
P.S. den teils massiven Gebrauch des :screwy: finde ich :kotz: