Was machen mit 7-jährigem Schüler?

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steks
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Hallo community,
ich gebe seit ein paar Tagen Unterricht an einer Schule. Ich spiele selber seit über 7 Jahren Schlagzeug. Ich habe Schüler im Alter von 7 - 15 und hatte heute das erste mal eine Stunde mit dem jüngsten (7 Jahre). Ich denke ich war in meiner Lernzeit ein ziemlich einfacher Schüler, so weiß ich jetzt auch nicht so recht, ob es an mir liegt oder an ihm. Mit all meinen anderen Schülern (5 Stück) habe ich keinerlei Probleme - sie bekommen früher oder später alles hin was ich ihnen beibringen soll, aber dieser 7-jährige bereitet mir Kopfzerbrechen. Es ist ein Problem für ihn die Hi-Hat mit der Basedrum zusammen zu spiele. Mit diesem Problem ist natürlich an alles weitere noch gar nicht zu denken.

Ich biete den Unterricht auch ausdrücklich als Amateur an und Kinder wie auch Eltern wissen, dass ich keinerlei Erfahrung habe und mein unterricht ist im Vergleich zum professionellen Unterricht auch sehr günstig.

Jetzt wollte ich den ein oder anderen erfahrenen Lehrer hier fragen woran es liegen könnte:
Ist es für 7-jährige einfach schwerer? (Ich habe erst mit 12 angefangen)
Mache ich irgendetwas falsch?
Sollte man die Sache vielleicht ganz anders angehen (spielerisch oder so)?

Ich bitte euch dringendst um Hilfe.

Vielen Danke
steks
 
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Wer Basedrum schreibt sollte keinen Unterricht geben .....:rofl:
scnr

Du solltest das Thema anders angehen, weniger Theorie, kleinere Schritte und mehr spielriesches Annähern an den Stoff.
 
Hey,

ich habe ehrlich gesagt die Vermutung dass er noch nicht weit genug entwickelt/nicht genug Talent hat. Von meiner kleinen Schwester (6 Jahre alt) weiß ich, dass sie es nach ca. 10 Minuten hinbekommen hat den Standardrhythmus zu spielen.
Trotzdem würde ich an deiner Stelle es probieren, ihn nur Hihat und Bassdrum zusammenspielen lassen. Langsam und geordnet, nichts mit Snare etc, nur Hihat und Bass zusammen schlagen. Kann natürlich sein, dass du das schon dauernd probiert hast, falls das der Fall ist, vielleicht noch eine Stunde probieren und dann mal mit den Eltern öä. reden, dass er wohl noch nicht weit genug entwickelt ist bzw das Talent vielleicht fehlt. Spielerisch daran herangehen.. Fällt mir ehrlich gesagt wenig dazu ein, außer vielleicht mit ihm zusammen mit der rechten Hand auf ein Klangholz oder Schellenkranz schlagen, und dazu mit dem Fuß auf den Boden stampfen, irgendwas in der Richtung.

Grüße
 
ich hab als Nichtschlagzeuger natürlich nicht so viel Ahnung davon, kann aber auch bestätigen, dass es durchaus möglich ist, in dem Alter Schlagzeug zu spielen:
In der Musikschule, in der ich einige Zeit Bassunterricht hatte, hab ich zu manchen Anlässen mit einem sechsjährigen Schlagzeuger zusammengespielt. Der hatte vielleicht noch nicht so den treibenden Groove, vermutlich hat er auch noch nicht so sehr lang gespielt, aber stellenweise war ich wirklich beeindruckt, wie gut dieses Kind trommelt.
Natürlich immer in Relation zum Alter, aber war auf jeden Fall ausreichend, so dass es mir nicht peinlich war, mit ihm als Schlagzeuger aufzutreten :)

Ansonsten konkret fällt mir auch nur ein, so grundlegend wie möglich anzufangen... erst nur Bassdrum treten lassen, dann nur HiHat spielen lassen, dann mit Bassdrum anfangen und dann mit der HiHat zusätzlich einsteigen?

Es gibt aber auch einfach untalentierte Menschen, egal in welchem Bereich.. evtl. ist Schlagzeug nichts für ihn, evtl. ist generell Rhythmik nicht sein Metier.. aber da wär es wirklich klug, mal mit den Eltern zu sprechen:
Wollen sie weiter versuchen, ihr Kind zu fördern? Vielleicht braucht es nur etwas länger um loszulegen? Oder sehen sie darin keinen Sinn und suchen lieber gemeinsam mit ihrem Kind ein anderes Hobby? Das kannst du nicht im Alleingang entscheiden :)
 
ich zitiere mich mal selber aus einem anderen Thread zu einem recht ähnlichen Thema...
... Auch bei Kindern, die in die Schule kommen ist oftmals die Rechts-Links-Koordination einfach noch nicht vorhanden, schon gar nicht zwischen Füße/Beine und Hände - da war wohl der Wunsch Vater des Gedankens, das unbedingt trainieren zu müssen.
Man kann nichts üben, was noch nicht grundsätzlich vorhanden ist.

Meine Frau testet jährlich Kinder, ob überhaupt in die Schule, wenn ja welche Schulart, etc. - da ist die Überprüfung der Koordination eine Grundsätzlichkeit und recht aussagekräftig über den gesamten Entwicklungsstand des Kindes.
Momentan hat sie selber eine dritte Klasse, selbst da sind Kinder dabei, die noch nicht jedesmal beim Klatschen die Hände treffen ...

Es kann durchaus sein, daß der Kleine einfach noch nicht so weit ist und deine Bemühungen ins Leere laufen.
 
Lol ihr redet hier von untalentiert bei einem 7 jährigen Kind. Ich war froh, dass ich überhaupt gradeaus gehen konnte =D
Und nur weil irgendwer anderes das nach 10 mins hinkriegt heisst das noch lange nicht das die Person in allen Bereichen automatisch besser ist.
Jeder hat Stärken und Schwächen und nicht zu vergessen, er ist 7 und es war seine erste Stunde.

Allgemein wenn etwas zu schwer ist, einen Schritt zurück gehen bzw. ein Element reduzieren. Wenn man euch direkt aufgeben würde wenn ihr was nicht sofort rafft dann würdet ihr
wahrscheinlich garnix können.
 
Danke für eure zahlreichen Antworten, aber ich denke der ein oder andere hier sieht die Lage etwas zu überspitzt. Ich hatte heute lediglich die erste Stunde mit dem Schüler - ich denke das haben einige überlesen. Zudem war er auch der jüngste den ich je hatte.
Ich wollte eigentlich nur wissen wie man mit einem vielleicht nicht ganz so talentierten Schüler umgeht, der nicht alles sofort auf den ersten Versuch hinbekommt.
Danke für die bisherigen Tipps, ich werde es auf jeden Fall in die nächste Stunde einbeziehen.
 
ach so, erste Stunde, das hab ich übersehen.. ich ging von mehreren erfolglosen Stunden aus -- nenene, dann lass das mal ganz ruhig angehen :)
 
Die meisten kleinen Kinder dürften mit der gleichzeitigen Koordination von Händen und Füßen komplett überfordert sein. Sinnvoller ist es da, mit weniger Elementen anzufangen, z. B. nur mit der Snare, später dann vielleicht das Crashbecken dazu, dann die Standtom... und erst später die Füße mit einbeziehen. Alternative: Zuerst mal mit einfacher Kleinpercussion anfangen, z. B. Eggshaker, Maracas oder Schellenring.
 
jap----ich würde es auch erstmal anders versuchen...wenn die kombination hand - Fuß noch nicht klappt......nehm ein paar percussioninsrtumente, spiele einfache rythmen vor, und lass sie dir nachspielen. Im laufe der zeit kann man dann ja schwerer werden, und in den Rythmus die kombination beider hände einsetzten....wenn das klappt würde ich mit der schwierigkeit beider hände ersrtmal wieder drastisch zurück, und einen fuß mit einer hand einen rythmus spielen lassen, ... dann irgendwann fuß + beide hände, und schon kann man mit dem grundrythmus anfangen.;)

Die arbeit mit kindern beruht auf zeit.....lass dem kind die zeit die es brauch.....und zerbrech nicht den kopf darüber.

Drummerle
 
Ich weiss noch als ich mal bei meinem Lehrer am Drumset saß und irgendwas vor mich hinspielte wozu ich gerade Lust hatte weil er mal für 2 Min. aufm Klo verschwunden war. Er meinte dann "jetzt gehts wieder ran, irgendwas spielen würd ich höchstens einem 7-Jährigen durchgehen lassen" ;)

Wie schon andere hier angemerkt haben braucht das wohl eher Zeit. Den Tip mit den Percussion Instrumenten zum vor-/nachspielen einfacher Rhythmen halte ich auch nicht für verkehrt.
 
Bei den vermeintlich "einfachen Rhythmen" geht es meisst schon los.
Da gibt es nicht wenige, die schon bei leichteren Händeklatsch-Übungen die Koordination und den Überblick verlieren.
Einen ordinären Shakerrhythmus zu spielen ist manchmal schwieriger als man es diesem unscheinbaren Instrument zutrauen würde.

Der Meisterdrummer Steve Smith sage unlängst in einem Interview, dass er zu Beginn seiner Drummerlaufbahn nur auf dem Practise-Pad gespielt hat und das wohlgemerkt 2 (ZWEI!!!) Jahre lang. Erst dann durfte er an die Snare und erst nach einiger Zeit ans Drumset.
Ok, ist wohl das andere Extrem, aber lieber mit weniger anfangen. Gerade in diesem zarten Alter.
Hände und Füsse zu koordinieren schaffen einige Erwachesene mit Mühe.

Wenn man Sportlehrer fragt, ist scheint diese Fähigkeit immer mehr zu verkümmern. Immer weniger Schulkinder schaffen oft einfachste Übungen nicht.

Ich würde erstmal sehen, ob die Hand-Hand-Koordination funktioniert. Paradiddle-Übungen mit unterschiedlichen Handsätzen sind am Anfang gar nicht so verkehrt. Allerdings sollte man das locker angehen lassen. Bei zu stupidem Einpauken geht schnell mal die Lust verloren.
 
Bei den vermeintlich "einfachen Rhythmen" geht es meist schon los.
Da gibt es nicht wenige, die schon bei leichteren Händeklatsch-Übungen die Koordination und den Überblick verlieren. ...

... Wenn man Sportlehrer fragt, ist scheint diese Fähigkeit immer mehr zu verkümmern. Immer weniger Schulkinder schaffen oft einfachste Übungen nicht. ...

... Bei zu stupidem Einpauken geht schnell mal die Lust verloren.

Das trifft genau den Nagel auf den Kopf, hier sollte man den Hebel ansetzen. Ich bin mir sicher, dass alles andere danach deutlich leichter geht (war bei meinem Sohnemann in diesem Alter auch so). Übrigens macht einer unserer Gitarristen musikalische Früherziehung mit Kindern zwischen 3 und 6 Jahren. Da werden auch die einfachsten Dinge spielerisch "erarbeitet".

Ob der Siebenjährige Talent hat oder nicht, wird sich nach ein paar Wochen herausstellen. Ich denke aber mal, dass er zumindest Interesse am drummen hat, das macht es leichter. Oder hatten etwa die Eltern diese Idee und der Kleine will eigentlich gar nicht? Das wäre nicht gut! Solche Beispiele habe ich in meinem Bekanntenkreis mehrfach und finde dies einfach nur schrecklich! :mad: Lieber Threadsteller, versuche das mal herauszufinden.
 
Wenn der Kleine von sich aus kein Interesse zeigt, ist es sowieso für die Katz. Da geht der Schuss schnell nach hinten los.
Ich wurde früher zu Blockflöte und Melodika verdonnert. Bis heute habe ich einen Knacks weg und eine Phobie vor diesen Instrumenten.
 
Wenn der Kleine von sich aus kein Interesse zeigt, ist es sowieso für die Katz. Da geht der Schuss schnell nach hinten los.

Jo.

Ich wurde früher zu Blockflöte und Melodika verdonnert. Bis heute habe ich einen Knacks weg und eine Phobie vor diesen Instrumenten.

Wobei das an sich keine schlechten Instrumente sind. Nur sollte man nicht dazu gezwungen werden, wenn man es nicht möchte. Wenn ein Kind von sich aus Interesse am Blockflöte-Spielen hat, ist das völlig okay. Aber dazu verdonnern sollte man es nicht.
 
Wie ist denn dieser Siebenjährige sonst so , ist er ein schwieriges oder besonders ruhiges Kind ? Vielleicht deutet die Koordinationsschwierigkeit auf etwas anderes hin , dass bis dahin übersehen wurde. Für mich heute noch unglaublich ,
wie lange wir mit unserem Sohn diese ganzen Probleme hatten , bis endlich ein vernünftiger Arzt die Diagnose ADS gestellt hat , das bei all diesen "Fachleuten" in userem Sozial-Bildungssystem.:mad:
 
...das bei all diesen "Fachleuten" in userem Sozial-Bildungssystem ...
Wenn ihr rechtzeitig mit der Erziehung von euerem Sohn angefangen hättet, dann hättet ihr das schon selber merken müssen, bevor er in das Sozial-Bildungssystem kam!!
...es ist ja so bequem alles auf andere abzuwälzen...
 
Jaja, die "Mode"-Diagnose ADS, die wird viel zu oft gestellt, weil es vieles eben einfacher macht. Da muss ich WilliamBasie zustimmen. Bitte jetzt nicht über mich herfallen, ein wenig Ahnung habe ich schon davon. :mad:

Aber das trifft doch wohl nicht auf "unseren Siebenjährigen" zu, den wir erstens gar nicht kennen und zweitens auch nichts über sein Verhalten wissen - jetzt lasst uns das mal nicht dramatisieren. Es geht doch wohl nur darum, dass der Kleine in seiner ersten (?) Unterrrichtsstunde eine Koordinationsübung nicht beherrschte, oder? Und dass der Threadsteller nur fragte, wie man ihm das am besten vermitteln könnte? Also Leute, eigentlich ist das doch nix Schlimmes - der Burschi wird das dann halt in der 3. oder 4. Stunde schon noch lernen. Sagenhaft, was man alles da hinein interpretieren kann ... :confused:
 
ALso meine Lehrerin macht mit so jungen Kindern erstmal nur Snare. Einfache Rythmen und wenns nur 4/4tel Takt ist. Wenn sie das hinbekommen und sich freuen ist die Motivation auch gleich doppelt so groß und dann kommen schwierigere Sachen.

Mit mir hat sie das im übrigen fast genauso gemacht nur das ich gleich das ganze Set hatte und wenig HiHat und Bassdrum (mit 24 darf man das). Aber Augenmerk war erstmal auf die Rythmik und nicht auf die Koordination.
 
Danke danke danke für eure Antworten.
Ich werde alle eure Ratschläge befolgen und das ein oder andere ohne Füße Probieren. Ich habe da tolle Aufwärmblätter ich einfach sind und einem das Schlagzeug spielen näher bringen. Erfolge werde ich hier dokumentieren. Morgen ist der Kleine wieder dran :)
 

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