Was macht der 1. Sopran/Alt/Tenor/Bass genau?

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Bass-Sopran
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Na ja, meine Fragen erscheinen vielleicht doof, aber ich weiss es wirklich nicht!!!

Nun, in professionellen Chören hört man oft Bezeichnungen wie 1. Sopran/Alt usw. 2. Tenor/Alt usw. aber was machen diese Sänger genau. Sind es im Grunde genommen Solisten? Wieso sagt man dann nicht einfach Solisten?

Bei Instrumenten ist es klar... Die erste Violine ist Stimmführer und koordiniert quasi Abläufe im Orchester und bildet Orientierungspunkt für die anderen Violinen... aber im Chor... wie soll das gehen? Der erste Sopran steht dann einfach mittendrin im Chor und bildet für viele keinen Anhaltspunkt mehr... (so wie ich das sehe)

In Mitgliederauflistungen von professionellen Chören sieht man das häufig (1. Tenor usw. gibt es so was auch in Laienchören?

Gruss,
Bass-Sopran
 
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jup. das gibts im Prinzip in vielen Chören - hängt vom Repertoire ab.
wenn du einen achtstimmigen Satz einstudieren willst, bruachst du im Regelfall jede Stimmgruppe 2mal.
Da steht dann auch vorn manchmal s1,s2, a1,a2 usw.
somit sind die jungs vom tenor 1, die pauschal gesagt, das singen höher liegt, als das vom tenor 2. Alt 1 und Sopran 2 kommen sich relativ häufig tonhöhenmäßig entgegen.
ist also lediglich die Bezichnung der Stimmgruppe in der man singt. wenn es mehr sind als 4, wird üblicherweise gezählt

edit:
was die jeweiligen Stimmen in 8stimmigen Sätzen für funktionen übernehmen kann ich leider nicht sagen, ist aber sicherlich irgendwo konventionell festgelegt - was im Prinzip bedeutet, dass man sich daran halten kann, oder auch nicht.
Aus erfahrung könnte ich meinen, dass in Sätzen mit wirklich vielen Stimmgruppen nicht wirklich aus zu machen ist, welche jetz die Orientierung ist. die Konstrukte sind dann meist von mehr abhängig, als von einer Stimmgruppe - man hat dann wechselgesänge zwischen Frauen- und Männerchor, oder einen kleinen und einen großen Chor - der große begleitet den kleinen vollständigen satz, oder man führt einige Stimmgruppen parallel...
Das ist dann von Stück zu stück und da von takt verschieden, woran man sich orientiert.
Oder man singt mit Dirigent, wie langweilig
 
Hallo, Bass-Sopran,

wenn man in Chören - das beschränkt sich übrigens nicht nur auf die Profis! - von Sopran 1,2 usw. spricht, dann sind das Einteilungen innerhalb des Registers. Mit Solisten hat das gar nichts zu tun. Und selbstverständlich gibt es diese Einteilung auch in Laienchören, nur daß man da seltener z. B. auf Programmzetteln bei Konzerten die jeweiligen "ersten" und "zweiten" ausweist.
Die Einteilung hat nichts mit "führen" oder so zu tun. Im Chor führt einer - und das ist der Dirigent vorne. Punkt. Chöre, die ohne Dirigenten singen, wirst Du in der Klassik nicht finden. Manche Pop- und Jazzchöre singen ohne Dirigenten, das sind dann aber eher kleine Besetzungen. Oder der Dirigent steht selbst mit im Chor, fällt dadurch nicht auf und leitet den Chor mittels kleiner und kleinster Gesten, die das Publikum nicht unbedingt als Dirigat erkennt.

Die Funktion bei dieser Stimmeinteilung hat nicht notwendigerweise etwas mit dem Stimmumfang zu tun. Ein zweiter Sopran muß nicht unbedingt "tiefer" enden als ein Sopran 1... Bei Alt- und Baßstimmen ist es eher schon mal so, daß die jeweilige "zweite" auch weiter nach unten muß. Feste Richtlinien gibt es aber nicht, da jeder Komponist andere Vorstellungen in sein Werk legt.
So, und um die Verwirrung jetzt noch zu steigern: Je nach Werk kann es durchaus vorkommen, daß man auch noch Sopran 3, Alt 3, Tenor 3 und Baß 3 hat... ;)

Viele Grüße
Klaus
 
oder man führt einige Stimmgruppen parallel...

Von Thomas Tallis gibt es sogar eine Motette für 40 Stimmen und auch bei den 4 bis 12 stimmigen und darüber hinaus, werden die Stimmen nicht parallel geführt.
Zumindest nicht in der klassischen Literatur.
Natürlich lassen sich Stimmen als Klangfarbeneffekt parallel führen. Es hat natürlich seinen Reiz, Tenöre und Soprane oktavversetzt laufen zu lassen, aber in der klassischen Stimmführung sind Parallelen, außer eben als Klangfarbe verboten.
Auch ein längerer Lauf in Terzen wurde ab der Barockmusik nicht mehr so gern gesehen, weil man sich zum Ziel gesetzt hatte, jede einzelne Stimme eigenständig zu führen.

Was Neue Musik und U-Musik betrifft ist das wieder was anderes.
Auch im Mittelalter waren parallele Stimmverläufe nicht verboten, weil es damals noch keine wirklichen Stimmführungsregeln gab.
Da konnte mal was in Quinten, oder Oktaven laufen.
 
ok. ich war gedanklich lediglich kurz bei "denn er hat seinen engeln befohlen" von mendelssohn - takt 62-64 alt2 + tenor1
hab nochmal geguckt - sind doch terzparallelen, zumindest 2 takte lang :D

Aber ja - ich glaube, anstelle von "parallel führen" trifft es ein einfaches zusammen führen - rhythmisch gesehen besser im allgemeinen
 

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