Was sind die Grundeffekte, die man beim Abmischen nutzen sollte

mos
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Ich möchte mich langsam mal ernsthaft mit der Aufnahme über den PC beschäftigen.

Die Hard- und Softwarevorraussetzungen habe ich schon letztes Jahr gekauft, aber es scheitert immer wieder an der Durchführung.

Ich habe Cubase (ich glaube Se oder Sx) auf dem Rechner und kann auch eine normale Gesangsspur aufnehmen.

Welche Effekte sollte man den auf jeden Fall nutzten. So wie sie ist, hört sie sich zu trocken an. Auf dem Multitracker gebe ich immer ein bisschen Reverb dazu. Wenn ich aber das Reverbmodul von Cubase öffne, muss ich so wahnsinnig viel einstellen. Irgendwie hört sich das ganze immer an als säße ich dann in einer riesen Schwimmhalle. Total unnatürlich.

Welche Effekte sollte man noch nutzten und wie stellt man sowas ein? Gibt es irgendwo einen WS wo man sowas lernen kann?
 
Eigenschaft
 
hm.. Hall mischt man auch nur dazu, sprich der Wet-Anteil bleibt normalerweise deutlich kleiner als der Dry-Anteil vom Signal

und ansonsten.. wenn dir Hall garnicht liegt, kannst du auch mal Delay mit sehr kurzen Delay-Zeiten ausprobieren (so dass das Delay nicht mehr bewusst als solches wahrgenommen wird, dann hast du eigentlich auch eine Art dezenten Hall-Effekt

was sonst noch standard ist, ist ein Kompressor (für Stimme, Bass und die Trommeln am Schlagzeug, außerdem akustische und cleane Gitarre je nach Geschmack..) und Equalizer sowieso, aber damit muss man auch erstmal umgehen lernen, da kann man sich auch viel versauen

du solltest übrigens, wenn du doch mal etwas mehr mit Reverb umgehen kannst, unbedingt darauf achten, möglichst wenig verschiedene Raumeinstellungen auf verschiedene Spuren zu legen, so ein zwei verschiedene Einstellungen im Mix sollten sogar reichen - außer du willst jetzt eine bewusste Hallfahne, ich sprech von den Hall-Einstellungen, die den Mix lebendiger gestalten.
Die regelst du dann eben je nach Instrument anders im Wet-Anteil dazu

Um die Verwirrung noch kurz abzurunden, fällt mir grade beim letzten Satz ein, dass man deswegen Hall auch auf Aux-Busse legt (und zwar mit 100% Wet-Einstellung) und das dann je nach Kanal und Bedarf zuregeln kann, bis es klingt ;)
 
Hallo, ich nochmal...

DeEsser darf man natürlich nicht als Effekt vergessen. In diesem Fall werden die enthaltenen Zischlaute im Pegel automatisch abgesenkt. Wenn man also eine Aufnahme hat, wo sehr viele Überbetonungen von s, ss, ß, sch, z, tz Lauten vorhanden sind, sollte man diesen Effekt nutzen. Unter Cubase findet man den DeEsser unter Audio->PlugIns->Dynamics ->DeEsser.

Wie Deltafox schon gesagt hat, ist der Kompressor auch sehr wichig. Am Anfang sollte man langsam mit diesem Effekt arbeiten und erst mal vorsichtig probieren. Hier findest du ein paar grundlegende Informationen. Den Kompressor findest du unter Cubase bei Audio->PlugIns->Dynamics->Dynamics oder unter PlugIns->Magneto. Eventuell kann man am Anfang auch erst mal mit vorgefertigten Presets arbeiten, die du bei jeder Effekt-Oberfläche im Kopfbereich findest. So sieht man schon mal schön, was eigentlich dieser Effekt macht.

Der wichtigste Effekt ist der gute, alte Equalizer. Mit ihm werden einzelne Frequenzbänder angehoben oder abgesenkt. Wenn man also wenig Brillanz in der Stimme hat, kann man als Beispiel die Höhen anheben. Liegt zu wenig Hauptinformation vor, kann man die Mitten etwas anheben (mal ganz einfach erklärt). Ein paar Informationen findest du hier http://www.bws-tonstudio.ch/equalizer.htm. Bitte die Angaben aus dem Link nur als Leitfaden nutzen und nicht 1:1 kopieren. Das funktioniert meistens nicht - das Ohr entscheidet. In Cubase findest du den Equalizer unter "Kanaleinstellungen bearbeiten" bzw. das kleine "e" was bei jeder Spur steht. Desweitern gibt es auch noch einen EQ unter Audio->PluIns->Filter->Q.

Hall ist immer so eine Sache und auch stark vom restlichen Mix abhängig. Ich passe zum Beispiel die Stimme immer an den Mix an, damit es nicht so aufgesetzt klingt. Wenn der Song also steht, mach ich mich zum Schluss über die Räumlichkeit her.

Bye :great:
 
Ihr seid super! Danke!

OK. Also mal der Reihe nach. In welcher Reihenfolge verwende ich die Effekte oder ist das egal?

Ich stelle mir das jetzt so vor.

Vor der Gesangsaufnahme stelle ich den Low-cut Filter ein.

Dann nehme ich auf.

Dann schaue ich, wo ich die Stimme am besten hinpacke (Pan). Da bei mir meistens nur ein Playalong mitläuft, lege ich die Playalongmusik etwas nach rechts und links und den Geang genau in die Mitte. Auf einer Skala von 1-100 lege ich das Playalong meistens so auf 20-25 re und li.

Verwende ich jetzt zuerst den Kompressor oder den EQ? Ich habe mal mit dem EQ an meinem Boss etwas rumprobiert. Dort habe ich die Höhen auf 3-4 gedreht, die Mitten so auf 5 und die Tiefen auf 10-12 ist das ok oder zuviel. Es hörte sich auf jeden Fall voller an.

Wie kann ich sehen, in welchem Dynamikrange meine Gesangsspur liegt? Welchen Range sollte man dann nur haben wenn man den Kompressor einsetzt?

Sollte man, um die Stimme evtl. etwas anzudicken Chorus oder Delay nehmen. Ich verstehe bei den beiden Effekten nicht so ganz den Unterschied. Was ist da ein guter minimal Bereich, möchte ja nicht, dass es sich anhört wie in den Alpen :). Es soll einfach nur fetter klingen.

Den Hall habe ich schon immer auf alle Spuren zu gleichen Teilen gemischt. Denn kann ich also dann am Ende dazu geben.
 
Ohh...viele Fragen.

Alles was du jetzt geschrieben hast, liegt eigentlich bei dir und was du genau vor hast. Als Beispiel nutze ich immer erst den Equalizer und DeEsser, bevor ich an der Dynamik arbeite. So hab ich schon mal ein Grundgerüst kann weiter dran arbeiten.

Deine Low-Cut Einstellung ist auch vollkommend richtig, da man oftmals Probleme mit dem Nahbesprechungseffekt bekommt.

Deine Kompressor Einstellungen sind auch wieder stark Geschmacksabhängig und was man damit vor hat. In der Regel schränkt der Kompressor eigentlich nur deinen Dynamikumfang ein. Also Spitzenpegel werden abgesenkt und leise Signale angehoben. Dadurch wird die Spur kompakter und sie liegt weiter vorne im Mix. Großer Nachteil ist natürlich, dass die Spur platt wie eine Briefmarke wird und man überhaupt nicht mehr von gesunder Dynamik sprechen kann, wenn man die Kompression übertreibt.

Dort habe ich die Höhen auf 3-4 gedreht, die Mitten so auf 5 und die Tiefen auf 10-12 ist das ok oder zuviel.

Wenn es sich gut anhört, ist es eigentlich egal wie viel oder wie wenig man die Spur verbiegt. Also das Ohr entscheidet was gut oder schlecht ist.

Bye :great:
 
Großer Nachteil ist natürlich, dass die Spur platt wie eine Briefmarke wird und man überhaupt nicht mehr von gesunder Dynamik sprechen kann, wenn man die Kompression übertreibt.

Und dass man außerdem bei extremen Einstellungen den Kompressor als solchen wahrzunehmen beginnt, was man dringendst vermeiden sollte, wenn man ein natürliches Klangbild erhalten will!

das ist eigentlich schon ein genereller Tipp, ist beim Hall genauso: nicht soviel, dass es jeder raushört, aber doch noch genug, um den Effekt der Räumlichkeit zu erzeugen

Was man zu der Reihenfolge Equalizer/Kompressor sagen muss:
Wenn du den EQ vor den Kompressor packst, regelt der Kompressor eben dein verändertes Signal in der Dynamik ein, wenn du ihn dahinterschaltest, nicht
sprich: EQ vor und nach Komp. klingt definitiv anders - was da besser, richtiger, natürlicher, oder dir sonstwie lieber is, muss man eben doch auch ausprobieren, ist auch eine starke Glaubensfrage


Das mit dem Delay/Chorus ist.. nunja.. eigenartig, die Effekte sind nämlich ziemlich ziemlich unterschiedlich (im resultierenden Klang, nicht in der Funktion - eigentlich solltest du einen Chorus-Effekt nur mit sehr speziellen Delay-Einstellungen erreichen, aber mit keiner Chorus-Einstellung die sonstigen Delay-Effekte, die eigentlich das Delay ausmachen...
ein Delay ist einfach ein Echo, sprich dein Signal wird zeitlich verzögert und lautstärkemäßig abgeschwächt in bestimmter Anzahl wiederholt - wie eben auch ein echtes Echo
ein Chorus ist nur eine ganz leichte Verschiebung von Originalsignal und einer Kopie davon, die dann diesen "weichen" Effekt (durch Phasenauslöschungen, abhängig von Wellenlängen der jeweiligen Signale und der Verschiebungszeit, aber das nur nebenbei) erzeugen
 

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