Wechselschlag, Down-Up Strokes - Mach ich es Falsch? Video findet ihr im Thread!

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Drenalim
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Hallo,

ich übe seit ein paar Wochen den Wechselschlag und bin mir nicht 100% sicher ob ich es korrekt mache. Ich rutsche mit dem Plek recht 'tief' zwischen die Saiten, schlage also nicht mit der Spitze an sondern eher so 3-4mm tiefer

Manchmal 'verhedder' ich mich bei Geschwindigkeiten die ich ansich hinbekomme und schlag den Ton nicht ganz oder bleib halb dran hängen.
Wenn ich versuche es NUR mit der Spitze zu 'streifen' ist es zu unkontrolliert und es ist mehr dem Zufall überlassen ob ich die Töne regelmäßig bekomme.

Ich rutsch ich im Schwung dann immer schon richtung nächste Saite (übertrieben dargestellt spiele ich eine auf die Seite gelegte Acht wenn ich 2 Saiten spiele.Also im Bogen) Also hab ich ein Video gemacht aus 2 perspektiven an der man hoffentlich sehen kann, ob ich etwas deutlich falsch mache oder es einfach nur Übung,Übung,Übung bedarf um die Sicherheit mit der rechten Hand aufzubauen.

In dem Video spiel ich ohne Verstärker da es nur um die Technik geht (As i lay Dying - Through Struggle und Billy Talent - Devil in a Midnight Mass , mehr Geschwindigkeit ist atm kaum drin) Es gibt auch ein paar kleine Verspieler aber dadrum gehts ja nun nicht ;) Da die Kamera direkt neben meiner Nase hing verzeiht die Atem Geräusche.



Also wie spielt ihr? Auch nen 'Bogen' oder straight? Wenn ich mir Videos von anderen anguck seh ich generell nur wie sich die Hand bewegt, dadrauß lässt sich für mich keine genau Plektrum Führung erahnen.:gruebel:
 
Eigenschaft
 
Wenn du das Plektrum zwischen den Fingerspitzen festhältst, wird das immer mehr oder weniger "schwabbeln", da hast du nicht so richtig die Kontrolle.
Du solltest es an der Zeigefingerseite auflegen und mit dem Daumen fixieren, so daß es fest ist. Nur so hast du Kontrolle.
Ich habe jetzt gerade nicht viel Zeit, aber es gibt genügend Beiträge zur Plekhaltung.
Auf die Meinung "Mach so, wie es dir gefällt" würde ich bloß nicht hören...

geka, in Eile
 
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Es gibt mehrere Arten, ein pick zu halten.

Der Trick liegt darin, den Zeigefinger zu krümmen und das Pick nicht auf die Kuppe, sondern eben seitlich aufzulegen. Dann drückt der Daumen dagegen.
Für den Anfang kannst du auch mit dem Mittelfinger noch extra Gegendruck ausüben, aber das solltest Du Dir eigentlich gar nicht erst angewöhnen.

Eine Google-Bildersuche brachte zum Glück das hier http://www.how-to-play-electric-guitar.net/holding-a-guitar-pick.html zum Vorschein, ich denk' mal, so machen's die meisten.

Gruß

Arthur Milton
 
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Lieben Dank für die Antworten!

Dass ich das Plektrum falsch halte hätt ich gar nicht gewusst ;) Dadrum gings mir jetzt gar nicht. Umso toller, dass ich den Fehler anfangen kann auszumerzen!
Gut Fehler Nr. 1 erkannt und wird in Zukunft gebannt.

2 Punkt der Tagesordnung:

Wie spiele ich denn die Saiten im Wechselschlag? Tauch ich zutief ein? Streift man die Saiten nur mit der Spitze? Da es 'anschlagen' heißt tauch ich auch etwas ein um die Saiten stark genug zum schwingen zu bringen. Ich 'lupfe' die Saite mehr hoch, also treff sie wohl eher mit der Spitze von leicht schräg unten (vom Korpus gesehen richtung Hand)

Vielleicht kann noch jemand das Video (wenn es erkennbar ist) ein wenig analysieren und mir mein Fehler offenbaren.

Da ich kein Gitarrenlehrer im Landeskreis habe bin ich auf mich und auf das Internet gestellt.

Liebe Grüße
Drena
 
Übe doch erstmal mit der neuen Plekhaltung. Das ist erstmal eine ungewohnte Haltung, aber vielleicht lösen sich deine Probleme damit schon von selbst.
Nicht aus Bequemlichkeit in die alte Haltung zurückfallen, lieber langsam noch mal von vorn.


geka
 
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Hallo,

wenn Du Deine Pick-Haltung änderst, klappt's auch besser mit dem alternate picking, ich denke, das ist erstmal die Hauptsache.

Nach Deinem kleinen Filmchen zu urteilen spielst Du mit einem relativ weichen Pick, probier' mal ein härteres aus, das sich nicht so doll durchbiegt, dann tauchst Du auch nicht mehr so tief ein. Die absoluten Speedcracks reißen die Saite nur ganz kurz mit der Spitze an.

Die Motorik fürs alternate picking bildet sich am Besten heraus, indem Du fleißig durchgehende Achtel- und Sechzehntel-Begleitrhythmen auf offenen - oder , Schock! gar Barree- - Akkorden spielst, behaupte ich jetzt einfach mal so, vermutlich, weil ich mal sozusagen als elektrische Wandergitarre angefangen habe.
Das Spielen einstimmiger Solo-Linien ist eigentlich schon etwas für Fortgeschrittene, vielleicht wartest Du noch ein paar Wochen damit, bis Du einigermaßen Rhythmusgitarre spielen kannst.

Ansonsten guck' mal in der Wikipedia nach, der Link http://www.fretjam.com/alternate-picking.html ist zum Beispiel echt gut.

Die Suchfunktion hier im Forum, z.B. nach alternate picking, zeigt übrigens, daß Du mit Deinem Problem nicht allein bist, also kein Grund, zu verzweifeln, das gibt sich alles nach ein paar Wochen.


Gruß

Arthur Milton
 
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Vielen Dank an Euch 2 !

Ich hab direkt das mit dem Plektrum ausprobiert und muss sagen es ist doch sehr ungewohnt :)
Ich hab das Gefühl mehr Kraft zu haben. Dadurch reiß ich die Saiten allerdings mehr und unkontrollierter. ABER das wird sich schnell eingeübt haben.
Ich wusste vorher übrigens nicht, dass sich das Alternate Picking schimpft. Kenne es nur als Down Up Strokes.

Dein Link ist gespeichert. Ich mach für meine Bedürfnisse zur Zeit viel Petrucci Übung. Ich spiele bei 4/4 260 BPM (entweder muss ich den Takt ändern oder noch auf 500 hoch:gruebel:)

Welche Übungen ich mache ist mir relativ. Ich hab es nicht eilig - hauptsache ich lerne es effektiv und richtig!

Könntest du mir noch erzählen was 'Achtel/Sechzehntel Begleiterrythmen auf offenen - oder Schock! Akkorden' sind? Mein Grundwissen ist noch sehr beschränkt. Notfalls bemüh ich später Papa Google.

Liebe Grüße
 
No problem, guck mal hier

http://justinguitar.com/en/BC-146-RhythmBasics2.php

oder hier

http://markweinguitarlessons.com/fo...vision-of-Time-for-Rhythm-Guitar-Eighth-Notes

oder hier

http://www.strumpatterns.com/Tutorials/Primer06_EighthNotes.htm

Es geht jedesmal darum, daß Du einen 4/4-Takt in 8 Schläge aufteilst. Dann hat jeder Schlag den Zeitwert einer Achtelnote. Du machst also auf jeden Fall down - up - down - up - down - up - down - up mit dem pick. E gibt endlos viele Variationen davon, zumal wenn Du auch noch mal einen Schlag lang eine Achtelpause einlegst.
Du kannst jeden Schlag mit einer Einzelnote, einem Powerchord oder mit einem vollen Akkord über fünf oder sechs Saiten anschlagen.

Dein Metronom kannst Du auf 60 Schläge pro Minute einstellen und dann höher gehen auf 100 oder 150, dann klingt's nicht ganz so hektisch.

Solche Achtelrhythmen sind das Rückgrat aller Rocksongs, die Du unter www.chordie.com findest.

Gruß

Arthur Milton
 
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Super vielen lieben Dank!

Ich schau mich morgen mal durch die Seiten durch und üb mit 8tel Rythmen. Und halt das Plektrum anders ;)

Schönen abend noch!
 
Du kannst auch ersteinmal noch einen Gang zurückschalten und mit der neuen Haltung üben, dass Auf- und Abschläge genau gleich klingen. (4tel, 8tel, 16tel, Triolen...)

Du beginnst ersteinmal auf einer Saite (jede Saite einzeln) und gehst als nächstes dazu über das auf benachbarten Saiten zu üben (alle benachbarten Saiten üben und jeweil mal mit Auf- mal mit Abschlag beginnen)

Zuletzt fängst du an, Saiten zu überspringen (Bsp. E- und D-Saite; A- und G-Saite usw.) und übst damit auch, die Saitenabstände abzuschätzen (ohne hinzusehen, ohne Finger abzustützen).

Derlei Varianten sind beliebig erweiterbar... als nächstes kannst du das mit der Greifhand verbinden, um die Synchronisation der Schlag- und der Greifhand zu üben (Fingerübungen für die Greifhand oder (später) Tonleitern (rauf und runter oder 4 Töne rauf, 3 Töne runter, 4 Töne rauf... usw.)).

Damit bekommst du ersteinmal eine solide Grundlage und kannst dann mit rhythmischen Figuren anfangen und damit die (Synchronisation der) Schlag- und Greifhand verbessern...

Edit: Alles mit Metronom natürlich...
 
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Ich hab den Sinn/Unterschied von 4/8/16 teln noch nicht entdeckt. Wenn ich 4tel Spiele auf 280 BPM ist es doch genau das gleiche wie 8tel auf 140 BPM usw.
Ob ich jetzt im Takt 1-2-3-4 1-2-3-4 zähle oder 1-2-3-4-5-6-7-8 ist doch irgendwie Jacke wie Hose. Oder hab ich den springenden Punkt übersehen?

Nur bei Triolen merk ich einen Unterschied...

Übrigens mit der neuen Haltung bin ich fleißig am Üben. Zumindestens bei langsamerem spielen kann man mit der Haltung nicht so tief eintauchen. Beim schnellen spielen passiert es wieder öfter aber ich überwache es mit dem Metronom.
 
Ich hab den Sinn/Unterschied von 4/8/16 teln noch nicht entdeckt. Wenn ich 4tel Spiele auf 280 BPM ist es doch genau das gleiche wie 8tel auf 140 BPM usw.
Ob ich jetzt im Takt 1-2-3-4 1-2-3-4 zähle oder 1-2-3-4-5-6-7-8 ist doch irgendwie Jacke wie Hose. Oder hab ich den springenden Punkt übersehen?

Nur bei Triolen merk ich n Unterschied...

Übrigens mit der neuen Haltung bin ich fleißig am Üben. Zumindestens bei langsamerem Spielen kann man mit der Haltung nicht so tief eintauchen. Beim schnellen Spielen passiert es wieder öfter aber ich überwache es mit dem Metronom

Na ja... wenn man langsam anfängt, macht es bei (bspw.) 40 bpm schon einen Unterschied, ob man 4tel oder 8tel spielt... Wäre ja unsinnig, dann bei 8teln auf 20 bpm zurückzuschalten... ;)

Du kannst dann (später) auch anfangen dabei Betonungen zu setzen (auf 1 und 3 oder auf 2 und 4), was ein anderes Feeling bringt... Ich würde übrigens etwas anders zählen... 1-2-3-4 für die "Hauptzählzeiten" und wenn es 8tel sind z. B. 1-und-2-und-3-und-4-und... Es bleibt ja i. A. ein 4/4tel-Takt und kein 8/8tel-Takt.
 
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Das mit dem zählen merk ich mir.

Zur Geschwindigkeit: seh ich das denn richtig, dass es quark ist ob ich 40bpm auf 4tel spiele und bei Bedarf dann auf 80 bpm hochgehe anstatt 40 bmp zu achteln? Imo würde ich nicht auf die Idee kommen anstatt 4tel halt auf 8tel umzuschalten (ist bei der Geschwindigkeitserhöhung ja auch unpraktisch)

Denn so wie ich das beobachtet habe macht es spielerisch gar keinen Unterschied ob ich 80 auf 4tel oder 40 auf 8tel spiele. Wenn man zählt ja aber rein vom anschlagen? Vielleicht fehlt mir da einfach der Musiker in mir aber meine Freundin die Jahrelang Flöte gelernt hat kann mir auch keinen Unterschied nennen. Aus dem Grund wunderts mich imo eh wofür es 4,8,16,32 gibt wenn es eh nur auf die beats per minute ankommt. Einen Grund hats garantiert. Nur so blöd wie ich die Frage stelle versteht Google mein anliegen nicht so recht :)
 
Ich hab den Sinn/Unterschied von 4/8/16 teln noch nicht entdeckt. Wenn ich 4tel Spiele auf 280 BPM ist es doch genau das gleiche wie 8tel auf 140 BPM usw.
Ob ich jetzt im Takt 1-2-3-4 1-2-3-4 zähle oder 1-2-3-4-5-6-7-8 ist doch irgendwie Jacke wie Hose. Oder hab ich den springenden Punkt übersehen?

Nur bei Triolen merk ich einen Unterschied...

Die Frage ist sehr berechtigt! :great:

Aber es gibt auch eine Antwort dazu, denn es gibt sehr große Unterschiede zwischen dem Spielen von 8teln und 16teln und 4teln. :)

Du hast recht, theoretisch gesehen ist es das Gleiche, wenn Du 4tel auf 280 Bpm spielst und 8tel auf 140 Bpm. Wenn Du zu einem Metronom beides aufnehmen würdest und Dir danach die Aufnahme ohne Metronom anhören würdest, dann MÜSSEN alle Noten exakt gleich lang sein.
Das stimmt schonmal. :great:

Aber das heißt eben nicht, dass es sich auch gleich anhören würde. Auf einem Beat auf 280 Bpm spielt man automatisch anders als auf einem Beat mit 140 Bpm. Man schlägt anders an, fühlt den Beat anders und vor allem: Der Schlagzeuger würde anders spielen. (wahrscheinlich jedenfalls) ;)

Das klingt etwas unspektakulär und für das Üben ist es auf jeden Fall gut, wenn rhythmisch variieren kann, wie es gerade beim Üben sinnvoll ist, um es leichter zu machen. Aber wenn man was aufnimmt oder mit der Band spielt, beeinflusst es entscheidend, wie gut das Gesamtergebnis klingt, ob man jetzt von 280bpm oder 140 bpm ausgeht.

Und das ist nur der Anfang.

Wenn es nämlich um Geschwindigkeitsübungen geht, dann glaube ich langsam, dass sich da viele selber sabotieren, wenn sie Achtel auf über 200 Bpm üben, statt das Gleiche in Sechzehnteln auf der halben Geschwindigkeit.

Denn es ist so: Achtel empfindet man nunmal als Gruppen von zwei Noten. Sechzehntel empfindet man als Gruppen von vier Noten. Wenn man in Achteln "denkt" muss man viel öfter mental aktiv werden. Nämlich bei jeder zweiten Note. Wenn man in Sechzehnteln fühlt, dann feuert man immer vier Noten ab. Man wird also nur alle vier Noten aktiv. Alles läuft unterbewusster ab.
Klingt das zu abgehoben oder macht das Sinn? :)

Es ist außerdem so, dass ein Metronom auf Geschwindigkeiten über 200 echt zu einem Stressfaktor wird. Also mich macht das ziemlich wahnsinnig, wenn das Metronom so schnell rumklickt. ^^

Warum üben aber so viele Leute lieber Achtel auf hohen Geschwindigkeiten, als sechzehntel auf der halben Geschwindigkeit?

Ich glaube, das liegt daran, dass 16tel spielen schwieriger ist. Man muss sich mal klarmachen, was es für eine kognitive Fähigkeit erfordert, um 16tel spielen zu können.
Man hört das Metronom klicken und hat dann die Aufgabe, anfangend mit einem Metronomklick vier genau gleich lange Töne zu spielen und dann muss auch noch der fünfte Ton direkt auf dem nächsten Klick liegen.
Also ich finde, jeder Gitarrist, der es schafft, das bei 60 oder 80 Bpm zum ersten Mal hinzubekommen, der darf sich eigentlich schonmal anerkennend auf die Schulter klopfen. :)

Und genau deswegen üben aber viele lieber die genau gleichen Tonfolgen auf doppelter Geschwindigkeit in Achteln. Die Klicks liegen näher beieinander und sind somit mal leichter zu erfassen. Der freie Raum zwischen zwei Metronomklicks ist ja nur halb so lang. Also viel einfacher zu erfassen. Und dann muss man den "leeren Raum" beim Spielen nur in zwei gleichlange Töne unterteilen. Auch leichter als bei 16teln, wo man den Raum in vier Teile teilen muss.

Tja, deshalb ist das Üben in Achteln zunächst mal leichter, aber halt nicht zielführender. Wenn man nämlich mal Sechzehntel perfekt timen kann, ist es leichter in 16teln zu spielen als in Achteln, weil es mehr "von alleine" läuft. Außerdem stresst das Metronom nicht so sehr. :)
Das ist was, das man schlecht erklären kann, aber bei schnellen Sechzehnteln fühlt es sich nicht mehr an als würde man einzelne Noten spielen, sondern als spielt man nur den ersten Ton und die restlichen drei der 16tel Gruppe werden automatisch abgefeuert. Es fühlt sich nicht mehre so an wie "Finger Finger Finger Finger,Finger Finger Finger Finger", sondern wie "Hand...........Hand......"

Um das mal zu verbildlichen: Bei jedem Stadtfest oder sonstiger Veranstaltung, wo live Musik geboten wird, gibt es genau einen Rhythmuslegastheniker im Publikum, der überhaupt keine rhythmische Einteilung im Gefühl hat. Er kennt nicht nur theoretisch keinen Unterschied zwischen 8teln 16teln und Triolen, sondern er fühlt überhaupt keine Unterschiede. Was er dann macht, ist, nach dem schnellsten Schlagzeugpart zu tanzen. Das ist in der Regel meist die Hihat, die Achtel spielt. Statt also zu dem Grundbeat 4/4 zu tanzen, fängt sein Körper an, zu den Achteln den Elektroschock-Boogie-Woogie zu zucken. Der menschliche Körper ist darauf zwar nicht ausgelegt, aber das stört ihn nicht und so vollführt er spastische Verrenkungen und imitiert perfekt einen wildgewordenen Truthahn, der seine Kinder beschützt. :)

Das nur als kleine Verdeutlichung, warum es wichtig ist, zwischen den verschiedenen Notenwerten zu unterscheiden.

Du schreibst, dass Du bei Achteln und Schzehnteln keinen Unterschied merkst, aber bei Triolen schon. :)

Dafür gibt es eine ganz klare Erklärung. :)

Die ist leider ein bißchen kompliziert. Ich versuche es aber trotzdem, und hoffe, dass es Dich interessiert. Immerhin hast Du ja gefragt. :)

Also, nehmen wir an, Du spielst Triolen auf 140 Bpm. Du teilst dabei automatisch den Raum zwischen zwei Klicks in drei gleichlange Töne ein. Und Du startest jede Triole bewusst oder unbewusst mit einer leichten Betonung auf der ersten Note. Also wenn Du z.B auf der tiefen E- Saite immer die Bünde 5,7 und 8 spielst als Triolen, dann wirst Du immer die Note im fünften Bund betonen, weil sie ja auf dem Klick liegt.
Also TRI-o-le, TRI-o-le ... etc.

Wichtig ist dabei zu erkennen, dass Triolen ein ternäres Feeling erzeugen. Bei achteln und Sechzehnteln wird ja immer der Raum zwischen den Klicks durch ein Vielfaches von zwei geteilt, also durch zwei oder vier oder acht. (also eigentlich durch eine Zweierpotenz). Bei achteln und sechzehnteln hat man deshalb ein sogenanntes binäres Feeling. Deshalb fällt es auch vielen Anfängern zwar einfach von Vierteln auf Achtel zu wechseln. Aber schwierig von Achteln auf Triolen zu wechseln. Ganz einfach weil man beim ersten Beispiel immer binär bleibt, aber beim zweiten Beispiel von binär zu ternär wechselt. Denn ternäre Beats werden nicht durch eine Potenz von zwei geteilt sondern durch ein vielfaches von 3.

Okay zurück zum Beispiel. Du spielst also bei 140 Bpm immer die Notenfolge 5,7,8 in Triolen. TRI-o-le-TRI-o-le,TRI-o-le.

Was passiert jetzt, wenn Du auf 70 Bpm runtergehst und statt Triolen jetzt Sechstolen spielst? Du spielst ja eigentlich immer noch genau das Gleiche. Also zumindest gleich schnell. Aber es kommt halt darauf an, wie Du den Beat wahrnimmst. Denn da gibt es zwei Möglichkeiten.

Am wahrscheinlichsten ist es, dass man die neue Herausforderung folgendermaßen angeht, man hört sich die Klicks an, und teilt den Raum in Gedanken in Achtel auf. Das heißt man hat zwei Anhaltspunkte, einmal den Klick und genau die Häfte des Raums zwischen den Klicks. Also die Stelle, die man normalerweise mit "und" zählt und an der sich, wenn man Achtel spielen würde, jede zweite Achtel befinden würde.
Und dann feuert man eine Triole auf den Klick ab und direkt fanach feuert man die nächste Triole ab der Stelle ab, wo normalerweise die zweite Achtel beginnen würde. Das Ergebnis sind sechs gleichlange Noten zwischen zwei Klicks. Also waschechte Sechstolen.
Man fühlt immer noch TRI-o-le, TRI-o-le, TRI-o-le.

Der Witz daran ist, dass man aber in Achteln fühlt, also binär, und auf jede Achtel eine Triole, also ternär abfeuert.

Es ginge aber auch anders, und das wird sofort ein Problem, wenn man bei 70 Bpm bleibt und dann abwechselnd Triolen und Sechstolen spielt. Das wird einen erstmal komplett raushauen. Warum?
Eigentlich müsste es doch total einfach sein, man spielt erst eine Triole und dann einfach das gleiche doppelt so schnell und es wird somit eine Sechstole.
Das funktioniert aber eben nicht so einfach.

Denn während man die Triole spielt, teil man gedanklich und gefühlich den Zwischenraum in drei gleichlange Teile ein.
Also wie gesagt, TRI-o-le, TRI-ole. Man fühlt den Beat wirklich nun als ternären Beat und nicht als Binären Achtelbeat.

Wenn man dann doppelt so schnell die Sechstole raushauen will, dann funktioniert das nicht mehr, weil man nicht wie vorher den Beat mental in Achtel eingeteilt hat. Man kann also nicht mehr auf jede Achtel eine Triole spielen, weil man eben keine Achteleinteilung empfindet.

Man müsste nämlich, wenn man bei gleichbleibender Geschwindigkeit von Triole zu Sechstole wechselt, die Notenfolge anders emfpinden. Und zwar müsste man zwar Triolen empfinden, aber dann jeden Ton der Triole durch zwei Teilen. Dann fühlt sich die Sechstole nicht mehr so an wie BAA-baa-baa-BAA-baa-baa, sondern wie BAA-baa-BAA-baa-BAA-baa.
Oder zur Verdeutlichung, man fühlt die Sechstole nicht mehr als " 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6", sondern als " 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6"
Es sind immer noch alle Töne genau gleich lang und hören sich für den Zuschauer wohl auch gleich an, aber für den Spieler ist das ein Riesenunterschied.

Also je nachdem, wie Du übst und was Du übst, wird sich Deine Aussage, dass Du nur bei Triolen einen Unterschied merkst, wohl darauf begründen, wie Du Triolen im Verhältnis zu Sechstolen auszählst und/oder wahrnimmst.

Ich hoffe, das ist für alle Gitarristen, die Licks immer abwechseln langsam und dann doppelt so schnell bei gleichbleibendem Metronom üben, eine Erklärung, warum das bei Sechzehntel-Licks so problemlos funktioniert, während man beim Üben von Sechstolenlicks die man abwechselnd als Triolen und Sechstolen spielt in den Wahnsinn getrieben wird.
 
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Der menschliche Körper ist darauf zwar nicht ausgelegt, aber das stört ihn nicht und so vollführt er spastische Verrenkungen und imitiert perfekt einen wildgewordenen Truthahn, der seine Kinder beschützt. :)

Die Aussage hat mich sehr zum schmunzeln gebracht.

Vielen lieben Dank für diese mehr als ausführliche und anfängerfreundliche Erklärung. Was es mit 4/8/16 auf sich hat hab ich dank dir nun verstanden.
Der Kopf macht die Unterteilung, es verändert das Takt Gefühl / verbessert die Einteilung, die 'Raum/Zeit' Vorstellung.

Den Teil über Triolen (oh Gott es gibt sogar sechstolen?) hab ich bereits 2 mal gelesen aber noch nicht vollständig in mich aufgenommen. Ich werde ihn mir morgen nochmal zu gemüte führen. Wenn wir dabei sind: 'Licks' ? Google spuckt mir das aus: licks sind kurze Phrasen, Riffs, Mini-Läufe auf der Gitarre.

Nochmals danke für so viel Mühe!
 
^^ Das freut mich sehr, dass Du meinen Beitrag magst. :)

Die Aussage hat mich sehr zum schmunzeln gebracht.

Vielen lieben Dank für diese mehr als ausführliche und anfängerfreundliche Erklärung. Was es mit 4/8/16 auf sich hat hab ich dank dir nun verstanden.
Der Kopf macht die Unterteilung, es verändert das Takt Gefühl / verbessert die Einteilung, die 'Raum/Zeit' Vorstellung.

:D Genauso ist es. Du hast es auf den Punkt gebracht. Ich benutze generell zu viele Worte. :)

Den Teil über Triolen (oh Gott es gibt sogar sechstolen?) hab ich bereits 2 mal gelesen aber noch nicht vollständig in mich aufgenommen. Ich werde ihn mir morgen nochmal zu gemüte führen. Wenn wir dabei sind: 'Licks' ? Google spuckt mir das aus: licks sind kurze Phrasen, Riffs, Mini-Läufe auf der Gitarre.
Nochmals danke für so viel Mühe!

Ah sorry, hatte Dich falsch verstanden. Ich dachte Du meinst, Du merkst keinen Unterschied beim Wechseln von Vierteln zu Achteln, und dachte Du meinst, Du merkst aber einen Unterschied beim Wechsel von Triolen zu Sextolen.

Also vergiß meine Erklärung zu den Triolen und Sextolen. Warum Du einen Unterschied bei Triolen zu Vierteln und Achteln und Sechzehnteln merkst, ist ganz einfach erklärt. ^^

Wie gesagt gibt es binäre und ternäre Beats. Viertel, Achtel und Sechzehntel, das sind in einem 4/4 Takt alles binäre Unterteilungen.

Das wird ziemlich schnell klar, wenn man sich das grafisch anschaut. Beim folgenden Bild musst Du von links nach rechts "lesen". Es zeigt, wie man 1, 2, 3, 4 zählt und dabei das Metronom immer Klick macht.
Die grünen Balken zeigen an, wie lange die Noten sind, wenn Du Viertel spielst. In der Zeile darunter siehst Du grafisch, wie lange die Noten wären, wenn Du Achtel spielst. Und nochmal darunter, wie lang die Noten wären, wenn Du bei gleichbleibender Metronomgeschwindigkeit Sechzehntel spielen würdest.

Wie Du siehst, werden die Noten dabei immer genau halbiert. Das hast Du ja schon verstanden, aber sich das grafisch anzuschauen, klärt die Vorstellung meist um einiges auf. Vor allem wenn wir zu Triolen kommen. ^^

EDIT: Leider sind die Bilder hier zu klein dargestellt. Am Besten speicherst Du sie auf Deinem PC und öffnest sie dort. Dann wird alles größer dargestellt.

attachment.php


Nach dem gleichen Prinzip könnte man auch problemlos 32tel und 64tel in die Grafik eintragen, man müsste immer nur halbieren. :)

Warum fühlen sich Triolen anders an? Das wird sofort klar, wenn Du Dir die nächste Grafik anschaust. Da sind nämlich zusätzlich noch Triolen grafisch dargestellt. Und jetzt sag, wer tanzt da ordentlich aus der Reihe und fühlt sich bestimmt ganz anders beim Spielen an? ^^

attachment.php


Man sieht sofort, dass die Triolen nicht aus den vorhergehenden Unterteilungen ableitbar sind. Da es halt ein Dreier-rhythmus und kein Zweier-rhythmus ist. Und genau deswegen fühlen sie sich komplett anders an.

Wie gesagt, vergiss erstmal das mit den Sextolen, aber wenn Du einst auf sie stößst beim Üben, dann kann ich Dir das auch graphisch erklären, was ich im vorigen Beitrag beschrieben habe. ^^

Zum Thema "Lick": Da gibts leider keine feste Definition. Früher und in alten Lehrbüchern hat man zu Licks auch einfach "Riff" gesagt. Heutzutage verwendet man den Begriff "Lick" einfach für eine kurze Melodie, die man spielt.
Also nicht einfach nur ein paar Noten, sondern irgendne kurze Melodie, die in sich schlüssig ist und Sinn macht. Im Gegensatz zum Riff wird ein Lick nicht zwingend wiederholt.
Ganz allgemein: Riff-Rhythmusdingens, Lick - Melodiedingens. :)
 
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danke erneut für deine ausführliche Erklärung!

Die Graphiken (habs brav aufm PC gespeichert) verdeutlichen das ganze gut. Nun nur noch schauen wie ich mein Metronom richtig einstelle *g* das klickt nämlich bei jedem Schlag. Bei 140bmp auf 16tel klingt es wie eine Schnellfeuerwaffe.

Dann arbeite ich mal an meinem Takt Gefühl.

Bis zum nächsten mal
 
danke erneut für deine ausführliche Erklärung!

Die Graphiken (habs brav aufm PC gespeichert) verdeutlichen das ganze gut. Nun nur noch schauen wie ich mein Metronom richtig einstelle *g* das klickt nämlich bei jedem Schlag. Bei 140bmp auf 16tel klingt es wie eine Schnellfeuerwaffe.

Dann arbeite ich mal an meinem Takt Gefühl.

Bis zum nächsten mal

Du kannst es ja bspw. auf 1 und 3 ticken lassen... oder nur auf 1.... Und lustig wird es dann weiter zu variieren... auf 2 und 4 oder oder zwischen die "Hauptzählzeiten"...

BTW... bei den langen Beiträgen habe ich jetzt vielleicht den Faden verloren, aber es ist dir klar, das "bpm" das Tempo eines Musikstücks darstellt und im Allg. ein "beat" eine Viertelnote darstellt. Wenn also ein Stück im 4/4tel-Takt mit 60 bpm notiert ist werden in einer Minute 60 Viertel gespielt (120 Achtel, 240 Sechzehntel)... Du spielst dann also bei 140 bpm 560 Sechzehntel? (9,3 Töne pro Sekunde?) Wow...
 
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Apropos Metronom

Ein sehr gutes Software Metronom wäre zB

http://www.finemetronome.com/

Da kannst du auch verschiedene Unterteilungen und Betonungen einstellen, natürlich auch Triolen, Sextolen, Quintolen Septolen usw ..
Ebenfalls ist ein optisches Blink Signal enthalten, das zu dem akustischen optional dazu blinkt (wenn man zb ohne Ton üben muss)
Kostet ein paar Euro ist es aber wert da es wirklich sehr gut und genau ist.
Eine einwöchige Demo-Phase hat man auch.
 
Du kannst es ja bspw. auf 1 und 3 ticken lassen... oder nur auf 1.... Und lustig wird es dann weiter zu variieren... auf 2 und 4 oder oder zwischen die "Hauptzählzeiten"...

BTW... bei den langen Beiträgen habe ich jetzt vielleicht den Faden verloren, aber es ist dir klar, das "bpm" das Tempo eines Musikstücks darstellt und im Allg. ein "beat" eine Viertelnote darstellt. Wenn also ein Stück im 4/4tel-Takt mit 60 bpm notiert ist werden in einer Minute 60 Viertel gespielt (120 Achtel, 240 Sechzehntel)... Du spielst dann also bei 140 bpm 560 Sechzehntel? (9,3 Töne pro Sekunde?) Wow...

Nein 140bpm mit 16 schaff ich sicher nicht. Ich hatte mich nur mal so durch Einstellungsmöglichkeiten durchgehört und festgestellt, dass es übertrieben klingt.
Irgendjemand hatte hier eine Signatur mit folgendem Inhalt: 'Findest du das nicht ein bisschen schnell? Nö wieso sind doch nur 130 bpm! Ja aber 32tel!' Da ich keine Ahnung hatte wie schnell das ist hatte ich mich mal durchgehört =p

@ Musikuss:

Ich benutze eine Metronom App für mein Iphone da ich das immer auf Tasche hab und nicht immer mein PC anschmeißen will wenn ich mal zwischen drin 15 Min üben will. Die ist äußerst Umfangreich, kann auch Unterteilen, Betonungen erstellen (geht bis 800bpm) halbe Töne, Triolen usw usw. Derzeit bietet das für mich alles was ich benötige :)
Aber für den PC ist das eine gute Ergänzung
 

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