Welche PUs für "dickeren" Strat-Ton in Sumpfesche / Ahornhals Albert Lee?

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LittleMopp
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Hallo!

Die Situation bzw. das Problem:
Ich spiele eine Music Man Albert Lee mit Sumpfesche Body und Ahornhals / Ahorngriffbrett. Werksseitig sind in der Gitarre drei Seymour Duncan Singlecoils verbaut. Die Gitarre ist als Hybrid zwischen Tele und Strat konstruiert und der Sound lässt sich so auch in etwa beschreiben, sie klingt relativ eigenständig. Unter dem Steg PU ist eine kleine Metallplatte bzw. -Folie angebracht, die dem Steg etwas mehr Twang einhaucht. Die Albert Lee ist federleicht und hat einen sehr hellen, spitzen Ton mit sehr viel Attack. Insgesamt ist es ein sehr spritziges, direktes und schnelles Instrument. Das ist schön, kann aber auch schnell mal zu klingelig werden. Im Internet steht, dass sie in jedem Fall deutlich mehr nach 50s Strat denn nach 60s oder 70s klingt. Da kenne ich mich nicht so mit aus - aber sie klingt weitaus mehr nach Knopfler als nach Hendrix oder SRV. Wie gesagt, der Sound ist relativ eigenständig. Das liegt zum Einen sicherlich an der Korpusform und den Hölzern - sicher aber auch an den Pickups.

Ich würde den Sound nun gerne eindeutig in Richtung Strat ändern und auch frequenzmäßig etwas verschieben. Ich nenne mal eine Reihe dieser schwammigen Begriffe um zu verdeutlichen, was ich mir klanglich wünsche: weniger dünn und spitz soll es sein, weicher, holziger und wärmer, vor allem am Neck-Pickup weniger Knack und mehr "Dicke". Insgesamt klingt die Albert Lee einfach sehr nach "knäck", ich möchte mehr "knuff". Ein bisschen Schärfe möchte ich aus dem Sound nehmen. Ich bin vor allem clean unterwegs und habe einen Fender Deluxe Reverb PTP mit originalem Jensen C12N von '68, das ist ja ebenfalls recht höhenlastiges Equipment.

Wer kann mir Tipps für Pickups geben, die diesen knochigen und direkten, aber trotzdem weichen Strat Ton liefern - und das auch in einer wahrscheinlich prinzipiell höhenreichen Gitarre ohne Erlenkorpus / Palisandergriffbrett? Ich möchte kein Brummen in den Zwischenstellungen und die Gitarre auch von Zeit zu Zeit mal in höhere und hohe Gaingefilde entführen. Übrigens weiß ich - mit einer echten Strat wäre ich vielleicht leichter am Ziel, aber ich habe einfach nach diesem Traum von einem Hals keine Lust, je wieder etwas anderes in den Händen zu halten und fühle mich woanders auch nicht mehr wohl.

Diese Sounds finde ich gut, auch wenn das natürlich nicht EIN Sound ist, aber vielleicht gibt das doch eine grobe Orientierung:
http://www.youtube.com/watch?v=yyg8IN3_N6c

http://www.youtube.com/watch?v=_yfazQC77Y0

Ich freue mich über Hinweise und Empfehlungen! :)

Danke und viele Grüße!

PS: Ein Set hatte ich bereits drin: Fender '69 CS. Das ging am Hals ein bisschen in die gewünschte Richtung, im Prinzip aber änderte sich der Sound nicht sooo stark, jedenfalls gefiel es mir nicht besser als vorher und ich wechselte wieder zurück.
 
Eigenschaft
 
SD Alnico 2 - die sind ein wenig "weicher".
Dazu kommt dass AL seinen Sound immer mit einem sehr kurzen Slapback andickt.
 
Moin,

hast Du mal über die Fender CS Texas Specials nachgedacht?

In meiner Warmoth Esche-Strat sorgen die Texas Specials für einen deutlich volleren Ton, die Höhen klirren nicht mehr so extrem. Der Twäng geht dabei nicht verloren.

Grüße,

HansJo
 
Hi,

es wundert mich nicht, dass die Fender '69 CS für Dich keine Verbesserung waren, denn gerade die gehen ja auch eher in die spitze, höhenreiche Richtung. Mit Texas Specials wäre ich etwas vorsichtig, die stellen schon einen recht speziellen Strat-Sound dar, mit starken Hochmitten. Das mag nicht jeder. Es sollte aber in einem gut sortierten Laden auch mal eine Strat mit diesen PUs dabei sein, dann könntest Du sie mal anspielen.

Die von netstalker empfohlenen Duncans finde ich persönlich sehr gut für Strats mit Ahornhals, weil sie den Sound für meine Ohren etwas "seidiger" machen, weniger brätzig-aggressiv. Manchem Strat-Puristen ist das vielleicht nicht bissig genug, aber ich finds toll. Für alle, die das möggen, aber auf den tiefen Saiten mehr Twang behalten wollen, gibts dann noch die Five-Two von Duncan, die haben AlniCo II-Magnete für die hohen und AlNiCo V für die tiefen Saiten. Hab ich noch nicht gespielt, aber klingt für mich nach einem guten Konzept.

Auch AlNiCo II-Pus klingen übrigens keineswegs per se höhenärmer, auch wenn das Gerücht sich hartnäckig hält. Ich empfinde die Höhen allerdings oft als angenehmer, selbst bei sehr brillanten PUs wie dem Pearly Gates-HB. Und sie haben gerade bei SCs den Vorteil, weniger Stratits zu produzieren, weil AlNiCo II weniger Zugkraft hat als V - was aber nicht etwa direkt mit dem Output korrespondiert.

Gruß bagotrix
 
Puhhh,

das hätte ich jetzt nach Deiner Schilderung nicht erwartet... Die Duncans erzeugen eigentlich schon einen wärmeren, seidigeren Sound als die meisten Strat-SCs, da muss Deine MM vom Holz her also schon ordentlich Höhen schmeißen.

Für Clean- bis Crunchsounds sind die Fat 50's ausgezeichnete PUs, sie klingen auch etwas runder, aber in den Mitten sind sie eher zurückhaltend. Am Besten suchst Du mal einen Musikladen, in der die aktuelle American Standard Strat anzutesten ist, die hat nämlich seit der letzten Auffrischung genau diese PUs drin. Sicher findest Du eine mit Ahornhals, vielleicht sogar eine mit Esche-Body - das sind (ausschließlich) die in der Farbe "Sienna Sunburst". Auch wenn die Gitarren individuell immer unterschiedlich klingen, wird die Tendenz der PUs im Vergleich zu Deiner damit am Ehesten vergleichbar.

Solltest Du damit auch nicht glücklich werden, müsstest Du wohl zu was ganz anderem greifen, wie zu den Duncan Quarter-Pound SCs. Die sind dann richtig fett im Ton, klingen aber schon noch nach Strat. Sehen halt etwas gewöhnungsbedürftig aus... Auf die Ausführung ohne Staggering kann man aber Standard-Kappen machen, dann sieht man das fast nicht mehr.

Falls Du als Strat-Fan jetzt noch nicht die Krätze bekommen hast, hätte ich noch eine Alternative: Brummfreie Virtual Vintage-Dimarzios. Hier ganz besonders zu erwähnen wäre der '54 Pro. Das ist nun ein PU, der für meine Ohren wirklich toll nach "Holz" klingt, vor allem in der Halsposition. Ich würde auch nicht davor zurückschrecken, ihn in alle Positionen einzubauen, da muss man den Output halt etwas über die PU-Höhe angleichen, aber das ist bei alten Strats ja nicht anders - und die Zwischenpositionssounds klingen mMn auch meist besser mit identischen PUs. Eventuell könntest Du am Steg noch was heißeres einbauen, wie den Blues oder den Heavy Blues 2, aber wenn Du eh nicht gern verzerrt spielst, muss das nicht sein. Eventuell könntest Du auch noch Pushpotis einbauen, um die Teile zu splitten und als "echte" SCs laufen zu lassen, denn im Kern sind sie das ja auch, nur eben mit einer zusätzlichen Dummy-Spule, die kaum Signal beisteuert. Gerade die mildert die Höhen allerdings auch ein bisschen ab, das ist in Deinem Fall ja kein Fehler.

Gruß, bagotrix
 
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Ich hatte ja auch schon einige Strat-PUs in diversen Gitarren, meist mit Ahornhals, durch. Die Einschätzung zu den Fat 50s teile ich voll und ganz, clean und crunch hervorragend, mit mehr Gain nicht so mein Ding. Als bestes Allround-Set hatte ich bisher von Staufer das AvR-Set, das dürfte auch im Höhenbereich nicht so einschneidend sein, hat aber genügend Höhenpräsenz und klingt clean wie verzerrt rundum gut.


Gruß Rainer
 
Wenn wir schon bei den Quarter Pounds sind, würde ich mir auch mal den SSL-3 von Seymoour Duncan ansehen. Ist ein "heiß" gewickelter SSL-2 hat also durch die hohe Wicklungszahl weniger Höhen aber ne Menge mehr Mitten. Klingt halt auch ziemlich fett, das "drahtige" geht zwar etwas verloren, aber es klingt schon noch nach Strat-Singlecoil. Besonders mit Verzerrung gefallen sie mir sehr gut. Wenn die Gitarre sowieso schon genug Höhen mitbringt sollte es von der Seite auch keine Probleme geben.
 
Danke für die weiteren Tipps! Ich sehe mir alles an und bin weiterhin für alle Vorschläge offen - nur PUs mit ausschließlich schwarzen Kappen kommen definitiv nicht in Frage!

Kennt jemand die Fralin Hot Vintage oder Blues PUs oder die Don Mare 50s ? Etwas mehr Mitten als jetzt brauche ich auf jeden Fall.
 
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Erstaunlich, dass hier fast ausschließlich Fender und SD empfohlen wird. Frag doch mal bei den kleineren Herstellern nach - Leos..nds, Kloppmann, Van Zandt, Lollar etc. Die Gitarre ist es auf jeden Fall wert, dass Du mal was gescheites rein machst... Tendenziell sollten doch Pickups, die in Richtung 60er gehen, Deinen Vorstellungen entsprechen - d Du 50er schon hast und Dir das zu dünn ist.

Ciao, F12
 
Vielleicht auch mal einen Pickup nach deinen Wünschen wickeln lassen?!
Ich hab sehr gute Erfahrungen mit Barfuss-Pickups gemacht, schneller und freundlicher Kontakt und die Ergebnisse waren bei mir immer genau wie ich mir das gewünscht hatte (und im Endeffekt nicht teurer als Seymour Duncan, DiMarzio o.ä., aber eben dein eigener Custom-Pickup). Andere (oben schon genannte) Hersteller kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, man hört aber auch da viel Gutes, kann ich selbst aber eben nichts zu sagen.
Viel Erfolg bei der Suche!
 
vieleicht wären die big mac`s von Harry Häusel noch was für dich.
Allgemein kannst du harry Häussel anschreiben und ihm dein anliegen ausrichten er wird sicher ne Idee haben
 
Kennt jemand die Fralin Hot Vintage oder Blues PUs oder die Don Mare 50s ?
Die Fralin haben mich eher enttäuscht, sind eigentlich gute PUs aber mehr auch nicht, es fehlte mir (ErleStrat) irgendwie die Eigenständigkeit. Das scheint ja in Deinem Fall eine echte Herausforderung zu sein, ich würde meine Erwartungen an Boutiques wie Lollar, Fralin oder Häussel, sofern Du nur auf die von deren Stange schaust, etwas zurücknehmen, denn die bringen vorrangig auch nur Nuancen. So wie es Bagotrix in Post# 6 schrieb, scheint Deine Gitarre ja ordentlich Höhen zu produzieren. Bei den Boutiquern macht es in Deinen Fall wohl nur Sinn, wenn Du Fralin, Barfuss oder Lollar anrufst oder anmailst und Dein Problem und Wünsche schilderst, denn die würden, sofern Du mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist, die Dinger noch einmal überarbeiten. Einfach so nach dem Motto mach Boutiques = was gescheites rein (Post #10), wird das Dein Problem max. durch Zufall aber nicht komplett nicht lösen. Da halte ich den Tipp mit dem Esche-Strats anspielen für zielführender. Unabhängig davon nenne ich mal die Antiquity Texas, die könnten vorauss. in die von Dir angepeilte Richtung gehen. Würdest Du die aus den US importieren und bei Nichtggefallen wieder veräußern, hält sich der Verlust in Grenzen.
 
Geh doch mal auf die Seiten von Seymour Duncan oder Dimarzio. Da gibt es die Möglichkeiteinzugeben welche Features deine Klampfe haben (maple neck, alder body usw.) und du bekommst mehrere Alternativen für Pickups angezeigt. Helfen könnten dir sicherlich etwa output stärkere Pickups wie der Quarterpound von SD oder die genannten Fat 50s von Fender.
 
In meiner Warmoth Esche-Strat sorgen die Texas Specials für einen deutlich volleren Ton, die Höhen klirren nicht mehr so extrem. Der Twäng geht dabei nicht verloren.
Dann doch eher die SD Alnico 2 ... machen auch in meiner Genesis Tele eine prächtige Figur, auch wenn es mal was rockiger sein darf ;)

Achtung Geheimtip! Ein Freund hat auch Jahrelang die Texas Specials benutzt, Ihm fehlte aber immer das kräftige im Tone ... und irgendwann war er auch den Sound der Specials satt! Nun war er soch sehr überrascht vom Sound meiner Tele mit den Alnico Picks von Duncan und überlegte auch die auch für seine MiM Strat zu kaufen. Nun sind es aber auf mein Anraten aber die Single Coils vom MGH geworden ... die sind für meine Fender USA Strat ebenfalls in Vorplanung wenn die Finanzministerin wieder nen guten Tag hat :D

Das komplette Set gibt's zum Vorteilspreis von 100 EUR ... Spotbillig wenn man schaut was die Kerlchen soundmäßig so frauf haben ;) ... der einzelne Pickup liegt bei 58 EUR ...
 
Hallo Zusammen,

habe etwa das Gleiche wie der Fragesteller vor. Nun hat mich ein "Händler" darauf hingewiesen, dass man bei Kauf eines neuen PU auf das spacing achten soll. Das Strat spacing sind 52 mm -wie auch die vom Werk eingebaute Bridge-PU- meiner Stratkopie. Alle PU´s die für mich in Frage kämen haben 50 mm spacing, der tolle Seymour Duncan SH-3 sogar nur knapp 49 mm. Wäre das ein wichtiger Punkt den man bei einer Neuanschaffung beachten sollte ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, dass ich mich hier so einklinke, aber meine Ausgangssituation ist die gleiche, sprich Sumpfeschenbody (2-teilig) mit Ahornhals. Ich möchte aber einen glockig-knackigen Stratsound und wollte jetzt nicht extra einen Thread eröffnen. Wären diese Duncan Designed vielleicht etwas dafür: http://www.seymourduncan.com/products/duncan-designed/all/sc101/? Laut Beschreibung sollte es eigentlich passen, nur Erfahrungen habe ich keine damit.
 
Hallo Swen, hallo axel52,

für solche Fragen solltet Ihr lieber einen eigenen Thread eröffnen, sonst gehts hier drunter und drüber. Es wuirde ja extra ein PU-Beratungs-Unterforum eingerichtet, da wird es nicht gerade übersichtlicher, wenn sich darin dann ein PU-Beratungs-Thread bildet, in dem x verschiedene Fragesteller von anderen Usern Antworten bekommen. Und dann darf sich der Leser zusammensuchen, welche Frage der neueste Post gerade beantworten will...:ugly:

Auch inhaltlich sollten die Frageposts für eine sinnvolle Beratung etwas mehr hergeben:

- Wie ist die bisherige Ausstattung, und was gefällt einem daran nicht?
- Scheint die Gitarre gewisse Defizite zu haben, die über die PUs hinausgehen, aber vieleicht ausgeglichen werden können (klingt zu warm und weich/zu dünn und brillant...)
- Welcher Sound wird angestrebt (bekannte Gitarristen oder Alben als Sound-Vorbild, Verweis auf YT-Videos usw.)
- Bei SCs: soll es brummfrei werden, aber noch nach SC klingen? Spielt man am liebsten Clean, Crunch, oder HiGain, bzw. was davon ist das wichtigste für den Fragesteller?

Ein "glockig-knackiger Sound" ist halt keine besonders genaue Beschreibung, das ist ja mehr oder weniger das, was alle Strat-PUs bringen sollen. Ist aber schon ein unterschied, ob man SRV, Blackmore, Hendrix oder Knopfler-Sounds sucht (oder Buddy Holly, das nenn ich mal glockig und knackig!). Oder das hier: "Alle PU´s die für mich in Frage kämen haben 50 mm spacing,..." Welche wären das denn? Oft genug haben die erfahreneren User hier alternativen parat oder wissen zB, dass man gerade den Typ auch in anderer ausf+ührung bekommen kann.

Also: Bitte selber einen Thread eröffnen, dann werdet ihr bestimmt geholfen;).

Gruß, bagotrix
 
Hy LittleMopp, wenn ich Deine Threads der letzten beiden Jahre und Deine Flohmarktaktivitäten in diesem Zeitraum überfliege würde ich an Deiner Stelle mal ernsthaft in Betracht ziehen, ob Du Deine Music Man Albert Lee und Deinen Fender Deluxe Reverb nicht verklopfen solltest, einen Tag in einem großen Musikhaus zur völlig unvoreingenommenen Neuorientierung verbringen solltest um Deinen Verkaufserlös in ein Equipment zu stecken, das Deine Soundvorstellungen auf Anhieb erfüllt.

Eine Wahl der Gitarre nach Optik und Spielgefühl in Hoffnung den Sound dann später durch Modifikation schon irgendwie hinzubekommen erscheint mir in Deinem Fall als Road To Nowhere.
 

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