Welcher Allrounder 3 Kanaler mit Gainreserven?

Ich meinte, dass ich am Tubemeister zwei EQ-Sektionen habe, deren Regler ich immer griffbereit habe. Was mir nicht gefällt ist, dass man beim Grandmeister nur einmal die Regler hat, für alle Kannäle. Das finde ich beim Sound einstellen eher kompliziert und nicht so intuitiv. Aber das ist nur meine Meinung, nichts allgemein gültiges. Mag auch sein, dass ich da in dem Traditionalismus hänge, für den ja so mancher Gitarrist bekannt ist ;).
Fand es einfach beim Switchblade nicht schön zu bedienen.

OK, kapiert. Da hast du sicherlich recht, man muss sich am Anfang mal etwas mehr Zeit dafür nehmen.
 
Hey, danke für die vielen Tipps und Amp-Vorschläge - da waren ein paar Kandidaten dabei die ich noch nicht auf dem Schirm hatte!
Insbesondere zwei davon werde ich mir mal genauer reinziehen:

Laney IRT60H Ironheart
Hughes & Kettner Tubemeister 36

Echt mal eine ganz blöde Frage: Wenn die eigentlich die Specs mitbringen, die Boutique Amsp auch drauf haben, warm kostet ein Diezel oder auch ein Mesa oder Orange mit entsprechenden Ausstattungen das Doppelte und drüber?
Gerade die Laneys, hier auch die Top-Modelle, sind ja preislich echt erschwinglich und vom Sound her mehr als amtlich. Sind die so underrated (wie z.B. Washburn Gitarren, die richtig geil sind aber Marketingmäßig einfach im Mid-price Segment positioniert sind), Soundmäßig oder tatsächlich den Boutique-amps so stark unterlegen? Doppelter Preis für nahezu gleiche Features ist schon ne Ansage...
 
Da gibt es unterschiedliche Faktoren: Herstellungsland, Stückzahlen, Werbeaufwand, Markenimage, Qualität der Verarbeitung und Bauteile, Qualitätsprüfung.
Daraus ergeben sich mitunter sehr große Preisdiskrepanzen auch bei gleichem Ausstattungsniveau.

Man merkt das ja genauso heftig bei Boxen. Da ist die Qual der Wahl ja genauso hoch und auch wenn die teuren Box schon mit einer guten Qualität daherkommen, so muß das bei den billigeren Boxen nicht schlechter sein.
Und am Ende sollte das Ohr entscheiden. Auf dem Papier und in der Preisliste ist da noch gar nichts entschieden, was besser oder schlechter ist.
 
Beim Ironheart gehen gerne die Lämpchen bzw deren Fassung kaputt, außerdem ist der innendrin jetzt keine Schönheit und der übliche Platinaufbau mit mehreren Modulen und dazwischen Steckverbindung. Was nicht heißt, dass das schlecht ist. Die werden in Masse in China produziert, das sollte günstiger gehen als Kleinserie in Deutschland mit massiverem Gehäuse etc.
 
Und Mesas sind, wenn man die amerikanischen Preise zum Vergleich heranzieht, hierzulande einfach zu teuer. Sicher, da hängt auch Steuer/Zoll/Vertrieb dran, trotzdem sind sie hier mehr in der Boutique-Ecke angesiedelt als in den Staaten. Ist z.B. bei Musicman Gitarren ähnlich.
 
Laney sind durchaus "underrated". Die haben durchaus einige Modelle, die sich mit dem britischen Platzhirsch messen können, nur hat der die Referenzen geschaffen und ganz klar die bessere Vermarktung (z.B. GH100L vs. 2203, Ironheart 60/120 vs. TSL60/100). Ansonsten stimmt auch das, was meine Vorredner geschrieben haben: Mesa, Diezel, Soldano etc. werden in Ländern mit hohen Lohnnebenkosten in recht kleinen Serien gefertigt, während Laney, Jet City, Bugera, zum überwiegenden Teil auch Marshall in großen Serien in Ländern mit geringen Lohnnebenkosten hergestellt werden. Inwieweit das ganze automatisiert ist, möchte ich nicht bewerten.
 
Also du hattest ja den H&K Tubemeister 36 und den Duotone auf dem Schirm.

TM36:
Hatte ich mal zum testen für einen Live-Gig geliehen, war nicht mein Fall. Grund: Der EQ im 2. Kanal greift für Overdrive und den Distortion-Kanal. Stellt man den EQ beim 2 Kanal so ein, dass es gut klingt und wechselt dann live auf den 3. passt der Sound meines Erachtens nicht mehr. Im Studio egal, live für MICH nicht zu gebrauchen. Klingen tut der aber ganz gut.

Duotone:
Den spiele ich aktuell selber neben einem JVM 205H. Der Duotone ist ja von Dirk Baldringer entwickelt worden, welcher sich über die letzten 2 Dekaden einen hervorragenden Ruf in Sachen Marshall-Tuning erworben hat. Der Duotone ist quasi die Quintessenz all seiner Tunings an alten Marshalls (so munkelt man). So ein Boutique JCM 800. Ich mag den sehr. Der Clean-Kanal ist ein Traum, Overdrive mit Gain so 12 / 13 Uhr genialer Allrounder und mit dem aktivierten Boost dann ne derbe Rockkelle (aber KEIN Metal, dafür geiler Hardrock!). Ich habe meinen gebraucht für 600,-EUR plus einem neuen Satz Vorstufenröhren gekauft (NP: 2500,-EUR).

Ein weiterer Tipp, sollte dir die JVM-Serie "zu viel" anbieten: Marshall 6100. 3 Kanäle mit je 3 Sounds pro Kanal, allerdings voreinstellbar und dann nicht im Song mittels Fußschalter abrufbar. Clean hat drei verschiedene Varianten, Crunch grob gesprochen die Farben JTM 45, Plexi, JCM 800 und Lead kann dann nochmal normal, Gainboost oder einen Midscoop bzw. den Mitten-Poti zum Contour-Regler switchen.

Das Teil ist sehr vielseitig und klingt auch ne Spur weit organischer als die JVM Serie. Ich hab emeinen JVM beim Tonehunter tunen lassen, der kann jetzt auch wieder "organisch" und zusätzlich hat mein 205H jetzt den OD 1 des 410H statt dessen OD 2, was mir weit besser gefällt. Der OD 2 war mir ne Spur zu modern, der OD 1 deckt die klassischen Marshall-Lead-Sounds ab.

Ein JVM 205H nebst Tuning wäre bei deinem Budget aber locker drin. Oder hast du mal über eine 2 Amp-Lösung nachgedacht? Ich spiele live den Duotone und den JVM gleichzeitig über eine Box. Der Radial Headbone macht`s möglich. Dabei kannst du immer einen Amp aktiv auf die Box schalten, der 2. wird an einen Lastwiderstand gelenkt. Entweder via Switch auf dem Gerät oder aber per exterenen Switcher (das Teil hat einen remote-Anschluss, ich steuer das mittels meine`s G-Lab GSC 3 an, ein normaler Footswitch tut`s aber auch. So kann die Kabelage kurz und bei den Amps gehalten werden).

So könntest du deinen geliebten Orange weiterhin behalten für Clean und Lead und packst dir nur noch einen Crunch-Amp dazu. Da wäre dann ein JCM 800 oder eben der Duotone (oder ggf. der Tubemeister ) sicher richtig. Alles machbar mit deinem Budget. (oder 2 TH-30 übereinander?)
 
Also mein absoluter Geheimtipp wäre ein Randall MTS RM100. Der Clou dran ist, das bei dem System die Preamps ausgewechselt werden können, und man somit verschiedene Verstärker-Grundtypen miteinander paaren kann. Die Standard Module klingen alle ganz ok, aber die Auswahl ist riesig, da sich Firmen extra auf das modifizieren der Module spezialisiert haben. Da kann man dann z.B. einen Fender Clean mit einem Orange und Mesa (oder Soldano, oder Peavey oder...) Preamp paaren.

Einfach mal gucken:
http://salvationmods.com/index.php?page=modifications
 
Hi zusammen,
nochmal danke für die vielen Tipps und Ratschläge, klasse!
Es ist jetzt schlussendlich ein Diezel Schmidt geworden... Klasse Amp, super vielseitig, breite Range an Sounds, klasse Reverb... I like! :)
 

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