Welches Holz für Blockflöten?

Svalin
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Guten Morgen ihr alle!

Seit einigen Tagen lese ich nun hier mit und wollte jetzt doch mal eine Frage loswerden, da ich nicht fündig geworden bin. Aber kurz zu meiner Person:
Meine Name ist Sarah, mittlerweile Mittdreißigerin und schon jeher mit Musik in Kontakt durch meinen Vater.
Zum Instrumentenrepertoire zählten irgendwann die Sopranblockflöte, Tin Whistle, Querflöte, Saxophon und Klarinette, welche ich nun allesamt seit knapp 15 Jahren nicht mehr gespielt habe. Viele Jahre habe ich auch in einem Blockflöten"Orchester" mitgewirkt.

Nun besteht meine Tochter (3) seit Wochen darauf Blockflöte spielen zu dürfen. Für mich der Aufhänger auch wieder einzusteigen. Sie hat jetzt die Plastik- Yamaha, ich eine Moeck Flaute Rondo. Jetzt hats mich aber irgendwie richtig gepackt und ich würde mir endlich gerne eine Altflöte zulegen (als Kind/Jugendliche hat das Geld nicht gereicht).

Ich habe schon viel gestöbert und angehört und bin bei zwei Firmen hängen geblieben: Moeck (Rottenburgh) und Küng (Superio), wobei mir Letztere irgendwie sympathischer ist. Jedoch habe ich keine Ahnung, welches Holz Sinn macht. Natürlich wäre ich eine Anfänger auf der Altblockflöte, jedoch möchte ich nicht zwei Mal Geld ausgeben, sondern hätte gerne ein Instrument, dass sich gut für den Anfang eignet und aber auch gleichzeitig Luft nach oben bietet, also für das Ensemblespiel. Welches Holz mir klanglich nicht so liegt ist der Ahorn, ist mir zu hart. Wie ist dass mit Birne oder Zwetschge von Küng, oder Kirsch und Buchs von Moeck? Habe jetzt auch schon mehrfach gelesen, dass Buchs ganz toll sein soll, Kirsche wiederum auch. Was preislich definitiv nicht drin ist, sind Olive etc. Sollte ich mal in diese Sphären gelangen, spielen ein paar Euro mehr oder weniger auch keine Rolle mehr :rolleyes:.

Alle Flöten mit den genannten Hölzern finde ich klanglich recht ansprechend, doch ich kann mich nicht so recht entscheiden, bzw. bin mir nicht sicher, welches Holz sich sowohl zum Ensemble- als auch zum Einzelspiel eignet. Ich wage auch zu bezweifeln, dass ich als Anfänger im Bereich Altblockflöte mir ein Urteil über den Klang nur in Bezug auf das Holz überhaupt bilden kann. Das kommt wahrscheinlich wieder mit den Jahren.

Gesucht ist quasi die eierlegende Wollmilchsau :D. Würde mich sehr freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könntet.
 
Eigenschaft
 
Hallo Sarah,

da jeder andere Vorlieben bezüglich des Klangs einer Blockflöte hat, kann man auch keinen verbindlichen Tipp geben.
Am besten du lässt dich beim Blockflötenshop
telefonisch von Silke Kunath beraten und lässt dir eine Auswahlsendung mit Altflöten verschiedener Firmen und Holzsorten schicken. Dann kannst du sie zu Hause in Ruhe testen und findest dann sicher mindestens einen Favoriten. Du wirst dann merken, dass es nicht unbedingt von der Holzsorte abhängt.

Viel Erfolg auf de Suche nach deiner Altflöte.

Blockarina
http://blockfloetenshop.de
 
Hallo,

hier mal ein paar Links:

http://www.huber-music.ch/cms/index.php?id=237
http://www.fehr-blockfloeten.com/Instrumente.html
http://www.mollenhauer.com/de/wissenswert/holzarten#.VoT9hHQwfIU

Soweit ich hier nun mitgelesen habe, an verschiedenen Stellen, macht aber die Holzart nicht sooo viel aus. Es gibt schon Flöten, die mehr fürs Solospiel geeignet sind, weil sie durchdringender, heller, klarer,...klingen. Das sind meistens Flöten aus härterem (teurerem) Holz. Andere Hölzer, wie Birne, sollen gut für das Spiel in der Gruppe sein, weil sie mehr mit dem Gesamtklang verschmelzen und ihn mittragen.

Ich würde wie folgt vorgehen:

Mir überlegen, ob ich eher alleine oder einer Gruppe spielen will und wenn in einer Gruppe, ob ich mal gerne in der Gruppe ein Solo spielen willst. Dann würde ich mir ein Preislimit setzen und schauen, welche Flöten mir in dem Bereich gefallen. Dann,...wenn Du kannst, mal zu einem Flötenfestival, wie in Schwelm oder Stockstadt fahren und mir ein Auswahlpaket aus Fulda, Schwelm oder Bremen zuschicken lassen. Meine Erfahrung ist dabei, dass es meist eine andere Flöte wurde, als ich gedacht habe. ...und soweit ich hier las, können sogar zwei Ausführungen des selben Modells leicht unterschiedlich sein (Wohl aber eher in der Optik, denke ich). Es macht einfach viel aus, wie einem die Flöte gefällt und wie gerne man zu ihr greift, wenn man sie dann zu Hause hat.

Viel Erfolg bei der Flötensuche, Dora!



P.S.: Nur wenn Du magst: Mich würde es freuen, irgendwann mal zu lesen, welche es geworden ist! :)
 
Erst mal ein Willkommen, Sarah!

Schön, dass Dich auch das Flötenfieber gepackt hat und Du eine Tochter hat, die von sich aus darauf besteht, ein Instrument zu spielen.

Gesucht ist quasi die eierlegende Wollmilchsau
welches Holz sich sowohl zum Ensemble- als auch zum Einzelspiel eignet.

Zunächst einmal macht das Holz weniger aus, als man denkt; vielmehr kommt es darauf an, was ein Instrumentenbauer daraus macht. Für einen bestimmten Klang wird er dann das Holz nehmen, das seine Vorstellungen unterstützt. Die weichen Hölzer sind eher wärmer und grundtöniger, die harten Hölzer obertonreicher (also die mehrfache der Grundfrequenz), dadurch durchsetzungsfähiger und für Solisten geeigneter.

Ich verweise gern auf die FAQ der Küng-Homepage, vor allen Dingen einen Stellungnahme von Geri Bollinger (Chefentwickler von Küng), in der er auf die Faktoren eingeht, die den Klang bestimmen:

http://www.kueng-blockfloeten.ch/cms/fileadmin/user_upload/FAQ/Mundstellung.pdf
(zu finden unter http://www.kueng-blockfloeten.ch/cms/serviceseiten-download/faq-haeufig-gestellte-fragen/)


Klang hängt also auch vom Spieler ab, von der Akustik, von der gespielten Musik. Bei der Beurteilung des Klanges hängt es nicht zuletzt auch von der eigenen Erwartungshaltung ab.

Ausser dem Klang gibt es dann noch andere Faktoren:
- Wie komme ich mit der Geometrie, der Anordnung der Tonlöcher zurecht
- Welcher Typ Bläser bin ich (also eher geringerer Luftdurchsatz, Turbobläser oder irgendetwas dazwischen)
- Wie komme ich mit dem Windkanal zurecht; also welche Blasgewohnheit habe ich; soll der Ton eher in der Tonhöhe stabil sein und ein dynamischeres (Lautstärke) Spiel zulassen, oder eher offener, in dem der Ton mehr verändert werden kann
- Wie ist die Ansprache bei den tiefsten Tönen, bei den überblasenen Tönen
- Mit wem möchte ich zusammenspielen, wie passt der Klang der Blockflöte zu den anderen Instrumenten


Es ist also schwierig, alle Anforderungen zu erfüllen. Ich bin genau wie Du mit ähnlichen Vorstellungen herangegangen und habe einige Fehlentscheidungen getroffen. Allgemein rate ich:

1.) Kaufe nie eine (teure) Blockflöte, ohne sie anspielen zu können! Sollte Dir irgendetwas von Anfang an nicht richtig gefallen, dann nimm lieber Abstand.
2.) Nimm am besten mit einem Fachhändler für Blockflöten Kontakt auf (noch besser, wenn Du in der Nähe hinfahren kannst). Einige Händler bieten Auswahlpakete an, in der man zu Hause (oder in dem akustischen Raum, für den die Flöte gedacht ist, z.b. Konzertraum, Kirche) in Ruhe die Instrumente testen kann (siehe meinen Thread: 7 Low-Budget Sopranflöten in Auswahlsendung (80-130 €)
3.) Denke daran, dass die Holzflöten Pflege benötigen: Anwärmen vor dem Spielen, ersteinmal Einblasen des Instruments, Ruhezeiten; man kann die Holzinstrumente nicht beliebig lang spielen. Mehrfach kurz zu spielen kann auch ein Problem sein.
4.) Unterschätze nicht die Qualität guter Kunststoff-Flöten! Die besseren Modelle von Aulos, Yamaha, Zen-On etc. sind mehr als nur Spielzeuge, sondern erstzunehmende Instrumente mit Vor- und Nachteilen. Vorteile sind Preis, Unempfindlichkeit (man kann die Flöte immer und beliebig oft spielen, auch ohne Anwärmen etc.), sie eignen sich für Stress-Übungen, der man der teuren Holzflöte nicht zumuten kann. Allerdings hat sie eben auch keinen Block, der die Atemfeuchtigkeit aufnimmt; dafür braucht man sie auch nicht einzuspielen.

Welches Holz mir klanglich nicht so liegt ist der Ahorn, ist mir zu hart.
Vlt. hast du eine Ahornflöte auch nur in einem Raum gehört, der viel reflektiert. Grundsätzlich ist Ahorn auch ein weiches Holz mit warmen Klang, das sich für Konsortium eignet und vielfach im Instrumentenbau eingesetzt wird. Ahorn ist allerdings auch das preiswerteste Holz, so dass evlt. der Herstellungsaufwand nicht so hoch ist.
Ich selbst mag Flöten aus Ahorn auch nicht so, aber das hat eher psychologische Gründe. Einige Hersteller haben Ahorn auch gar nicht mehr in ihrem Programm bei neuen Flöten.
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Blockarina und Dora sind mir zuvor gekommen - ich hätte mich wohl kürzer fassen müssen. ;)
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...und ich liebe meine Arbeitsmaschine, die Aulos 509b - ohne diese Kunststoffflöte wäre ich längst noch nicht so weit, denn meine Moeck Rottenburg musste erst einmal eingespielt werden, dann habe ich sie zum Nachbearbeiten eingereicht. Eigentlich ärgere ich mich ein wenig über den Kauf der Rottenburgh.
 
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soll der Ton eher in der Tonhöhe stabil sein und ein dynamischeres (Lautstärke) Spiel zulassen, oder eher offener, in dem der Ton mehr verändert werden kann
Öhm, kleine minimale Zwischenfrage: Welche Art von Flöte braucht man denn für die erste Variante?
Blockarina und Dora sind mir zuvor gekommen - ich hätte mich wohl kürzer fassen müssen. ;)
Och, ich hab mich auch geärgert, dass Blockarina schneller war und dachte: Na, hätteste mal schneller abgeschickt und Fehler hinterher korrigiert!!! :D
Ich finde Deine Angaben schon auch bereichernd, weil sie ergänzend ist. Manchmal kann zuviel aber auch noch mehr verwirren. So ging es mir jedenfalls oft in meinem Doras-Blockflöten-Fragen-Thread, als vor lauter Eifer der Antwortenden soviel Theoriewissen aufkam, dass ich immer weniger verstand und sich nur noch mehr Fragen auftürmten, dann noch mehr Theoriewissen kam, wo ich einen Teil verstand, einen Teil auch nicht,...und wir vor lauter Fragen-Antworten irgendwann ganz von der Anfangsfrage weg waren, zumal ich die ganze Theorie überhaupt nicht aufnehmen konnte.

Also vielleicht nur noch ergänzend zum Thema "Welche Flöte": Ich finde Kunststoffflöten neben Holzflöten zu haben, auch gut, weil man sie eben nicht einspielen muss und ruhig mal zum Üben nutzen kann, wenn die Holzflöte grade mal nicht kann oder man sie auch nicht nutzen möchte. Man sabbert etwas mehr, eben weil der Block nichts aufnimmt, weil die Flöte halt aus Kunststoff ist.

Grundsätzlich denke ich aber: Das Beste, was man machen kann, ist sich ein Auswahlpaket aus Kunststoff- und Holzflöten zu schicken zu lassen und selber auszuprobieren. Es ist klar, dass sich auch das Spiel auf den ausprobierten Flöten mit der Zeit verändern kann, aber...so hat man zumindest mal eine Richtung. Mir wurde zu dem Auswahlpaket gesagt, ich soll die Flöte nehmen, zu der ich am Meisten greife. ...und das war oft eine andere, als geplant.
 
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Moeck (Rottenburgh) und Küng (Superio), wobei mir Letztere irgendwie sympathischer ist.
Die Superio Reihe von Küng ist eher eine Soloflöte. Die Studio Reihe hat die grundtönigeren, eher für Konsortium ausgerichteten wärmeren Töne. Ich selbst habe mich bei meiner Sopran Auswahlsendung für eine Küng Studio in Kirsche entschieden; das gleiche Modell als Altflöte würde ich gern auch einmal spielen.

Die Moeck Rottenburghs werden in unserer Gegend sehr viel in Musikschulen/Konsortium gespielt und daher vielfach verlangt. Der örtliche Händler verkauft deshalb auch in erster Linie Moecks. Die weicheren Hölzer passen eher zum Mischen in einer Gruppe, die härteren für das Solospiel. Die Rottenburghs verlangen eher weniger Luft, der Windkanal ist rel. breit und nicht so hoch.

Die Windkanäle der einzelnen Hersteller unterscheiden sich teilweise gewaltig. Einige sind breit aber nicht so hoch, andere schmal aber deutlich höher, andere sind dazwischen.
 
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Naja, die meisten Händler haben ja auch nur Mollenhauer und Moeck, während die schweizer Flöten so gut wie nur in den Blockflötenläden zu finden sind. Ich selber würde die Küng der Moeck vorziehen. Zum Einen von der Optik her und zum Anderen habe ich immer mehr zur Küng gegriffen, als zur Moeck (bei den Auswahlpaketen). Ich denke, Rottenburgh und Superio sind einfach eine Stufe "besser" bzw. hochwertiger, als die Schulflöten der beiden Hersteller, was nicht bedeutet, dass die Schulflöten nicht auch gut sein können. Also wie gesagt: Paket zuschicken lassen, vielleicht vorher ne telefonische Beratung in Fulda, Schwelm oder Bremen und dann testen, was das Zeug hält!!!! :)
 
Öhm, kleine minimale Zwischenfrage: Welche Art von Flöte braucht man denn für die erste Variante?
Als Test kann man bei einem langen Ton den Blasdruck ändern und dann hören, wie stabil die Tonhöhe bei geringerem oder höherem Blasdruck bleibt.

Letztendlich hängt das Verhalten von der Konstruktion der Flöte ab.
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und Superio sind einfach eine Stufe "besser" bzw. hochwertiger, als die Schulflöten der beiden Hersteller
Wobei Küng schon eine hohe Qualität bei den Studio Modellen anbietet. Das absolute Billigsegment baut Küng erst gar nicht.
Die Küng Alt Studio Kirsche kostet mit einem Listenpreis von 317 € mehr als eine Moeck Rottenburgh in Birne.
 
Grund: Preis hinzugefügt
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Okay. Ich dachte, es läge jetzt daran, ob sie mehr die barocke Form hat oder mehr wie die Traumflöte aussieht.

So, ich ziehe mich aus dem Thread nun erstmal zurück, damit Svalin nicht das Selbe passiert, wie mir und hinterher weniger als vorher weiß! ;)
 
Hallo Sarah
Schön, dass Du Dich meldest. :)
Herzlich willkommen!

... doch ich kann mich nicht so recht entscheiden, bzw. bin mir nicht sicher, welches Holz sich sowohl zum Ensemble- als auch zum Einzelspiel eignet.

Wie Du schon gelesen hast, hat das Holz nur einen begrenzten Anteil am Klangcharakter der Blockflöte. Wesentlich bedeutsamer für den Klang sind das Konzept des Flötenmodells und die handwerkliche Ausführung. Bei Idiophonen, also bei Instrumenten, denen primärer Klangerzeuger ein Holzstab oder eine Holzplatte ist, sind die unterschiedlichen Klangeigenschaften der Hölzer deutlich hörbar. Hier gilt: je dichter das Holz, um so brillianter der Klang. Bei der Blockflöte klingt aber eine Luftsäule. Und da ist für den Klang von entscheidender Bedeutung, welche Dimensionen die Luftsäule hat (Verhältnis von Länge und Durchmesser/Breite), wie sie geformt ist (zylindrisch, konisch, zum Schallbecher erweiternd oder zu einem kleinen Loch verengend), wie glatt die Oberfläche im Innern des Rohres ist, wie die Löcher gebohrt sind (gerade oder unterschnitten), wie die Schwingung angeregt wird (Form und Größe von Labium, Fenster, Blockfase ...) Das Holz ist gewissermaßen der Mantel dieser Luftsäule. Dessen Oberfläche (glatt, rauh, rissig, ...) ist für den Klang durchaus von Bedeutung und diese wird wiederum von der Härte und Dichte des Holzes beeinflusst. Wie und warum, können andere besser erklären als ich. Diese Innenoberfläche kann sich im Laufe der Zeit durch Austrocken und Belastung mit Kondensfeuchtigkeit verändern. Deshalb ist die Pflege der Holzflöten (Lagerung, Ölen) für den Erhalt des schönen Klangs von Bedeutung.

Irgendwo habe ich gelesen, dass das Paraffinieren die Klangeigenschaften des Holzes verändert, weil das Holz "dichter" wird, wenn die weichen, ursprünglich wasserhaltigen Holzfaseranteile ausgetrocknet und statt mit Wasser mit härtendem Paraffin "gefüllt" sind. (So jedenfalls habe ich die Erklärung verstanden.) Das mag auch eine Erklärung für den harten Klang von paraffinierten Ahornflöten sein.

Im Ensemblespiel bevorzugt man Instrumente mit "mischungsfähigem" Klang. In einer der aktuell geführten Unterhaltungen über Blockflöten ist eine Untersuchung verlinkt, die erklärt, was das bedeutet. Es hat etwas mit dem Obertonspektrum der Blockflöten zu tun und das wird vor allem von der Bauform beeinflusst und nicht vom verwendeten Holz. Die sogenannten "Consort-Instrumente" sind Renaissance-Instrumente. Für das brilliante, solistische Spiel werden dagegen barocke Flötenformen bevorzugt. Das schließt meines Erachtens eine "eierlegende Wollmilchsau-Blockflöte" aus, was nicht heißt, dass es nicht auch das ein oder andere "Kompromiss-Modell" gibt. Da aber nicht die Frage nach Blockflötenmodellen im Vordergrund steht, sondern die Frage nach dem Holz, gehe ich da nicht weiter drauf ein.

Holz kommt (für mich) als Auswahlkriterium zum Zug, wenn alles andere (Flötentyp, Grifflochanordnung, ... > Modell) geklärt ist. Für meine kleinen Hände ist das unterschiedliche Gewicht der Hölzer interessant. Woher ein gegebenenfalls wahrnehmbarer Unterschied im Klang kommt ... :nix: (ich kann ja nicht überprüfen, ob er tatsächlich vom Holz oder von der handwerklichen Ausführung herrührt) ... ist mir dann letztlich egal. Er gefällt mir oder er gefällt mir nicht oder mein Geldbeutel nimmt mir die Entscheidung ab.

Interessant ist vielleicht auch noch die Frage nach der Pflegebedürftigkeit der verschiedenen Holzsorten. Aber das erklären besser die Holzfachleute, die wir hier an Bord haben.

Allen einen guten Jahresabschluss!

Lisa


EDIT
Die anderen Beiträge hatte ich noch gar nicht gesehen ... :)

@Ralinem Tolle Zusammenfassung der in der letzten Zeit geführten Gespräche und Deiner Erfahrungen. :great: Leider geht die Keksdose für Dich noch nicht auf. Wird bei Gelegenheit nachgeliefert. :keks:
 
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Hallo!
Vielen lieben Dank für Eure wirklich ausführlichen Antworten!

@blockarina: Ich wußte gar nicht, dass man sich eine Auswahl überhaupt zuschicken lassen kann. Dachte immer, gerade wegen Holz und Sabber, ist das nicht gerne gesehen bzw. wird eher zähneknirschend hingenommen. Da werde ich in dem Shop mal vorbeischauen und im nächsten Jahr anrufen.

@Dora:Vielen Dank für die angehängten Links. Auch hier werde ich mich nochmals umsehen, wobei mir Küng grundsätzlich sehr sympathisch ist..mal sehen, ob es doch noch was anderes wird.
Was es letztlich geworden ist, werde ich bestimmt noch mitteilen- kann jedoch etwas dauern. Das Projekt Altblockflöte ist mein Vorhaben für das nächste Jahr.

@Ralinem: Dir auch vielen Dank für den megaausführlichen Post. Ich lass mich gerne auch von Plastik überzeugen, zumindest für "Trainings"-Einheiten, doch mag ich eben Holz lieber. Aber als Arbeitsgerät definitiv eine Anschaffung wert.
Ahorn mag ich persönlich nicht- kann man wahrscheinlich unter Kindheitstrauma abhaken- stehe eigentlich eher auf die dunklen Hölzer.
Das die Moeck Rottenburgh nochmals nachgearbeitet werden muss, habe ich hier in irgendeinem Thread schon gelesen.

@all: Na, dann werde ich mal schauen, wohin mich das Probespiel auf verschiedenen Flöten hinführen wird. Wie ich Dora schon geschrieben habe, werde ich gerne ein Feedback geben. Für nur eine Frage habe ich mich sicherlich nicht hier angemeldet ;) .
 
kann man wahrscheinlich unter Kindheitstrauma abhaken- stehe eigentlich eher auf die dunklen Hölzer.
Dito
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Ich wußte gar nicht, dass man sich eine Auswahl überhaupt zuschicken lassen kann.
Bei Thomann kann man z.b. gut die Kunststoff-Flöten testen. Thomann bietet auch auf die Blockflöten 30Tage Money-Back Garantie, d.h. man bestellt und bezahlt erst einmal das Instrument, und wenn es nicht gefällt, kann man es ohne wenn und aber zurückschicken (natürlich pfleglich behandeln) und bekommt das Geld zurück (incl. kostenloser Rücksendeschein).

Bei blockfloetenshop.de bekam ich eine telefonische Beratung und das Auswahlpaket als Angebot; erst als ich mich entschieden hatte, bekam ich eine Rechnung und erst dann habe ich bezahlt. Die Rücksendung ging auf meine Kosten. Die Modalitäten bei anderen Händlern (Bezahlung, Dauer der Testmöglichkeit) wären nachzufragen.
Hochwertige Holzflöten würde ich aber beim Fachhändler kaufen, auch wenn sie teurer sind als bei Thomann.
 
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Zu den Auswahlpaketen:

Du hast Recht. In den meisten Läden kann man es nicht ausprobieren. Hier mal die drei Fachgeschäfte, von denen ich weiß, dass es geht:

http://www.blockfloetenshop.de/
http://www.loebnerblockfloeten.de/de/blockfloeten
http://www.blockflötenladen.de/

Da sind halt nur die Flöten etwas teurer, aber...ich habs dennoch gemacht, die sind nett...und...man kann die Flöten einfach eine Woche lang testen!!!!

So, und nun lasse ich Dich mal schön Seiten-durchforsten und Blockflöten bestellen und wünsche Euch fürs nächste Jahr ein recht schönes Flötenentdeckungsjahr!!!! :)

....und schön, dass sich hier immer wieder Leute finden, die Ü30 sind und wieder oder erstmals Lust auf Flöte bekommen! :)
 
Kurz Zwischenfrage- nicht zum Holz- aber zur Flöte an sich.

Habe gelesen, dass Renaissance Flöten besser in ein Ensemble passen als hochbarocke. Liegt das an der Stimmung oder ist das einfach wieder ein Sache des Klanges der Flöte insgesamt? (Hoffe ihr wisst, was ich meine.) Heißt dass, das man für das Ensemblespiel im Grunde eine andere Flöte braucht, als wenn man Solo spielt?
 
Es hat etwas mit dem Obertonspektrum der Blockflöten zu tun und das wird vor allem von der Bauform beeinflusst

Ich weiß jetzt auf die Schnelle nicht, in welchem der aktuell hier laufenden Threads ich wissenschaftliche Untersuchung verlinkt habe, die sich damit befasst.

Heißt dass, das man für das Ensemblespiel im Grunde eine andere Flöte braucht, als wenn man Solo spielt?

Genau genommen ja.

Gruß
Lisa
 
Hallo Svalin,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Musiker-Board :)

Also ich spiele mit meiner Moeck Rottenburgh Buchsbaum (kein europäischer) in einer Musikgruppe, die im Familien-Gottesdienst spielt und da passt sie. Wenn ich die in Palisander genommen hätte, weiß ich nicht so recht. Sie hatte schon so ein speziellen Klang und daher eher eine Soloflöte. Meine Tenor von Huber in Kirschbaumholz dagegen passt in der Gruppe. Wobei ich sie in letzter Zeit selten gespielt habe und eher zur Aulos Tenor (A211 - ohne Klappen) gegriffen habe. Da ich gelesen habe, dass kurzfristige Hochbelastung und danach wieder Ruhe nicht so gut sein soll, für die Holzflöte.

Viele Grüße
Musicanne
 
Auch hier hilft ein Küng FAQ:

http://www.kueng-blockfloeten.ch/cms/fileadmin/user_upload/FAQ/MitbarockenBlockfloeten.pdf

Die Musik hat sich vom Renaissance bis zum Barock geändert, der Flötenbau auch. Es gibt spezielle Renaissance Flöten, die aber andere Griffe haben, z.b. Garnassi. Eine Ausnahme sind die Neo-Renaissance-Flöten von Mollenhauer mit der Adris Traumflöte, bzw. Traum-Edition. Weite Bohrungen, mischfähiger Klang mit Barockgriffen, vollerem Klang im unteren Register, dafür aber in der Höhe schwieriger zu spielen.

I.d.R. werden aber barocke Flöten in den Ensembles gespielt, aber eben Flöten mit warmen Klang und weniger Obertönen und zum Ensemble passendem Klang. Obertöne, das sind die mitschwingenden Frequenzen, (die Mehrfachen der Grundfrequenz), die einen Ton voller (auch "schärfer") machen.

Bei Küng z.b. ist die Studio Serie eher für Konsortium gedacht und die Superio für Solo (hochbarock-Musik).
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich weiß jetzt auf die Schnelle nicht, in welchem der aktuell hier laufenden Threads ich wissenschaftliche Untersuchung verlinkt habe, die sich damit befasst.
Hier war es:
7 Low-Budget Sopranflöten in Auswahlsendung (80-130 €)

Anlässlich meiner Erfahrung, dass die Adris Traumflöte in dem leeren, halligen Raum der Musikschule für mich am besten klingt.
 
Wiedereinmal Danke für Eure Antworten. Die FAQ von Küng habe ich schon durchgelesen und war dann doch etwas verwirrt. Im Grunde genommen heißt das ja (im Falle Küng), dass man am Anfang gut mit der Studio-Linie beraten ist, da man als Einsteiger preislich im Rahmen liegt und später auch im Ensemble weiter machen kann. Richtig?

Das könnte natürlich auch erklären, warum man mehrere Blockflöten besitzt ;).
 
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Ja, die Einsteigerserie bei Küng ist schon qualitativ sehr gut; also nicht das, was bei Moeck und Mollenhauer die Schülerserie ist.

Wie ich oben schon schrieb, war bei Sopran meine Wahl die Küng Studio in Kirsche - die Altvariante in Kirsch kostet Listenpreis ca. 320 € und ist teurer als eine Moeck Rottenburgh in Birne. Ich würde dieses Modell unbedingt mal antesten.


Aber solange man nicht weiß, in welchem Ensemble man spielt und ob der Klang der eigenen Flöte dazu passt, bleibt eine gewisse Unsicherheit. Wenn man schon weiß, wo man mitspielt, könnte man eine Flötenauswahl nutzen, genau die Klangeigenschaften zusammen mit dem Ensemble zu testen.

Genau aus dem Grund gibt es von Lehrern auch Empfehlungen, welche Instrumente zu der Gruppe erfahrungsmäss passen, z.b. auch im Gruppenunterricht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ergänzung: die Küng Studio gibt es auch nur in den weicheren Hölzern Ahorn, Ahorn gebeizt, Birnbaum und Kirsche.

Die weicheren Hölzer unterstützen dann den "dunkleren" "wärmeren" "grundtönigen" Klang ("weniger Obertöne").
 
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Das könnte natürlich auch erklären, warum man mehrere Blockflöten besitzt ;).
Du, das kommt nicht nur von den jeweiligen Gruppen und Stücken, die man spielt, sondern hat mitunter auch einen außerordentlichen "Sucht- und Sammelcharakter", weil ja viele Flöten so schön sind, man sie in der Farbe X noch nicht hat, man erst dachte, das Modell X wäre seins und dann Jahre später das Modell Y mal antestet und man diese Flöte dann auch noch haben muss,...oder man eben barocke und nicht barocke Flöten haben will,...und die kleine lackierte da vorne mit dem goldenen Ring ja auch ganz nett ist,...und man sicherheitshalber neben der Holzflöte auch noch eine Kunststoffflöte haben will....und es auch ganz schick ist, der "Welt" zu zeigen, was man alles Tolles an Flöten hat,...man verschiedene Stimmlagen haben möchte,...auch mal ne Erd- oder Indianerflöte haben möchte,...mal eine Flöte mit Knick testen möchte es ja auch verschiedene Stimmungen gibt,...oder was auch immer.... .

Wenn man das verhindern möchte, bleibt ggf. nur übrig, den Geldbeutel jemand Anderes zu geben, immer nur in einer Gruppe zu spielen, die immer die selben Flöten spielen, nie auf ein Flötenfestival mit Verkaufsausstellung zu gehen, den Aufbewahrungsort für Flöten möglichst klein zu halten...und vielleicht auch nie mehr in ein Flötenforum zu gehen!!!!


@Ralinem: Hast Du die Erfahrung, dass man bei Thomann mehrere Flöten bestellen und wieder zurück senden kann, schon öfters gemacht? Da muss man dann wohl erst den Preis für 3 Flöten bezahlen und bekommt dann, nach der Rücksendung von 2 Flöten, das Geld für diese beiden wieder zurück.
 
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