Welches Schleifpapier für den Abschluss?

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Eigentlich gehört diese Frage wohl eher ins Akustikforum, aber wir E-Gitarreros haben einfach mehr Ahnung von Lacken.
Ich habe eine alte Fender Westerngitarre (Made in China) ein bisschen aufgemöbelt und
sie dabei von mehreren Schichten dickem Klarlack befreit.
Echt unglaublich, wie dick die "eingepackt" war.
Zum Entlacken habe ich Metallpads (Stahlwolle?) aus dem Baumarkt genommen und habe nur eine dünne
Schicht Lack auf dem Holz übrig gelassen, was meiner Meinung nach das Schwingverhalten des Korpus verbessert hat.
Mein Problem ist, dass die Oberfläche der Gitarre zwar glatt ist, aber gegen das Licht sieht man noch deutliche,
haarfeine Schleifspuren auf dem Finish.
Ich habe es schon mit Autopolitur und einem Stück Stoff versucht, aber das brachte nicht viel, obwohl
die Politur laut Flasche zum "Restaurieren" von verwitterten Lacken geeignet ist.
Meine Vermutung: Ich brauche ganz feines Schleifpapier.
Aber welches nimmt man da?
Muss man zwingend nass schleifen?
Würde mich über Ratschläge freuen.
 
Eigenschaft
 
Finishings in den PApiersorten 600, 800, 1000, 1500, optional 2000er

Danach kannst Du polieren.

Nass schleifen ist nötig, sonst setzt sich das PApier zu. Man muss aber dabei auch nicht alles in Wasser tauchen, sondern kann dezent anfeuchten.
 
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Stopf den Korpus mit alten Lappen, Handtüchern, whatsoever aus, dann kann schonmal kein Wasser da reinlaufen, bzw. das was doch reinläuft wird vom Stoff aufgesogen.
Dazu nen Eimer Wasser parat stellen, und das Schleifpapier häufig darin "ausspülen". Die Menge Wasser, die du mit dem nassen Schleifpapier auf den Korpus bringst, sollte reichen. Ansonsten ist so ein Zerstäuber, den Mutti sonst für die Zimmerpflanzen benutzt :D, ganz hilfreich. Achja, und ein kleiner Schuss Spülmittel hilft das Wasser zu "entspannen", es perlt dann ned so doof rum.
 
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Stahlwolle? Heftig. Ich fange mit 1500-2000er an gehe dann über 3000 bis hin zu 4000er.Dann wird poliert. Silikonfreie Polititur von 3M. Man braucht nicht viel Wasser, immer wieder sauberputzen und kurz abtrocknen (Papiertuch). Das Schleifbild kann man im Trockenen Zustand besser beurteilen. Mit welcher Körnung Du anfangen mußt liegt a an der verbliebenen Lackstärke und an den Kratzern von der Stahlwolle. Foto?
Anleitung hier
Geht auch mit Rotationspolierer, sprich regelbarer Bohrmaschine.
 
Danke. Ich weiß nicht ob das wirklich Stahlwolle ist. Es scheint aber zumindest Eisen enthalten zu sein, da einige Flusen davon, die über Nacht auf der Terrasse lagen, heute rostig-rot verfärbt sind. Auf der Verpackung war neben diversen Möbelstücken auch eine Geige abgebildet, also dachte ich, ich versuche es einfach. Ist ja auch keine besonders edle Gitarre. Wie gesagt, eine China Fender, für die ich vor 10 Jahren mal knapp 200€ neu bezahlt habe.
Ich glaube auch nicht, dass ich sie ruiniert habe, bis auf die feinen Schleifspuren ist alles ok.
 
Wenn noch genug Lackmaterial vorhanden ist kannst die feinen Schleifspuren ausschleifen. Je feiner das Schleifbild umso einfacher und schneller ist das Polieren später. Zwischendurch immer wieder mal abtrocknen, dann kann man die Oberfläche viel besser beurteilen als mit Wasser benetzt. Nach dem abreiben mit einem Trockentuch (Haushaltspapiertuch ) einen kurzen Augenblick warten, dann wird die Fläche erst richtig trocken. Man sieht dann alles :) Und erst wenn man praktisch eine einheitlich matte, seidenglänzende Oberfläche ohne Schleifspuren vorhanden ist kann man mit dem polieren beginnen. Das wird dann wie ein Spiegel. Nur an den Kanten vorsichtiger schleifen. Abbilden tun die immer viel :) In den Baumärkten passen nicht mal die angegebenen Körnungen der Schleifpapiere.

Noch dazu sind die im Baumarkt einiges teurer als im Fachhandel. Wenn man natürlich Samstag Nachmittags noch eins benötigt ist es ok. Ein 1000er Papier kostet in den meisten Baumärkten ca. 0,85€, im Fachhandel bei Einzelabnahme gerade mal 0,52€. Und das 1000er enspricht höchstens einem 6-800er aus dem Fachhandel. Wie die auf die Körnungen kommen ist mir schleierhaft. Normalerwesie bezieht sich die Körnung auf Maschen pro Zoll durch die das Schleifmittel auf den Träger gebracht wird.
 
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Wenns noch feiner sein soll : Micro-mesh gibts bis 12000er Korn, damit kann man Helmvisiere oder Flugzeugscheiben wieder klar polieren. Ich benutze seit ewigen Zeiten einen kleinen Streifen 3200er um meine Bünde wieder auf Hochglanz zu polieren. Gibts z.B. hier

Interessant in diesem Zuhammenhang ist evt. auch die Vergleichstabelle der Korngrößen von Schleifmitteln

:hat: Gruß, Michael
 
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also ich poliere mit Maschine und brauch nicht mehr als 2000er - meist reicht 1500er sogar aus...

Aber feinere Stufen sind ja nicht verkehrt und immer gut...
 
Ich denke auch. Ab 6000 oder höher kannste auch mit nem trockenen Frotteehandtuch polieren. :D
Wollts nur erwähnen, vllt. kommt man ja mal in die Verlegenheit Plexiglas polieren zu müssen.
 
für's Plexiglaspolieren, aber auch für den hier gedachten Einsatzzweck gibt es von MicroMesh auch Polierscheiben für die Polier- oder auch die Bohrmaschine. Die Dinger muss man zwar suchen, weil eigentlich nur für Flugzeugbau bzw. - wartung gedacht, und ganz billig ist das Vergnügen auch nicht, weil Mindestabnahmemengen üblich sind. Man muss dann halt mal nachrechnen, ob sich durch die Zeitersparnis bei wiederkehrenden Jobs die Ausgabe rechnet.
Allerdings kriegt man damit dann wirklich ziemlich glatte Oberflächen hin. Die Scheiben lassen auch unbehandeltes Holz wie lackiert erscheinen. Problem ist nur, dass aufgrund der sehr feinen Oberfläche eine Lackierung dann Probleme bereiten kann (nicht muss).
Aber falls jemand bei seinem Privatflieger auch noch die Scheiben polieren bzw. kratzerfrei kriegen will, könnte sich die Ausgabe lohnen.:rolleyes:

Wen's interessiert: http://www.micro-surface.com
 
Meine Güte, ist ja unglaublich was es alles für Körnungen gibt. Da kann man ja fast ein normales Blatt Papier nehmen! ;)
 
Das mit den Flugzeugen ist mal nicht uninteressant. Obwohl es ab gewissen Körnungen nicht mehr ganz so wichtig ist weil die Polituren meist auch Schleifmittel enthalten. Das feinste das ich regelmässig benutzte ist 4000er auf Schaumpad. Damit wird lediglich nochmal ein 2000er Schliff nachbehandelt. Bei Lack zum polieren gehe ich jedoch nie unter 1500er und das höchstens mal um eine Fettkante oder Nase zu entfernen was aber praktisch sehr, sehr selten vorkommt, höchstens bei sehr verwinkelten Objekten. Alles drunter gibt zu starke Schleifspuren im Lack die dann erst wieder ausgeschliffen werden müssen.
In anderen Bereichen sieht man das nicht so eng. Was Tscharles sagt ist richtig. Bereits mit 1500-2000er Papier geschliffene Flächen kann es zu mechanischen Haftungsstörungen kommen weil die Oberfläche zu glatt ist. Da sollte man nie höher als 1200er gehen um auf der sicheren Seite zu sein.

Außerdem kommt es auch noch darauf an womit man poliert. Eine Schwabbelscheibe läuft in eine Richtung und erzeugt höchstens Längsstreifen, ein Rotationspolierer kann kreisende Polierspuren erzeugen und auch ein Exzenter ist nicht ganz frei davon. Es gibt einige Faktoren zu beachten. Wer Schwabbelscheibe und Wachse nimmt bekommt auch 1500er Schliff glatt, die Gefahr des heißlaufens mit Polierwachsen ist natürlich höher, vor allem bei weicheren Lacken. Wer viel poliert bekommt ein Gefühl dafür und weiß genau was er dem Material zumuten kann. Jetzt muss ich mal sehen ob die amerikanischen Körnungen abweichen. Hätte da schon ein paar Objekte zum austoben.
 
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aaber - ohne angeben zu wollen, ich habe eine Kollektion der Scheiben in den verschiedenen Körnungen. Und wenn man dann mal mit den Fingern über eine damit behandelte Holzoberfläche gehen kann, das hat schon was. Und man kann damit bei Gitarren wunderbar Palisander- und Ebenholz-Griffbretter (natürlich ohne Bünde) oder Stege bei Akustiks polieren, und die Oberflächen sind einfach g**l.

Und wenn man vorsichtig ist und mit geringer Drehzahl arbeitet, kann man auch verpfuschte Lackierungen noch retten. Allerdings bitte nur bei Kunstharzlacken und wirklich nur geringer Drehzahl und nie auf Nitro!
 
Meinst jetzt Polierscheiben oder Schleifscheiben? Ich weiß aber was Du meinst. Man kann es beim polieren fühlen und hören :)
 
Nachdem ich die Beträge hier gelesen habe habe ich auch gleich mal wieder meine Micor-Mesh Pads rausgeholt und eine bisschen auf einem Ebenholzgriffbrett benutzt. Absolut klasse. Ich liebe diese Teile.

Ich weiß nicht ob das jetzt schon erwähnt wurde aber mir ist erst neulich wieder aufgefallen wie unterschiedlich die Körnungen bei Schleifpapier unterschiedlicher Hersteller sind. z.B Diese Angaben von 400, 800, 2000 etc sind dann also nicht immer so sehr aussagekräftig außer, dass das eine feiner ist als das andere.
 
Nachdem ich die Beträge hier gelesen habe habe ich auch gleich mal wieder meine Micor-Mesh Pads rausgeholt und eine bisschen auf einem Ebenholzgriffbrett benutzt. Absolut klasse. Ich liebe diese Teile.

Ich weiß nicht ob das jetzt schon erwähnt wurde aber mir ist erst neulich wieder aufgefallen wie unterschiedlich die Körnungen bei Schleifpapier unterschiedlicher Hersteller sind. z.B Diese Angaben von 400, 800, 2000 etc sind dann also nicht immer so sehr aussagekräftig außer, dass das eine feiner ist als das andere.
Das kann ich bestätigen und habe auch schon darauf hingewiesen. Diese Micro Mesh Pads interessieren mich oberhalb 4000er. Bis 4000er habe ich ja. Habe gleich mal einige bestellt von 6000/8000/12000 damit ich sie testen kann. Mal sehen ob sie im Gegensatz zur Schleifpolitur noch etwas verbessern können. Nur die Schaumpolierscheiben von Micromesh taugen nix, da der Klett bis an den Schaumrand geht. Der darf nicht an den rand gehen sonst frißt er sich in den Lack wenn man seitlich an eine angrenzende Fläche stößt. Zumal auch recht teuer.
 
Heute kam 4,6,8,12000er Papier. Erster Eindruck: sehr schwer. Zweiter Eindruck: unmögliches Format paßt nicht sehr gut auf übliche Schleifklötze. Da ich mir flexible aus wasserabweisenden dicken Mossgumi (Naturkautschuk) selber schneide ist das zum Glück nicht so ein Problem. Streifen sind halt sehr schmal. Gibt es zwar auch auf Rollen aber diese sind sehr teuer und wenn es so standfest ist wie behauptet dann verbraucht man die ewig nicht :)
Dritter Eindruck: die Körnungen vom Gefühl her. P4000 wie P1200, P8000 wie P1500 und P 12000 wie P2500-3000.
Jetzt geht es an den Versuch. Werde einen Streifen schwarz lackieren und dann abschnittweise mit den verschiedenen Körnungen schleifen und dann polieren. Müßte ein Unterschied zumindest bei der Poliergeschwindigkeit (bis zum Hochglanz) festzustellen sein.
 
Heute das Papier getestet an einem HS Klarlack. Klarlack geschliffen 1200,2000,3000. Danach mit Mircro Mesh 4000,6000,8000,12000er. Das 4000er greift noch, ab 6000er muss man schon etwas stärker andrücken damit es auf dem Wasserfilm nicht aufschwimmt und nur noch gleitet. Beim 8000-12000 noch extremer. Das Hauptproblem war bei den feinen Papieren oberhalb 4000er das es sofort sofort Spuren gab wenn auch nur der kleinste Krümel (Schwamm, Staub aus der Luft etc.) unter das Papier kam sofort das Schleifbild zunichte machte und man am besten wieder 2 Stufen tiefer anfängt. Da gängige Poliermittel z.B. 3M auch Schleifmittel enthalten macht ein Schleifen oberhalb 4000er max 6000er keinen Sinn mehr, da die Schleifpolitur das wesentlich schneller einebnet. Dazu kommt die Schleifwirkung von Polierschwamm oder Schwabbelscheibe. Zwischen 3 und 4000er konnte ich zumindest beim Schleifen keinen großen Unterschied feststellen.

Habe ein Paar Fotos gemacht von einer beschichteten Muster MDF Platte. Über den polierten Lack Blumen fotografiert. Den teilweise dunklen Lack als Spiegel benutzt. Viel mehr ist denke ich kaum noch machbar wenn der Untergrund auch noch Holz ist.

lack1.jpglack2.jpglack3.jpglack4.jpg
 

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