Welches Tremolo (stimmstabil, sustain) an Epiphone Les Paul nachrüsten?

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Hallo zusammen,

ich bin letzte Woche günstig an eine sehr gepflegte 2014er Epiphone Les Paul Standard gekommen.

Nun gilt es, die Paula nach meinen Bedürfnissen anzupassen. Hierbei steht erstmal ein Tremolo im Vordergrund. Leider habe ich Null Erfahrung mit Tremolsystemen für die Les Paul a la Bigsby & Co.

Zur Wahl stehen
1. Ein Duesenberg Les Trem II
oder
2. Die lange Version des Duesenberg Radiator Tremolos (anscheinend baugleich mit dem Bigsby B7), welches ich mit einem Vibramate V7-LP Kit befestigen würde.

In beiden Fällen käme zudem eine Schaller STM Roller-Bridge zum Einsatz, falls notwendig auch noch Locking Mechaniken.

Das Tremolo wird nur "moderat" eingesetzt, d.h. keine Dive-Bombs.

Welches Tremolo ist das bessere System, insbesondere bzgl. Stimmstabilität und Sustain-Erhalt?

Für gute Tipps wäre ich sehr dankbar!

Grüße
Mark
 
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Hi,

die Stimmstabilität hängt bei einer LP zu allererst von einem guten Sattel ab. Da klemmts gern in den Kerben, vor allem bei der G-Saite. Am anderen Ende der Saite dürfte das Duesenberg in dem Punkt die Nase vielleicht ein bisschen vorn haben, einfach weil die Saite nicht über eine Umlenkrolle muss und die Lagerung der Achse etwas weniger Reibungsfläche aufweist.

Das Bigsby verändert den Ton der LP etwas stärker, schon aufgrund seiner höheren Masse. Sustain klaut es nach Meinung der meisten Nutzer nicht, vielleicht sogar im Gegenteil.

Bei einer Roller-Bridge gehen die Meinung auseinander, sie verändert den Ton auf jeden Fall schon dadurch, dass die Längsschwingungen der Saite kaum an die Bridge weitergegeben werden - auch das Spielgefühl verändert sich etwas, weil man die Saitenstrecke hinter der Bridge bei Bendings etwas mehr "mitziehen" muss. Hinzu kommt, dass auch die vertikalen Schwingungsanteile etwas indirekter an die Bridge gelangen, weil zwischen Saite und Reiter noch ein Rollenlager zwischengeschaltet ist. Das Sustain wird aber idR nur spürbar verringert, wenn der Andruckwinkel zu flach ist.

Ob die Schaller überhaupt passt, musst Du aber ausmessen. Sie hat M5-Bolzen, und AFAIK werden bei Epiphone 6mm-Stehbolzen verwendet. Rollenbrücken gibt es aber auch von Göldo (wobei man da auch Adapter braucht, die Göldo aber im Programm hat) und ABM. Letzteres ist die mit Abstand teuerste Variante, aber dort bekommt man auf Anfrage auch eine unmittelbar passende Bridge mit den größeren Aufnahmelöchern. Qualitativ habe ich da nur beste Erfahrungen gemacht, die Hardware wird aus dem vollen Messingbock gefräst (statt im Zinkdruckguss gefertigt) und die Passungen sind immer sehr präzise.

Gruß, bagotrix
 
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@bagotrix

Danke für die Infos. Ich tendiere mittlerweile auch mehr zum Düsenberg Les Trem II.

Bezüglich der Schaller STM Roller Bridge herrscht bei mir allerdings noch große Verwirrung: Die Aussagen in den Reviews beim großen T und M-Store reichen von "Passt auf Anhieb auf meine Epiphone Les Paul" über "Wird jetzt mit passendem Adapter geliefert" bis hin zu "Passt überhaupt nicht".

Am besten schnappe ich mir diese Woche meine Paula und fahre mal eben rüber zum M-Store ...dann sollen die Jungs in der Gitarrenwerkstatt das für mich klären.

Gruß
Mark
 
Ein (mehr oder weniger klassisches) Tremolo auf einer Les Paul wird in Sachen Stimmstabilität immer kompromissbehaftet sein, aber es ist auch keine No-Go!!
Die Installation stellt aber auch einen nicht unwesentlichen Eingriff in die Optik dar. Von daher bin ich ein großer Fan vom klassischen Bigsby, weil das IMO immer sehr "stimmig" aussieht.
Ein Rollensattel ist nicht essentiell!! Je nach Ausführung ist eine Tunonmatic Brücke nicht wirklich starr mit der Gitarre verbunden und bei der Betätigung das Tremolo, müssen (oder gar sollten?) die Saiten sich nicht über die Brückenreiter bewegen, sondern der gesamte Steg "kippt" nur leicht nach vorne und nach hinten.
Auf meiner Les Paul Studio habe ich ein original Bigsby mit Hilfe des Vibramate Adapter installiert, was IMO sehr viel Sinn macht, da so das gesamte Bigsby und deren Andruckwalze um 2-3 mm hoch kommt, wodurch der Abknickwinkel hinter der Brücke merklich entschärft wird (...von der Möglichkeit die ganze Geschichte spurenlos zurückbauen zu können mal ganz abgesehen...)
Songs im Stile von Wicked Games lassen sich so völlig verstimmungsfrei spielen.
 
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Ein Freund von mir hat das Floyd Rose FRX aufgesetzt. Das ist relativ wenig invasiv (kommt allerdings nicht ohne zwei Bohrungen für den Klemmsattel aus, der allerdings hinter dem und zusätzlich zum eigentlichen Sattel angebracht wird). Der hat damit recht gute Erfahrungen gemacht und es ist auch relativ wartungsarm, nicht so kompliziert einzustellen und stimmstabil. Ob das den ästhetischen Vorstellungen entspricht, muss man für sich selbst entscheiden.
 
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...Bohren wollte ich zumindest bei dieser Gitarre tunlichst vermeiden. Sie ist in einem absoluten Top-Zustand, aber ich weiß noch nicht, ob ich sie behalten werde. Mit Bohrungen verkauft sie sich schlechter.

... außerdem kostet das Floyd Rose FRX viel mehr als ich für die ganze Epiphone Les Paul Standard bezahlt habe.

Grüße
Mark
 
Hallo nochmals

So, fertig:great:

Sitzt, passt, wackelt und hat Luft :D

Les Tremm II Epi Les Paul Standard.png


Die Schaller STM Roller-Bridge passt doch; allerdings nur mit dem Göldo Bridge Adapter M4/M8 (Zur Info: Die Schaller hat M4 und die Epi M8).

Beim Les Trem II habe ich alle 4 mitgelieferten Unterlegscheiben verwendet; nicht weil das Les Trem II auf sonst auf der Decke aufliegen würde, sondern um den Winkel zwischen Tremolo und Roller Bridge möglichst flach zu halten.

Den Sattel habe ich noch mit meinen Sattelfeilen und Graphitpulver optimiert.

...sehr angenehmes Tremolo und erstaunlich stimmstabil, kein Sustainverlust :great:

Morgen bekomme ich cremefarbene Potiknöpfe.


Grüße
Mark
 
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...Oktavreinheit ist perfekt eingestellt. So was bekomme ich nach 45 Jahren E-Gitarre mittlerweile ganz gut hin.

Gruß
Mark
 

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