Westerngitarre (Cort Luce L-100C) mit Piezo Pick Up aufrüsten

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Hallo!

Ich würde gerne meine Cort Luce L-100C Westerngitarre mit einem Piezo Pick Up aufrüsten, um nicht jedes mal eine akustische Gitarre mit PU ausleihen zu müssen.

Und nein! Ich habe nicht vor mir eine neue Gitarre mit PU zu kaufen, da ich auch ein leidenschaftlicher Bastler bin.

Ich habe mich mal etwas durchgelesen und bin dabei auf das hier gestoßen, was mir und euch hoffentlich weiterhilft:

1. Welches A-Instrument soll einen Pickup erhalten?
Cort Luce L-100C NT

2. Wieviel Geld steht zur Verfügung?
ca.100€

3. Werden gewisse Stile (Fingerpicking, Strumming mit Plek etc.) bevorzugt?
Hauptsächlich Strumming mit Plek; aber auch hin und wieder Fingerpicking...

4. Welche baulichen Veränderungen an der Gitarre wären für Dich akzeptabel, welche nicht?
a. Gurtpin durch Kabelbuchse ersetzen (i.d.R. etwas aufbohren nötig)
kein Problem, jedoch würde ich die Klinkenbuchse an der Position, wie sie bspw. bei der Maton BG808 montiert ist bevorzugen.

b. Piezoeinlage unter dem Steg einsetzen (Steg etwas abschleifen, ganz dünnes Loch durch Decke bohren)
Kein Problem

d. Pickups auf der Decke
Wenn mit "auf der Decke" auf der Innenseite gemeint ist und man von außen nichts sieht... Ja

e. Pickups im Korpus
Wenn man es von außen nicht sieht... Ja

5. Soll der Pickup aktiv sein (Batterie) oder wäre auch ein externer Preamp eine Option?
Lieber keinen aktiven PU. Am liebsten wäre mir einfach gar kein Preamp. Aber wie sieht es dann Soundtechnisch aus?

6. Für welchen Anwendungszweck ist der Pickup gedacht?
b. Solomusiker oder Duo
c. kleine Band ohne Percussion
d. Band mit gemäßigter Percussion (kein Drumset)


7. Wie soll das Instrument Live oder im Proberaum verstärkt werden?
a. direkt in PA oder Aktivmonitor
b. A-Verstärker


Ich bin auf diese Piezo PUs, die man in den Steg einlegt gestoßen. Diese würden mich sehr ansprechen. ;)

Benötige ich abgesehen vom Piezo PU, Kabel und Klinkenbuchse noch etwas (außer ein wenig handwerkliches Geschick)?

Welche Bauteile könnt ihr mir empfehlen?

Ich hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt...


Gruß Jokerrock
 
Eigenschaft
 
Natürlich geht ein reiner Piezo Pickup direkt auf eine Ausgangsbuchse. Allerdings sollte spätestens nach ca. 3m Kabel ein Vorverstärker mit hochohmigem Eingang kommen. Piezos klingen meist recht scharf. Eventuell solltest du dann einen externen Vorverstärker verwenden.
Spontan würde ich den B-Band UST empfehlen mit A1.2 Preamp. Beim UST gibt es unterschiedliche Breiten.
Worauf du achten solltest: der Abnehmer muss von der Breite unter deine Stegeinlage passen. Der Übergang sollte so plan wie möglich sein, sonst gibt es unterschiedlich laute Saiten.
Ich habe mehrere unterschiedliche derartige Tonabnehmer im Einsatz, und der UST erschient mir am Besten. Wenn du keine Batterie im Korpus haben willst, kannst du den mit einem Stereo-Klinkenkabel (TRS - Tip - Ring Sleeve also Spitze - Ring -Mantel) extern versorgen. Du musst dann nur im Verstärker 2 Pins überbrücken anstatt die Batterie dort anzuschließen. Versorgt wird der dann so: Spitze - Gitarrensignal, Ring +9V von der Batterie - gemeinsame Masse. Dafür brauchst du keine 90EUR für ein Original B-Band Batteriekasten ausgeben.
AER Verstärker können mit einem TRS Kabel so einen Preamp direkt versorgen.

Ich dachte bei einigen Einbauten übrigens genau so wie du. Inzwischen würde ich die Pickups mit Vorverstärker und Klangkontolle gerne im Instrument haben. Das Nachrüsten ist kein Problem und der Einbau in der Zarge ziemlich unkritisch, wenn man handwerklich einigermaßen geschickt ist. Es ist auf der Bühne einfach gut, wenn man mal eben schnell bei einer Rückkopplung den Regler zurücknehmen kann. Oder bei einem Solo noch etwas mehr Gas zu geben, wenn die anderen sich partout nicht zurücknehmen wollen (können). Und es ist erstaunlich, was man mit der Klangregelung (3-4-Band EQ) doch noch an Klangfarben einstellen kann. Außerdem gibt es wirklich gute Konstruktionen, wo die Batterie in einem von außen zugänglichen Fach im Preamp eingebaut ist. Systeme mit Batterie im Korpus, bei denen man die Saiten zumindest komplett entspannen muss um die Batterie zu tauschen, würde ich nicht verwenden. Dann notfalls ein Batteriefach einbauen.
Neulich ist mir ein System über den Weg gelaufen, das mit einem Goldcap betrieben wurde. Das wurde über die Klinkenbuchse geladen und reicht dann für etwa einen Abend. Weiß aber nicht mehr wie das heißt.

Gruß
Christoph
 
Dass die meisten Hersteller (und Bastler) die Buchse dort platzieren, wo der Endpin sitzt/saß, kommt nicht von ungefähr; innen sitzt da der "endblock". Was Maton macht, weiss ich nicht, aber auch down under werden sie kaum eine Buchse einfach so in eine normale Zarge einsetzen, wie sie Deine Luce haben dürfte.
 
@ chris_kah: Vieen Dank für deine ausführliche Antwort! ;)
Also nur um sicher zu gehen. Es wäre rein theoretisch auch möglich einen externen Preamp zu bauen, den ich dann auf mein Pedalboard integrieren kann?
Und alles was ich dazu brauche wäre eine Stereo_Klinkenbuchse, eine 9V Blockbatterie, und eine Mono-Klinkenbuchse, die dann quasi weiter zu den Tretminen, bzw. zum Amp läuft...
Ist meien Vermutung richtig, oder habe ich hier eine Denkfehler?

@saitentsauber:
Klingt logisch. Über die Festigkeit der Zarge habe ich mir keine Gedanken gemacht.
Die Frage ist, wie viel die Zarge an Kräften aushält... Oder ich gehe lieber auf Nummer sicher und bau mir eine Gurtpinbuchse ein. :gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Ausführungen von Christoph beziehen sich nur auf die externe Stromversorgung eines internen Preamps. Wenn du tatsächlich einen externen Preamp möchtest, gibt es aber schon fertige Lösungen, da brauchst du nichts zu bauen;). Mit meiner Mandoline bin ich z.B. schon mit diesem Preamp in die PA gegangen:

Vorteil: Weniger Einbaustress, einfacher Batteriewechsel...
Nachteil (wie oben schon ausgeführt): Du kannst nicht während des Spielens eben mal nachregeln. Außerdem sollte der Kabelweg von der Gitarre zum Preamp nicht zu lang sein, sonst könnte es zu brummen beginnen.

Ich würde auch den Preamp im Instrument bevorzugen, aber es geht sicher auch anders.

Gruß

Toni
 
Zuletzt bearbeitet:
Benötigt man eigentlich unbedingt einen Preamp?

Besteht auch die Möglichkeit bspw. vom Transducer direkt in einen Amp zu gehen, ohne Preamp dazwischen, oder benötigen diese Transducer immer einen zusätzlichen Vorverstärker?
 
Ein Preamp wird eigentlich immer benötigt. Zum einen sind die Ausgangssignale der meisten Pickups eher sehr hochohmig, also schwach und das R/C Glied namens Kabel macht da auch 'ne Menge Klang kaputt. Auch sind die Eingaenge der meisten Amps nicht auf so hochohmiges ausgelegt. Da geht dann nochmal Klang flöten.
 
Nachdem ich mir ein paar Sounddemos bin ich vom B-Band System, das von chris_kah empfohlen wurde ziemlich überzeugt und ich werde mir demnächst diese Kombi bestellen.

Die Batterieversorgung werde ich extern lösen, da hier der Batteriewechsel schneller durchführbar ist, was bei einem Liveauftritt sicher kein Nachteil ist. Außerdem sind auf meinem Pedalboard ohnehin noch ein paar Plätze frei.

Jedoch habe ich mir diesbezüglich wieder ein paar Gedanken gemacht und rein theoretisch wird ja eine 9V DC Spannung benötigt. D.h. ich könnte doch auch rein theoretisch einfach den Strom von meinem Netzteil beziehen?
Das wäre meiner Meinung nach nämlich die elleganteste Lösung. So würde mir auch der Batteriewechel erspart bleiben... :D

Einwände und/oder Verbesserungsvorschläge sind erwünscht... :)
 
Die Batterieversorgung werde ich extern lösen, da hier der Batteriewechsel schneller durchführbar ist, was bei einem Liveauftritt sicher kein Nachteil ist.

Der Nachteil an einer externen Lösung, insbesondere fest installiert mit dem Netzteil deines Pedalboards ist der, dass du dann immer auf dieses Teil angewiesen bist. Du kannst also nicht mal schnell irgendwo in eine "fremde" PA oder einen anderen Amp einstecken. Das musst du eben gegeneinander abwägen. Ich persönlich finde eine Batterie im Korpus nicht als großen Nachteil. So oft wechselt man ja nun auch nicht, die Dinger halten schon ziemlich lange.

Gruß

Toni
 
Hm. Ich habe bis jetzt nur äußerst selten ohne mein Pedalboard gespielt, aber im Grunde hast du natürlich recht...

Andere Frage: Wo befestigt man so eine 9V Blockbatterie am besten im Korpus? Außerdem habe ich diesbezüglich das Befürchten, dass der Klang etwas darunter leidet, da eine bspw. angeklebte Batterie das Schwingungsverhalten etwas ändert...
 
Eine sehr einfache und effektive Befestigungsmöglichkeit ist ein ausreichender starker Magnet, der mit Sekundenkleber an den Halsblock geklebt wird. Hält super, und da der Halsblock so gut wie nicht schwingt, hat man in dieser Beziehung auch keine Probleme.

Gruß

Toni
 
OK. Wie kommt man auf solche raffinierten Ideen? :D

Anscheinend sollte ich meine musikaische Kreativität auch auf die technischen und handwerklichen Bereiche ausweiten... :D

Mit etwas Glück finde ich auf den Müll eine alte Festplatte. Die Dauermagneten einer Festplatte müssten eigentlich stark genug sein... :gruebel:

Noch Fragen bezüglich der Transducermontage:
Muss dieser nur eingelegt werden, oder eingeklebt?
Soll die Bohrung durch den Steg/Decke senkrecht sein, oder doch etwas schräg? (Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass ein 90° Knick gut für den Transducer ist)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bist du noch beim B-Band? Den solltest du tatächlich nicht knicken. Das ist eine flache Folie, die in einer 2-poligen Buchse endet.
Die Bohrung wird vom Steg aus am Rand schräg in den Korpus geführt. Eventuell mit einer sehr feinen Feile runden.
Der Transucer wird nur eingelegt und durch den Druck des Stegs fixiert. Eventuell musst du den Steg etwas abfeilen, damit die Saitenlage gleich bleibt. Das ist zwar nur etwa 1 mm, aber das kann manchem zuviel sein.
Sowohl Steg an seiner Unterseite als auch die Auflage im Stegschlitz sollten absolut eben sein. Sonst klingen die Saiten unterschiedlich laut. Hinweise findest du hier:
https://www.musiker-board.de/pickup...lich-laut-woran-kanns-liegen.html#post6231823

Außerdem musst du den Transducer von innen her einführen, da am Ende besagte Buchse ist, die fest dran ist. Netterweise ist das andere Ende entwas "gepfeilt", so dass es sich einigemassen leicht einführen lässt.

Die Idee mit dem Magnet finde ich ziemlich interessant, ich wollte allerdings nicht die Saiten lösen müssen, damit man an die Batterie kommt. Bei mir wäre die Präferenz auf einem von aussen zugänglichen Batteriefach in der Zarge. Szenario: im 1.Set eines Konzerts merkt man, dass die Batterie fällig wird. In der Pause wechseln, ok, aber wie lange dauert es, bis eine Gitarre, deren Saiten man auf schlabberig entspannt hatte wieder klingt und sich nicht ständig verstimmt? Bei Stahlsaiten ist das nicth so extrem wie bei Nylonsaiten, aber immer noch unangenehm.

Was mir sonst noch einfällt: du kannst den Lautstärkeregler am Schalloch ankleben, das ist ein kleines Rädchen, das man unauffällig bedienen kann.

Die Frage ist, wie viel die Zarge an Kräften aushält... Oder ich gehe lieber auf Nummer sicher und bau mir eine Gurtpinbuchse ein. :gruebel:
Wenn du nicht ganz übel ziehst, hält die Zarge schon was aus. Ich habe nur eine (nachgerüstete) Nylon-Konzertgitarre mit Endpin-Buchse und das war ein tierisches Gefummel, beim Nachrüsten eines Vorverstärkers die neue Endpinbuchse einzubauen. Alle anderen Instrumente haben die Buchse in der Zarge und noch kein Problem gehabt. Ich mag die Endpinbuchsen vom Handling nicht, aber das ist Geschmacksache.
Den B-Band Vorverstärker kannst du auch in die Zarge einbauen, so ist das in meiner Jazz-Gitarre gelöst.
Etwas mehr Stabilität (aber nicht am B-Band, da ist die Buchse mit dran) bringt sonst die dicke Neutrik-Buchse, die ich in 3 Instrumenten habe. Du brauchst in jedem Fall eine Stereo-Buchse, weil die Verbindung Ring-Masse als Einschalter für die Batterie dient.

Gruß
Christoph
 
Zuletzt bearbeitet:

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