Wie Akustik mit einfachen Mitteln im Proberaum verbessern?

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Hallo,

ich möchte gerne meinen Proberaum akustisch aufbessern bzw. überhaupt das ganze mal halbwegs in den Griff bekommen.

Hier erstmal ein paar Bilder.
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Bis vor Corona haben wir hier geprobt, wurde uns aber zu eng, deswegen sind wir jetzt woanders. Der Raum ist aber bei mir am Dachboden und ich möchte ihn weiterhin bestehen lassen und hier kann man auch im Kleinen sehr gut mal was machen.

Allerdings ist die Akustik einfach scheiße. Einzige Maßnahme bisher wie ihr seht. Molton Tuch hinten angebracht.

Probleme:
1. Der Sound ist viel zu grell dort oben.
2. Im Bass Bereich kommt wenig im Raum an.

Zum Türbereich raus im Treppenhaus hört sich alles viel fetter, geiler an und auch wesentlich lauter. So wenn es drin wäre, wäre ich sehr zufrieden :D

Ich kenne mich hier überhaupt nicht aus. Ich würde auch Geld in die Hand nehmen, allerdings im Rahmen.

Was könnte ich tun. Einfach mal alles vorschlagen, dann seh ich, was ich finanziell und zeitlich anpacken kann und will.

Aber ich spiel echt ungern da oben, weil es sich einfach bescheuert anhört, dabei mag ich den Raum an sich.

Danke euch schon mal und frohe Ostern. :D
 
Eigenschaft
 
Zum Türbereich raus im Treppenhaus hört sich alles viel fetter, geiler an und auch wesentlich lauter. So wenn es drin wäre, wäre ich sehr zufrieden :D

Das ist leider Physik: Bei großen Wellenlängen braucht die bewegte Luft viel Platz. Vielleicht mal die Lautsprecher ins Treppenhaus stellen? ;)
 
2. Im Bass Bereich kommt wenig im Raum an.

Das ist leider Physik: Bei großen Wellenlängen braucht die bewegte Luft viel Platz.

Also, es ist wie bei der Gitarre: Zupfst Du nahe am oberen oder unteren Steg, hörst Du nichts. Warum? Weil Du besser dort anregst, wo auch Amplitude ist, hier Saitenausschlag.

Mit Bassfrequenzen im Raum ist es genauso: Dort, wo der Lautsprecher steht, regt er die Luftsäule(n) an. Und steht er ungünstig, dann ... hörst Du halt nicht so viel.

Nun ist es leider so, dass diese Stellen von der Raumgröße, der Raumgeometrie, dessen "Innenleben" inkl. Gästen, und hier insbesondere von der Dachschräge abhängt. Außerdem von Deiner Hörposition. Also wirst Du kaum darum herumkommen, Deinen Basslautsprecher einmal in jede Ecke, und vielleicht auch in verschiedene Höhen (also in Metern über Grund ;-) ) zu bewegen. Ändere außerdem die Abstrahlrichtung, z.B. durch Drehen der Box.

Vielleicht mal die Lautsprecher ins Treppenhaus stellen?
Das käme auf einen Versuch an, aber diese Art der Symmetrie wird wohl nicht funktionieren :giggle:


Das alles sind Maßnahmen zum Nulltarif. Sie kosten etwas Zeit, Mühe, Schweiß und Vorsicht.

Als leichter durchführbaren Vorversuch könntest Du Folgendes machen. Suche einen Karton oder so, der beim Schlagen ziemlich niederfrequent klingt (Trommel, Waschmittelbox, ... Sticks hast Du ja offenbar) Damit wanderst Du wie ein Schamane beständig schlagend durch Den Raum und achtest dabei darauf, wann und wo es lauter bzw. leiser klingt. Damit bist Du auf der Spur der sog. Raummoden (also dem Analogen in Luft und 3D zum Anschlagen am Gitarrensteg oder über dem Schalloch). Diese Orte, vermutlich die lauten, sind gute Startpunkte, um Deine Boxen wie beschrieben zu positionieren.

Grüße + viel Erfolg
 
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Deinen Basslautsprecher einmal in jede Ecke

beständig schlagend durch Den Raum
Ich sollte das etwas genauer sagen: Es geht nicht um die Ecken, und es geht auch nicht um Stolperpositionen nur am Boden. Jeder Punkt in Deinem Raum, egal wo, egal in welcher Höhe könnte geeignet oder ungeeignet sein. Es ist auch weniger ein Punkt als ein Bereich, ähnlich wie bei der Saite: Unter den gut geeigneten Stellen kommt es ja auf den Millimeter nicht an :giggle:

Also: Auf ins Dreidimensionale :cool:
 
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(ja, ich weiß, ich antworte an deiner Frage vorbei, das hier soll ein Denkanstoß sein)

Um auch die tiefen Frequenzen zu erwschen brauchst du viel Platz und Geld für Dämmung. Um alle Frequenzen gleichmäßig zu dämmen brauchst du Ahnung von Akustik.
Das hat in meinen Bands keiner, deshalb haben wir einen anderen Ausweg gefunden: InEar Monitoring. Das E-Drum steht bei dir schon, jetzt amps leiser drehen, alles auf die Ohren und die Nachbarn hören nur noch den Gesang. Damit kannst du die Raumakustik komplett ignorieren und sogar in einem gekachelten Schwimmbad proben! (Moment, stehen die nicht grade leer?:weird:)
 
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In "In Ear" investieren. Das könnt ihr dann auch für Gigs verwenden.
 
Ich würde die Box drehen, so dass sie erst eine Mauer anstrahlt, im Winkel zur Mauer und auch leicht nach hinten gelehnt -> die Schall Reflektion soll nicht die Box selber wieder anstrahlen, sondern dich. Richtung Keyboard?
Nicht auf die Rigipswände zielen, da geht der Bass mehr oder minder durch. Dann kann man auch über ein Deflexx nachdenken https://www.thomann.de/de/deeflexx_h1_aura.htm, da wirkt auch ein selber gebauter aus Sperrholz Wunder, EQ auf neues Klangbild anpassen.
Ab da wirds dann aufwändig.
 
Also ich danke euch erstmal. Ich konnte jetzt mal ein bisschen probieren. Der Bass ist jetzt schräg in die Ecke gewandert. Steht dann praktisch direkt gegenüber vom Spieler. Das Gitarrencab hat ebenfalls die Seite gewechselt und strahlt jetzt schräg die Wand an. Den Eingangsbereich hab ich mit der Holztür zugestellt. Einzeln klingt alles schon mal bisschen besser. Werde ich die TAge mal mit meiner Basserfrau und Drums vom Band testen :D
Ich berichte dann wieder, wie der Eindruck war. Werde mir auch noch was besorgen, dass ich die 212er hochstellen kann. Wahrscheinlich einfach zwei Bierkästen, die sind schnell leer ;)

Könnte noch dicke große Stoffreste haben. Macht das Sinn, damit noch was abzuhängen?
 
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Was sollen die bewirken?
Tja, keine Ahnung, deswegen frage ich ja :D Man sieht und hört nur öfter, dass Leute ihre Wände und Decken mit Stoff abhängen. Was es und ob es was tut, ist ja eben die Frage :D
 
Was es und ob es was tut, ist ja eben die Frage :D
Ok :D

Also, man kommt nicht darum herum, zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu unterscheiden. Mitunter ist die Wunschwirkung nicht so weit weg von dem, einen Aufkleber mit der Aufschrift "Supergeiler Sound" aufzuhängen ;)

Was die Stoffreste sicher verändern, ist das Reflektionsverhalten an der Wand (Nachtrag: und damit Echo bzw. Hall im Raum). Die Eigenschaften der hier relevanten stehenden Wellen (Moden der Luftsäule(n)) wird das nicht wesentlich verändern. Im Grunde bringt jede Reflektionsmöglichkeit eine gewisse akustische Beruhigung. Denke dazu an den Hörunterschied zwischen einer völlig leeren Wohnung und deren eingerichteten Zustand nach einiger Zeit.

Bin gespannt auf Deine Versuchsergebnisse :cool:
 
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Decken und so Zeug bringt nur minimal. Was im einen oder anderen "Studio" noch immer rumstehen hast sind alte Matrazzen, Turnmatten, schwere Teppiche usw. und das Amps im Raum gestapelt werden ist auch nicht nur weil da Platz ist. Wenn du an einige alte Teppiche rankommst (die noch nicht müffeln ;)) - immer ran damit an die Wände.
Aber so wie du dein Problem beschreibst, ist das Problem eher, dass der Schall erst mal nicht genug im Raum verteilt wird und sich nicht aufbauen kann, daher auch mein Tipp eine unruhige Steinwand zu beschallen, um zu verteilen. Alles "tot" zu machen ist nicht die Lösung, sondern eine Mischung aus Verteilflächen und Schluckflächen.

Ein billiger Problemlöser ist bei Hall oder Flattern ist Paravent aus ein paar Dicken Schichtplatten und Scharnieren machen und eine Seite davon mit Schallmatten bekleben, aber gleich dicker mit 5cm oder mehr. Lässt sich schön im Raum da hin stellen wo es Probleme gibt.
 

Macht Sinn. Also optisch. Akustisch nicht.

Wenn ein Material Schall absorbieren soll muss es mindestens so dick sein wie die halbe Wellenlänge (bei 90Grad Auftrefwinkel).
1618301246698.png


Mit einem Stück Stoff von 1mm Dicke wirst du Schallwellen ab (grob geschätzt) 20kHz dämmen können. Da freuen sich höchstens die Hunde in der Nachbarschaft...

An der Wellenlängentabelle siehst du, dass man für eine optimale Dämmung viel Platz braucht, da bringen ein paar Eierkartons nichts. Und Was ist mit Interferenzen und stehenden Wellen?

Deshalb hilft da nur: probieren und Glück haben!
(oder InEar;))
 
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