Wie anfällig sind vollmassive Kontrabässe wirklich?

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Atzbob23
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Hallo Leute,
ich spiele seit zirka einem Monat Kontrabass. Das Ganze läuft auch echt gut und ich denk das ich endlich mein Instrument gefunden habe.
Allerdings hört man was Kontrabässe angeht allerlei Horrorgeschichten was Temperatur und Luftfeuchtigkeit angeht und ich habe mir auch gerade einen
Vollmassiven mit Flachen Rücken angesucht also im Grunde das schlimmste vom schlimmsten was die Anfälligkeit angeht.
Deshalb wollte ich fragen was ich tuhen kann um in möglichst gut schützen zu können.
Zur Zeit wird er wenn ich Lüfte in einen anderen Raum gestellt und zwar solange bis Temperatur und Lüftfeutigkeit im Raum wieder im grünen Bereich sind also Temperatur zwischen 19 und 22°C und Lüftfeutigkeit zwischen 50% und 80%.
Überteibe ich hier etwas? Wie anfällig sind solche denn Bässe wirklich?
Würde mich Freuen wenn ihr mir weiter helfen könntet.
 
Eigenschaft
 
Wenn Du keinen riesigen Aufwand betreibst um die Temp und Feuchtigkeit im grünen Bereich zu halten, dann ist das doch ok.

Man sagt übrigens, dass Bässe erst richtig eingespielt sind wenn sie einmal gerissen sind. Das führt dazu, dass sich Spannungen die nach dem Bau auftreten "entspannen". Und zu einer hohen Reperaturrechnung.
 
... ich habe mir auch gerade einen
Vollmassiven mit Flachen Rücken angesucht also im Grunde das schlimmste vom schlimmsten was die Anfälligkeit angeht... Wie anfällig sind solche denn Bässe wirklich?
Ich spiele seit über 30 Jahren einen ca. 100 Jahre alten Baß, vollmassiv mit flachem Boden. Natürlich hat der gute schon viel erlebt und sicher so etliche Vor-Besitzer gehabt. Vor meiner Zeit wurde auch der Boden schon mal vom Geigenbauer fachgerecht repariert.

In diesen 30 Jahren sind noch keine Schäden aufgetreten und ich kann dir sagen, ich habe ihn schon oft zu Konzerten und Proben transportiert. Mal im Sommer, brütend heiß über 30° (im Auto sogar noch viel heißer, bis Klimaanlage wirkt), mal im Winter mit Frost -20°. Dabei passiert im allgemeinen nichts, wenn du einige Vorsichtsmaßnahmen triffst:

Manche Temperatur-Unterschiede lassen sich kaum vermeiden, z.B. im Winter von warmer Wohnung in kaltes Auto oder im Sommer vom kühlen Zimmer in heißes Auto. Oder wieder im Winter vom inzwischen aufgeheizten Auto in eine kalte Kirche.

Wichtig ist also: Den Baß immer in einer guten Schutzhülle transportieren, die Temperaturschocks etwas mildert. Später dann am neuen Spielort noch in der Hülle lassen, etwa 1/4 bis 1/2 Stunde akklimatisieren. Dann dürfte nichts passieren!

Mach dir mal nicht allzu große Sorgen!:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe bei Kollegen schon unzählige schlimme Schäden im Zusammenhang mit trockener Luft gesehen. Da ging es allerdings meistens um ein paar Tage in der ungünstigen Umgebung, also nicht gerade um Stoßlüften. Bei einem guten, gepflegten Fünfsaiter (Preisklasse niedrig fünf-, Alter niedrig zweistellig, vorher kein sichtbarer Riss) tat sich z.B. plötzlich ein riesiger Spalt auf, die Decke war nicht zu retten.
Wenn sich mein Bass für länger als ein paar Stunden irgendwo aufhalten soll, hab ich ein Hygrometer dabei und treffe bei Bedarf Maßnahmen.
 
Ich poste mal zwei Fotos, die ich von einem Massivholz-KB-Schaden gemacht habe. OK, in diesem Fall war die Ursache ein Ellenbogen, aber man sieht ganz deutlich, wie empfindlich eine Decke aus dünnem Fichtenholz ist. Das Holz hat sich sofort in viele kleine Splitter zerlegt, ein paar Einzelteile lagen noch innen. Ich denke, bei einem Sperrholzbass wäre weniger bis nichts passiert. Die sind einfach robuster.
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@GoodYear: Der Arme Bass :(

@Rockin'Daddy: Echt gute Anleitung, da handwerklich so einiges drauf habe würde ich mir das auch zutrauen. Was die Sache mit dem feuchten Tuch angeht. Wird das Tuch wirklich einfach nur nass gemacht und dann quasi durch die F-Löcher gelegt oder wie muss ich mir das vorstellen?

Und natürlich vielen Dank für eure Komentare :)
 
Wird das Tuch wirklich einfach nur nass gemacht und dann quasi durch die F-Löcher gelegt oder wie muss ich mir das vorstellen?
Naja, nass machen, dann auswringen und per einklemmen nach innen ins F-Loch hängen. Das hält dann je nach Raumfeuchte 1-3 Tage.
 
Ich poste mal zwei Fotos, die ich von einem Massivholz-KB-Schaden gemacht habe. OK, in diesem Fall war die Ursache ein Ellenbogen, aber man sieht ganz deutlich, wie empfindlich eine Decke aus dünnem Fichtenholz ist. Das Holz hat sich sofort in viele kleine Splitter zerlegt, ein paar Einzelteile lagen noch innen. Ich denke, bei einem Sperrholzbass wäre weniger bis nichts passiert. Die sind einfach robuster.
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Oh Shit!!

Das schaut echt übel aus.
Soetwas hab ich noch nie gesehen.

Beim Halbmassive unserer Musikschule ist die Decke eingebrochen. Die Wölbung hat sich dann einfach auf die andere Saite gewölbt.
Ich vermute, der Grund war, dass der Balken gerissen ist.
Und das bei einem 6Monate alten Bass.

Wie du Schäden verhindern kannst:
-) gegen Austrocknen siehe Tipps oben.
-) behutsamer Umgang mit dem Instrument
-) in eine GUTE Tasche investieren, weil eine Reparatur kostet meist mehr!
 
Hi,

ich auch habe bis jetzt keine schlechten Erfahrungen mit meinem vollmassiven Gewa Bass. Hatte im Sommer immer das Fenster auf... nichts passiert.
Luftfeuchte immer so um die 50% gehalten. Nur im Winter sollte man nicht schlagartig heizen, zB wenn man nach huause kommt.
Also die Temperaturübergange beachten. Bei wechsel immer erst noch in der Tasche lassen... langsam gewöhnen lassen.
 
S
  • Gelöscht von Rockin'Daddy
Ich hatte über die Heitperiode immer einen Luftbefeuchter ( kostenpunkt 15 Euro) im Bass, damit hat er selbst extrem niedrige Luftfeuchtigkeit von unter 30% gut überstanden. Temperaturtechnisch hatte ich ebnfalls noch keine große schwierigkeiten, eine gepolsterte Tasche bietet da ausreichend Isolation.
 

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