Wie bekomme ich Sicherheit in große Sprünge in der linken Hand?

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Ich habe vor gut zwei Monaten angefangen mich mit einem Relikt aus den Zeiten als ich noch Klavierunterricht hatte zu beschäftigen, ein Stück das ich damals vor lauter Frust abgebrochen habe, das mich aber nie ganz losgelassen hat. Die Rede ist von Chopins Walzer Opus No.64 Nr.2 in cis-Moll. Den Notentext des A und des B-Teils habe ich bereits komplett im Kopf und auch der C-Teil ist schon zur Hälfte erschlossen, die ein oder andere spieltechnische Nuss konnte ich auch bereits knacken, z.B. die schnellen Achtelfiguren der rechten Hand im B-Teil.
Natürlich alles Laienniveau, trotzdem bin ich mit mir bisher ganz zufrieden.

Doch nun zur Problematik: Im B-Teil passiert es immer wieder, dass mir bei den Sprüngen in der linken Hand Unsauberkeiten unterlaufen. Ich verfehle Tasten oder treffe sie nur so schwach, dass quasi kein Ton zu hören ist, wirklich Kontrolle über den Anschlag habe ich auch nicht.

Wie kann man das sinnvoll üben? Oder läuft es im Endeffekt darauf hinaus, die Sprünge mit der linken Hand immer und immer wieder zu wiederholen, bis sie irgendwann sitzen?
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das der Wahrheit letzter Schluss sein soll.
 
Eigenschaft
 
Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen.

  • Die harmonische: kennst du dich mit Harmoniefolgen aus, weißt du was für Akkorde du da spielst und wie ihre harmonische Bedeutung ist? Einigen Leuten hilft das, weit auseinanderliegende Akkorde bzw. Tasten schneller und sicherer zu treffen
  • Die taktile: vielleicht ist dein Bewegungsgedächtnis nicht genügend geschult. Bei großen Sprüngen mit der l.H. ist es ja vor allem der linke Unterarm, der eine genau festgelegte Distanz schnell und sicher zu überwinden hat. Das kannst du üben, indem du dir einen Sprung nach dem anderen vornimmst, ihn zum Metronom im Kreis spielst (immer nur diesen Sprung wiederholen) und dabei bewußt wegschaust - und zwar so, daß du auch nicht "am unteren Bildrand" deinen Arm siehst
  • Die grafische: funktioniert bei mir selten, aber das gibt es: ein großer Sprung in den Noten hat seine Entsprechung in einer Distanz auf der Tastatur. Es gibt Leute, die können diese beiden Distanzen grafisch gut aufeinander abbilden und dadurch die l.H. relativ schnell und sicher in die Gegend bringen, wo sie gebraucht wird
Alle drei Methoden benötigen natürlich das schnelle und sichere Notenlesen (gerade bei cis-Moll...) zur Feinjustierung und zum genauen Treffen der Tasten.

Grundsätzliches: Ich lege meinen Schülern grundsätzlich nahe, technisch schwierige Stellen durch sehen, hören und fühlen zu lernen. Sie schauen sich an, wie meine Hand und die eigene sich bei der fraglichen Stelle bewegt. Sie hören bei mir und bei sich selbst, welche Tonhöhen klingen sollen. Sie fühlen an der eigenen Hand, welche Muskeln und Sehnen beteiligt sind und wie eine bestimmte Stelle "sich anfühlt". Alle Sinneseindrücke zusammen helfen, eine technisch schwierige Stelle zu lernen und langfristig zu beherrschen. Ich halte es für sehr wichtig, über mehrere Sinneskanäle zu lernen.

Harald
 
Ich denke, der zweite Punkt wird der ausschlaggebende sein.

Die Harmonien sind bei mir geklärt und ich spiele immer ohne Noten, gucke also die ganze Zeit in die Tasten, daher fällt der dritte Punkt weg.
Ich werde mir jetzt einfach täglich einen Sprung gesondert vornehmen und ihn fest in Kopf und Hand verankern, so wie du es beschrieben hast.

Danke für die Hilfe.
 

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