Wie bin ich mit Ableton Live beraten?

  • Ersteller Merowinger110
  • Erstellt am
Du hast mir ganz zu Beginn erklärt, dass ich wohl ein Audio-Interface benötigen werde, wenn ich mit einem Sequenzer vernünftig arbeiten will. Nun habe ich davon ja keinerlei Ahnung deshalb habe ich mich beim Thomann umgeschaut, und bin dort auf einige dieser Geräte gestoßen, bei denen mir allerdings nicht ganz klar ist, für was ich so etwas benötige und was ich damit steuern kann.

Audio Interfaces sind im Grunde meist externe Soundkarten mit besserer Ausstattung, es gibt natürlich auch interne für den PCI Slot, wobei ich in diesem Gebiet noch völlig unerfahren bin.
Jedenfalls bieten sie einen höherwertigen Wandler, der ein Audiosignal in ein Digitalsignal und umgekehrt umwandelt, mehr Anschlüsse und einen besseren Treiber, welcher geringere Latenzzeiten verspricht und somit wichtig für elektronische Musik ist. Daneben existieren noch viele weitere Zugaben, welche allerdings am Anfang nicht wirklich relevant sind, sofern du wirklich nur digital am PC arbeitest. Für Mikrophonabnahmen wäre auch ein Preamp (Vorverstärker) und eine Phantomspeisung von Vorteil, für mehr Informationen kann ich dir den Ratgeber von Thomann empfehlen: https://www.thomann.de/de/onlineexpert_83.html

Mir geht es jetzt darum eine Software zu finden, die mehr Synthesizer (und damit mehr kreativen Spielraum) bietet. Ich habe das Gefühl, Ableton und Cubase sind für komplette Studios gedacht, und ich suche eigentlich nur nach etwas zwischen dem Music Maker und den erwähnten Programmen

Ableton ist allerdings auch für den Leien zu verstehen, ohne an den Qualitäten zu zweifeln. Es hat einfach andere Schwerpunkte, die sich deutlich von Cubase unterscheiden.
Bei der Software zwischen den genannten, kenne ich mich leider nicht aus, aber FL Studios ist für 90€ ein scheinbar sehr gutes Programm, hör dir einfach den Remix von dem Link über deinem Beitrag an.
Bietet scheinbar eine riesige mitgelieferte Librarie von der ich bisher nur gutes gehört hab und von Unprofessionalität sollte eigentlich auch keine Rede sein, schließlich hat Souljaboy damit nen Nummer 1 Hit in den USA rausgebracht, auch wenn es sich um HipHop handelte ;)

Zum besseren Verständnis noch mal: Ich höre gern Daft Punk, Justice usw. Arbeiten diese "Bands" mit Ableton, Cubase oder ähnlichem?

Von Justice weiß ich es nicht, aber Daft Punk arbeitet definitiv mit Ableton, auch wenn sie dieses nur für spezielle Zwecke verwenden. In Live verwenden sie die Intrumente der Suite, erfreuen sich an der komfortabelen Art des verwirklichen von Gedanken und verwenden es für Effekte in Live Auftritten. Ansonsten nutzen sie hauptsächlich Logic (nur Mac) und Pro Tools (Hoher Kostenaufwand). Ein weiteres Beispiel ist David Guetta (Love don't let me go), welcher ebenfalls diese drei Programme verwendet, doch er bestätigt zunehmend Ableton zu verwenden, allerdings stehen für ein professionelles Projekt noch einige Hürden im Wege, sodass er aus allen Programm die Stärken vereint.
 
Danke für die ausführliche Hilfe. :great:

Ich werde jetzt mal den Onlineratgeber durchackern und mir dann eine günstige Kombination Software / Audio-Interface herauspicken und darauf sparen.

Bis dahin werde ich wohl mit Music Maker auskommen müssen. Hab gerade damit einen depressiven Trip-Hop Track im Portishead-Stil erstellt, nur Beth Gibbons fehlt halt. :(
 
Erfahrungen mit diesen Programmen?:

FL STUDIO 8 FRUITYLOOPS

Ist meiner Meinung nach ein großartiges Programm. Die Fruityloops Edition wäre mir zu eingeschränkt aber die Producer Edition ist mit 199 Dollar immer noch sehr günstig. Besonders wenn man bedenkt, dass man JEDE neue Version von FL umsonst bekommt, sobald man sich das Programm einmal online gekauft hat. Kauf Version 8 online und du kannst dir Version 9, 10, 11... runterladen sobald sie raus ist.
FL Studio wird leider immer noch von vielen zu untecht in die Spielzeugschublade gesteckt. Das Lied von Souljaboy ist eher kein Indiz dafür was FL kann. Das Lied hat man innerhalb von 5 Minuten in FL nachgebaut. Unterste Schublade.
Wirklich schön finde ich an FL, dass die ersten Schritte schnell getan sind. Darin liegt vielleicht auch teilweise der "Spielzeug"-Ruf begründet. Auch Anfänger können schnell hörenswerte Ergebnisse vorweisen.
Wenn man sich jedoch länger mit dem Programm befasst, merkt man was für komplizierte Dinge man anstellen kann, wenn man es denn will. Seit Version 8 ist zB. Synthmaker integriert. Wie krank ist das bitte?

Ich könnte stundenlang darüber schreiben wie großartig ich dieses Programm finde. ABER Live ist zB. auch ein wirklich tolles Programm. Die Ausrichtung ist halt anders und das führt zu einem anderen "Workflow". Dieser "Workflow" ist imho auch das worüber du dir am meisten Gedanken machen solltest. Da sollte auch erstmal egal sein, was deine Vorbilder benutzen. Es muss ja zu deiner Arbeitsweise passen. Deshalb: Unbedint mit den Demos rumspielen.

Und im Endeffekt glaube ich einfach nicht, dass eine ideale DAW-Software für alle Zwecke gibt. Um Songs zu "schreiben" würde ICH nie zu Cubase greifen. Das mache ich mit FL weil mir die Arbeitsweise da am besten gefällt. Ich würde weder Cubase noch FL live einsetzen wollen. Deshalb probiere ich in letzter Zeit verstärkt mit der Ableton Live Demo rum. Ich würde ungern einen Song komplett in FL mischen (obwohl FL da wirklich gewaltige Sprünge gemacht hat) und kann mir zur Zeit auch nicht vorstellen das irgendwann in Live zu machen. Dafür greife ich auf Cubase zurück (bzw. ich lasse FL als VSTi in Cubase laufen).

Zusammenfassung: Müsste ich mich für ein Programm entscheiden, würd ich auf jeden Fall FL Studio nehmen und das eben nicht nur, weil der Preis absolut unschlagbar ist.
 
Hmm, danke für deine Anregungen. FL Studio ist zusammen mit Ableton Live mit in meiner engeren Auswahl.

Habe seit gestern übrigens die Testversion von Live installiert und mein erster Eindruck ist gespalten: Auf der einen Seite wirkt das Programm sehr intuitiv. Da ich kein MIDI-Keyboard besitze, musste ich das Keyboard mit der Tastatur spielen und schon nach wenigen Minuten kam ich zu erstaunlichen Ergebnissen. Ebenso bei den Drums. Leider klappt das Aufnehmen irgendwie nicht, obwohl ich alles richtig gemacht habe. :(

Andererseits wirken die vielen Möglichkeiten auf den ersten Blick erschlagend und die 14tägige Testphase ist meiner Ansicht nach deutlich zu kurz geraten, 30 Tage wären besser. Allgemein ist die Einarbeitung in Live etwas zäh geraten, ich hab gestern 20 Minuten gebraucht bis ich mich halbwegs in die Oberfläche eingearbeitet habe, und ich bin im Umgang mit PCs und Software ansonsten recht versiert.
 
Dann schau dir erst mal Cubase an ;)
Ich hab mir vor einiger Zeit die Live Suite besorgt und bin vollkommen zufrieden.
Die Kurse hatte ich innerhalb von fünf Tagen durch und abgesehen davon gibt es im Internet eine Menge Workshops.
Es ist sicherlich nervend ohne Midi keyboard zu arbeiten, allerdings kann dieses bereits um 50€ erwerben, sowei ich weiß. Wenn man wert auf die Steuerung der Parameter in Live mit einem gewissen "Hardware" feeling setzt, so könnte man auch etwas Geld in Controller investieren.
 
Hi,
ich und ein Kumpel von mir standen vor ein paar Monaten genau vor dem gleichen Problem. Wir machen basteln momentan auch an ein paar Electro Tracks. Wir haben relativ viele LE und Testversionen ausprobiert und haben uns letztendlich für Ableton Live entschieden.

Ich kann nur kurz meine "subjektive" Meinung zu den momentanen Software Angebot darlegen. Also bei uns waren die Bedingungen etwas anders, da ich ein Microkorg und Fast Track Pro hier stehen habe.

Fruity Loops - Hat uns nicht so gut gefallen, da es wirklich schon wie es hier im Thread erwähnt wurde, irgendwie die Eindruck macht, dass es ein "Kinderprogramm" ist. Und der Workflow und das Design hat irgendwie nicht gestimmt .

Reason - Ist ein echt sehr gutes Programm. Die Sounds die es anbietet sind echt sahne. Die Kompatibilität mit der Hardware hat sofort funktioniert. Das doofe ist nur, dass die Software als "Pseudo Studio" ausgelegt ist, d.h. die ganzen PlugIns und so sind als Geräte dargestellt die man selbst im Rack anordnen muss mit verkabeln und so!?Ist halt Geschmackssache und das "Schneiden" der aufgenommen Tracks ist auch nicht so ausgereift.

Locig - ist ein Top Programm aber wahrscheinlich nur für das etwas größere Budget. Ich habs testen dürfen und es echt super intuitiv und der Workflow stimmt einfach. Die Hardware ist super kompatibel und die Sounds sind echt hammer.

Steinberger Cubase - unsere Erwartungen waren groß aber das Programm hat uns irgendwie überhaupt nicht gefallen. Irgendwie haben wir nichts hinbekommen und habes es relative schnell wieder von der Platte gefegt.

Live - ist das Programm wofür uns entschieden haben weil es für uns den besten Workflow hat und alles logisch konzipiert ist und alles recht intuitiv funktioniert. Die Sounds der Instrumente sind gut. Man merkt bei den Sounds irgendwie schon, dass es kein echter Synthesizer ist. Aber wir nutzen nur die Drum Machine und eher weniger die angebotenen Instrumente.

Ja das war unsere Reise durch die Recording Softwarewelt für Anfänger. Wir haben uns die Zeit genommen und alles getestet und haben dann letztendlich für Live entschieden. Ich hoffe, dass ich dir ein bisschen weiterhelfen konnte und dich nicht noch weiter verwirrt habe.
 
Ist ein nettes Teil. Benutze ich selber. Ich persönlich finde ja die ersten Schritte kann man auch gut nur mit Software und ohne externe Hardware machen. Ich würd an deiner Stelle erstmal viel mit dem Programm deiner Wahl ausprobieren. Mit der Zeit merkst du dann sicher, ob und wenn ja was für controller dir die Arbeit erleichtern könnten.
 
Ich dachte eher an eine kompaktere Lösung, also Controller in Keyboard integriert: https://www.thomann.de/de/maudio_axiom_49.htm
Ich selbst benutze das PCR 800, allerdings besitzt dies keine native Benutzeroberfläche in Ableton, sodass man jeden Regler manuell konfigurieren muss.
 
das Axiom ist ganz brauchbar - hab das 61er.
Was halt fehlt gegenüber einem richtigen Controller sin die Motorfader - so hüpft da schon mal ein Parameter wild durch die Gegend, wenn Faderposition und Wert nicht übereinstimmen.
 

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