Der JVM klingt - vom sehr fenderigen eher marshalluntypischen Clean abgesehen (IMHO mit einer der besten Cleansounds in unserer Armada)-
natürlich typisch britisch.
...und das ist ja auch gut so! Deshalb setzt sich meiner ja auch in der Band immer sehr gut durch - egal welche anderen Exponate ihm gegenüberstehen...
Soll jetzt nicht heissen, dass da der Recto, ´n Bulldozer, ´n Fireball, ´n Pittbull... oder was wir auch immer noch da so im Proberaum anknipsen, gegen den JVM abkackt - nein - der JVM weiß sich einfach durch den typischen Marshall-Mitten-Charakter jederzeit durchzusetzen.
Ist einfach so. Punkt.
Ich selbst experimentiere gerne mit Röhren. Habe da zur Zeit EL34B-STR als Premium Röhre von TAD drin. Sind ja die chinesischen Kolben, die da noch etwas mehr Fleisch im Bassbereich haben, und im Gegesatz zu den originalen Röhren (original liefert Marshall mit den äusserst langlebigen Svetlana aus) etwas zurückhaltender im Mittenbereich sind.
Wenn ich den JVM - habe den 410H - jetzt im OD2 Kanal betreibe, der ja im Gegensatz zu den typischen "650 Hz Marshall-Mitten" auf 500 Hz "abgesenkt" ist, kriege ich ihn doch ziemlich nahe an meinen Peavey JSX angepasst, der ja nun amerikanisch und 6L6 bestückt ist. Darf dann allerdings nicht zuviel Gain beim JVM fahren.
Lohnenswert ist auch ein Rumprobieren mit anderen Vorstufenröhren.
Fazit:
Der JVM 410H ist der highgainigste und klanglich modernste Marshall - aber typisch britisch.
Kann mit etwas Finetuning durchaus moderner, bzw. amerikanischer klingen.
Ich persönlich empfinde dabei immer noch diese bleibende Marshallcharakteristik als sehr gut durchsetzungsfähig. Zumindest in unserer Band.
Natürlich klingt da nur der Peavey eher wie´n Peavey klingen muß,´n Engl wie´n Engl oder ´n Earforce wie´n Earforce.
Und wenn einem die eine oder andere Klangkultur vielleicht besser schmeckt, wird man dann vielleicht auch glücklicher, wenn man einen anderen Verstärker wählt.
Ist auf der anderen Seite natürlich so, dass viele andere Amplayouts von Marshalls beeinflusst sind
