Wie finde ich meine eigene Stimme?

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Hallo Zusammen!
Ich bin ein untalentierter Nichtsänger, der nur auf einem Ton rumbrummen kann. Das soll sich ändern. Ich würde gerne mein "Instrument Stimme" kennenlernen; ich bin der Meinung, daß jeder Mensch singen kann, wenn er erstmal eine Stimme entdeckt hat. Es geht mir nicht darum irgendwann mal bühnenreif singen zu können, es geht lediglich um den Hausgebrauch und um Spaß an der Freude.
Ich weiß, Gesangsunterricht eine gute Sache wäre, aber da spielt mein Geldbeutel nicht mit. Die Frage ist: gibt es gute Literatur, die mir weiterhelfen kann?
Besten Dank für Eure Antworten.

(Huch, in der Überschrift ist ein "n" zuviel, sorry!=> Geändert ;) Gruß Basselch)
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo, klangträumer,

so gänzlich ohne Vorkenntnisse nur mit Literatur singen zu lernen, halte ich, vorsichtig gesagt, für ein wagemutiges Unterfangen... Hast Du unseren "Gesangsliteratur"-Thread schon entdeckt? Da werden auch Kommentare zu den besprochenen Büchern abgegeben, vielleicht hilft Dir das auch schon weiter.
Aßerdem sind die FAQs hier ein wahrer Wissensquell ;)
Hast Du schon mal einen Chor in Erwägung gezogen? Dort kannst Du Deine Stimme ausprobieren und auch von der meist angebotenen Stimmbildung persönlich profitieren.
Auch Volks- und Musikschulen bieten oft zeitlich begrenzte Einsteigerkurse an.
Ansonsten: Nur zu! Wie die Wise Guys mal sehr treffend texteten: "... doch das allerbeste: Singen macht Spaß!"

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo Basselch,
besten Dank für Deine Antwort. Habe mit den Gesangsliteratur-Thread angesehen und werde mal ein in paar Bücher anschauen. Ein Chor wurde mir schon öfter empfohlen, allerdings wohne ich auf dem flachen Land und bin noch nicht in dem Alter, in dem man sich einem Dorfchor anschließen möchte.... Den Tip mit der Volkshoch- bzw. Musikschule ist super, da hab ich noch gar nicht dran gedacht!
Gruß, Klangträumer
 
Dass ein Kirchenchor oder Gesangsverein nicht jedermanns Sache ist, ist schon klar. In den letzten Jahren entstanden aber überall (zumindest hier im Südwesten) eine Menge Gospel- und/oder "Pop"-chöre. Ich weiß nicht wie man letztere wirklich nennt, jedenfalls singen die eine bunte Mischung aus Popsongs, Musicalstücken, Klassik u.a.

Btw sind auch die freien Gospelchöre (also die, die nicht zu einer Kirchengemeinde gehören) meistens eher wenig christlich eingefärbt, sondern die Leute haben einfach Spaß an dieser Art zu singen. Zur Chorprobe fahre ich übrigens 45km und bin dabei noch nicht mal unser Rekordhalter. Ich weiß ja nicht wie extrem abgelegen du wohnst, aber ich bin der Meinung, dass heutzutage ein Chor mit echtem Spaßfaktor für fast jeden in akzeptabler Entfernung zu finden ist. Das Mitgliedsalter der vier Chöre, die ich gut kenne, bewegt sich übrigens in einer Spanne von 16 bis 55. Da wirst du wohl auch drin liegen...

Für dich wäre das neben dem Spaß und der Motivation die du in einem Chor erhältst ein imho sehr wichtiges Feedback für deine Stimmbildung. Einen Menschen, der dir sagt, "du machst da gerade etwas falsch, ich mache dir mal vor wie das richtig geht" kann man durch nichts ersetzen. Mit guten Büchern und Software kann man prima zuhause zusätzlich üben - aber bitte nicht ausschließlich! Du gehst dabei nicht nur das Risiko ein, zu wenig Fortschritte zu machen und dabei die Lust zu verlieren, sondern gewöhnst dir evtl. falsche Techniken an, die dann sehr mühsam und langwierig wieder abtrainiert werden müssen. Schlimmstenfalls fügst du sogar deiner Stimme Schaden zu.

Also frage am besten mal in eurer Gegend rum, wo es geeignete Chöre gibt. (Männer werden btw stets mit Kusshand aufgenommen). Am besten fragst du auch gleich, ob es zu Beginn der Probe Stimmbildung und Einsingen gibt oder gleich losgelegt wird. Manche Chöre übertreiben es nämlich mit dem "Spaß am Singen haben" und lassen die Übungen weg, weil sie den meisten lästig sind. Sie sind aber wichtig.

Ich bin gespannt, von deiner weiteren Entwicklung zu hören. Sing long and prosper! ;-)
 
klangträumer;4624513 schrieb:
Es geht mir nicht darum irgendwann mal bühnenreif singen zu können, es geht lediglich um den Hausgebrauch und um Spaß an der Freude.

Dann könntest du im Prinzip zunächst einfachmal loslegen.Man braucht nicht zwingend für alles gleich einen Lehrer, einen Kurs oder Bücher zum wälzen.

Sing doch einfach... probier es aus, probier rum. Experimentier mit dir.

...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann dir nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten. Ich habe selber angefangen, mit Songs die mir gefallen mitzusingen. Dabei habe ich mich nach und nach an immer schwierigere Lieder gewagt, was meine Range und meine verschiedenen Stimmfärbungen deutlich verbessert hat. Nach ein paar Jahren habe ich dann gemerkt, dass es irgendwie nicht mehr weiter geht und habe dann angefangen, mit mehr theoretischen Werken (Melissa Cross - The Zen Of Screaming etc.) zu arbeiten. Und in der nächsten Zeit werde ich wohl auf richtigen Gesangsunterricht umsteigen, da mal wieder ein Plateau erreicht ist.
 
Ich hab gestern spontan den hiesigen Chorleiter angerufen; der war ganz aus dem Häuschen, daß sich jemand meldet der evtl. Interesse hat, anscheinend haben sie Nachwuchsmangel. Nun, ich werd mir das morgen abend mal anhören. Das Repertoir geht von Klassisch bis Modern.
An der Arbeit muß ich notgedrungen singen (ich bin Erzieherin) und bin froh, wenn ich mal einen Ton treffe.
Das mit dem mitsingen hab ich auch schon mal probiert, finde ich aber für mich vorerst noch ungeeignet. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich dabei versuche mich der Stimme des Sängers anzupassen, und ich klinge nun mal nicht wie Nick Cave oder Dido. Ich glaube, ich muß erstmal rausfinden wie ICH klinge und kann dann Songs auf meine Weise mit-/nachsingen.
 
Herzlichen Glückwunsch zum Chor!
Vor allem wenn Du selbst bemerkst dass Du die Töne nicht sauber triffst ist ein Chor ein sehr guter Anfang. Da alleine ohne Chor und ohne Lehrer dran zu arbeiten ist mindestens mühsam. Das "Imitationsproblem" das Du beschreibst ist eins, das relativ viele Gesangsanfänger haben, und auch da ist ein Chor sehr gut um eben kein fixes Klangvorbild mehr zu haben.

Natürlich macht es nur bedingt viel Spaß in einem Chor zu singen, dessen Repertoire einem nicht sooo gut liegt, aber es ist auf jeden Fall leichter im Chor an den Anfängen zu arbeiten als ganz alleine.
 
klangträumer;4627881 schrieb:
Ich hab gestern spontan den hiesigen Chorleiter angerufen; der war ganz aus dem Häuschen, daß sich jemand meldet der evtl. Interesse hat, anscheinend haben sie Nachwuchsmangel. Nun, ich werd mir das morgen abend mal anhören. Das Repertoir geht von Klassisch bis Modern.
Das klingt ganz fein.
Nun achte auch drauf, dass sie sauber einsingen, dann biste schon gut aufgehoben :)
An der Arbeit muß ich notgedrungen singen (ich bin Erzieherin) und bin froh, wenn ich mal einen Ton treffe.
Musst Du da nicht auch ein Instrument spielen? Das sind an sich gute Voraussetzungen; die Lieder sind relativ einfach und leicht zu spielen.
Das mit dem mitsingen hab ich auch schon mal probiert, finde ich aber für mich vorerst noch ungeeignet. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich dabei versuche mich der Stimme des Sängers anzupassen, und ich klinge nun mal nicht wie Nick Cave oder Dido. Ich glaube, ich muß erstmal rausfinden wie ICH klinge und kann dann Songs auf meine Weise mit-/nachsingen.
Als Frau Männerlieder singen und vice versa, dann geht nichts mit nachahmen ;)
Natürlich macht es nur bedingt viel Spaß in einem Chor zu singen, dessen Repertoire einem nicht sooo gut liegt, aber es ist auf jeden Fall leichter im Chor an den Anfängen zu arbeiten als ganz alleine.
Das ist zu einem großen Teil auch Einstellungssache, finde ich. Ich bin zwar extra nicht in einen Kirchenchor gegangen, weil das normalerweise bedeutet, auf klassisch-geistlich ziemlich festgelegt zu sein, aber trotzdem singe ich die klassischen Messen mit viel Spass. Und die machen doch letztlich den größeren Anteil dessen aus, was ich singe (dadurch, dass es zwei Chöre sind). Wenn man ein bisschen offen ist, entdeckt man da so viel... Mitrocken kann ich ja dann bei den Konzerten der örtlichen Band, die sind laut genug, dass es eh niemand hört, wenn ich mir die Seele aus dem Hals schrei ;)
 
@moniaqua: als Erzieherin ist es nicht zwingend erforderlich ein Instrument zu spielen. Es gibt zwar Schulen, an denen man während der Ausbildung auch ein Instrument lernt (Gitarre oder Blockflöte), aber das kommt halt auf die Schule an. Bei mir gehörte es nicht zur Ausbildung, was ich sehr bedauerlich finde. Mittlerweile spiele ich seit zwei Jahren Querflöte (nur sehr bedingt für die Arbeit brauchbar) und habe seit einigen Wochen Gitarrenunterricht - und Gitarre lernen und dazu nicht singen können geht mal überhaupt nicht!
 
Ach so, ich "kenne" nur eine Schule und die verlangen das. Ich hatte verstanden, das wäre generell.
klangträumer;4627987 schrieb:
und habe seit einigen Wochen Gitarrenunterricht - und Gitarre lernen und dazu nicht singen können geht mal überhaupt nicht!
Dochdoch, Gitarre kann man auch gut ohne Singen spielen ;) Das ist aber ganz gut, wenn Du Gitarre lernst, weil damit kannst Du Dich unterstützen, indem Du Dir die Melodien vorspielst. Singen ist allerdings manchmal schwierig durch das Sitzen; da wäre es gut, wenn Du im Stehen spielen könntest. Und immer nur eines auf einmal einüben bei einem neuen Lied, erst, wenn Gitarrenbegleitung und Singen jeweils für sich sitzt, zusammenfügen (wenn Du Dich selber begleiten willst). Du kannst jedoch immer wieder Stütztöne für die Melodie dazwischenspielen, solange Du die Melodie lernst.
 
Ich habe mir gestern abend also den hiesigen Dorfchor angehört; wie ich erwartet hatte ist dort niemand jünger als 50, damit kann ich leben, auch, daß sie überwiegend deutsches Liedgut singen. Was mich allerdings dann doch irritiert hat: sie singen im sitzen und und "machen die Stimme bevor´s losgeht nicht warm" sondern singen einfach los. Ist das empfehlenswert?
 
klangträumer;4633337 schrieb:
Was mich allerdings dann doch irritiert hat: sie singen im sitzen und und "machen die Stimme bevor´s losgeht nicht warm" sondern singen einfach los. Ist das empfehlenswert?

Sitzen ist soweit ok für Proben (bei Auftritten werden sie ja stehen?), aber ohne Einsingen ist schon - da sagt mein Bauch, lass besser die Finger davon (oder mach zumindest sehr sachte, achte selber vermehrt auf Deine Stimme)

Wir sitzen in den Proben auch meist, einfach, weil es zu lange dauert. Es darf aber jede/r, der/die mag aufstehen und zwischendurch lädt auch der Leiter mal ein dazu.

Ich weiss ned, ist das der einzige Chor im erreichbaren Umkreis?
 
Was genau ist mit "Einsingen" gemeint?
Theoretisch gibt es in Kassel mehrere verschiedene Chöre; da ich aber kein Auto habe und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin, kann ich Kassel als Alternative vergessen. Ich denke, ich werde mir den Dorfchor nächste Woche nochmal anschauen. Ich denke, mein Hauptproblem ist, daß ich mich überhaupt trauen muß "in der Öffentlichkeit" zu singen...
 
klangträumer;4634706 schrieb:
Was genau ist mit "Einsingen" gemeint?
So wie ich das verstanden habe, startet der Chor sofort mit Liedern, richtig?
Normalerweise sollte man erst einmal Übungen machen. Welche das genau sind, ist von Chorleiter zu Chorleiter verschieden. Das sind meist erstmal Atemübungen (die können auch wegfallen), dann kleine Intervalle in anfangs bequemer Lage, die halbtonweise hochgeschraubt werden, irgendwas, was sich so sinnreich anhört wie "ma-me-mo-mi-mu" (hier kann jeder beliebige, benötigte Konsonant statt des m eingesetzt werden und ja, das macht Sinn) auf einem Ton, auch halbtonweise höher gehend, irgend so etwas.
Theoretisch gibt es in Kassel mehrere verschiedene Chöre; da ich aber kein Auto habe und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin, kann ich Kassel als Alternative vergessen. Ich denke, ich werde mir den Dorfchor nächste Woche nochmal anschauen. Ich denke, mein Hauptproblem ist, daß ich mich überhaupt trauen muß "in der Öffentlichkeit" zu singen...
Schad, dass Kassel ned geht. Wenn es Dir nur um's trauen geht, kann der Dorfchor schon eine Alternative sein. Musst Dir halt bewusst sein, dass Du auf Deine Stimme verstärkt selber achten musst; also anfangs locker machen, in den Hals reinfühlen, dass nichts wehtut.
Stimmbildungsmäßig sind übrigens auch Kirchenchöre mitunter ein guter Tipp, wenn man sich mit der Klassik abfinden kann. Das machen oft Leute, die (Kirchen)Musik studiert haben.
 
Also ich singe mich nie mit Übungen warm. Ich wähle dazu Songs aus, die in meiner Wohlfühllage sind und singe erst eingermaßen behutsam mit, nach 5-10 Minuten erreicht meine Stimme dann schon "Betriebstemperatur". Extremtöne sollte man sicher vermeiden, aber ich kann nicht unbedingt sagen, dass das schlecht für meine Stimme wäre.
Danach folgen dann ein bis zwei Lieder, die unterhalb meiner Wohlfühllage sind, und dann erst geht es nach oben. Wenn ich es anders herum mache, fange ich an zu drücken.
Maximal mache ich vorher ein paar Lip Rolls (wie auch immer man das im Deutschen nennt).
 
klangträumer;4627881 schrieb:
ich bin Erzieherin
Im Kindergarten? Dann lege ich dir dieses sehr ans Herz: http://www.toni-singt.de/ Es ist ultrawichtig zu wissen, wie man mit Kindern singt. Größter Fehler ist es, mit den Kindern zu tief zu singen - und das passiert stänig.
 
@Cörnel: Ich weiß wohl, daß man mit Kindern hoch singen soll - aber wenn man das nicht kann? Da sing ich lieber tief, als das ich gar nicht mit den Kids singe. In meiner bisherigen Erzieherkarriere ist mir tatsächlich nur eine Kollegin begegnet, die hoch singen konnte (seit geschätzten 200 Jahren Sopran im Chor), alle anderen brummen wie ich in dien tiefen Lagen rum...
 
Also ich singe mich nie mit Übungen warm. Ich wähle dazu Songs aus, die in meiner Wohlfühllage sind und singe erst eingermaßen behutsam mit, nach 5-10 Minuten erreicht meine Stimme dann schon "Betriebstemperatur". Extremtöne sollte man sicher vermeiden, aber ich kann nicht unbedingt sagen, dass das schlecht für meine Stimme wäre.
Danach folgen dann ein bis zwei Lieder, die unterhalb meiner Wohlfühllage sind, und dann erst geht es nach oben. Wenn ich es anders herum mache, fange ich an zu drücken.
Maximal mache ich vorher ein paar Lip Rolls (wie auch immer man das im Deutschen nennt).

Naja, das ist dann aber doch einsingen. Du weisst ja, was Du machst. Ob man nu ma-ma-ma singt oder ein bequemes Lied, das bleibt sich gleich. In Chören ist es nur mit den bequemen Liedern für alle nicht so einfach ;)

Cörnel, cooler link

klangträumer, die Höhen lassen sich erschließen, außer, man wäre (Kontra)Alt, und die sind eher selten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Moni, wo habe ich denn geschrieben, dass ich mich nicht einsinge? Ich habe lediglich erklären wollen, dass es auch ohne Übungen geht :)
 

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